Paketposthalle, 2×155m Herzog & de Meuron Türme und Umgebung [in Planung]

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    Danke, Schachbrett, du hast den Kern der Thematik erfasst. Hier im Forum will sicher niemand Hochhäuser verstecken iconic & Munich_2030. Beim Denkmalschutz sieht es da aber eben leider anders aus. Auch das HBF-HH haben sie erfolgreich gestutzt, das HH über dem Busbahnhof im Olypark verhindert...


    Schachbrett: Da Bäume langsam wachsen, wie wäre es mit einem Spiegel :D?

  • Bis jetzt bin ich ehrlich gesagt ziemlich überrascht über die weitgehend positive Berichterstattung der Medien. Ich hätte hier etwas anderes erwartet.

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    Ja, wobei ich gespannt bin, wie das Echo ausfällt, wenn realistischere, weniger transparente Bilder gezeigt werden (wohl erst dann, wenn Baurecht besteht :)).


    HdM haben damals in Basel ihren Ursprungsentwurf nachträglich deutlich transparenter dargestellt, um ihn durch den Stadtrat zu bekommen. Hat funktioniert, im Ergebnis sieht´s natürlich trotzdem bescheiden aus.


    https://www.baunetz.de/meldung…aus_in_Basel_1469895.html

  • Ich fände die Wirkung der Türme noch eleganter, wenn sie unterschiedliche Höhen hätten.


    Wie seht ihr das?


    In diesem Fall muss ich sagen, dass ich den Entwurf der Hochhäuser genau in dieser Art stimmig finde. Ich kann nicht genau sagen, warum, aber durch die gleiche Höhe wirken die beiden Türme passende und elegant aber keineswegs langweilig.


    LugPaj: Ich denke in vielen Bereichen werden die Bürger von der Politik schlicht weg unterschätzt. Einerseits aus Angst, man könnte es nicht allen recht machen, andererseits weil es tatsächlich immer ein paar Menschen oder Gruppen gibt, die am lautesten schreien und man dies dann mit der Mehrheit verwechselt. Vielleicht haben Bauherren, Medien und Politiker (und auch wir hier) die Lage einfach falsch eingeschätzt in den letzten Jahren. Es hat sich halt in all den Jahren keiner getraut mal einen Vorschlag zu machen. Alles wurde immer schon freiwillig auf unter 100m gestutzt, weil man unterstellt hat, dass die Bürger sonst auf die Barrikaden gehen. Jetzt traut sich endlich mal jemand und siehe da, keinen störts. Mehr noch, viele sind begeistert und auch erleichtert, dass endlich mal was voran geht bezüglich innovativer, auffälliger Architektur, die sichtbar ist und das Stadtbild positiv verändert.

  • Was wird in der Halle passieren. Auf den Bildern sehe ich sie voll von Menschen - aber was wird dort geschehen?

  • Was wird in der Halle passieren. Auf den Bildern sehe ich sie voll von Menschen - aber was wird dort geschehen?


    Wochenmärkte, Konzerte, Kultur- und Sportveranstaltungen mit mobilen Tribünen wurden bei der Veranstaltung als Beispiele genannt und teils auch visualisiert. Die Halle soll auf beiden Seiten offen bleiben, dennoch soll die Temperatur darin nie unter Null Grad fallen.

  • Städte müssen heute dichter werden in der Frankfurter Rundschau online vom
    30.7.
    Hier gibt es ein Interview mim Helmut Jahn.....

  • https://www.ad-magazin.de/article/muenchen-paketpost-areal


    Ganz netter Kommentar von Oliver Elser, Kurator des Deutschen Architekturmuseums. Er formuliert nochmal deutlich, von welcher Seite der Gegenwind kommen wird, nämlich von Mathias Pfeil vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der ja offenbar bereits auf Blickachsen hingewiesen hat. Elser verdeutlicht außerdem, dass die Türme als Ausgleich für die komplett zum freien, überdachten Platz umgestaltete Hallenkonstruktion interpretiert werden können. Darüber hinaus lobt er das komplett autofreie Konzept des neuen Areals. Allerdings fordert er eine deutlichere Ausgestaltung der Formgebung und der Materialien der Türme.

  • Der Baubeginn soll doch erst 2023 sein, oder? Da ist noch viel Zeit um das Konzept weiter auszuformulieren, sich über Materialien und Fassadengestaltung den Kopf zu zerbrechen. Aktuell wäre es dafür zu früh, denn Entwerfen/Planen kostet auch Geld. Das wäre zum Fenster hinausgeworfen, wenn man in München am Ende doch nicht so in die Höhe gehen möchte, sondern ein anderes Konzept will. Letzteres zeichnet sich so langsam auch ab - der Denkmalschutz bringt sich in Stellung. Man muss auch sehen was die Anwohner davon halten, womöglich formiert sich da noch Widerstand.

  • Mir fällt auf, dass viele Kommentare von Experten eine gewisse "intensive Diskussion" oder gar einen Streit über die Türme unterstellen (siehe Link oben).
    Derartiges kann ich aber abgesehen von ein paar Wortmeldungen von seiten des Denkmalschutzes oder einigen Kommentaren in den Tageszeitungen, nirgends erkennen?
    Selbst die Anwohner schienen doch recht angetan.
    Kann es sein, dass manche zwecks Auflage / Klicks eine Debatte herbeisehnen oder übersehe ich da etwas?

