S21-Grundsatzdiskussion: Into Darkness

  • wer ist "ihr"? Ich rechne die nicht on top, bitte genauer lesen. Und nochmal, WAS und WO soll insgesamt 24.000 Menschen auf den S21-Flächen beschäftigen? Das welche entstehen (bzw. verlagert werden), ohne Frage (Sparkassenakademie, Bib, Gastro, Hotel, Einzelhandel), aber 24.000? Ich bin gespannt.

  • @Jack_000


    Solche Zahlen entsprechen idR keinem Saldo. Verlagerung von Arbeitsplätzen aus anderen Teilen der Stadt und innerstädtische Standortkonkurrenz drücken die Nettozahl bezogen auf die Gesamtstadt (die sich aber nie genau beziffern lässt). Arbeitsplätze entstehen nicht, weil plötzlich Büroflächen vorhanden sind, sondern aufgrund expansionswilliger Unternehmen. Angesichts der üblichen Realisierungszeiträume ist auch nicht zu erwarten, dass aufgrund dieses Neubauquartiers die Büromieten in Stuttgart einbrechen und halb BW seine Geschäfte in den Kessel verlagert.
    Dennoch kann man nicht leugnen, dass es deutlich mehr Wohnungsbau in Stuttgart bräuchte. Der Kurs der reinen Innenverdichtung ist dazu völlig ungeeignet.

  • Der allergrößte Teil der 21-Flächen sind ja noch überhaupt nicht frei, dort liegen noch gleiche! 24.000 Arbeitsplätze auf dieser Fläche zu realisieren ist überhaupt kein Problem! Es arbeiten dort schon mehrere tausend Leute, Sparkassenakademie, Milaneo, in den Hotels, Gastronomie usw. und in Vaihingen entstehen auf relativ konzentrierter Fläche aktuell rund 20.000 Arbeitsplätze mit Daimler und Allianz!

  • ^

    Die Welt dreht sich, so hat die von Kuhn initiierte Rosenstein Bürgerbeteiligung und der Wettbewerb, viel zu wenig Dichte herbeigeführt...

    Das habe ich gefühlt, schon 10-mal hier beschrieben. Jede Wohnung/Arbeitsstelle, die dort entsteht, wird unsere Verkehrsbelastung reduzieren bzw. auf den ÖPNV umlenken.


    Das man keine Fantasie hat, was hier für Arbeit entstehen kann, sollte nicht dazu führen, so wenig zu verdichten, denn heute kann jeder zu Hause sein eigenes Geschäft aufmachen oder für seine Firma im Home Office arbeiten.


    Diese Diskussion, was möglich wäre, hat einst ein hfrik hier kundgetan, stattdessen wird hier das Hermännchen zitiert, der leider immer noch die gleiche Leier hat ...

  • hfrik

    Nutzung der knappen Flächen, kurze Wege, gemischte Nutzung, effiziente Infrastrukturnutzung etc, und dass es für das Thema Belichtung durchaus innovative Ansätze gibt - und viele Nutzungen die dank guter künstlicher Beleuchtung kein Tageslicht mehr benötigen. Tageslicht in Läden sit seit 40 Jahren i.d.R. unerwünscht, Tageslicht in Lagerflächen sinnfrei bis schädlich, Tageslicht in Technik / Serverräumen etc. ebenso, und auch manch platzintensiver Handwerkerarbeitsplatz kann bei guter Beleuchtung besser ohne Tageslicht aber dafür mit geringeren Flächenkosten realisiert werden, als entweder sauteuer oder sauweit weg mit Tageslicht. Womit man die Flächen mit Tageslicht auf die Nutzungen verwenden kann die auch Tageslicht brauchen...

    Zitat

    WEswegen ein begrünter Innenhof mit ordendlicher Erddicke heute auch auf dem 3. OG liegen kann. Ruhig, ungestört, und ohne dass er Flächen benötigt. Ebenso kann eine Strasse/Fussgängerzone auf mehreren Untergeschossen verlaufen, ohne dass das ein Problem ist.

    Zitat

    ...aber mit deutlich höheren Gebäuden dann einfach obendrauf. unter das ganze eine Lager und Anlieferungsebene sowie Technikgeschoss + Saisonspeicher, und das ganze wäre der Lage am Park und am Hbf angemessen.

