Straßenbau & -planung

  • Eigentlich müsste es sich in Stuttgart anbieten ein Stadtviertel auf einem Berg mit einer Seilbahn an das restliche Verkehrsnetz anzuschließen. Hat jemand noch eine Idee für ein passendes Stadtvierteil welches im Moment schlecht angebunden ist?

    Burgholzhof.

  • Schlechte Nachrichten für die Autofans hier heute in der stuttgarter Zeitung: 82 % der Bürger wollen die Städte so umgestalten dass man ohne Auto auskommen kann - bei den 14-17 Jährigen sogar 92%. Die entwicklung geht da erer zur dicht bebauten stadt und zu ÖPNV bei gleichzeitig hoher Wohnqualität.

  • Interessant:


    Man befragt U18 Jährige nach Vor- und nachteilen des IVs
    Leute die damit keine Erfahrung haben...
    Da wundert mich der hohe Prozentsatz weniger.

  • Interessant:


    Man befragt U18 Jährige nach Vor- und nachteilen des IVs
    Leute die damit keine Erfahrung haben...
    Da wundert mich der hohe Prozentsatz weniger.


    Dieses Ergebnis scheint mir auch fragwürdig. Als Teil dieser Zielgruppe würde lch meine Erfahrungen eher so deuten, dass 92% auf ein (zukünftiges) Auto keineswegs verzichten möchten - es ist ja nicht so, dass das ökologische Denken nicht verbreitet und auch einigermaßen akzeptiert wäre, es muss bloß "Öko mit Genuss" sein. Sprich keine Beschränkungen auf der Autobahn oder im Stadtverkehr, stattdessen ein "Ausgleich" in Form von Energieeinsparung z.B. im Bereich des Wohnens.

  • hfrik, m.E. kann man in gut ÖPNV-erschlossenen Städten wie eigentlich allen deutschen Großstädten längst ohne Auto auskommen. Viele beweisen das.
    Heißt das, die 82% bzw. 92% können trotzdem nicht ohne Auto auskommen? Die werden ja wohl kaum alle auf dem Rotenberg wohnen.


    Fragt sich also, wann die rechnerisch hohen Anteile, die längst in ÖPNV-privilegiertester Lage wohnen, meinen ohne Auto auskommen zu können: Vielleicht wenn es 45 statt 15 Stadtbahnlinien gibt? Dann wohl doch lieber den billigen Weg gehen und das Auto verteuern und einschränken.


    Obwohl, das fordern die 82/92% eigentlich nicht. Nimmt man die Worte ernst, ist für sie das Auto nötig und sie wollen eine Stadtumgestaltung als Weg, das Auto unwichtig zu machen. Sie wollen mithin gerade keinen Zwang ala Maut, um das leider wichtige Auto noch weiter zu verteuern.


    Vernünftiger nachfrage- und wettbewerbsorientierter Ansatz der Bürger vs. den vorherrschenden billigen angebotsmonopolistischen Ansatz der Politiker.

  • Die Umfrage ist doch vollkommen Gaga! Natürlich wünscht man sich Städte IN denen man ohne Auto auskommt. Das ist aufgrund der Dichte von Städten prinzipiell ja auch kein Problem, da man hier vieles auf kleiner Fläche hat und auch der ÖNV demenstprechend engmaschig ausgebaut ist. Auch ich bewege mich innerhalb Stuttgarts ohne Auto. Ganz anderst sieht es aber aus, wenn man z.B. aus, oder in die Stadt pendelt. Auch auf dem Land kann man wohl schwerlich auf ein Auto verzichten. Was will uns die Umfrage also damit sagen? Richtig – Nichts

  • Die Entwicklung geht da eher zur dicht bebauten Stadt und zu ÖPNV bei gleichzeitig hoher Wohnqualität.


    Verbal klingt das schön, doch dann kommen Details - etwa das Citygate-Projekt, am Hauptbahnhof (den man auf dem Foto unter #259 links vom Neubau sehen kann), mit dem ÖPNV bestimmt sehr gut erreichbar. Hier im Forum gibt es öfters Stimmen, der Bau könnte um einige Geschosse höher werden, was die Proportionen verbessern würde - aber auch zusätzliche gut erreichbare Bürofläche schaffen würde. Würden auch dem 82%-92% der Bürger zustimmen?


