Leipzig: Gentrifizierung (ehem. "Windmühle vs. Abschwiff")

  • Ich finde die Vorschläge jeden für sich spannend. Aber die Diskussion fußt eben auf Prämissen, die man nur alarmistisch nennen kann.


    Leipzig ist nach wie vor eine der deutschen Städte mit dem höchsten Wohnungsleerstand - aktuelle Zahlen kennt keiner, aber nimmt man mal die weiter oben angenommen 25 TSD WE, hängen wir immer noch zwischen 7-8% Leerstand. Das muss man in Deutschland jenseits des ländlichen Raumes erst mal finden.



    Ein funktionierender Wohnungsmarkt wird vom BBSR und allen Experten bei 2-3% Fluktuationsreserve gesehen. Die erreichen wir in Leipzig bei moderatem Neubau von durchschnittlich 2.000 - 2.500WE und erst bei einer Bevölkerungsgröße von über 600.000 Einwohnern. Und das wird sicher noch nicht 2020 - bei allem Respekt gegenüber dem OB - der Fall sein.


    Die Lojewski-Vorschläge sind vielleicht in Märkten sinnvoll, die Mieten hoch jenseits der Bewirtschaftungskosten verzeichnen und Einzelrenditen von über 5,6 Prozent ermöglichen, so dass es z.B. Querfinanzierungsmöglichkeiten gibt. Aber doch nicht in Leipzig. Wo selbst ein Neubau in nicht so tollen Lagen und mit eigenem Grundstück nicht unter 7,5 - 8 Euro Miete zu machen ist.


    Also, ich schau mir die einzelnen Argumente noch mal detailliert an, aber schon von wenigen Eckpunkten her scheint mir die Diskussion eher überhitzt und ideologisiert als wirklich mit der Leipziger Realität verbunden.

  • Ich bin unter anderem mit Andrej Holm und vielen anderen der Ansicht, dass diese "trivialmarktwirtschaftliche" Betrachtung schon das Problem an sich ist, zumindest aber den Blick auf alternative Lösungen verstellt. Holm hat in mehreren Veröffentlichungen und Interviews (siehe u.a. hier unter http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=419104 ) gezeigt, dass die Bereitstellung von Wohnungen im Niedrigpreissektor unter den derzeitigen Bedingungen marktwirtschaftlich nicht funktioniert, vor allem weil es eben kein idealtypischer Markt ist und weil eine Nichtteilnahme am Markt - kein Geld, also kein Konsum - beim Wohnen nicht möglich ist.


    Siehe auch ein neues Interview, dass er dieser Tage auf dem Freiburger Bahnhof dem Freiburger freien Radio gegeben hat:


    Radio Dreyeckland, Sendereihe Morgenradio
    Freitag, 21. März 2014 - 11:37
    Uns bleibt nichts anderes übrig als zu protestieren, auch wenn wir nicht am längeren Hebel sitzen: Andrej Holm zum "Mietenwahnsinn"
    https://rdl.de/beitrag/uns-ble…r-nicht-am-l-ngeren-hebel



    Von daher glaube ich für den Moment ist es relativ deutlich, das man im Prinzip eine Privilegierung der Benachteiligten tatsächlich durchsetzen muss. Und sei es mit Quoten für Vermietung und das man sagt, Genossenschaften oder alle, die öffentliche Gelder in Anspruch genommen haben, die müssen mit einer bestimmten Quote an Hartz-IV-Haushalte oder an Flüchtlinge oder an Wohnungslose zuerst vermieten, weil die haben es am schwersten mit der Wohnungssuche.


    Um in Deiner Formelsprache zu bleiben: Y' ungleich Y'' .


    Wieso nun ausgerechnet die Erhöhung der Eigentumsquote eine Lösung für die Probleme auf dem Mietwohnungsmarkt darstellen soll habe ich noch nie begriffen. Dadurch reduziert sich doch die Zahl X bei begrenztem Baulandangebot in einer Stadt noch weiter.


  • Leipzig ist nach wie vor eine der deutschen Städte mit dem höchsten Wohnungsleerstand - aktuelle Zahlen kennt keiner, aber nimmt man mal die weiter oben angenommen 25 TSD WE, hängen wir immer noch zwischen 7-8% Leerstand. Das muss man in Deutschland jenseits des ländlichen Raumes erst mal finden.


    Ein funktionierender Wohnungsmarkt wird vom BBSR und allen Experten bei 2-3% Fluktuationsreserve gesehen. Die erreichen wir in Leipzig bei moderatem Neubau von durchschnittlich 2.000 - 2.500WE und erst bei einer Bevölkerungsgröße von über 600.000 Einwohnern. Und das wird sicher noch nicht 2020 - bei allem Respekt gegenüber dem OB - der Fall sein.