    Und Einfamilienhäuser würde ich noch nicht mal ganz ausschliessen - ich habe mal ein Bild gesehen von 3 Reihenhäusern gehobener ARt, die samt Garten auf einem gemischt genutzten Vielgeschosser standen, der so etwa 1500m² Geschossfläche hatte. Warum muss ein Büro und Wohnhaus mit Flachdach oben eine Kieswüste haben, wenns auch ein Reihenhausgarten sein kann?


    Würde man das konzept konsequent anwenden, käme auf die für die Bebauung vorgesehenen Flächen bis ca. 6 Mio m² CO2-Neutrale Nutzflächen zu liegen, für >50.000 Bewohner, samt Arbeitsplätzen, Einkaufsmöglichkeiten für das grössere umfeld, etc. Oder etwa so viel Flächen wie auf 30-50 km² Vorortbebauung.


    was haben wir heute...

  • Was ihr hier offensichtlich absichtlich überseht ist das in den kommenden Jahren viele Arbeitsplätze in anderen Bereichen weg brechen werden

    Und was passiert mit den Flächen wo derzeit die Arbeitsplätze sind? Lässt man die brach liegen?

  • Es arbeiten dort schon mehrere tausend Leute, Sparkassenakademie, Milaneo, in den Hotels, Gastronomie usw.

    Na dann rechne doch mal vor: _____ DIe Rahmendaten sind ja bekannt. Wie viele Arbeiten im Milaneo, in dem Hotel, etc...

  • Und was passiert mit den Flächen wo derzeit die Arbeitsplätze sind? Lässt man die brach liegen?

    Ich weiß ja nicht aus welcher Branche du kommst oder ob du einer geregelten Arbeit nach gehst, aber es gibt da das nette Wörtchen „Automatisierung“. Einfach ausgedrückt, der Flächenbedarf ein Auto herzustellen bleibt der gleiche, die dafür eingesetzte Manpower sinkt aber dramatisch. Wertschöpfende Jobs entstehen dafür vor allem in IT und Development. Meinst du man kann diese Arbeitsplätze mit nem Laptop in der Produktion unterbringen?

  • Also, die Sparkassenakademie hat 69 feste Mitarbeiter und 1000 (!) Referenten. Die sind dort natürlich nicht alle Vollzeit, müssen sie aber auch nicht, denn es wurde ja nicht von 24.000 Vollzeitstellen gesprochen. Auch in Sindelfingen oder Untertürkeim sind ja nicht alle Angestellten gleichzeitig da sondern in Schichten. Das ist natürlich von Branche zu Branche unterschiedlich, aber ich vermute mal das im Milaneo mit seinen 200 Shops Minimum 1000 Angestellte beschäftigt sind. Das reicht vom Centermanager bis zur 400 € Putzkraft. Alleine ein durchschnittlicher McDonalds hat alleine schon rund 20 Angestellte, ein Bäcker 5-6. Ob hier wirklich 24.000 Jobs entstehen ist mir ehrlich gesagt auch Wurst, denn wir sollten um jeden Job der entsteht extrem Dankbar sein, denn ich kenne auch Regionen wo es andersherum läuft ganz gut! Zu sagen „Jobs haben wir doch genug, das brauchen wir nicht“ ist in meinen Augen gelinde gesagt naiv! Wenn wir nicht aufpassen und sich gewisse Abteilungen von großen Firmen anderweitig orientieren kann es passieren das auf einmal komplette Firmen abwandern!

  • jack000: Die Funktion "Beitrag bearbeiten" ist dir unbekannt oder warum postest du drei einzeilige Beiträge innerhalb von 15 Minuten untereinander? Der Sinn deiner Fragerei erschließt sich mir zudem nicht, du stellst hier periodisch exakt die selben Fragen, immer und immer wieder, wobei du weder auf Gegenargumente eingehst, noch selbst irgendwelche Zahlen und Fakten, die deine Thesen untermauern würden, lieferst. Macht dir diese Trollerei Spaß?


    ippolit: Mit der Politik hört das Problem der häufig fehlenden Dichte leider nicht auf. Selbst wenn sie mal ein Areal konsequent urban über einen B-Plan entwickeln will, es stehen immer gefühlt ein dutzend Initiativen vor der Tür und leisten Widerstand. Häufig lese ich in letzter Zeit die Anmerkung "eigentlich sind wir ja für mehr Wohnraum, und wir wollen auch, dass die Preise sinken, aber hier muss schon noch einmal das rechte Maß überdacht werden"...

