MainTor-Projekt II: der Abbruch der Degussa-Bauten (realisiert)

  • Ich bin jetzt schon auf die Beurteilung der Frankfurter Bürger gespannt. Das die nicht alles toll finden, nur weil`s hoch oder neu ist, wissen wir spätestens seit dem Umbau der Dreiplatzanlage Goetheplatz.


    Ich gehöre auch zu denen, die mit dem einheitsgrauen Rossmarkt wenig anfangen können. Die Frankfurter Presselandschaft hat sich unisono gegen die misslungene Architektur ausgesprochen, da man die vorherige Bepflanzung und helleren Bodenbelag auf dem Platz zu recht bevorzugt.


    Beim Degussa Areal ist dieses vernichtende Echo allerdings ausgeblieben. Ich würde sogar sagen, dass das genaue Gegenteil von dem passiert was auf dem Goetheplatz zu sehen ist. Ein vorher dunkles, abgeriegeltes Areal wird deutlicher heller und offener. Als langzeitiger Frankfurter hat mich schon immer gestört, dass die Anbindung an den Main vom Goethehaus oder Frankfurter Hof kommend desaströs schlecht ist. Das liegt zum einen an der viel zu breiten Berliner Strasse und zum anderen am "Prellbock" Degussa. Wer am Mainufer ein solches Filetstück im Frankfurter Stadtgebiet jahrzehntelang hermetisch abriegelt wie eine Trutzburg nimmt Verödung und Menschenleere leichtfertig in Kauf. Die neuen Wege an den Main sind daher für mich die grösste Errungenschaft dieses Vorhabens. Ich freue mich drauf.

  • Als Fußgänger und als Fahrradfahrer empfand ich das Areal als Barriere, und die Straßen nördlich und westlich davon (Weißfrauenstraße über dem Tunnel bzw. die Neue Mainzer Straße) laden nicht zum Promenieren ein.


    So ganz stimmt das nicht...dafür, das der hintere Teil, also die verlängerung Alte Mainzer dicht war, wurde im vorderen Teil das Gelände immer am Tage für den Fussgänger geöffnet. Es war also problemlos möglich durch das Areal in die Schneidwall Gasse zu gehen oder umgekehrt. Ausnahme war nur am Wochende, doch auch da war es oft möglich. Zumindest die letzten 6-8 Jahre.
    Und, seit diese Clubs Velvet und Monza ansässig sind, verirrt sich abends kaum jemand in diese Gassen oder Alte Mainzer. Es treibt sich dort unheimlich viel Gesindel herum, besonders wenn die Clubs nachts bis 4-5 Uhr morgens geöffnet haben. Schlägerein zwischen Ausländischen Gangs, Besoffene die Flaschen herum werfen oder oder...habe alles Live erleben dürfen. Bin dann mal gespannt was die Stadt unternimmt wenn die Zahlungskräftigen Klientel in die Wohnungen am Main einziehen und sich erstmalig beschweren....

  • @ Schmittchen:
    Mich würde auch sehr interessieren, wie die Gründerzeitfassade (oder besser Rückwand) auf das Degussa-Areal kam. Weiß da jemand etwas??


    @ BEKU:
    Ich kann die Anglizismen auch nicht mehr hören. Vor allem finde ich, dass sie mittlerweile nur noch abgedroschen und oft auch doof klingen. Insbesondere, wenn sie übersetzt werden. Außerdem erfüllen sie meiner Meinung nach ihren Zweck nicht mehr. Eigentlich sollen sie ja Modernität suggerieren. Trotzdem fällt doch auf, dass "trendige" - entschuldigt den Anglizismus - Unternehmen, Produkte, etc. mittlerweile sehr häufig pfiffige, vielsagende deutsche Namen tragen.


    @ BEKU, Golden Age
    Auch wenn es der falsche Thread ist. Auch ich finde die Rossmarkt/Goetheplatz-Gestaltung fürchterlich. Ich denke, dass Grünflächen hier viel mehr Leben und Atmosphäre erzeugt hätten. Gute Beispiele sind hier Stuttgart, Karlsruhe, München...
    Im Sommer blüht das Leben z.B. auf dem Schlossplatz in Stuttgart. Menschen treffen sich, ruhen sich auf den Wiesen in der Sonne aus, gehen spazieren,... Frankfurts Innenstadt fehlt so etwas total. Die Taunusanlage ist im Vergleich ein Witz.
    Bleibt zu hoffen, dass wenn das Loch hinter der Hauptwache wirklich zugeschüttet wird, hier ein bißchen grün hin kommt (auch wenn der Unterhalt etwas teurer sein mag).