    Diese Rechnung kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wir haben in Leipzig aktuell über 540.000 Einwohner_innen. Bei einer durchschnittlichen Haushaltsgröße von 1,78 Personen pro Haushalt sind es 303.370 Haushalte. Ausgehend von der Annahme, dass jeder Haushalt eine eigene Wohnung belegt, da mehrere Ein-Personen-Haushalte pro Wohnung (WGs) schon in der durchschnittlichen Haushaltsgröße berücksichtigt wurden, werden in Leipzig bei einer Fluktuationsreserve von 3 Prozent etwas über 9000 marktaktive Wohnungen in Reserve benötigt. Bei 600.000 Einwohner_innen werden es 337.000 Haushalte und 10.100 marktaktive Wohnungen in Reserve sein.


    Und noch einmal meines Erachtens zentrale Fragen, die mir leider bislang kein Mensch beantworten konnte. Wieviele der aktuell (unter) 25.000 leerstehenden Wohnungen sind marktaktiv und wieviele sind es nicht? Wieviele marktaktive Wohnungen bleiben übrig, wenn man die 9000 Wohnungen der Umzugsreserve einrechnet? Bei dem größten deutschen Immobilienportal Immobilienscout24 werden derzeit 6584 Mietwohnungen angeboten - http://www.immobilienscout24.d…eipzig/mietwohnungen.html . Wieviele der derzeit nicht marktaktiven Wohnungen werden nach Sanierung im preisgünstigen Segment angeboten werden? http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=417851


    Zu den "alarmistischen Prämissen" noch mal die Erinnerung, das dem jüngsten Sozialbericht zufolge derzeit 11.000 der insgesamt 39.100 Haushalte, die Leistungen nach SGB II beziehen, unangemesse Kosten der Unterkunft haben. Ursache ist vor allem die Nutzung zu großer Wohnungen. Es werden also wie nun schon mehrfach geschrieben kleinere Wohnungen bis 45 bzw. bis 60 m² und unter 4,48 EURO/m² Kaltmiete benötigt.
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=417239
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=419870

  • die Bereitstellung von Wohnungen im Niedrigpreissektor unter den derzeitigen Bedingungen marktwirtschaftlich nicht funktioniert


    Mit anderen Worten: Mehr Subventionen?
    (Enteignung und enteignungsgleiche Eingriffe sind nicht *nachhaltig* - siehe DDR!)


    Andrej Holm


    Entschuldigung, aber ich halte "Stadtsoziologie" als Wissenschaft in ungefähr so seriös wie etwa Astrologie. Zudem beschreibt "richtige" Wissenschaft lediglich - und fordert nicht.


    Zudem geht es ja hier wohl nicht um genenerelle Wohnungknappheit in ganz Leipzig, sondern um einzelne Viertel. Und da ist "Nichtteilnahme am Markt" durchaus eine Option!


    Um in Deiner Formelsprache zu bleiben: Y' ungleich Y'' .


    Aber das gibt es doch schon - nennt sich "Wohnberechtigungsschein"! Scheinbar reicht das ja nicht aus - und wie wird X < Y hierdurch entschärft?


    Wieso nun ausgerechnet die Erhöhung der Eigentumsquote eine Lösung für die Probleme auf dem Mietwohnungsmarkt darstellen soll habe ich noch nie begriffen. Dadurch reduziert sich doch die Zahl X bei begrenztem Baulandangebot in einer Stadt noch weiter.


    Jeder, der im Eigentum lebt, ist ein Y weniger. Und da die Schaffung von Wohneigentum in der überwiegenden Zahl der Fälle mit der Erschaffung/Nutzbarmachung zusätzlichen Wohnraums einhergeht, wird X nicht im selben Masse reduziert.

  • ^
    Ok, Andrej Holm ist streitbar und bekanntlich eher links.
    Aber Stadtsoziologie mit Astrologie zu vergleichen ist schon dreist und sorry, schwachsinnig. Du meinst also, dass die ganzen Professoren und Doktoren und andere Wissenschaftler in dem Bereich ihre Titel umsonst haben, ihre Leistung alles Käse ist, weil es ja wie Astrologie wäre?
    Dann hast du wohl noch keine Publikationen in dem Bereich gelesen. Stadtsoziologen gibt es ne ganze Menge und da auch sehr wichtige und interessante Studien und Forschungsergebnisse - ich nenne da mal nur einige Beispiele wie Prof. Spellerberg, Prof. Rink, Prof. Häußermann (leider verstorben), Prof. Siebel, Prof. Friedrichs, Prof. Hannemann, Prof. Harlander und und und.
    Diese Professoren und deren Wissenschaftler, Nachwuchs usw. haben teilweise essentielle Forschung und Studien geliefert und das hat mit Astrologie mal rein gar nix zu tun.
    Da diese Leute oft auch mit Wohnungsunternehmen und Städten kooperieren, kann die Forschung nicht so schlecht und astrologisch sein.

  • O.k. Ich beisse an: Welche *falsifizierbaren* Theorien kommen denn aus der "Stadtsoziologie"?


    "Gentrifizierung" zählt sicher *nicht* dazu!


