Dresden: Innere Neustadt

  • Ist die Tiefgarage nicht sogar ein Vorteil für eine Bebauung entlang der Großen Meißner Straße? Immerhin wird damit der große Parkplatz am Haupteingang des Bellevue obsolet und eine straßenseitige Bebauung in Richtung Palais möglich.


    Laut dem Modell auf der Seite der Stadt Dresden, wird es zwischen Bellevue und Neubebauung keine Gasse geben - die Gasse liegt zwischen Neubebauung und Blockhaus. Es ist aber eine große Einfahrt im Neubau über der nun entstandenen TG-Einfahrt zu erkennen.

  • arnold, ich muss jetzt leider mal sarkastisch werden: Dresden macht städtebauliche Wettbewerbe grundsätzlich nur für die Galerie. Ob irgendetwas aus diesem Wettbewerb tatsächlich umgesetzt wird, ist leider aus Erfahrung extrem ungewiss.
    Am Neustädter Markt zerren so viele Interessengruppen herum, dass da leider nichts Gutes entstehen kann.
    Es ist absolut OK, dass das Hotel hier erstmal los legt. Eine Realisierung irgendeiner Bebauung, ob als Rekonstruktion oder als moderner Entwurf, ist in weiter Ferne. Sollte es da doch mal los gehen, wird man die Einfahrt aber schon integrieren können.

  • Am 16. September hat zum Umbau der Großen Meißner Straße eine Veranstaltung mit Präsentation stattgefunden. Darin klingt es immerhin so, als dass sich die Verwaltung mit den Problemlagen der Straße beschäftigt - die notwendige Voraussetzung für eine Bebauung.


    Problematisch sehe ich hier aber auch, dass im Grunde keine politische Partei in DD überhaupt Interesse haben wird, hier etwas zu ändern: CDU und FDP haben kein Interesse an einer je einspurigen (siehe Präsentation, Engstelle in Höhe Jägerhof) Großen Meißner Straße bzw. einer anderweitigen vernehmlichen Neuordnung der Straße; die Grünen kein Interesse am Verlust der Grünflächen und der Bepflanzung im Gebiet sowie Angst vor möglichen "Hitzeinseln"; Linke und SPD kein Interesse, ihre Wähler in den Plattenbauten in die zweite Reihe zu verbannen und denen die Sicht zu verbauen sowie eher teure Flächen für Ateliers, eine Kunsthalle oder Apartments mit Elbe-Blick zu befürworten und die Heinis von der AfD werden eh jeden Vorschlag, egal welcher Art, zu instrumentalisieren wissen.


    Ich hoffe dennoch, dass sich hier aber die Vernunft durchsetzt und dieses innerstädtische Entwicklungspotential nicht vergeudet wird - zugunsten weiterer Neubauvorhaben an den Rändern der Stadt.

  • Dazu kommt noch ein personell extrem schwach aufgestelltes Stadtplanungsamt, die Dresdner Verkehrsbetriebe, Akteure wie der Neumarktverein und das Landesamt für Denkmalpflege.

    Der Neustädter Markt hätte das Zeug ein ganz wunderbarer Stadtraum zu werden, aber was das bedeutet, daran scheiden sich schon die Geister.

  • Alles richtig. Das größere Problem ist die mangelnde Nachfrage. Es gibt keinen Druck. Es gibt noch so viele baureife Grundstücke. Da ist der Bedarf für die nächsten 50 Jahre gedeckt. Man schaue sich nur mal die Friedrichstadt an.

  • Warum man nicht mal das naheliegende macht, wird mir immer ein Rätsel bleiben: man könnte doch mal für 3 Monate eine Spur zu einem Fahrradweg machen und gucken was passiert. Geht das problemlos, ist die notwendige Straßenbreite dann schon mal definiert.