  • Nein falschherum gelesen. 82/92% würden gerne ohne Auto auskommen können, und hätten gerne eine dazu passen dgestaltete Stadt.
    Wenn man das in die Praxis umsetzt würde das bei Nutzungskonflikten Rad/Fussgänger/ÖV versus Auto bedeuten, dass 4/5 bis 9/10 in dem fall gegen das Auto entscheiden. Wie viele von diesen 84 bzw 92 % das Auto nutzen sagt die Aussage nichts. nur dass sie es lieber nicht nutzen würden. Die drastisch sinkenden Autobesitzzahlen bei jüngeren passen ja exakt zu diesen Zahlen.
    Ich sehe das als Auftrag die Nutzungsdichte in der Stadt intelligend deutlich zu erhöhen, so dass mehr drekt fussläufig erreichbar ist, weil je Fläche einfach mehr da ist, und auch mehr sich in der Nähe von ÖV-Knoten abspielt. Sprich mehr in die Höhe und in die Tiefe gehen, und Nutzungen so legen wie sie Licht brauchen oder eben kein Licht brauchen. Und wünsche nach vielen Parkplätzen bei Naubauvorhaben kann ich da nicht ansatzwese ablesen, ganz im Gegenteil, diese sollen möglichst schnell obsolet werden, da Lästig.

  • @ BauLcfr - ich denke richtig mit genau diesen Argumenten verkauft Ja. die 5-10% Lautstarken Gegner wird man vermutlich immernoch haben, aber eine breite Fundamentalopposition gegen höheres und dichteres Bauen sehe ich nirgens mehr, anders als vor 20 Jahren.
    Weswegen ich auch die Baumasse vorher vom Gemeinderat höher festlegen lassen würde und dann einen Investor suchen der das baut, nicht umgekehrt.
    Es kommt ganz anders an wenn man schreibt
    " Wir wollen am Hbf mehr Flächen bauen weil sie dort optimal mit dem ÖV erreichbar sind und nicht am Stadtrand auf der grünen Wiese gebaut werden müssen, und wir wollen das Städtebaulich passend machen " oder ob die Schlagzeile lautet "Der Immobilienkonzern Baulöve&Raffke wollen für Ihr Projekt an der Theodor Heuss Strasse eine Ausnahme vom bestehenden Bebauungsplan um dort 50% mehr Flächen zu errichten"

  • ...aber eine breite Fundamentalopposition gegen höheres und dichteres Bauen sehe ich nirgens mehr, anders als vor 20 Jahren.


    Hahaha, der war gut – ist wohl als Aprilscherz gemeint! Lies dazu passend mal die Aussagen vom zukünftigen BB Pätzold durch. Schwer zu glauben das unter diesem Herrn auch nur annähernd die bisherige Traufhöhe erreicht wird.

  • ^^ eher wird, so wie nun wieder geschehen, das nächste Kapitel des grünen Anti-Auto-Terrors eingeleitet: Vollsperrung der Waiblinger Straße in Bad Cannstatt am Wochenende, um den eh schon beliebten Radstreifen der Nürnberger/Waiblinger Straße durch sanften Zwang noch beliebter zu machen.


    http://www.stuttgarter-zeitung…01-9ae9-627c37ba1cce.html


    Aus sicherer Quelle wurde bekannt, dass die komplette Umwandlung des Heslacher Tunnels in einen jeweils zweispurigen Rainproof-Express-Radlway so gut wie sicher ist (wer die entsprechende Klamotte trägt darf auf die Überholspur).
    Somit nimmt nun auch das grüne Verkehrskonzept klare Formen an: fröhliche Menschen auf Einrädern, ein Eis schlotzend behände auf dem Weg zum Bioladen.


    ...und morgen stellen wir dann fest, dass es doch kein Aprilscherz war :)

  • Hahaha, der war gut – ist wohl als Aprilscherz gemeint! Lies dazu passend mal die Aussagen vom zukünftigen BB Pätzold durch. Schwer zu glauben das unter diesem Herrn auch nur annähernd die bisherige Traufhöhe erreicht wird.


    Ich sehe den Herrn acuh nicht als Verteter der Bevölkerungsmehrheit. Sodern als Vertreter der Alt-Grünen, die fest im Denken der 80'er verwurzelt sind, und die Änderungen der WElt seither kaum wahrgenommen haben. Er mag mich eines besseren belehren. Man weis heute wie man qualitativ hochwertig auch hohe Häuser baut, und dass die Probleme nicht mit der Gebäudehöhe sondern mit schlechter Bausubstanz und oft auch schlechter Planung zusammenhängen.
    hingegen sprechen Ökologische Belange für eine hohe Bebauung- in Maßen, sprich unter ca. 100-150m Gebäudehöhe (Abhängig von einer vielzahl von Faktoren auf der Energieversorgungsseite verschiedener Sektoren, daher nicht fix)
    Womit eine Bebauung bis 30 Stockwerke an ÖV-Knoten voll den Zielen des grünen Parteiprogramms entspricht - in kaum zu übertreffendem Maße - aber eben die handelnden Personen bei solchen Bauten exakt dem historischen Feindbild der Grünen aus den Gründungstagen der Partei entspricht (Hausbesetzerszene etc. )
    Hier müssen die Grünen und auch ein Herr P. an sich arbeiten.