  • Regent: erst sind die 24.000 kein Problem, jetzt sind sie dir eigentlich Wurst. Ist klar. Vielleicht nicht sofort rausposten und auch mal Tonfall und Duktus überdenken, dass geht bestimmt weniger aggressiv.


    @Rosensteinviertel: Es gab mal eine schöne Bildergalerie neuer Stadtgebiete auf dem Weg zwischen Bonatzhalle und Bahngleise, dort sollte sich das Viertel eigentlich schamlos einreihen können. Aber auch ich habe die Befürchtung dass jeder „neischwätzt“ und am Ende etwas in der Art „Doppelhaushälften mit Vorgärtle plus zwei Stellplätze“ übrig bleibt.

  • Denn wir sollten um jeden Job der entsteht extrem Dankbar sein, denn ich kenne auch Regionen wo es andersherum läuft ganz gut!

    Jaein. Es sollte nicht allein im Fokus stehen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, sondern vor allem auch attraktive Arbeitsplätze. Wenn von 8000 Stellen hinterher 6000 auf Mindestlohn und unattraktiven Arbeitszeiten basieren, werden sich solche gängigen Themen wie Wohnungsnot, steigende Armut oder ständige Leerstände wegen Personalmangel trotzdem nicht gebessert haben.


    ippolit zwecks besserer Ausnutzung vorhandener Flächen auf natürliches Tageslicht zu verzichten klingt nach Arbeitsbedingungen aus den 50ern. In manchen asiatischen Ländern gibt es tatsächlich unterirdische EKZ, und ich kann dir versichern, das keines davon wirklich attraktiv ist. Sonnenlicht lässt sich selbst mit modernster Technik nicht simulieren, zumal in Deutschland schon gesetzliche Vorgaben dagegen sprechen.


    Um indirekt noch etwas zum eigentlichen Thema beizutragen:


    Neckar-Alb-Bahn wieder voll gesperrt

    Krankheitswelle: Zugverkehr bricht ein


    Natürlich wird S21 eine Katastrophe, daran gibt es keine Zweifel. Wenn man bei der DB nicht einmal imstande ist, den Verkehr auf einer Regionalstrecke aufrecht zu erhalten, wie soll das erst nebenan bei der "Magistrale für Europa" funktionieren. Als nach Weihnachten (...) zwischen Stuttgart-Tübingen keine Züge fuhren, ist den Fahrgästen am Stuttgarter HBF geraten worden, zum Flughafen zu fahren, um die Expressbusse nach Reutlingen und Tübingen zu nutzen, weil zeitweise auch kein SEV möglich gewesen ist. Trotz aller Versprechen auf eine bessere Zukunft bleibt das die bittere Realität der Bahn im Jahr 2022.

  • ippolit zwecks besserer Ausnutzung vorhandener Flächen auf natürliches Tageslicht zu verzichten klingt nach Arbeitsbedingungen aus den 50ern.

    hfrik hat Dir schon die Antwort geschrieben, er hat analysiert welche Aufgaben im Handwerk in der Logistik... heute bewusst in Räumen arbeiten ohne Tageslicht.

    Es gibt auch Möglichkeiten Menschen in Tiefgeschossen mit der Umwelt in Verbindung zu bringen. Schon in 70ern hat die in Stuttgart ansässige Firma Kiefer einer Klimarasterdecke entwickelt, die über Spiegeleffekte den Menschen in Banken und Versicherungen den Eindruck gibt, ist außen gerade bewölkt oder sonnig. Das führt zu erheblich besseren Wohlbefinden.


    Wer die Chance hat, beim Gerber auf dem Dach (2.OG) des EKZ zu flanieren, erkennt aus eigener Erfahrung, wie schön das ist, in mehreren Ebenen zu denken. Da versteht man, so kann man in der Stadt Einfamilienhäuser bauen man baut Sie einfach auf Ebene 7 oder noch höher.

