Beiträge von axelmö

    Dem kann ich bedingt zustimmen. Das intime, fast familiäre Flair im Inneren ist leider hin, zwar fast nur Einzelzimmer, alles modern aber nicht immer qualitätsvoll eingerichtet. Außen - ja, wie 0815 Neubau. Die alten Eckvorsprünge hatten was, das stimmt. Jedenfalls wurde das alte Haupttreppenhaus erhalten und aufgehübscht. Bin selber im Haus seit 1992 tätig, kannte das alte Haus in und auswendig. Es war nicht mehr alles zeitgemäß, war abgewohnt, Veränderungen waren nötig. Jetzt gibt es Vorschriften und Bestimmungen, die es damals beim Bau noch nicht gab. Aber es war nicht alles schlecht. Keine Fensterbänke, es darf/kann kein Blumenkasten oder Vogelhäuschen draussen angebracht werden (Jalousien). Zwar Kleinigkeiten, aber für alte Menschen mitunter sehr wichtig.

    Auf dem Altmarkt bzw. um ihn herum und auf der damaligen Thälmann - Straße standen doch die herrlichen Tulpenkelchlampen (ich habe irgendwo mal gelesen das die so hießen(?)). Sie wurden ja entfernt um supermodernistische Designerlampen aufzustellen. Dieser häßliche Galgen auf dem Platz spottet jeder Beschreibung. Ja, auch die Art der Beleuchtung zeichnet die Qualität eines Platzes, einer Straße aus. Gerade die DDR- Kandelaber sehen aus, als wären sie immer schon dort auf dem Theaterplatz gewesen. Auf alten Bildern sieht man ja noch die hohen Laternenmasten vor der Oper. Ich finde die heutige Situation wesentlich besser und angenehmer.

    Zum Schwanenhaus. Bin dort schon seit Anfang an beruflich tätig. Ja, eine Erneuerung war unumgänglich, vieles war nicht mehr zeitgemäß, manches wirkte abgewohnt und die Reparaturen häuften sich. Nun sind wir schon einige Zeit in den neuen Räumen zu Gange und vieles ist neu und ungewohnt aber auch schön. Ja, die kleinen Balkone sind weggefallen, diese konnten leider von den Bewohnern kaum genutzt werden ( Stufen/Schwellen). Die Bäder waren zu eng, ein Rollstuhl/Rollator passte kaum durch die Tür. Und endlich gibt es für viele ein eigenes Zimmer. Was wir alle auch bedauern, die kleinen intimen Nieschen auf den Wohnbereichen sind auch weg. In denen konnte man sich mal zurückziehen oder sie wurde von den Therapeuten genutzt. Das ist ein Manko, das wir sehr bedauern. Gerade das hat auch den Charakter des Hauses ausgemacht, die gewisse Intimität. Nun sind wir im Neubau, der letzte Teil des Altbaus wird gerade entkernt und gibt erstaunliche Baudetails preis. Diese Weite ist erstmals erlebbar, weil sämtliche Zwischenwände entfernt sind.

    Nichts hält ewig, unser Haus ist ja auch schon in die Jahre gekommen und wir freuen uns alle auf die neue Zeit im neuem Schwanenhaus.

    Der dazugehörende Garten ist ein eigenes Kapitel wert.

    Warum ist leider die Rekonstruktion der beiden Dachreiter nicht in Erwägung gezogen worden? Sie hätten diese riesigen Dachlandschaften etwas aufgelockert.

    Dieses Bild der heruntergewirtschafteten Plattenbauten macht mich traurig. Das ist doch bewußt gemacht, auch dieser tote, halbzerstörte Springbrunnen. Das soll doch nicht deren Abriss wünschenswert machen??? Soweit ich mich erinnere, war der Blick vom Goldenen Reiter damals zur Eröffnung der Strasse der Befreiung sehr viel anders. Symetrische, einladende Bauten mit gleichen Balkonen. Dieses Bild wurde nach der Wende bewußt zerstört, offenbar durch verschiedene Eigentümer (?). Eine Seite so, andere Seite so. Auch das Umfeld ist gezielt vernachlässigt worden, meine Meinung.

    Natürlich wäre eine Rekonstruktion des Neustädter Rathauses wunderschön. Doch man sollte realistisch bleiben und die bestehende Bausubstanz pflegen und erhalten. Natürlich modernisieren und den Bedürfnissen heute anpassen. Und warum nicht wieder diese riesigen Freiflächen etwas verdichten, qualitätsvoll verdichten. Und auch dieser viel diskutierte Durchbruch der Rähnitzgasse könnte durchaus erfolgen, aber vorsichtig. Mehr Respekt auch vor den Stadtplanern und Architekten aus DDR - Zeiten, auch diese haben ihre Werte. Es war nicht alles schlecht damals, aber es ist auch nicht alles gut heute.

    Ich bin in der DDR geboren, in Dresden. Bin oft in Berlin gewesen, früher und auch heute. Ich kenne nur den Neptunbrunnen vorm Rathaus bzw. vorm Fernsehturm. Warum muß er wieder vor das Schloß, äh Humboldtforum? Weil er früher dort stand? Klar kenne ich seine Geschichte, auch die Geschichte vom Schloß und finde es auch furchtbar und sinnlos, das es damals gesprengt wurde. Verstehe auch nicht, das Ulbricht und Co sich nicht im Schloß ihren Amtsitz einrichten ließen. Klar, Abneigung gegen Kaiser, Preussen, Imperialismus und und und. Doch in Moskau waren doch die Oberen auch im ehemaligen Zarenpalast (Kreml). Das will mir heute noch nicht in den Kopf. Pieck residierte doch auch im Schloß Niederschönhausen, auch ein Preussenschloß....

    Der Neptunbrunnen soll dort bleiben, wo er heute steht, ein neues Wahrzeiche für Berlin ist er doch dort geworden. Warum alles wie früher gestalten? Dann hätte doch die Ostfassade auch wiederhergestellt werden müssen! Wenn die wieder erstehen sollte, dann meinetwegen auch der Neptun vors Schloß. Und bitte die Kolonnaden wieder vom Nationaldenkmal, diese gehören doch auch unbedingt (!!!) wieder vor das Eosanderportal.

    Ich habe jetzt mal eine verrückte Idee:

    Wäre es nicht eine gute Idee Schlossfreunde und Freunde des PdR zu versöhnen, den Palast auf dem Gelände des Marx- Engels- Forums wiedererstehen zu lassen? Das die historische Altstadt dort jemals wiederkommen sollte, halte ich für abwegig. Aber der Palast der Republik könnte die Freifläche des Fernsehturms wirkungsvoller zum Schloss abschließen als die jetzige grüne Wiese. Klar, GELD ist dafür nicht da. Aber der Palast war doch auch bei der Bevölkerung nicht total unbeliebt und es fanden nicht nur Parteitage drin statt. Aber das ist meine Vision, dort wieder reinzugehen, mit Blick auf das Schloß!