Nbger Zentrum: Sebalder und Lorenzer Altstadt

  • In der Breiten Gasse tut sich augenscheinlich wenig beim Neubau an der Stelle des ehemaligen Schuhgeschäfts. Allerdings titelten die Nürnberger Nachrichten zuletzt, das hier (wie auch beim Altstadt Karree am anderen Ende der Straße) wohl gute Neuigkeiten gäbe. Leider weiß ich nicht mehr, da Details nur für Bezahlkundschaft lesbar ist. Evtl. weiß hier jemand mehr?

    Im ehem. Leiser-Schuhhaus kommt in den oberen Etagen ein StayKoook-Hotel mit "84 Studios richten sich vor allem an Besucher, die länger in der Stadt bleiben wollen". Im Erdgeschoss eröffnet "Streetfood 90439" eine Filiale, weitere Mieter sind nicht bekannt.

    Beim City-Point soll im Juli der Bauantrag eingereicht werden. Ein Neubau mit Gastronomie, Einzelhandel, Dienstleistung und Hotel ist geplant. Also nicht viel neues dazu.

  • Sanierung Künstlerhaus - Wiedereröffnung des Biergartens "Quartier"

    Als erste Wiedereröffnung nach 4 Jahren Bauzeit am Künstlerhaus und pünktlich zur Sommersaison hat der lauschige Biergarten seinen betrieb wieder aufgenommen. Unter dem Namen "Quartier" dient er als gemütlicher und versteckter Treffpunkt inmitten des "Kunst-Kultur-Quartiers" zwischen Künstlerhaus und Kunsthalle.


    Die Eröffnung mit Live-Musik musste allerdings der Konkurrenz des Rock-im-Park und der Erlanger Bergkirchweih standhalten, es war daher nicht überfüllt. Ein paar Impressionen:



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    Das Künstlerhaus selbst ist äußerlich ja auch schon fertig renoviert, nur im Innern und am Vorplatz ist man noch dran. Dank Denkmalschutz sieht es aus wie eh und jeh, man muss schon wissen was sich verändert hat, um es zu erkennen:


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    Der Zugang ist aktuell nur über den Parkplatz am Baumeisterhaus möglich, durch das Künstlerhaus selbst kommt man noch nicht rein. Es wird aber noch interessant, wenn erstmal in den angrenzen Werkstätten, Schaubühnen und Veranstaltungsräumen der Betrieb losgeht. Das wird richtig gut!


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  • Marientorzwinger

    Ein kurzer Schnappschuss vom nördlichen Ende des Marientorzwingers. Man erkennt im Hintergrund bereits gut die Wände des wieder aufgebauten Mauerturms, der vorher nur als Sockelstumpf vorhanden war. Ebenfalls ist die Bewehrung für die neuen Wände, die einst die Terrassen halten werden, errichtet worden.


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    Für die Lokalität des Marientorzwingers gab es letztens in der Printpresse ebenfalls gute Nachrichten. Als Bauherr für die Sanierung steht "Terraplan" am Start, die schon den Deutschen Hof am Frauentorgraben saniert haben. Pächter für das Lokal sind ebenfalls bereits gefunden. Nach mehren Jahren Baustelle, Entbehrungen und Trostlosigkeit entlang des Königstorgrabens ist bald, wenn das Künstlerhaus wieder bespielt wird und die Biergärten wieder geöffnet werden wieder Gastlichkeit eingekehrt. Ich hoffe dann auch dass das lange währt. Denn (Off Topic) ich habe das unterschwellige Gefühl, dass der Deutschen liebstes Hobby mittlerweile das Herumsanieren geworden ist. Die Medien sind voll von Unkenrufen, dass irgendwas marode sei und saniert werden müsse. Da wundert man sich schon, ob denn die Nutzungswünsche sich schon nach 20 Jahren überholen oder tatsächlich so minderwertig gebaut wird, siehe Kanzleramt.

  • Rückschlag für die Breite Gasse - die NN+ berichtet, dass der Investor des Neubaus auf dem Gelände des ehem. Leiser-Schuhhaus insolvent ist. Die Arbeiten sollen vorübergehend eingestellt worden sein. Erst vor wenigen Wochen wurde die Fertigstellung für 2024 sowie erste Mieter angekündigt.