  • Abgesehen davon, dass einige Leute in Dresden um jeden Meter Straßenbreite kämpfen, als würde das Abendland davon abhängen, geht es ja bei weitem nicht nur um die Straße. Es gibt Akteure, die wollen im Prinzip die Planung aus den 70ern beibehalten und möglichst nicht einmal die Bebauung südlich der Straße zulassen. Andere wollen soviel Barock wie möglich und werfen immer wieder die Tunnellösung in den Raum. Die DVB will keine gemeinsame Spur mit der Straße zulassen und will auch bei den Haltestellen keine Kompromisse zulassen. Die Reihe kann man endlos fortsetzen.

  • Weil auch niemand mehr für Kompromisse bereit ist. Ein entsprechender Kompromiss wäre ja, die Bebauung südlich der Großen Meißner Straße und eine Freilassung der Fächer am Neustädter Markt. Über eine weitere Bebauung könnte dann eine spätere Generation abstimmen.

  • Wenn überhaupt etwas dort passiert, wird das sicher genauso werden. Aber ist das die hohe Schule des Städtebaus, ein halbgarer Kompromiss? Auf der einen Seite stehen die Platten bei denen eigentlich nichts mehr ist wie bei ihrer Errichtung. Auf der anderen Seite kommen (natürlich blockweise gebaut) Neubauten und dazwischen einige Rekonstruktionen. Die Straße bleibt so breit wie sie jetzt ist, weil die Radwege den Platz der eingesparten Straßenbreite übernehmen.

  • Aber ist das die hohe Schule des Städtebaus, ein halbgarer Kompromiss?

    Gründe dafür, dass es hier keinen einfachen "großen Wurf" geben kann, wurden hier im Thread ja bereits benannt. Es gibt zu viele Interessengruppen mit berechtigten, aber divergierenden Anliegen.

    Dass dort eine einzelne Interessengruppe ihre Vision unbeschadet durchboxt, ist praktisch ausgeschlossen. Und letztlich ist das auch ganz gut so.

  • Ja, das ist sicher richtig. Besser ein Kompromiss als Stillstand. Es wäre nur erträglicher, wenn es irgendwo in Dresden mal anders laufen würde (siehe Postplatz, Lingnerstadt, Packhofviertel, Hafencity, usw.)

  • Aber ist das die hohe Schule des Städtebaus, ein halbgarer Kompromiss?

    Naja, unsere Innenstädte sind über hunderte Jahre hinweg gewachsen, es hat den "fertigen" Zustand nie gegeben. Man hat sich immer an die Gegebenheiten anpassen müssen. Von daher würde ich es nicht als halbgaren Kompromiss bezeichnen, sondern eher ein sich den Realitäten nicht verweigern und daran angepasst zu Planen und Bauen mit Option des Weiterbaus zu einer späteren Zeitpunkt; im Gunde die Stadt wieder wachsen lassen. Auch glaube ich, dass viele Deutsche - aufgrund der starken Kriegszerstörungen und den eher raumgreifenden Wiederaufbauten der Innenstädte, also dem Charakter unserer deutschen Städte - kaum mehr an das Leben in einer "richtigen" Stadt gewöhnt sind. Und ich denke, dass es hier einen Lernprozess braucht. Im Bereich des Neumarktes war es ja ähnlich. Dafür ist natürlich aber auch die Qualität des Städtebaus und der Architektur notwendig und wichtig. Daran mangelt es in DD leider auch an allen Ecken.


    Auch die Breite der Großen Meißner Straße stört mich im Grunde. nicht. Was stört ist der autogerechte Querschnitt. Die Umbaupläne mit je nur einer Spur für den IV, dafür breiten Gehwegen und Radwegen und den Umbau zu einem "Boulevard", der eben auch entsprechend gestaltet werden muss, halte ich nicht für verkehrt. Auch für den Ort halte ich eine Großzügigkeit der Straße durchaus für angemesse. Das Problem an der Straße heute ist weniger deren Breite sondern die Ödnis und fehlende Bebauung.

  • Wohnhaus Weintrauben-/Ecke Melanchthonstraße


    Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob das Projekt schon berichtet wurde. basisd will in der Inneren Neustadt dieses Wohnhaus bauen:


    © basisd


    Mehr zum Vorhaben hier

  • Königshöfe - Gerüste an Theresienstrasse und in den Höfen weg, update, zuletzt in #916

    leider im Dämmerlicht, ggf tausche ich die Fotos noch später gegen bessere aus...

