München - Stadt für Millionäre

  • Es erscheint mir schon auch etwas absurd dass man in München für ein 0815 Eigenheim aus den 60ern in gepflegtem Zustand mit Garten schnell 1 Mio. los ist, für das selbe Geld kann man sich im südlichen Bayern eine ganze Alm mit 100.000 m2 Land (Wald, Wiese, eigener Quellbach..) kaufen. Und dann vergleich mal die Lebensqualität die man damit jeweils hat. Der Immobilienmarkt geht langsam den Weg der sog. "Finanzmärkte", das Gefühl hat man doch überall und das wird doch auch durch die Berichterstattung gestützt. In jedem Wirtschaftsmagazin gibt es seitenweise Artikel über den Trend hin zum "Betongold", mit hübschen Deutschlandkarten in verschiedenen Schattierungen eingefärbt, abgestuft nach Renditehöhe die dort voraussichtlich mittelfristig zu erzielen ist...da wird ein großes Rad gedreht und der kleine Mann zahlt die Zeche. Grüße

  • Neid der Besitzlosen

    Also manche Aussagen hier sind schon heftig.


    Das kann man wohl sagen !


    Man merkt genau, wo auch hier im Forum der Graben zwischen den Besitzenden und Besitzlosen geht.


    Nein, das ist eben DEINE Denksystematik. Wer Deine Auffassung nicht teilt ist der klischeehafte Münchner Wohlstandsbürger im Trachtenjanker der die Schäfchen schon seit Generationen im Trockenen hat.


    Es gibt jedoch viele die sich bewusst gegen Wohneigentum entscheiden, weil sie sich nicht an ein Viertel oder Haus binden wollen, weil die berufliche Entwicklung nicht feststeht, weil sie das kleinkarierte Gezanke in Eigentümerversammlungen scheuen, Unabwägbarkeiten wegen Instandhaltungen und Zinsschwankungen nicht riskieren möchten usw.


    Vielleicht sind es auch Kinderlose die kein Erbe hinterlassen müssen oder einfach Leute die in den besten Jahren nicht auf die schönen Reisen und Autos verzichten möchten. Die Gründe sind vielseitig weshalb Leute kein Eigentum haben. Dass es nur die "Besitzlosen" sind stimmt überhaupt nicht. Sonst müssten ja Mietwohnungen im Hochpreissegment wahre Ladenhüter sein, weil man stattdessen locker ein Darlehen bedienen könnte.


    Den Anspruch der Besitzlosen auf Wohnraum einfach mit Argumenten wie Umzug in eine billigere Stadt oder der Suche nach einem besser bezahlten Job abzuhandeln ist äußerst brutal.


    Und was wäre Dein Vorschlag? Wer soll denn all die Wohnungen bauen für die dann die Infrastruktur nicht mehr reicht und dafür die Lebensqualität endgültig den Bach runtergeht? Ich für meinen Teil betrete das Stadtzentrum schon kaum noch, weil mir das leidige Geschiebe zu blöd ist da drin.


    Mir geht es um den Umstand der Entwicklung in den letzten 10 Jahren, dass mittlere Haushaltseinkommen nicht mehr in der Lage sind Wohneigentum zu erarbeiten (kein Erbe). Das war vor 20 oder 40 Jahren definitiv anders! Zu den mittleren Haushaltseinkommen zählen dabei etwa schon alle Familien mit nur einem Akademiker und Kind(ern), der nicht gerade bei einer der besagten Münchener Elitefirmen arbeitet.


    Also das Jammern mit dem Erben finde ich langsam aber auch peinlich. Wenn man nicht damit klarkommt dass andere mehr haben hat man in München sicher kein schönes Leben! Für mich ist die Welt der Münchner Schickeria und der Maximilianstraßenflaneure auch nicht komplett nachvollziehbar, aber ich lebe ganz gut nebenher. Mir ist es lieber so, als Verhältnisse wie in Duisburg zu haben.


  • Nein, das ist eben DEINE Denksystematik. Wer Deine Auffassung nicht teilt ist der klischeehafte Münchner Wohlstandsbürger im Trachtenjanker der die Schäfchen schon seit Generationen im Trockenen hat.