    Bleibt zu hoffen dass sich bei dem fortgeschrittenen Projekt schnell ein Käufer findet der es rasch fertigstellt und keine Bauruine die Gegen runterzieht.

  • Ich hoffe (und glaube auch) schon dass sich da recht bald ein Käufer findet. Das Ding ist doch bis auf Dämmung und anschließend Putz (nachdem man die Steinfassade leider eingespart hat - vor der Insolvenz wohl auch einsparen musste?) von außen so gut wie fertig. Das Hotel wird doch wohl auch weiterhin Interesse an der Anmietung haben und der Rest wird von innen schon flexibel ausgelegt sein? Ich meine, muss ja bei der Fluktuation die in der Breiten Gasse so herrscht...

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    Ja, auf den Anblick freu ich mich auch! Der Eckturm hat eine neue Zwiebelhaube aus Kupfer bekommen, aktuell glänzt sie noch rosa-rot! Ich freu mich wenn dort endlich die Hüllen fallen!

  • Luitpoldstraße


    Dexter hatte in seinem Beitrag vom 30. November letzten Jahres nochmal den hässlichen Flickenteppich in der Luitpoldstraße hingewiesen, welches bereits zum Teil saniert wurde. Zwischenzeitlich ist die Luitpoldstraße fertig neu gepflastert und freigegeben worden:


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    Die anrainende Gastronomie bespielt die breite Straße und macht sie zu einer einladenden Fußgängerzone. Das nagelneue Pflaster ist mir persönlich allerdings etwas zu hell, zu glatt, zu betonartig. Das gibt sich aber wohl mit der zeit, wenn durch Nutzung Patina hinzu kommt. Hier sieht man den bereits seit einem (oder doch schon zwei) Jahren fertig gestellten rechten Teil, und den frischen linken Teil:


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    Ich muss sagen, ein paar Jahre Nutzung lassen den Belag würdig altern, das sieht richtig gut aus! Hier Links alt, rechts nagelneu:


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    Nun kommen im selben Muster wohl die Beläge entlang der Königstraße an die Reihe, der Platz vor dem Restaurant "Imperial" von Alexander Herrmann bis vor der St. Klara-Kirche ist fast fertig:


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    Denke das lohnt sich, und ich hoffe dass man hier nicht wegen Glasfaserkabeln oder solchen Späßen in Kürze wieder was aufhacken muss.


    In der Lokalpresse wurde in einer der letzten Ausgaben ebenfalls die Qualität des Straßenpflasters diskutiert. Dabei hiess es sinngemäß, dass die Stadt Nürnberg zunehmend die Plätze insgesamt neu gestalten will, die besonders vernachlässig wurden. U.a. wurde dabei auch der Platz beim Bauhof angesprochen, der bislang ja lediglich ein trister Parkplatz ist. Hier sollen die Anzahl der Parkplätze reduziert werden und um das Platzgefühl wieder herzustellen und die Aufheizung im Sommer zu reduzieren. Dazu passend, eine kleine Maßnahme am Gebäude der Bauverwaltung: Die Fenster Richtung bekommen nun im Rahmen der erfolgten Fassadenrenovierung einen Sonnenschutz, der im eingefahrenen Zustand hinter schicken, historisch passenden Zierblechen verschwindet. Diese Kupferbleche kann man nur ein paar Monate lang so rosarot leuchtend sehen, die patinieren sehr schnell zu braun und passen sich Sandsteinfassaden dadurch perfekt an:





    Auf diese Art lassen sich schöne Altbauten sehr elegant mit Sonnenschutz nachrüsten, es muss nicht immer das Plastikrollo sein, das die Fassade letztlich schäbig wirken lässt. Schade, dass keins der Rollos unten war, hätte mich mal interessiert ob man hier tatsächlich Lamellenrollos genommen hat.

  • Sehr schön! Da freu ich mich auf den nächsten Besuch.
    Wer die Luitpoldstraße noch von vor 25 Jahren kennt, der weiß wie sehr sich diese Ecke positiv entwickelt hat.