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    Sieht alles sehr wohltuend aus. :thumbup::thumbup::thumbup:

    Bild: https://abload.de/img/p104025892ixr.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040259xoehp.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040262gnecc.jpg


    Strassenbau in den Höfen

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    Bild: https://abload.de/img/p1040266xoe64.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040268ywe64.jpg


    Bonus: Königsstrasse 8 erleuchtet:

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    alle fotos elli kny

  • Pflegeheim "Schwanenhaus", Holzhofgasse 8-10 - Sanierung des DDR-Neubaus, zuletzt in #914


    Der damalige elbseitige Neubau aus DDR-Zeiten ist freigezogen und wird entkernt. Leider vernichtet man die markanten Erker und weiteres dieses doch besonderen Individualbaus jener Zeit. Zunächst elbseitige Ansichten vom kleinen Park mit Teich. Hat das Denkmalamt hier zureichend "geprüft"?

    p1040298bzfhr.jpg^ quasi ein letzter Blick auf diese Architektur (und das auch nur rein zufällig...) ?(

    Hier mit dem Neubau-Anbau und dem Teich, welcher seinen schmalen Arm (rechts am Rand) verlieren wird.

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    Ansicht vom Hof an der Holzhofgasse. Links der östliche Neubauflügel.

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    alle fotos elli kny

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny ()

  • ^ sehr interessante und aktuelle Webseite zur Geschichte des Schwanenhauses sowie der Gesamtanlage mit DDR-Neubau (

    Text: Thomas Kantschew)

    kurz: ehemals "Coselscher Garten", jahrzehntelang Ruine nach Brandstiftung Mai 1945 (Fotos der Ruine), Wiederaufbau am Ende der DDR, spezieller Postmoderne-Neubau zur Elbe (mit Westgeld, Archi: Günter Fischer), Gartenarchi: Büro Kretzschmar, Bartl, Blume. Jetzt leider Komplettverlust der Besonderheiten des Neubaus - Visu (Elbansicht) - im Vorvorbild ist bereits die neue Fassade am Westflügel des DDR-Baus sichtbar, der Bau wird nun zudem um eine separierte "Hoteletage" aufgestockt. Denkmalstatus lag nicht vor - obgleich dies durchaus denkbar oder gar anzuraten gewesen wäre. Auch der Garten wäre u.U. als "besonderes Gartendenkmal der Wendezeit um 1989/90" einstufbar gewesen.

  • Der Artikel befasst sich vorrangig mit der Sanierung des Kracht Brunnens, enthält aber auch sonst noch viele Informationen. Vor allem ein Wunscgkonzert der Strategen vor Ort.


    Ich konnt ihn grad noch ohne Bezahlschranke lesen, hoffe das bleibt so.


    SäZ - Artikel 30.11.2022

  • Zum Schwanenhaus. Bin dort schon seit Anfang an beruflich tätig. Ja, eine Erneuerung war unumgänglich, vieles war nicht mehr zeitgemäß, manches wirkte abgewohnt und die Reparaturen häuften sich. Nun sind wir schon einige Zeit in den neuen Räumen zu Gange und vieles ist neu und ungewohnt aber auch schön. Ja, die kleinen Balkone sind weggefallen, diese konnten leider von den Bewohnern kaum genutzt werden ( Stufen/Schwellen). Die Bäder waren zu eng, ein Rollstuhl/Rollator passte kaum durch die Tür. Und endlich gibt es für viele ein eigenes Zimmer. Was wir alle auch bedauern, die kleinen intimen Nieschen auf den Wohnbereichen sind auch weg. In denen konnte man sich mal zurückziehen oder sie wurde von den Therapeuten genutzt. Das ist ein Manko, das wir sehr bedauern. Gerade das hat auch den Charakter des Hauses ausgemacht, die gewisse Intimität. Nun sind wir im Neubau, der letzte Teil des Altbaus wird gerade entkernt und gibt erstaunliche Baudetails preis. Diese Weite ist erstmals erlebbar, weil sämtliche Zwischenwände entfernt sind.