  • Die gründerzeitliche Rückfassade müsste von ihrer Position her zu dem ehemaligen Haus Neue Mainzer Straße 8 gehört haben. Es ist auf diesem Bild von 1937 ganz links angeschnitten:



    Offenbar wurde es dann später zumindest teilweise in die jüngeren Gebäude mit einbezogen.


    Bildnachweis: Institut für Stadtgeschichte, in dieser Bildgröße frei über die Online-Archivdatenbank abzurufen, insofern denke ich mal okay.

  • Innenaufnahmen Treppenhaus Südbau

    Hallo,


    hier einige Innenaufnahmen vom Treppenhaus im Südbau.....


    http://www.abload.de/img/p10609364uyt.jpg


    http://www.abload.de/img/p1060935eube.jpg


    http://www.abload.de/img/p1060934bu1v.jpg


    http://www.abload.de/img/p1060930cp1m.jpg


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    Mod: Links repariert. Bitte Bilder mit mehr als 1.000 Pixel Breite nicht direkt einfügen, da sonst bei üblichen Bildschirmauflösungen Texte nur durch Scrollen jeder einzelnen Zeile lesbar sind.

  • Und noch ein paar Fotos des Abbruchs - und nur, weil es so hübsch ausschaut, wie sich der Bagger über das aus dem Technikaufbau ganz hinten herausquellenden Klimagedärm hermacht:



    Das weite Feld:



    Und die andere Seite:



    Bilder: epizentrum

  • Verschwendung

    Sehr schöne Bilder,


    bedenkt man, das vor ca. 3 Jahren erst die komplette Aufzugsanlage im "Kreuzbau" erneuert wurde, das heißt, 5 neue Aufzugsmaschienen, neue Seile neue Steuerungstechnik usw. und dann reißt der Bagger alles in die Tiefe, was für eine Verschwendung.....................Aber es wird so immer noch billiger gewesen sein als alles zu demontieren................

  • So wie ich das hier auf den Bildern sehe, sind sie auf keinen Fall ausgebaut worden, denn sie hätten die Maschienen durch das Dach rausheben müssen.......... Man kann eine noch sehen auf einem der Bilder.....

  • Hi Knackbaer, du glaubst doch nicht im Ernst das diese Firma, die das Areal kaufte diese hochwertigen Anlagen drin gelassen haben? Die Steinplatten, inner wie aussen an der Fassade und die Kupferdächer vom Südbau wurde ja auch abgetragen.....


    Kann mir nicht vostellen das die das verschrotten....


    Möglich ist bei den ......aber alles, da wir die ja persoenlich kennen gelernt haben.:confused:


    Ich glaube, was du meinst ist der Rest unseres ehemaligen "Feuerwehraufzuges" kann mich aber auch täuschen...?
    Gruß

  • 11.11.11
    Durchbruch am zentralen Kreuzbau:




    Die Schmelzer-Skulptur ist mittlerweile entfernt worden:

    Bilder: Gizmo23

  • Ja, die Skulptur ist weg. Sie liegt, wenigstens zur Hälfte am Rande des alten Westbaus, siehe 2 Bilder weiter oben. Unten links erkennbar.

  • Bei dem schönen Wetter sind brandaktuelle Abbruchbilder schon fast obligatorisch: Ganz neue Durchblicke bieten sich an der Ecke Alte Mainzer Gasse/Seckbächer Gasse.



    Vor den Abrissgebäuden umso strahlender: die Schlosser-Villa.



    Wie es der Zufall wollte, stimmte die angezeigte Uhrzeit mit der meines Handys zum Zeitpunkt des Fotos tatsächlich überein. Erst zuhause habe ich gemerkt, dass die Uhr doch zu stehen scheint, denn bei diesem von Gizmo23 (#75) und diesem von epizentrum geschossenen Bild (#2) ist es ca. 13:36. Auch wenn der Zeiger mittlerweile auf 13:38 zu stehen scheint... Vielleicht wurde zwischenzeitlich nochmal kurz die Energieversorung der Uhr angeworfen? :)



    Und noch zwei Gesamtansichten vom Untermainkai aus. Der zentrale Kreuzbau ist bald verschwunden.




    -Bilder von mir-

  • Neuer Trailer!

    Während es mit der Abwrackung der alten Gebäude noch ein weilchen dauert gibt es auf der offiziellen Seite vom Maintor bereits einen neuen Trailer der gut den Vorher- Nachher Unterschied verdeutlicht.


    http://www.maintor-frankfurt.de/ enjoy:D

  • Da sind ja immer noch die Grusel-Entwürfe für „Patio & Palazzi“ (jeder, der schonmal in der Toskana war, darf jetzt lachen) dabei – ist das jetzt endgültig?