    Und auf die Maßnahmen am Bauhof darf man auch gespannt sein - ein total unterschätzer Bereich mit sehr schönen Bauten ringsum....


    d.

  • Kleine Überraschung, das Martin-Behaim-Denkmal auf dem Theresienplatz wurde renoviert und steht nun wieder frisch da:



    Besonders die Sandsteinelemente waren stark verwittert und wurden von einem Fachbetrieb wieder aufgearbeitet:




    Blick durch das "Kübelgrün", welches dort auf einigen Parkplätzen aufgestellt wurde. Zurzeit ein sehr beliebtes Mittel, um den Beton- und Hitzegeplagten Stadtmenschen ein wenig "wir werden grüner" zu suggerieren.


  • 3. Bauabschnitt Künstlerhaus

    Anlässlich der "Stadtverführungen" bestand am vergangenen Wochenende die Möglichkeit, sich einen Eindruck vom Fortschritt der Sanierungsarbeiten am Künstlerhaus zu verschaffen. Der Vorplatz nun "neu gestalteten" Eingang ist beräumt und nun frei zugänglich. Als Ausrufezeichen hat man den Mast mit der Rosa Flagge platziert, die sich im Wind dreht. Das "neu gestaltet" ist natürlich zwiespältig, denn neu sind nur die Türen, die Portale sehen nicht aus wie neu:


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    Und hier entbrannte eine spannende Diskussion um das Sanierungskonzept des Hauses. Denn es sollte nicht wieder aussehen wie neu, wie 1910, sondern man wollte die Spuren, die Umbauten und Nutzungen hinterlassen haben, beibehalten. Hier, am Eingang finde ich das aber daneben. Immerhin ist es das "Künstlerhaus", und nicht das "Bastelhaus", denn die Vollsäulen aus Sandstein wurden einst einfach zugemauert und mit Fenstern versehen, da ein Lokal seine Innenraumfläche erweitern wollte. Es hieß, dass derlei Umbauten nicht immer genehmigt waren. Das finde ich nun unglücklich, dass einst nicht genehmigte und zugleich aus künstlerisch eher entwertende Maßnahmen nun durch den Denkmalstatus "geadelt" werden. Denn andere Bauherren handeln sich bei vergleichbaren Maßnahmen Strafen ein, doch hier ist es Teil des Konzeptes. Außerdem hat so ein Gebäude auch immer eine städtebauliche Komponente, der verbastelte Look wirkt wie Vandalismus, und Vandalismus zieht Vandalismus an. Ich hätte das nicht getan sondern die Säulen freigelegt um ein einladenderes Entreé zu schaffen. Vom Konzept "Veränderungen beibehalten" ist im Innern mehr als genug zu sehen.


    Im Eingangs- und Tresenbereich gibt es sodann eine schöne Holzkassettendecke und Wandgestaltung zu sehen:


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    An der Holzkassettendecke erkennen solche, die es wissen und genau hingucken, jeweils zwei Abschnitte mit anderem Holz und andere Farbigkeit. Da der Raum einst geteilt war, und zwischen dem rechten und mittleren Bogenfenster eine Wand stand, war die Decke eigentlich kürzer und wurde nun durch die Einfügungen in die Länge gestreckt. Ich finde es ganz gelungen und freue mich ohnehin, dass die Decke erhalten blieb. An der Wand hinten ist noch ein Jugendstil, Wandbrunnen installiert, der dort ursprünglich wohl nicht war. Man munkelt, dass er beim Umbau des Opernhauses ins Künstlerhaus "verschwunden" ist, denn im Opernhaus findet sich wohl noch das Pendant dazu.


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    Gleich als nächste Anpassung ist ein neuer Eingang in das Haupttreppenhaus geschaffen worden:


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    An dieser Stelle befand ich eins ein Zierkamin in Marmoreinfassung. Diese Einfassung wurde aber für die Portalgestaltung genutzt, man sieht noch die Hüfthohen Wangen links und rechts, sowie das Gesims, das nun oben auf der Türe liegt. Passt. Dreht man sich um geht der Blick zum "Hintereingang" zur Königstormauer, der schmalen Straße hinter dem Künstlerhaus.