    Nichts hält ewig, unser Haus ist ja auch schon in die Jahre gekommen und wir freuen uns alle auf die neue Zeit im neuem Schwanenhaus.

    Der dazugehörende Garten ist ein eigenes Kapitel wert.

    Einmal editiert, zuletzt von axelmö ()

  • Königshöfe, Hainstrasse - update vom Eckneubau, Gerüstfall

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    Bild: https://abload.de/img/p1040528i8dvd.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040531kwc2x.jpg


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    Neubau Theresienstrasse 3 - update

    Bild: https://abload.de/img/p1040533f4dox.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040534abev9.jpg


    Neubauten Theresienstraße 7d,e,f / Ecke "Hainpark" - update

    Bild: https://abload.de/img/p1040535hediz.jpg   Bild: https://abload.de/img/p1040536vhfql.jpg

    alle fotos elli kny

  • Die SäZ exklusiv berichtete vor einer Woche über die mögliche Bebauung zw. Blockhaus und Hotel Bellevue - wegen der TG-Zufahrt in Bau dort:

    - laut Wettbewerbsiegern 2018/19 sollen dort 4 Häuser in historischem Gewand wiedererstehen

    - seither arbeitet das SPA mit Büro Albers / Vogt in Berlin an einem B-Plan-Entwurf für das Königsufer

    - Teil davon sind die barocken Bürgerhäuser als zu rekonstruierende Leitbauten zw. Blockhaus und Bellevue

    - die GHND stellt diese Absicht aufgrund der neuen TG-Zufahrt am Bellevue in Frage

    - Landeskonservator Furkert stellte zudem bei einem Vor-Ort-Termin des BauAusschusses die Frage, ob historisierende Bauten die richtige Antwort auf die

    heutige Situation seien (Anm.: naja, die übliche Kompetenzübertretung als Architekt und Lobbyist)

    - die GHND erwartet hingegen, daß die errungenen Wettbewerbsergebnisse umgesetzt werden, die Denkmalbehörde saß die ganze Zeit mit am Tisch und

    sollte keine neuen Konfliktfelder aufmachen

    - Alf Furkert verweist allerdings selbst auf den Ratsbeschluß, in dem fixiert sei, daß jene 4 Häuser bestmöglich historisch zu rekonstruieren sind,

    und er ja nur obige Frage stellte: daß eben diese Häuser im Gegenüber nunmal keine Entsprechung hätten

    soweit das Blabla. SäZ fragt also nochmal beim SPA schriftlich nach:

    - das SPA relativiert die neue TG-Zufahrt über eine antwortende Stadtsprecherin (namenlos):

    "Mit dem Wettbewerbsergebnis ist bereits an jetzt umgesetzter Stelle eine in die Bebauung integrierte Tiefgaragenzufahrt konzipiert. Die Grundstückseigentümer des Hotels Bilderberg waren in der Jury zum Wettbewerb involviert und tragen im eigenen Interesse bei der Grundstücksentwicklung Sorge, dass das Wettbewerbsergebnis auch eine Umsetzung findet".

    - das Grundstück (=Baufenster) der 4 Häuser ist zwischenzeitlich und inklusive der TG-Zufahrt und Wegerecht fürs Hotel weiterveräußert worden.

    - man könne annehmen, daß der Erwerber die Fläche im Sinne des Wettbewerbsergebnisses erworben hat, man gehe nicht von einem Verzicht oder
    einer Abkehr vom Wettbewerb beim Erwerber aus, so das SPA.

    - weitere Antwort über die Stadtsprecherin: "Die genaue Lage der Zufahrt wurde entsprechend der mit Wettbewerb geplanten Fassadengliederung angepasst. Auch die untere Denkmalpflege war in diesem Abstimmungsprozess involviert."


    Anm.: Heißt also, die Häuser sollen kommen, sie sind auch gut machbar, es gibt allerdings ein eingepaßtes TG-Tor im Haus zum Bellevue hin. :thumbup: