Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Ein paar Bilder aus Gohlis-Mitte. Später kommen noch ein paar von der "schlimmsten Straße Deutschlands".


    Aber zuerst zwei Sanierungen zum Gruseln. Schlimmer geht hier wahrlich nimmer.


    Erstes Beispiel ist die Berliner Straße 32 im Zentrum-Nord. Die gedämmte Putzfassade hat schon erste Spritzer vom Schneematsch abbekommen. Die ersten Schmierereien werden sicher auch nicht lange auf sich warten lassen.





    Georg-Schumann-Straße 12-14 äußerlich ebenso fast fertig. Das Wohnhaus ist vermutlich von Anfang der 1960er-Jahre errichtet worden. Hätte nicht gedacht, dass ich sogar den Vorzustand für ansehnlicher halten würde.





    Kommen wir schnell zu schöneren Dingen:


    Renkwitzstraße 1-13, von miumiumwonwon bereits gezeigt, jetzt äußerlich (fast) komplett fertig. Erste Mieter sind schon eingezogen. Die Mietpreise für die mehrheitlich kleinen Wohnungen bewegen sich bei rund 7,30 Euro/qm und entsprechen dem, was schon vor 5 Jahren für Erstbezug nach Sanierung bezahlt worden ist.






    Die Rückseite




    Entlang der Renkwitzstraße mit dem Auto von Dase *Zwinkersmiley






    Gleich gegenüber steht noch eine marode und leerstehende Wohnanlage aus der Zwischenkriegszeit, die der Wohnungsgenossenschaft VWL gehört. Sanierungsankündigungen gab es hier schon im Jahr 2000. Jetzt seht ihr, was daraus geworden ist. 17 Jahre später und 100.000 Einwohner mehr in der Stadt gibt es anscheinend noch nicht genügend Bedarf für neuen und günstigen Wohnraum.





    Wir befinden uns hier in der Nähe des Brettschneiderparks in solider Wohnlage und man kann Geschichte anhand der Gebäude nachvollziehen. Zwischen 1910 und 1914 entstanden in der Krokerstraße in der städtischen Erweiterung nach Norden hin die ersten Wohnhäuser. Danach kam die Bautätigkeit durch den 1. Weltkrieg zum Erliegen. Erst ab 1925 wurden die Pläne für das neue Wohnviertel weitergeführt.


    Gründerzeitbauten in der Krokerstraße mit sehr schön ausgemalten Treppenaufgängen (leider waren alle Türen zu)






    Wohnhäuser aus der Zwischenkriegszeit ab 1925 in der Gottschallstraße errichtet.






    Gohlis-Carré: Das letzte Gebäude ist äußerlich fertig saniert worden.







    Inmitten der Wohnanlage von ca. 1930 stehen zwei Gebäude in Reihe, die zu DDR-Zeiten errichtet worden sind, vermutlich Ende 50er / Anfang 60er-Jahre.

    Bilder: Cowboy

  • Gleich gegenüber steht noch eine marode und leerstehende Wohnanlage aus der Zwischenkriegszeit, die der Wohnungsgenossenschaft VWL gehört. Sanierungsankündigungen gab es hier schon im Jahr 2000. Jetzt seht ihr, was daraus geworden ist. 17 Jahre später und 100.000 Einwohner mehr in der Stadt gibt es anscheinend noch nicht genügend Bedarf für neuen und günstigen Wohnraum.


    Da sollte dringlichst was geschehen. Immerhin ist der Kopfbau das Schmuckstück der ganzen Anlage. Wenn die VLW nicht sanieren will, soll sie halt verkaufen. Interessenten gibtes mit Sicherheit. Die Lage ist top.


  • Gleich gegenüber steht noch eine marode und leerstehende Wohnanlage aus der Zwischenkriegszeit, die der Wohnungsgenossenschaft VWL gehört. Sanierungsankündigungen gab es hier schon im Jahr 2000. Jetzt seht ihr, was daraus geworden ist. 17 Jahre später und 100.000 Einwohner mehr in der Stadt gibt es anscheinend noch nicht genügend Bedarf für neuen und günstigen Wohnraum.


    Da tut sich was im Hintergrund und ich bin mir sicher, dass wir hier im Forum davon hören wenn es spruchreif ist. Vielleicht zur Erinnerung, die VLW besitzt ca. 350 unsanierte und größtenteils leerstehende Wohnungen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Das größte Problem sind fehlende Abschreibemöglichkeiten (z.B. Sonder AFA) für Wohnungsgenossenschaften aufgrund der Steuerbefreiung oder geringer Gewinne.

  • Überschnitten mit indautxus Beitrag.


    ^ Meine Eltern haben in dem Kopfbau von 1996 bis 2000 gelebt. Es hieß, dass sie raus müssen, weil das Haus saniert werden soll. Dazu kam es nicht, weiß der Geier warum. Einen schönen Überblick über die VLW-Wohnanlagen im Umkreis hat uns ZettelL 2014 verschafft. Alle gezeigten Gebäude, bis auf den Wohnriegel in der Renkwitzstraße, der jetzt von der GRK saniert worden ist, sind nach wie vor unsaniert und inzwischen mit Netzen verhangen.




    Sprung in den Osten:


    Fertig jetzt die Annenstraße 8, Eckgebäude zur Eisenbahnstraße. Ganz gut geworden.


    Annenstraße 8 Vorzustand

    Bild: Rundling




    Annenstraße 8 gestern








    Beginnende Sanierung Annenstraße 4. Neue Fenster sind tlw. schon drin.





    Erste Ergebnisse Eisenbahnstraße 172






    Eisenbahnstraße 120 wird vermutlich von Selbstnutzern saniert. Die dunkle Farbe passt hervorragend zum skurrilen Fassadenschmuck (und zum Image der Eisenbahnstraße). Mal sehen, wie das Erdgeschoss gestaltet wird.





    Bilder: Cowboy

  • ^ die Eisenbahnstraße 120, mit den für Leipzig ungewöhnlichen Schmuckarten an der Fassade, ist richtig gut geworden. Hut ab, wenn das alles von den Selbstnutzern so selber gestemmt wurde. Sicher gab es da Fördermittel.


    Da sollte dringlichst was geschehen. Immerhin ist der Kopfbau das Schmuckstück der ganzen Anlage. Wenn die VLW nicht sanieren will, soll sie halt verkaufen. Interessenten gibtes mit Sicherheit. Die Lage ist top.

    Das stimmt alles. Nur wäre es wichtig, dass die Genossenschaften selber Sanieren. Der Rest ist ja nun schon in privater Hand.

  • @ Historisches LE


    Hier steht dazu etwas geschrieben.



    Heute ein bisschen Schönefeld, wohin ich selten komme. Auffällig sind die großen Bestände aus der Gründer- und Zwischenkriegszeit. Und noch mehr fällt auf, wie viel es noch zu tun gibt. Besonders entlang der Gorkistraße gibt es viele ruinöse Gebäude und viel Leerstand. Östlich der Gorkistraße befinden sich zudem ganze Quartiere mit vielen Einfachsanierungen aus den 90er-Jahren mit sprossenlosen Kunstoffenster.


    Viel Potenzial also für die nächsten Jahre. Im Moment habe ich das Gefühl, dass es auf der anderen Seite der Eisenbahntrasse nach Dresden, in Neustadt-Neuschönefeld sowie Volkmarsdorf, dynamischer zugeht. Derweil sind Lage und ÖNV-Anbindung in Schönefeld gut, und mit dem Mariannenpark sowie dem Schönefelder Schloss ist hier auch für Naherholung gesorgt.



    Ein paar Veränderungen zum Positiven gibt es aber auch in Schönefeld, zB hier an der Gorkistraße. Es müsste die Nr. 88 sein. Das Nachbargebäude sieht auch noch ganz frisch aus.






    Beginnende Sanierung Stöckelstraße 58





    Eiseskälte hin, erhöhte Feinstaubwerte her: So eine Inversionswetterlage wie dieser Tage hat auch schöne Seiten.





    Weitere Bilder von der Gorkisstraße





    Ein Kandidat für die GRK, wie ich finde.






    Und noch zwei Bilder vom Stannebeinplatz. Ich glaube, in den meisten Städten wäre das eine Topadresse, aber in Leipzig ist der Stanni…, naja, der Stanni eben. Man könnte mehr aus ihm machen.



    Bilder: Cowboy

  • ^ Verstehe ich nicht. Bzgl. Brühl 60 steht doch geschrieben: Momentan werden nachträgliche Einbauten entfernt, ab 2017 soll dann der Bestand denkmalgerecht saniert und auch die Lücke am Brühl 56 geschlossen werden.


    Läuft doch alles nach Plan. Das Jahr hat gerade erst angefangen.

  • ^ Verstehe ich nicht. Bzgl. Brühl 60 steht doch geschrieben: Momentan werden nachträgliche Einbauten entfernt, ab 2017 soll dann der Bestand denkmalgerecht saniert und auch die Lücke am Brühl 56 geschlossen werden.


    Läuft doch alles nach Plan. Das Jahr hat gerade erst angefangen.



    Das bezog sich eher auf den bisherigen Verlauf der geplanten Sanierungen. 2008 - 2016 ...

  • ^ Aufgrund der ähnlichen Fenster sieht das Ergebnis recht erträglich aus. Wirklich störend finde ich diesen Balkon, dessen billige Ausführung dem Haus nicht gerecht wird.


    In der Klopstockstraße wird gerade die Nordwestseite in Angriff genommen, nach dem die Südostseite schon 2013 durchsaniert wurde. Erste Ergebnisse gibt es bei der Nummer 10 schon zu sehen, ein Mietshaus in Reihe mit Durchfahrt (hier ein Vergleichsbild).




    Bilder: Cowboy

  • Update vordere Lützner Straße Teil 3

    Nach Teil 1 und Teil 2 folgt nun der Abschnitt zwischen der Merseburger Straße und der Henriettenstraße.


    Die in Sanierung befindlichen Hausnummern 116, 118 und 130 zeige ich hier nicht noch mal mit.


    Hausnummer 55. Bewohnt und teilsaniert.



    Hausnummer 59. Unbewohnt und teilsaniert.



    Hausnummer 61. Unbewohnt und teilsaniert.



    Hausnummer 63 und abwärts. Die 63 ist unbewohnt und hat eine kleine alte Hinterhoffabrik, die auch leer steht und vor sich hin gammelt.



    Hausnummer 71. Unsaniert und größtenteils ungenutzt.



    Hausnummer 79 und 81. Beide bewohnt. Die 79 ist saniert. Die 81 zumindest äußerlich nicht.



    Eines der schönsten Häuser der Straße, die Lützner Straße 99.




    Im Zusammenhang die Hausnummern 97-103.



    Die 105. Unsaniert und unbewohnt.



    Links daneben die unsanierte und unbewohnte Henriettenstraße 17.


  • Die Lützner Straße 59 hat ein bekannter Leipziger Bauträger erworben, da werden wir wohl demnächst mehr hören.


    In der Henriettenstraße 17 sind mehrere Wohnungen bewohnt und selbst in der Lützner Straße 105 ist eine belegt - sieht man sogar auf dem Bild der Henriettenstraße. Es geht voran, zwar ganz langsam, aber dafür kontinuierlich.

  • Nachtrag zum obigen Post zum Stannebeinplatz. Am mittlerweile recht ruinösen Kopfbau an der Ecke Schönefelder Allee/Rohrteichstrasse zeichnet sich Bewegung ab. Heute morgen wurde eine Baustellenausfahrt markiert, Dixihäuschen abgeladen und Arbeiter machten sich an Aufräumarbeiten.


    Vielleicht tut sich nach Jahren von Verfall und Leerstand nach der abgebrochenen Sanierung nun endlich was. Für das Strassenbild ist dieses Gebäude ungemein wichtig. Aufgrund Ampelphase usw. leider kein Foto gemacht .

  • genau, zumal Bedarf vorhanden ist. Ein Jahr nach Fertigstellung ist das benachbarte Eckhaus zur Paul-Heyse-Straße hin voll vermitet/genutzt.

  • Nochmals ein kurzer Blick auf die aus meiner Sicht nicht ganz gelungene Aufstockung am Täubchenweg 1


    Letzte Woche hab ich einen etwas längeren Blick darauf geworfen...



    ...und finde das Ergebnis ganz und gar nicht gelungen.
    Aufgrund der Farbgebung schaut es so aus, als ob das benachbarte Monsterhaus herübergewuchert wäre.





    Dass das Ganze dann noch durch den bereits zu recht kritisierten Minibalkon unnötig betont wird, schlägt dem Fass die Krone ins Gesicht.
    Unverständlich, dass so etwas offenbar genehmigt wurde - insbesondere weil es hier in Bezug auf die Fensterachsen und Etagenhöhe problemlos möglich gewesen wäre, einfach die alte Fassade nach oben hin in gleicher Form zu ergänzen.


    Hier noch die Rückseite:



    Nunja, zumindest im Sommer, wenn die Bäume die Nachbarhäuser links und rechts gnädig verdecken, ergibt sich an dieser Ecke ein recht ansehnliches Bild:




    Im Gegensatz dazu wird die Schwartzestraße 6 kein Schmuckstück mehr werden:




    Merseburger Str. 39 (bin mir nicht sicher, ob sie hier schon zu sehen war):


    Einmal editiert, zuletzt von Rundling ()

  • ^ also bei Google siehts noch so aus. Ist doch toll, wie subtil die historische Fassadengliederung in der neuen Farbgestaltung weiterlebt...