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    Diesen Eingang hats nie gegeben, er ist nagelneu. Von Außen ist er in sandsteinfarbenen Beton eingefasst, der aber längst mit Efeu oder sowas überwachsen ist, und daher überhaupt nicht mehr auffällt:


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    Wenn man von dort hineinkommt schaut das Treppenhaus nun so aus, die Betoneinfassung sieht auf dem ersten Blick dem Marmor des Treppenhauses sehr ähnlich:


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    Das Treppenhaus selbst ist weitgehend geblieben wie es war:


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    Die Galerie ist auch fast fertig, wie sie vorher aussah kann ich nicht mehr sagen. Es hieß, dass zusätzliche Türen eingefügt wurden, die aber in der Gestaltung an den Bestand angepasst wurden (gottseidank, nicht zuviel sichtbares Gebastel!). Von diesem Raum geht es auch auf den Balkon über dem Haupteingang, vermutlich wird man sich später dort zum Piccolo und Aperol Spritz versammeln während der Konzerte. Der Konzertsaal ist aber das Herz des dritten Bauabschnittes. Seine Gestaltung mit schwarzen Wänden zeigt welches Publikum man ansprechen möchte: Punkkonzerte sind hier ebenso möglich wie ein klassischer Ball.


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    Am rechten Bildrand erkennt man den Übergang von der Wandvertäfelung, die man weitgehend erhalten und wieder eingebaut hat (nun schwarz statt blau), und darüber die Wanddämmung, die vor allem der Akustik dient. Das auskragende Gesims dient dem optischen Übergang zur verdickten Wand, die über dem Dämmplatten mit Stoff bespannt sind. Ebenso wurde natürlich die Bühnentechnik erneuert und aufgebohrt, weshalb die Zimmerdecke nun eine rein technische ist. Dazu kommt noch eine riesige Leinwand für Filmaufführungen (im Foto ganz hinten in Folie eingepackt zu erkennen), sowie der passende Beamer, dessen Halterung am dem orangenen Kabel von der Decke in die Tiefe ragt:


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    Von dort ging es in den Keller, zum nächsten Highlight, das man uns zeigen wollte. Die grüne "Kellerdiskothek" im ehemaligen Kohlenkeller. Zu diesem Raum habe ich damals 2022 schon einiges geschrieben.


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    Kann man sich gut vorstellen, was hier bald stattfindet, im Dunkeln ist gut Munkeln, die passende, stimmungsaufhellende Bar in m.M.n. hervorragender Schreinerqualität steht auch schon da:


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    Da steht dem diskreten Clubabend mit Indi-Impro-Sound nicht mehr viel im Weg. Ebenso im Keller ein paar Meter durch einen Kellergang weiter ein ganz ähnlicher Raum, der blaue Tanzsaal mit schiefem Boden und Bar:


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    Und jetzt verlassen mich meine Erinnerung, ich glaube aber wir sind eine Treppe rauf in den Werkstatttrakt. Denn hier gibt es Fenster und Tageslicht, hier die schon eingerichtete Holzwerkstatt:


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    Hier zeigt sich, dass das mit dem "Bastelhaus" durchaus nicht fern ist. Denn die Werkstätten sind öffentlich, gegen einen kleinen Unkostenbeitrag (2 EUR oder sowas) kann man sich anmelden und vor Ort Sachkenntnis und Werkzeuge nutzen für eigene Projekte. Wer hat schon daheim eine Abrichtmaschine oder einen Glasbackofen oder sowas. Finde ich ganz interessant. Die auf obigen Bild links sichtbaren Rechteckfenster lassen Tageslicht vom Innenhof rein:


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    Hier kann man (wohl eher nicht der "Privatmann" aber ganz grundsätzlich) auch mal mit dem Wagen oder der Handkarre vorfahren und schwerere Werke an und abladen. Ist sicher alles eine Frage der Absprachen und Anmeldungen, wer weiß. Ich denke schon, dass ich das privat mal nutzen würde. In der Bildmitte die Brücke, die einen barrierefreien Zugang vom Biergarten (Eröffnungsbeitrag vom Juni diesen Jahres) ins Gebäude ermöglicht.


    Wie gesagt, es ging raschen Schrittes durchs Haus, wir haben weniger zu sehen bekommen als letztes Jahr, obwohl die Begehung trotzdem über eine Stunde ging. Der vorletzte Raum war das schöne Jugendstilzimmer, das ich damals schon so schön fand:


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    Damals war aber die Stuckdecke noch farbig, nun ist sie dumpf geweißelt, wäre schade wenn das so bleibt. Dieses dumpfe Weißeln erkennt man übrigens an verschiedenen Stellen im Gebäude, wenn man meine Fotos von diesem Wochenende mit denen vom letzten Jahr vergleicht. Das sollte man dringend wieder reinigen und freilegen!


    Zuletzt ein Gastraum, in dem möglicherweise die Auguste wieder einzieht(?). Neues Parkett, hergerichtete Fenster, mit Stickern beklebte Marmorsäulen, aber weiß überlasierte Wandgestaltung. Mal sehen wie es final aussieht:


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    Und direkt im Gang gegenüber die Profi-Gastro-Küche:


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    Was hier ganz interessant ist sind die halbkreisförmigen Fenster. Das sind die Oberlichter der alten Hintereingangs, den man nun verschlossen hat, da es ja daneben einen neuen gibt:. Von außen schaut es so aus:


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    Summa Summarum finde ich lässt sich die Stadt das Ganze einiges kosten - von 30 Millionen ist die Rede. Und erwartet, dass man das gut und gerne die nächsten 30 bis 40 Jahre wird nutzen können ohne weitere Sanierungen zu benötigen. Mit den vielen An- und Umbauten kann ich auch aus architekturästhetischer Sicht gut leben, das meiste wirkt geschickt gedacht und gekonnt gemacht. Lediglich die provisorisch anmutende Eingangssituation finde ich für 30 Millionen, für ein Künstlerhaus, für ein Baudenkmal und für die erstklassige städtebauliche und sichtbare Lage nicht angemessen und missglückt.

    Übrigens, wenn man in der Tradition der fortwährenden, teils illegalen Umbauten bleiben will, ist ohnehin damit zu rechnen, dass sich fortwährend etwas ändert. Auch aus diesem Grund hätte man die Eingangssituation sorgfältiger herrichten können. Naja, ein jeder soll selbst urteilen und hoffentlich viel Spaß haben wenn das Haus einst wieder offen ist.


    Da der ursprüngliche Eröffnungstermin nicht gehalten werden konnte wird es auch keine Feier geben, sondern das Haus und seine teile gehen quasi im Laufenden Alltag in die Nutzung und Bespielung über. Wird nicht lang dauern, dass in den Feuilletons die ersten Veranstaltungen im Künstlerhaus auftauchen werden.

  • Da gebe ich dir recht, so wie der Eingangsbereich jetzt aussieht ist es nix ganzes und nix halbes. Entweder hätte man den größeren Innenraum an der Stelle behalten können oder die Veränderungen konsequent zurückbauen. Aber die zugemauerten Säulen nur partiell wieder aufsägen, dahinter sorgfältig Holztüren einbauen... hä?

    Ansonsten aber gelungen.

  • Umfeld Künstlerhaus


    Das sanierte Künstlerhaus wird ja nun Schritt für Schritt eröffnet und ohne Festakt von den Nutzenden in Betrieb genommen. Und als Passant kann man beobachten, wie hinter immer mehr Fenstern Betrieb herrscht und immer weniger Handwerkertransporter vor dem Haupteingang stehen. Aber das Vorfeld des Prachtbaus macht immernoch einen trüben Eindruck. Nicht nur die unbefriedigend wiederhergestellte Eingangssituation, sondern auch die zunehmend verlassenen Baustelleneinrichtungen am durch den Bauzaun zu stark eingeengten Wegesrand trüben den Eindruck:



    Ich wünsche mir als jemand, der täglich dort langfährt, dass die volle Breite des Weges bald wiederhergestellt ist, denn das Nadelör ist für Radfahrende und Fußgehende immernoch recht unbequem. Aber gleichzeitig spinnt meine Fantasie darüber, was man mit den vergessen wirkenden Holzkonstruktionen anstellen könnte. Könnte man da nicht einfach Terrassendielen draufnageln, ein Geländer drumherum machen, und es den Künstlern überlassen, das als Kunstplattform zu bespielen?



    Einfach mal so lange bis die Holzunterkonstruktion so marode wird, dass sie ohnehin weg muss? Würde das nicht durchaus gut zur unbefriedigenden Eingangssituation passen, die improvisiert, aber eben nicht künstlerisch veredelt wirkt? Damit würde man zusätzlich signalisieren, das hier wieder Leben einzieht und zugleich auch noch welches. Naja, mal sehn, man darf ja noch Ideen haben.

  • Alter Kaufhof nun denkmalgeschützt

    Geschützt sind das Treppenhaus, der Paternoster, die Aufzüge und vor allem die Fassade. Mehr dazu hier (Paywall)

    Ich weiß nicht, was ich dazu noch sagen soll. Das ist meiner Meinung nach die Bausünde in der Nürnberger Altstadt. Dagegen ist sogar die neue Fassade des Pellerhauses noch einigermaßen verkraftbar. Für mich als Laie hätte man viel eher das Kaufhaus am Aufseßplatz erhalten sollen, als diesen Koloss mitten in der Altstadt.

  • Puh, das ist in der Tat eine merkwürdige Nachricht.
    Bezüglich der Fassade wissen wir ja, dass die heutige gar nicht der ursprünglichen entspricht (die erste war allerdings in der tat fast noch schlechter).

    Da die Immobilie ja Signa gehört, würde ich jetzt gern besser verstehen, ob die da eingebunden waren oder nicht.

    Und noch spannender ist dann ja, was man mit dem Bau nun anstellt...


    d.

  • ^

    Wenn das stimmt macht sich der Denkmalschutz hier ja vollkommen lächerlich:

    1. Es ist anscheinend sehr einfach ein Haus unter Schutz zu stellen, bei dem der Eigentümer aktuell keine Umbau- oder Weiternutzungspläne hat. Denn dann hätte er mal beim OB durchgeklingelt und gesagt "Horcha mol, pfeif mal deine Denkmalfiffis zurück, ich hab hier Pläne, da hängen Arbeitsplätze dran, was willst denn mit dem alten Gwerch.".

    2. Widerspricht das Haus allen gängigen Grundsätzen des Denkmalschutzes, wonach stets gefordert wird, dass das Haus möglichst wenig verändert worden sein darf. Die Fassade ist aber nicht mehr die Originale, enthält keinerlei Originalelemente mehr und ähnelt dem Original auch nicht mehr und gehört m.E. wirklich zu den misslungensten Gebäuden der Altstadt.

    3. Jetzt wird es noch schwerer, dort eine Nachnutzung zu finden. Das mit dem Paternoster find ich ja ganz gut, aber schon bei der Treppe frage ich mich was an der besonders sein soll. Die am Aufseßplatz war da wesentlich ikonischer, doch das hat die Denkmalschützer nicht gejuckt. In einigen Jahren wird um den Kasten ein Bauzaun stehen, die Fassade ist eingenetzt wegen herabfallender Teile und die Presse fragt sich, was aus diesem Schandfleck werden soll.


    Allerdings muss man auch sehen, dass die gesamte Altstadt ein Ensemble ist, und daher ohnehin alle Fassaden unter Schutz stehen. Was in der Praxis trotzdem nicht verhindert, dass rege gebaut, verändert und umgestaltet wird.


    Der Denkmalschutz hätte sich vielmehr den Verteiler an der Lorenzkirche ansehen sollen, der war wirklich denkmalwürdig. Aber da stand das unter Punkt 1 erwähnte im Weg. Das ganze Ensemble Karstadt/U-Bahnhof/Verteiler ist denkmalschutzwürdig, und in meinen Augen beispielhaft für die Anstrengungen in Nürnberg, moderne Nutzungen der siebziger und achtziger Jahre wie die U-Bahn und das Kaufhaus mit einer mittelalterlich geprägten kleinteiligen Altstadt und der gotischen Hauptkirche als gestalterischere Referenz zu verbinden. Und das wird durch die Sanierung des Verteilers nun völlig ruiniert.

  • Für mich auch nicht nachvollziehbar. Im Erdgeschoss originale Gründerzeitler werden abgerissen, oder die Hauptpost, weil das Dach nicht mehr original ist. Und das hier soll ein Denkmal sein, obwohl innen, an der Fassade UND im Dachbereich völlig verändert. Der aktuelle Zustand ist auch nix besonderes, Vergleichbares findet man in der Republik bergauf bergab. Nur die Sandsteinsäule mit dem Engel finde ich ganz nett, aber die kann man als Kunst ja separat unter Denkmalschutz stellen.

    Signa war mit Sicherheit nicht eingebunden, die sind ja eher für Kommerz und spektakuläre Umbauten bekannt denn als große Restauratoren. Und wenn sie das Teil abstoßen wollen ist der Denkmalstatus auch kontraproduktiv, weniger Umnutzungsmöglichkeiten, mehr Bürokratie und ein Liebhaberstück ist das Ding ja nun wirklich nicht.

    Das alles muss aber ja nicht heißen dass der Klotz in der Form stehen bleibt - wie man an der Kaufhof Fassade in Hof an der Saale sieht. Man braucht dann nur bessere Begründungen um was abzureißen...

  • Inzwischen findet sich auf der Seite des Baureferats ein sogenannter "Listentext" zum Kaufhof.

    Liest sich spannend wie ich finde.

    https://online-service2.nuernb…/si0056.asp?__ksinr=15700


    Wie es nun da aber weiter geht?
    Natürlich ist durch den Denkmalschutz die weitere Verwertung erstmal erschwert. Vielleicht war das aber auch beabsichtigt? Schließlich liegt gegenüber mit dem "Altstadt Karree" ein umfangreiches Bauprojekt für Einzelhandel etc., bei dem es irgendwie nicht so richtig voran geht - trotz immer wieder vorgebrachter Motivation seitens der Investoren.

    Durchaus möglich, das hinter dieser Entscheidung zum Denkmalschutz ein wenig Kalkül steckt...


    d.

  • Ja, allerdings ist das nur der kurzfristige Effekt: Natürlich ist es ein Problem, dass man den Horten am Aufseßplatz hat gehen lassen, weil da ein Investor mit glitzernden Plänen winkte, und nun, Jahre später blinkt da immer noch nichts sondern es ist einfach nur eine nutzlose Grube entstanden. Kurzfristig sah es aktuell so aus, als sei es auch das Schicksal der Quelle, ebenso des City-Point (Wobei das ja auch denkmalwürdig sein könnte, als typische innerstädtische Shopping-Mall der späten 1990'er, die sich nach Außen eher abweisend abschirmt ohne den erforderlichen Dialog mit der Umgebung und nach Innen mit repräsentativem Atrium, das durch Wasserspiele und skulptural angeordnete, freitragende Rolltreppen gestaltet ist... lassen wir das). Was ich damit sagen will, nachdem man den Denkmalschutz halt nicht einfach an- und abschalten will bzw. kann, sondern es vom Zweck des Gesetz her beabsichtigt ist, das Bauwerk für immer und ewig zu erhalten, wird das sicher noch zu einem Problem werden wenn niemandem etwas Geniales zur Nutzung einfällt.


    Die Frage für mich ist vielmehr: Wieso hat man nicht stattdessen den Karstadt genommen und unter Denkmalschutz gestellt? Der ist noch weitgehend original erhalten und um seine Entstehung wurde in Nürnberg viel stärker gerungen und er ist deshalb ein klasse Beispiel für demokratienahe Gestaltungsprozesse, ebenso gilt er als das gelungenere Altstadtkaufhaus. Die Antwort wird sein: Der Karstadt wird noch genutzt, und man möchte dem Eigentümer keine Hindernisse in den Weg legen, falls er investieren will.


    Aus der Logik des "Sammelns und Bewahrens", das einen Denkmalschützer wohl beseelt, ist es sicher richtig, den Kaufhof unter Schutz zu stellen, es hat ja auch niemand widersprechen können, nachdem das Verfahren nicht öffentlich ist und der Eigentümer kein Interesse an dem Gebäude mehr hat. Aus der Perspektive eines Stadtbildbewegten wie mir ist das allerdings eine schmerzhafte Entscheidung, weil es Hässlichkeit und Stillstand zementiert.