    Wer weiter reisen will, sollte Montreal mal besuchen, in der die ganze Innenstadt für Fußgänger in unterirdischen EKZ und Passagen erschlossen ist...


    Speziell im A2 könnte man wie er dachte auf einer Ebene im Untergrund einen Kältespeicher in der darüberliegenden einen Wärmespeicher und darüber seine Idee mit den Logistik/Handwerksbetrieben...


    Was machen wir anstatt wie sprechen über Verspätungen von Zügen zwischen Tübingen und Stuttgart....


    Was ich mir wünschen würde, das in der Welt man nicht den Fehler sucht, sondern sich überlegt, was man selber machen kann und wenn man erkennt selber keine großen Hebel/Ideen zu haben, das man zumindest denen, die Ideen haben, das Gefühl vermittelt weiter so... irgendwann wird die Idee kommen, die den Unterschied macht... und hfrik hatte mindestens Eine, die den Unterschied macht, hier schon formuliert.


    Mit Einer dieser Ideen von hfrik, müsste heute der IBA27 Leiter nicht verzweifeln, sondern hätte das was eine IBA ausmachen sollte.

  • @Interview mit VM Hermann

    Heute kann man lesen, dass das Interview mit dem VM auf Unverständnis stößt;


    Insbesondere ist es wichtig, dass am 2. Mai man in der Lage ist, zu entscheiden, ob es gleich weitergeht mit dem neuen Tunnel von Sindelfingen zum Flughafen. List man die Repliken des VM, dass er mehr Informationen braucht und Garantien von Anderen, insbesondere vom Bund, bekommt man den Gedanken nicht aus dem Kopf, dass dieser das nicht kann.

    Er wird irgendeinen Grund suchen, warum andere schuld sind und am 2. Mai den Betrieb aufhalten, dann jedoch nicht um Tage, sondern um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Denn heute kann man einfach die Anschlussstelle mitbauen, später unter Betrieb eben nur mit erheblich höheren Kosten und Zumutungen an die Nutzer. Dann kann er ja wieder lamentieren und so wird die Geschichte rund.


    StZ-Ärger um Stuttgart 21-Landes-Bahn-Chef fährt Minister in die Parade


    Würde dieser VM weniger den unnötigen Ergänzungsbahnhof propagieren, sondern einfach seine Arbeit machen, dann wäre das, was er vor ein paar Tagen angedroht hat, dass die Gäubahn nicht zum Bahnhof kommt, eben n Jahre schneller vorbei, so hilft er gerade, dass diese Zeit sich in die unbestimmte Zukunft verschiebt.


    Um schnelle Entscheidungen zu treffen, bedarf es Vertrauen in die handelnden Personen, was es nicht bedarf, dass der langsamste alles verstehen muss und dann noch von Anderen, das sorglos Paket verlangt.


    Im Klartext: Sollte der VM Hermann am 2. Mai entscheiden, die Anschlussstelle nicht zu bauen, kann er dann noch mehr recht haben, nur macht er das auf Kosten von Baden-Württemberg und dem Bund und damit uns Allen. Mal schauen ...:/

  • Wenn das alles von vorneherein richtig geplant worden wäre, hätten wir diesen ganzen Ärger jetzt nicht. Bei allen anderen Baudesastern in Deutschland ging es i.d.R. nur um exorbitante Kostensteigerungen. Bei S21 kommt hinzu das man zu so einem späten Zeitpunkt noch wesentliche Änderungen durchsetzen möchte aber keine Ahnung hat wie das finanziert werden soll.


    Ebenso sind die Projektpartner teilweise erheblich zerstritten, was eine Folge der falschen Planung ist. Von der ursprünglichen Planung will kaum noch einer was wissen. Die Folgen dessen sind nun für jeden klar zu sehen und ein Ende ist noch nicht in Sicht.


    Von diesem Quatsch mit den Käfern, dem Gipskeuper, etc... abgesehen ist alles Negative bisher eingetroffen und einiges wird noch folgen, denn nur wenn 2025 die Gleise von Ulm bis Stg. HBF liegen bedeutet das noch nicht, dass irgendwas funktioniert.

  • Ziemliches Paralleluniversum, indem Du lebst...


    Was ist richtiges planen?

    Welche Projektpartner sind erheblich zerstritten? Selbst der VM würde dies dementieren...


    Du sagst ja schon das viel vom dem Quatsch nicht eingetreten ist, so was ist denn von dem anderen Quatsch eingetreten?


    Fragen über Fragen...:/

  • Ziemliches Paralleluniversum, indem Du lebst...

    Nein, das ist die Realität

    Was ist richtiges planen?

    In dem man das Projekt mit allen vollständig abstimmt, nicht ca. 50% der Bevölkerung gegen sich aufbringt (Ein paar sind immer gegen alles, aber 50% Gegner sind allerhand) und dann so bauen wie es geplant wurde. Dann hat man es richtig geplant.


    Falsch geplant ist, wenn von vorneherein zu wenig Rückhalt vorhanden ist und dann so erhebliche bauliche Veränderungen kommen in der Bauphase wie bei S21. Das ist deutschlandweit beispiellos.


    Welche Projektpartner sind erheblich zerstritten? Selbst der VM würde dies dementieren...

    Die hier:

    " Wegen des Defizits habe die Deutsche Bahn die Projektpartner – das seien Land, die Stadt Stuttgart und die Region Stuttgart – verklagt.":

    https://www.suedkurier.de/bade…n-euro;art417930,11008019

    " An einer weiteren Kostensteigerung des Projekts will sich der Bund ebenso wenig beteiligen wie die Projektpartner Stadt, Land und Flughafen. Sie sehen ihre finanziellen Beteiligungen als erbracht an. In diesem Jahr soll am Verwaltungsgericht der Prozess über die Klage der Deutschen Bahn zur Beteiligung an den Mehrkosten starten.":

    https://www.regio-tv.de/mediat…-haelt-sich-noch-bedeckt/

    "Streit um Halt am Flughafen":

    https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.stuttgart-21-airport-6-statt-100-fernzuege-und-kein-ice.3886c967-c8d5-44cc-8912-916382970ede.html#:~:text=Ein%20ICE%2DHalt%20am%20Flughafen,Jahr%202024%20den%20Schienenanschluss%20erhalten.

    "Streit um Kosten für S21 vor Gericht":

    https://www.swr.de/swraktuell/…t-21-vor-gericht-100.html


    Was wäre denn die noch mögliche Steigerung von "Keiner will Mehrkosten tragen" und "andere Verklagen" bei Projektpartnern?


    Kein Projektpartner hat einen Grund glücklich und zufrieden über den Verlauf der Dinge bisher zu sein!

    Du sagst ja schon das viel vom dem Quatsch nicht eingetreten ist, so was ist denn von dem anderen Quatsch eingetreten?

    Der andere "Quatsch":

    - Kleine Wendlinger Kurve war zu klein, große wird nun gebaut

    - Gäubahnanbindung über Flughafen durch LE als Mischnutzung war Murks, wird nun komplett anders gelöst

    - Verbindung nach Feuerbach kapazitiv zu klein geplant, muss erweitert werden

    - Exorbitante Kostensteigerungen (Mit die höchsten in Deutschland überhaupt)

    - Erhebliche Terminverzögerungen (Mit die höchsten in Deutschland überhaupt)

    - Wesentliche Änderungen an Konzept während der Bauphase

    - Erweiterbarkeit (Gleise) des Bahnhofs ist nicht mehr möglich

    => All dieses wurde von den Gegnern so vorausgesagt und ist eingetroffen. Diejenigen, die das vorausgesagt hatten, hatten also recht, diejenigen die behauptet haben, dieses sei alles Unsinn, hatten also Unrecht!


    Erst nach Fertigstellung feststellbar:

    - Ob der laufende Betrieb mit doppelter Gleisbelegung und 2 Minuten ICE-Halt während der Rush-hour zur gewünschten Kapazitätserweiterung und Pünktlichkeit führt

  • Jeder glaubt, die Eigene wäre, die Realität...


    Das man mehr hätte mitnehmen müssen ist zu erinnern, dass Stuttgart 21 immer mehr als 70% in den Parlamenten hatte und dass hier wenige Laute glaubten die Mehrheit zu vertreten, Du hast ja jetzt wenigstens Dich etwas der Realität angenähert mit Deinen 50%, und wie man die hätte mehr einbinden sollen, es gab eine Schlichtung, eine Volksabstimmung etc...