  • Also das Projekt wurde erst vor kurzem vorgestellt. Es war noch keine Zeit um sich dagegen in Stellung zu bringen. Bei der BVT sah es auch monatelang so aus als ob man definitiv 114m hoch bauen möchte...


    Davon abgesehen ist es doch täglich Brot der Presse das „Gras wachsen zu hören“, kontroverse Diskussion anzuheizen und zu polemisieren.

  • In diesem Fall ist es ja gar nicht mal die Presse, sondern ein Frankfurter Architekturexperte, der hier möglicherweise eine Gelegenheit sieht, sich zu profilieren. Natürlich gehört es auch nachvollziehbarerweise zum guten Ton, den Münchnern eine gewisse Kleingeistigkeit zu unterstellen wenn es um innovative Architektur geht.



    Selbst die Anwohner schienen doch recht angetan.


    Absolut. Die Vorstellung des Projekts bei den Anwohnern hat ja bereits stattgefunden. Gäbe es eine Basis, die sich gegen das Projekt formieren könnte, hätte man diese Stimmen von Seiten der Anwohner bereits vernommen. Aber da scheint zumindest momentan eindeutig die Begeisterung für das Projekt zu überwiegen.

  • Ja, es gibt sie noch, die klassischen Leserbriefe. Die SZ veröffentlicht heute drei davon und gibt uns einen Vorgeschmack darauf, was uns in den nächsten Monaten/Jahren noch an Diskussionen erwarten könnte. Der erste einigermaßen differenziert und neutral, malt ein Schicksalsszenario an die Wand wonach in München mit diesem Projekt die Weichen gestellt werden, ob die Stadt weiterhin "harmoniebetont" oder "rauer" werden will. Ich denke, damit schießt der Autor übers Ziel hinaus...soo viel Einfluss wird dieses einzige Projekt auf die Baukultur in der Stadt nicht haben. Der zweite Leserbrief kritisiert den Einheitsbrei aller Neubauquartiere der letzten Jahrzehnte von Riem bin zu den NMA's und schlussfolgert dann könne das ja auch nichts gescheites werden. Und der letzte erinnert an good old Kronawitter und die 100 Meter Marke und dass man sich gefälligst immer noch daran halte könne. Münchens Innenstadtskyline könne nur ohne "gigantische Hochhäuser" einzigartig bleiben.


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ne-riesenbolzen-1.4555213

  • Danke für den Link, auf diese Diskussion habe ich gewartet.


    Der erste einigermaßen differenziert und neutral, malt ein Schicksalsszenario an die Wand wonach in München mit diesem Projekt die Weichen gestellt werden, ob die Stadt weiterhin "harmoniebetont" oder "rauer" werden will. Ich denke, damit schießt der Autor übers Ziel hinaus...soo viel Einfluss wird dieses einzige Projekt auf die Baukultur in der Stadt nicht haben.


    Dieser Leserbrief gefällt mir persönlich sehr gut, da der Autor eine differenzierende Sichtweise einnimmt. Logischerweise würde es in München nicht bei den beiden Türmen bleiben, es würden ganz sicher weitere hohe Türme folgen. Dieses Projekt wird also durchaus eine Weichenstellung sein wenn es wie geplant kommt.


    Der zweite Leserbrief kritisiert den Einheitsbrei aller Neubauquartiere der letzten Jahrzehnte von Riem bin zu den NMA's und schlussfolgert dann könne das ja auch nichts gescheites werden.


    Die Kritik an Riem und NMA ist zwar berechtigt, aber Herzog und De Meuron wollen doch eben nicht die gleiche, weiße Monotonie schaffen, sondern andere Wege gehen und Höhe wagen. Von daher verstehe ich nicht wie man Riem und NMA in einen Topf werfen kann mit diesen Plänen. Nebenbei disqualifiziert sich der Autor mit der Aussage, Hochhäuser seien Phallussymbole... das ist abgedroschene Rhetorik von vorgestern.


    Und der letzte erinnert an good old Kronawitter und die 100 Meter Marke und dass man sich gefälligst immer noch daran halte könne. Münchens Innenstadtskyline könne nur ohne "gigantische Hochhäuser" einzigartig bleiben.


    Der Verfasser dieses Briefs hat irgendwie vergessen echte Argumente anzuführen. Die Schlussfolgerung dass München deshalb keine höheren Gebäude haben sollte, weil es derzeit keine hat, finde ich ziemlich sinnbefreit.

  • Die Augsburger Allgemeine schreibt nun auch über das Projekt. Hauptargument gegen das Vorhaben ist demnach fraktionsübergreifend die Angst vor einem „Verkehrschaos“ um die Halle, das durch die Türme entstehen könnte. Ende des Jahres soll sich offenbar bereits der Stadtrat mit dem Projekt befassen und die Anzahl von Geschossen, WE und Arbeitsplätzen festlegen.


    https://www.augsburger-allgeme…die-Hoehe-id55163496.html