  • hfrik, was genau hast Du genommen? Möchte ich auch.


    Zurück zur traurigen Realität:


    Fritzle wird wieder einmal nicht versetzt: Note 6 für grüne Verkehrspolitik.


    Das Unwort der Stuttgartisierung macht die Runde: Steht für mannigfaltige Anti-Auto-Politik, exzessive Förderung des Radlverkehrs zu Lasten anderer Verkehre.


    Quellen:
    Trendkraft.de/Mobil in Deutschland e.V.
    Focus.de

  • Hmm ich glab genommen hast Du was - das eine ist eine umfrage das andere die Meinungsäusserung eines kleinen Vereins. Was TomTom als freie Geschwindigkeit annimmt, und ob die überhaupt technisch auf der Strasse erreicht werden kann bleibt im dunkeln.

  • Tja da steht aber acuh nicht der Algorithmus nach dem das bestimmt wird, sprich relativ zu welcher Sollgeschwindigkeit wird auf welcher Strasse gerechnet.
    ich kenn genügend Navi-Software, die auf Bundesstrassen Tempo 100 (- kleinem Offset) annehmen, was an vielen Stellen stimmt. Eine Pastrasse mit Haarnadelkurven ist bei dem Ansatz aber immer gestaut, da man rein physikalisch nie mehr als 30-60km/h fahren kann. Ergo muss man wissen was die Basis ist, und das jeweilige Netz betrachten.

  • Nein falschherum gelesen. 82/92% würden gerne ohne Auto auskommen können, und hätten gerne eine dazu passen dgestaltete Stadt.

    Wir beide lesen m.E. richtig herum. Genau das habe ich geschrieben. Der Unterschied liegt darin, warum sie dann nicht einfach ohne Auto auskommen, wenn sie es doch so gern würden. Da denke ich schlußfolgerst DU falsch.


    Ich würde übrigens auch gern ohne Flugzeug auskommen (Gewichtsbeschränkung, Sicherheitskontrollen, Koffer zum Flughafen, Umstiege). Nur dummerweise liegen oft Ozeane dazwischen und beträgt der Erdumfang nicht 40.000 m, sondern 40.000 km. Und nur weil Rentner von Schiffsreisen schwärmen oder Studenten ganz intensive Erfahrungen als Backpacker per Anhalter um die halbe Welt erfahren, kann und will ich nicht den Jahresurlaub in die Anreise investieren.


    Es ist mal wieder der Widerspruch zwischen Wunsch und Wirklichkeit, zwischen Wollen und Handeln, Reden und Tun.


    Wenn man das in die Praxis umsetzt würde das bei Nutzungskonflikten Rad/Fussgänger/ÖV versus Auto bedeuten, dass 4/5 bis 9/10 in dem fall gegen das Auto entscheiden.

    Nein, die Praxis zeigt, daß die Umsetzung gerade nicht so ist, weil sich konkret anders entschieden wird.


    nur dass sie es lieber nicht nutzen würden.

    Warum nutzen sie es dann?


    Die drastisch sinkenden Autobesitzzahlen bei jüngeren passen ja exakt zu diesen Zahlen.

    Reichlich irrelevante Gruppe. Inzwischen studieren mehr als normale Berufsausbildung machen. Wer es von denen schafft, wird hinterher zu 90% genauso den Zweit-SUV im Carport stehen haben. Wer nicht, darf sich gern seine Ökoexistenz schönreden und auf Kosten der steuerzahlenden Autofahrer den gelben Wagen nehmen.


    Beim Rest besteht ja Einigkeit. Klar ist es sinnvoll an ÖPNV-Knoten oder -Halten dichter zu bauen und natürlich hat dies Potenzial die relative IV-Abhängigkeit und -Nutzung zu senken. Vernünftig und gut. Unvernünftig und schlecht ist hingegen, das Auto künstlich zu verlangsamen, um die Menschen in den ÖPNV zu zwängen und sich dafür noch zu feiern.