    Die, die du mit Trachtenjanker beschreibst, wohnen doch eher selten im urbanen München. Die sind höchstens noch in den Laimer Gartensiedlungen zu finden - ansonsten eher noch Richtung Aubing, Feldmoching oder Trudering. Für die ist Pasing immer noch eigenständig und würden am liebsten 3 m Mauern um ihr Grundstück ziehen mit Mindestabstand zum nächsten Haus von 100 m :D


    Die Masse an Besitzenden in München sind eher links pseodoliberal und pseodoökologisch orientiert. Also die Masse, der Schwabinger, Glockenbacher, Bogenhausener, die Biodiscounter beglückt, grün oder rot wählt und trotzdem mit dem dicken SUV nach Ismaning ins Büro pendelt. :D


    So jetzt bin ich fertig! :D




    Es gibt jedoch viele die sich bewusst gegen Wohneigentum entscheiden, weil sie sich nicht an ein Viertel oder Haus binden wollen, weil die berufliche Entwicklung nicht feststeht, weil sie das kleinkarierte Gezanke in Eigentümerversammlungen scheuen, Unabwägbarkeiten wegen Instandhaltungen und Zinsschwankungen nicht riskieren möchten usw.


    Diesen Umstand hatte ich schon im Posting um 09:27 Uhr genannt. Einverstanden!



    Vielleicht sind es auch Kinderlose die kein Erbe hinterlassen müssen oder einfach Leute die in den besten Jahren nicht auf die schönen Reisen und Autos verzichten möchten. Die Gründe sind vielseitig weshalb Leute kein Eigentum haben.


    Die Beispielrechnung aus dem Posting http://www.deutsches-architekt….php?p=387166&postcount=5 beschreibt doch recht schön, dass man auch bei Zurückhaltung im Leben (1200 Euro Auto pro Jahr + 1200 Euro Reisen pro Jahr, sonst KEINE Invenstitionen) ein Immobilienkauf auch für gut ausgebildete Familienväter nahezu unmöglich ist.




    Und was wäre Dein Vorschlag? Wer soll denn all die Wohnungen bauen für die dann die Infrastruktur nicht mehr reicht und dafür die Lebensqualität endgültig den Bach runtergeht? Ich für meinen Teil betrete das Stadtzentrum schon kaum noch, weil mir das leidige Geschiebe zu blöd ist da drin.


    Mein Vorschlag für dich ist klar: Realisieren, dass man in einer Millionenstadt lebt und München mit Wien und Vancouver die Millionenstadt mit der höchsten Lebensqualität ist? Wenn für die dich Lebensqualität endgültig den Bach runter geht und du das Stadtzentrum betrittst rate ich dir zum Verkauf deines Heimes und zum Umzug in eine beschauliche Stadt (Regensburg ect.). Jetzt rede ich so hart und gemein wie ihr eben. :D


    Was ist denn dein Vorschlag? München auf 200.000 Menschen zu entvölkern? Meiner Meinung nach steht und fällt Bayern mit München. Nur München zieht International. Eine Metropole ist für Bayern kompett angemessen. Für ein 13 Millionen Bayern ist auch ein 2 Millionen München angemessen (vergleiche: Wien oder Australien!). Global gesehen braucht man eine kritische Stadtgröße, um gewisse Merkmale aufweisen zu können, die dann wiederum eine kritische Masse aus Wirtschaft und Kultur ergibt. Das Konzept der Großstadt ist jetzt seit 5000 Jahren erfolgreich. In Deutschland hat man dabei sogar noch die Alternative, dass man auch im ländlichen Raum genauso leben kann wie in der Großstadt. Für mich lebe ich in München, weil ich eben die Großstadt, viele Menschen, kurze Wege und lautes Umfeld will.



    Also das Jammern mit dem Erben finde ich langsam aber auch peinlich. Wenn man nicht damit klarkommt dass andere mehr haben hat man in München sicher kein schönes Leben! Für mich ist die Welt der Münchner Schickeria und der Maximilianstraßenflaneure auch nicht komplett nachvollziehbar, aber ich lebe ganz gut nebenher. Mir ist es lieber so, als Verhältnisse wie in Duisburg zu haben.


    Kannst du nicht lesen? Es geht nicht darum, dass es Reiche gibt und die toll Leben, dies oder das haben, was ich nicht habe. Interessiert mich nicht. Es interessiert mich auch nicht, wieviel wer und wer was erbt. Ich will in der Großstadt meiner Heimat leben. Ich will die Möglichkeit haben, aus eigener Arbeit zu adequaten Wohnraum zu gelangen (kein gehobenes Wohnsegment, aber auch keine 60er Jahre Platte im Assoviertel). Dies ist aufgrund der Verknappungspolitik und Wachstumsbremse mit einem Akademikergehalt nicht mehr möglich. Das kritisiere ich, nichts mehr oder weniger.