    Was man dringend hätte machen müssen schneller zu entscheiden, schneller zu bauen, es zeigt ja die Elbphilharmonie, die ähnliche Aufregung verursacht hat, dass nach Fertigstellung sich kaum Einer noch an den Protest erinnert. Die Diskussion über Sinn und Zweck hätte man mehr mit Emotionen, wie Befreiung der Stadt von trennenden Schienen, als mathematisch n Minuten schneller, führen sollen...

    Die von Dir reingebrachten Verbesserungen, sind komischerweise alles, bis auf die Gäubahnanbindung, Optionen die bereits in der Ursprungsplanung vorgesehen waren.


    Hätten wir hier vernünftige Gegenüber gehabt hätte man spätestens an der Schlichtung das 9/10 Gleis, eventuell einen 4-gleisigen Flughafenbahnhof und eben die Ziehung aller Optionen, bis heute ist nach meiner Kenntnis die T-Spange nicht gezogen worden, zumindest die P ist wohl gesetzt.

    Was man stattdessen hatte, war eine Totalablehnung und ellenlange "koschten" Diskussionen und eben noch heute unnötige Wiederholungen ...


    Schlage vor, Du gehst morgen gleich auf die Baustelle, vom 16.4 -18.4 sind ja Tage der offenen Baustelle und schaust mal, ob Du etwas siehst, was Dich positiver stimmt.


    Stuttgart 21 - tage-der-offenen-baustelle-2022

  • ^


    Es ändert an Mehrheiten nichts, dass es unklug ist wesentliche Änderungen in einem Stadtzentrum vorzunehmen, bei dem ca. 50% dagegen sind. Bei sowas sollten höhere Zustimmungsraten sein. Inzwischen sagt ja selbst der Bahnvorstand, dass man S21 so nicht nochmal machen würde. Er gibt also klipp und klar zu, dass es eine Fehlentscheidung war.


    Der Vergleich mit der Elbphilharmonie hinkt, da es außer den exorbitanten Kostensteigerungen keine Gemeinsamkeiten gibt.

    1. Gab es nicht so einen Wiederstand dagegen

    2. Hat man die Elbphilharmonie so gebaut wie geplant und nicht während der Bauphase wesentliche Änderungen an der Planung vorgenommen


    Schneller wird weitestgehen nur irgendwas wegen der Neubaustrecke. Der Tiefbahnhof trägt nur marginal zu Zeitersparnissen bei.


    Es handelt sich bei den "Verbesserungen" nicht um Verbesserungen, sondern es geht darum, S21 überhaupt zum funktionieren zu bringen. Es wurde hier im Forum abgestritten, dass überhaupt irgendwelche Änderungen notwendig sind, da alles mit der Planung bestens ist. Die "Verbesserungen" wurden bei der Genehmigung ausgelassen, da ansonsten wegen den Kosten S21 in der Form keine Genehmigung bekommen hätte. Somit wäre also alles seinen korrekten Gang gelaufen. Da man aber getrickst hat und S21 durch die Defizite schön rechnen konnte, hatte man die Genehmigung bekommen. Nun also war ein "nachkobern" nicht mehr zu vermeiden.


    Man ist bei so Projekten nicht bei "Wünsch dir was", bei dem die einen wollen und die anderen bedingungslos abnicken. 9/10 Gleis + 4-gleisiger Flughafenbahnhof = 21 kann nicht genehmigt werden. Es hat seinen Grund, warum auch Kosten bei öffentlichen Bauprojekten eine Rolle spielen und nicht ohne wenn und aber Architektur und Bauphantasien ohne Kostengrenzen umgesetzt werden.

    Die Tatsache, das da so rücksichtslos vorgegangen wurde und das es in der Hauptsache darum geht, die Gleise zu bebauen würde ich mich sehr freuen, wenn nach der Fertigstellung dort ein Park entsteht (Rosensteinviertel ausgenommen, denn da wird ja günstiger Wohnraum für Einkommensschwache Stuttgarter entstehen, so wurde es ja versprochen)


    PS: Ich war schon mal auf der Baustellenbesichtigung, war interessant. Ich bin ja nicht gegen die Idee an sich, aber so wie es umgesetzt wurde hat es mich vom ehemaligen Befürworter zum Gegner gemacht.