  • Wenn das stimmen würde, müssten die Preise für Wohnungen außerhalb des Stadtzentrums ja billig sein.


    Da gings mir hauptsächlich um die Verkehrsströme. Morgens von allen Seiten Richtung Stadtmitte, abends das Ganze andersrum.

  • 1 Mio. los ist, für das selbe Geld kann man sich im südlichen Bayern eine ganze Alm mit 100.000 m2 Land (Wald, Wiese, eigener Quellbach..) kaufen


    Nicht mehr lange...


    Die Masse an Besitzenden in München sind eher links pseodoliberal und pseodoökologisch orientiert. Also die Masse, der Schwabinger, Glockenbacher, Bogenhausener, die Biodiscounter beglückt, grün oder rot wählt und trotzdem mit dem dicken SUV nach Ismaning ins Büro pendelt.


    Also mit den Stadtvierteln bin ich einverstanden, aber mit der politischen Ausrichtung überhaupt nicht. Ich denke ein Großteil wählt doch eher die CSU, als Vermietervertreter, als die SPD, die die Mieter bevorzugt.


    Meiner Meinung nach steht und fällt Bayern mit München. Nur München zieht International. Eine Metropole ist für Bayern komplett angemessen. Für ein 13 Millionen Bayern ist auch ein 2 Millionen München angemessen (vergleiche: Wien oder Australien!). Global gesehen braucht man eine kritische Stadtgröße, um gewisse Merkmale aufweisen zu können, die dann wiederum eine kritische Masse aus Wirtschaft und Kultur ergibt. Das Konzept der Großstadt ist jetzt seit 5000 Jahren erfolgreich. In Deutschland hat man dabei sogar noch die Alternative, dass man auch im ländlichen Raum genauso leben kann wie in der Großstadt. Für mich lebe ich in München, weil ich eben die Großstadt, viele Menschen, kurze Wege und lautes Umfeld will.


    :daumen: Sehe ich ganz genauso.


    Anstatt sinnlos in Regionen, die seit vielen Jahren strukturschwach sind, sollte man möglichst viel in die strukturstarken Gebiete investieren. Das klingt hart, ist aber das Einzig sinnvolle. Was nutzt es einem denn, wenn man versucht, dort Arbeitsplätze zu schaffen wo keiner leben will oder wo überhaupt keine Infrastruktur ist? Dann verschwendet man Zeit, Geld und Ressourcen und womöglich ist dann der Zug für die eigentlich starken Regionen abgefahren.


    Ich will in der Großstadt meiner Heimat leben. Ich will die Möglichkeit haben, aus eigener Arbeit zu adequaten Wohnraum zu gelangen (kein gehobenes Wohnsegment, aber auch keine 60er Jahre Platte im Assoviertel)


    Ich kann dich voll und ganz verstehen. Nur solange in der Stadt nicht mehr Wohnungen gebaut werden, wird sich an den exorbitanten Wucherpreisen, obgleich international eher durchschnittlich, nichts ändern.
    An diesem Umstand sind allerdings garantiert nicht die Besitzenden in München Schuld, denn, ich spreche jetzt mal von mir, begrüße den typischen Großstadtlärm, Hochhäuser, Gedränge in der Stadt, viele viele neue Wohnungen und unkonventionelle Lösungen in der Architektur. Und auch deine Meinung darüber was du den Besitzenden vorwirfst, dass diese Interesse an Bewahrung der hohen Preisen haben, teile ich nicht. Denn dadurch kommt es zu einem unnötigen Klassenunterschied, derer die sich spielend eine Wohnung leisten können und denen die knapp am Existenzminimum leben müssen, da das meiste ihres Gehalts für die Miete drauf geht, als Folge haben wir dann den ungeliebten Sozialneid.


  • Seit wann wird denn in München CSU gewählt? Das trifft weder für Bundestags-, Landtags- noch Kommunalwahl zu.


    Die ganzen Zuagroasten wählen das, was sie aus ihrer Heimat kennen. Und die stellen die Mehrheit.

  • Ich rede ja in meinem Beitrag auch nicht von der Mehrheit, sondern von den Besitz-Münchnern. Und die wählen traditionell, konservativ Schwarz.


    Ganz davon abgesehen, wird die nächste Kommunalwahl wohl an die CSU gehen...

  • Zu hoffen ist es . Nach jahrzehntelangem Rot-Grün-Filz ist es mal Zeit für einen Wechsel. Kann mir nicht vorstellen, dass es mit der CSU schlechter läuft.

  • Beide Parteien haben ihre Vor- und Nachteile. Aber Zeit für einen Wechsel ist es allemal: nämlich dass Ude endlich mal das Feld räumen muss. Er hat vieles richtig aber auch einiges nicht so toll gemacht. Vielleicht wird es unter Schmid ja besser...aber das sieht man immer erst hinterher...

  • Es geht nicht darum, dass es Reiche gibt und die toll Leben, dies oder das haben, was ich nicht habe. Interessiert mich nicht. Es interessiert mich auch nicht, wieviel wer und wer was erbt. Ich will in der Großstadt meiner Heimat leben. Ich will die Möglichkeit haben, aus eigener Arbeit zu adequaten Wohnraum zu gelangen (kein gehobenes Wohnsegment, aber auch keine 60er Jahre Platte im Assoviertel).


    Willkommen im Kapitalismus - das was du gern möchtest (so nachvollziehbar es auch sein mag) entspricht deinen persönlichen Ansprüchen - es gibt aber kein Recht auf bezahlbaren Wohnraum. Wohl aber sind wir freie Bürger und können selbst entscheiden wo wir leben und arbeiten möchten. Wenn die Rahmenbedingungen nicht mehr passen, dann muss sich jeder selbst fragen, ob er in einer anderen Stadt nicht besser aufgehoben wäre.


    Daneben ist es unbestritten, dass die Stadt planerische Fehler gemacht hat. Aber Preisunterschiede zwischen Städten und Regionen sind schlichtweg eine Tatsache und kein reines München-Phänomen. Wenn Du unbedingt Eigentümer von Wohnraum sein willst, gibt es darum nur zwei Möglichkeiten:
    a) bringe die dafür notwendigen Mittel auf, um dir eine teure Gegend leisten zu können
    b) kaufe Wohnraum in einer günstigen Gegend.


    So ist es und so wird es wohl auch bleiben - wozu die ganze Diskussion?

  • Keine Frage. Es gab schon immer Unterschiede: teuere Gegenden billige - arme Menschen reiche... ich will hier keine Systemdiskussion. Nur das Maß der Dinge, die Relation ist in München verloren gegangen. Vor 10 Jahren war auch schon Kapitalismus. Nur gab es eben im Verhältnis zu mittleren Einkommen noch rechnerisch und auch vom Angebot her prsktisch die Möglichkeit normalen Wohnraum zu erwerben. Das ging die letzten Jahre verloren. Heute findet man z.B. keinen Neubau unter 5000 Euro pro qm. Realistisch sind für 08/15 Projekte 6000 Euro. Dabei wurde das gesetzte Ziel von 7000 neuen Wohnungen pro Jahr nicht ansatzweise erreicht. Und die Partreien und Menschen, die diese Stadtplanung und ausführende Behörden für die letzten 15 oder mehr Jahre zu verantworten haben, wollen sich als Rettung gegen Preisstrigerung profilieren. :nono:

  • Vor 10 Jahren war auch schon Kapitalismus. Nur gab es eben im Verhältnis zu mittleren Einkommen noch rechnerisch und auch vom Angebot her prsktisch die Möglichkeit normalen Wohnraum zu erwerben. Das ging die letzten Jahre verloren.


    Der Immobilienmarkt entwickelt sich eben sehr zyklisch. Vor 20 Jahren hatten wir in Deutschland einen Immobilienboom, bei dem die Preise in die Höhe geschossen sind. Nach diesem Boom hat sich der Markt über viele Jahre hinweg wieder beruhigt (Preise sind stagniert/gefallen), um jetzt wieder einen Boom zu durchlaufen. Auch diese Entwicklung ist ganz normal und wird sich irgendwann wieder umkehren. Wenn man unbedingt bezahlbaren Wohnraum in München haben möchte, musst man also auch den richtigen Zeitpunkt abwarten (währenddessen sein Eigenkapital vermehren) und nicht auf dem Höhepunkt des Booms kaufen.


    Kleines Beispiel dazu aus meinem privaten Umfeld: Meine Mutter hat Mitte der 90er eine Wohnung gekauft. Vor kurzem hat sie mir erzählt, dass sie jetzt erwägt die Wohnung zu verkaufen, weil die Preise fast wieder das Niveau erreicht haben, zu dem sie damals gekauft hat.

  • Mir fehlt nur die Phantasie, dass ich mir fallende Preise bei konstant hoher Nachfrage und immer knapper werdendem Angebot vorstellen kann. Ich sehe weder eine große Abschwächung der Wirtschaftsleistung Münchens noch sehe ich dass in Zukunft auch nur annähernd die gesetzten 7000 Wohnungen pro Jahr gebaut werden. Eher im Gegenteil: Mangels großer städtebaulicher Planungen und dem Bestreben München nicht weiter wachsen zu lassen (siehe Bevölkerungsprognose der LHM unter Annahme von 0,73 % p.a. gegen Realität 1.5 % p.a.), werden wir eher einen Rückgang der Wohnungsbautätigkeit in den nächsten 10 Jahren erleben.

  • Mir fehlt nur die Phantasie, dass ich mir fallende Preise bei konstant hoher Nachfrage und immer knapper werdendem Angebot vorstellen kann.


    Die Nachfrage ist hoch, keine Frage. Entscheidend ist aber nicht die Nachfrage, sondern die Absatzmenge und die hängt direkt vom Preis bzw. der Zahlungsbereitschaft potentieller Käufer ab.
    Im Moment steigen nur die Wohnungspreise. Demnächst könnten aber auch die Zinsen wieder steigen - das deutet sich bereits an, siehe jüngste Aussagen der Fed. Wenn die Zinsen steigen, hat das zwei Konsequenzen:
    1. Eigennutzer können sich die teuren Wohnungen in München erst recht nicht mehr leisten, weil die Finanzierungskosten explodieren (Bedarf ist dann immer noch da, aber es kauft keiner weil mieten viel billiger ist).
    2. Anleger schwenken um auf andere Anlageklassen, die dann wieder Rendite abwerfen und so deutlich attraktiver werden.


    Kurzum, die Nachfrage spielt eine nur untergeordnete Rolle - sie ist eher eine Grundvoraussetzung für dynamische Preisentwicklung. Entscheidend ist, wie viele können sich ein Preisniveau leisten und (wenn sie es können) ob es sich noch lohnt. Wenn der Preis nur weit genug steigt, dann wird irgendwann der Punkt erreicht, an dem die Menge der zahlungswilligen und-fähigen Nachfrager so klein geworden ist, dass es mehr Angebot als Nachfrage gibt. Spätestens dann kippt der Markt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jai-C ()

  • Dann kippt der "Teilmarkt" Luxuswohnungen.


    Die hiesige Gesellschaft hat den gesamten möglichen Markt in Verbindung
    weiterer äusserer Umstände fast ausschliesslich auf diesen Teilmarkt reduziert.

  • Ein Leben für Klötzlis

    Wohnen entweder für die absolute Unterschicht im München Modell Bunker oder eben für Superreiche. Dazwischen wird gnadenlos ausgedünnt.


    Für mich ist das ein entscheidender Punkt: Ich könnte nicht auf eine solche Bunker-Wohnung wie sie hier zurzeit gebaut werden - diese weissen Flachdachkuben mit Sichtschlitzen als Fenster und schwedischen Gardinen als Balkonattrappe - sparen, in dem Wissen, dass man anderswo für weit weniger Geld ein architektonisch ansprechendes Eigenheim bekommen könnte.


    In diesem Segment gibt es, abgesehen von der Frage ob es überhaupt was gibt, kaum noch Varianz oder mal etwas halbwegs Ansprechendes, denn man kriegt die Klötzlis an die Verzweifelten ja auf jeden Fall los. Das ist einfach keine Perspektive. Irgendwann ändern sich die Zeiten, und man steht mit so einem hässlichen Ding in einem monotonen "Garten" oder "Park" Ghetto da.

  • Dass der Markt leergefegt ist, daran bestehen ja keine Zweifel.


    Aber einerseits ist die moderne Architektur reine Geschmackssache, denn ich kenne genügend Leute, die wunderbare Altbauten wie der Teufel das Weihwasser meiden und niemals dort wohnen wollten. Es zählt doch immernoch wie eine Wohnung von innen aussieht und da macht eine schön eingerichtete Neubauwohnung schon richtig was her, selbst wenn sie von außen nicht so aufwändig geschmückt ist wie die Altbauten in der Briennerstraße. Nicht jeder Neubau in München ist dermaßen abschreckend wie die Negativbeispiele Arnulfpark oder Messestadt Riem.


    Andererseits ist die Frage, was man als "Luxuswohnungen für Superreiche" definiert. Zählt eine Wohnung für 500.000 Euro zu diesem Segment? Ich finde eher nicht, denn ein durchschnittlicher Akademiker-Haushalt kann sich so etwas durchaus ohne Erbe leisten, vorausgesetzt beide haben zuvor ein paar Jahre angespart. Aber das musste man auch schon vor 15 Jahren, wenn man sich eine familientaugliche Bleibe leisten wollte und nicht gerade nur bankfreundliche 1% Tilgung vereinbart hat.


    Na und die München Modell Wohnungen der letzten 10 Jahre sind doch wirklich nicht alle blos trostlose Bunker für Menschen, deren Gehalt knapp an der Sozialhilfe-Grenze vorbei schrammt.


    Es wird schon immer viel übertrieben, denn die Zahl der wirklich Reichen, die sich mal eben Wohnungen für > 1 Mio kaufen, die ist auch in München durchaus überschaubar (im sehr niedrigen, dreistelligen Bereich) und wird deshalb von den Immobilien-Vermittlern ganz anders umgarnt, als dies im normalen Wohnungsmarkt der Fall ist.
    Etliche Münchner verschulden sich aber gnadenlos und lebenslang, weil sie glauben, dass sie sich nur über ein stinkendes Leasing-Auto und eine der Bank gehörenden Eigentumswohnung definieren können, statt mal ihr Leben zu genießen und ihren Hobbys in Ruhe nachzugehen.


    Ich kann es echt nicht nachvollziehen, was einen dazu treibt.

  • Preisentwicklung auf dem Münchner Immobilienmarkt weiter ausser Rand und Band! :nono:


    http://www.sueddeutsche.de/mue…annung-in-sicht-1.1719608
    Fazit:
    - auch langfristig keine Entspannung in Sicht
    - Angebot hinkt weit hinter der Nachfrage
    - praktisch alle Viertel in München gehören zu den "gehobenen Wohnlagen"(einschließlich Viertel wie Obergiesing! was ist dann bitte Schwabing oder Bogenhausen? der Nabel der Welt?)
    - Mietpreise seit 2008 um 22 % gestiegen
    - Eigentumswohnungen seit 2008 um 155 % gestiegen
    - Investoren halten sich wegen geringer Rendite immer mehr zurück (wer bitte verdient dann an diesen Horrorpreisen?? Irgendwo muss das Geld doch hinfließen)


    http://polpix.sueddeutsche.com…0x360/mieten-muenchen.jpg

  • Prekariats-Wohlfühloase im Subventions-München

    praktisch alle Viertel in München gehören zu den "gehobenen Wohnlagen"(einschließlich Viertel wie Obergiesing! was ist dann bitte Schwabing oder Bogenhausen? der Nabel der Welt?)


    Man fahre mal erkundungshalber durch die Chiemgaustraße, Untersbergstraße, Werinherstraße, Deisenhofener Straße oder die Tela und wiederhole dann diese Aussage. Oft ist leider mangelnde Ortskenntnis Ursache solcher Pressemeldungen.



    - Investoren halten sich wegen geringer Rendite immer mehr zurück (wer bitte verdient dann an diesen Horrorpreisen?? Irgendwo muss das Geld doch hinfließen)


    Schätzungsweise an den Grundstückseigentümer.


    Naja, die Polarisierung der Gesellschaft ist eben auch in England gegenüber Deutschland nochmal deutlich fortgeschritten. Auf der einen Seite Heerscharen an super-reichen Mitarbeitern des riesigen Finanzsektors in und um London und auf der anderen Seite ein großes Proletariat. Dazu kommt noch die massive Zuwanderung aus problembehafteten Ländern und Kulturkreisen.


    Als ob wir diese hier nicht hätten... Der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund kratzt an der 40-Prozent-Marke. Das ist für eine Millionenstadt schon viel wie ich finde.


    München dagegen ist immer noch vergleichsweise homogen auch wenn hier gerade die Mittelschicht nach unten durchgereicht wird. Auf dem Polster der Einkommensschwachen lebt man in München immer noch relativ passabel. Gerade weil eben auch die Kosten für Wohnraum oder auch Gesundheit, die die Mittelschicht voll treffen, wegfallen oder sich zumindest stark reduzieren.


    Und eben diese durchgereichte Mittelschicht wird sich bald verarscht vorkommen wenn sie für unsanierte Nachkriegszweizimmerwohnungen mehr als tausend Euro hinblättern darf (falls überhaupt eine zu bekommen ist) und zusehen muss wie nagelneue Wohntürme am Hirschgarten durch die subventionierte hochprekäre Klientel binnen eines Jahres heruntergewirtschaftet werden.