    Popper, Wissenschaft, und so...
    ...und Hume "is <-> ought"

  • "Gentrifizierung" ist keine Theorie, sondern eine latente Variable bzw. ein Operator mittels dessen Hypothesen aufgestellt werden, die wiederum Einzug in ein Theoriegebäude finden können. Diese Theorien sind sehr wohl empirisch falsifizierbar, weil Hypothesen wie beispielsweise: "Wenn Mietpreise in zunehmend attraktiven Lagen niedrig sind, dann werden diese vermehrt von Studenten aufgesucht."- primär quantitativ, aber auch qualitativ messbar sind.

  • Dann sollte es ja nicht schwer sein, eine der zahlreichen empirisch falsifizierbaren Theorien aus der Stadtsoziologie zu auch zu benennen, oder?


    ."Wenn Mietpreise in zunehmend attraktiven Lagen niedrig sind, dann werden diese vermehrt von Studenten aufgesucht."


    Aussagen wie diese liegen irgendwo zwischen Tautologie und Unwahrheit. Wenn keine Universität/Hochschule in der Nähe ist, dann wird man lange auf Studenten warten können, Attraktivität und niedrige Mieten hin- oder her.


    Letztlich läuft es darauf hinaus: Man erkennt für "Pioniere" attraktive Stadtviertel daran, dass sie für "Pioniere" attraktiv sind.


    Wo waren denn die "Pioniere" im Waldstrassenviertel?

  • Internetdiskussionen sind schon eine eigenartige Sache. Innerhalb von drei Beiträgen ist das Thema ganz woanders gelandet. Bisweilen ist das zwar auch nicht uninteressant, aber das ursprüngliche Thema bleibt unbearbeitet liegen.


    Ich darf daran erinnern, dass es bis vor kurzem nach darum ging, welche wohnungspolitischen Schritte in Leipzig frühzeitig ergriffen werden könnten oder gar sollten, um eine weitere Verschärfung der im Vergleich mit anderen deutschen Großstädten noch vergleichbar komfortablen Situation zu verhindern oder doch zumindest zu verzögern?


    Eine Möglichkeit wäre eine stärkere Regulierung durch den Staat und die Kommune, um Nachteile für Ärmere und Marginalisierte auszugleichen. Interessanterweise wurde nicht die Forderung an sich diskutiert, sondern ein argumentum ad hominem ( http://de.wikipedia.org/wiki/Argumentum_ad_hominem ) gebracht. Und zwei Posts später dreht sich die Diskussion um Wissenschafts- und Erkenntnistheorie. Nicht unspannend, aber was hat das Ganze noch mit dem Leipziger Wohnungsmarkt zu tun?


    Und wenn wir schon sehr allgemein über wissenschaftliche Erklärungen von Gentrifizierung diskutieren wollen, dann würde ich doch vorschlagen, nicht zum tausendsten Male soziologische Modelle wie das des "doppelten Invasions-Sukzessions-Zyklus' " nach Jens S. Dangschat zu bemühen, sondern ökonomische Erklärungen von Gentrifizierung heranzuziehen, insbesondere Rendite-Differenzen von Gebäude- und Grundstückswerten. Hier wäre in erster Linie auf die Rent-Gap-Theorie bzw. Mietlückentheorie nach Neil Robert Smith zu verweisen: http://de.wikipedia.org/wiki/Rent-Gap-Theorie


    Ingrid Breckner: Gentrifizierung im 21. Jahrhundert. In: Politik und Zeitgeschichte 17, 2010.
    http://www.bpb.de/apuz/32813/g…zierung-im-21-jahrhundert


    Andrej Holm: Gentrification. Aufwertung und Verdrängung in den Städten. In: Lotta – Antifaschistische Zeitschrift Nr. 40, 2010, S. 5-7.
    http://gentrificationblog.word…rdrangung-in-den-stadten/

  • um Nachteile für Ärmere und Marginalisierte auszugleichen.


    "Ausgleichen" geht nur im Kommunismus, und selbst da nur in der Theorie. In dem Moment, wo Armut keine Nachteile mehr mit sich bringt, lasse ich sofort den Hammer fallen!


    Interessanterweise wurde nicht die Forderung an sich diskutiert


    Aber das wurde sie doch!
    Es gibt auch noch das eine oder andere unerwiderte Argument meinerseits.


    Nicht unspannend, aber was hat das Ganze noch mit dem Leipziger Wohnungsmarkt zu tun?


    "Gentrifizierung" (siehe Thread-Titel) ist ein Begriff aus der Stadtsoziologie. Herr Holm ist Stadtsoziologe und bezieht seine "Autorität" daher. Warum sonst wird Herr Holm gewöhnlich in diesem Zusammenhang erwähnt, und nicht Lieschen Müller?


  • Aber das wurde sie doch!
    Es gibt auch noch das eine oder andere unerwiderte Argument meinerseits.


    Wir wiederholen hier so manches und oft auch mehrfach. Kannst Du die Argumente gegen eine stärkere Regulierung bitte noch mal etwas länger an- und ausführen? Ich fand auf die Schnelle nur den Vergleich mit der Wohnungspolitik in der DDR, den ich aufgrund grundsätzlich anderer ökonomischer Voraussetzungen in einem anderen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem für wenig hilfreich halte.


    Für sinnvoller halte ich daher Vergleiche mit der aktuellen Wohnungspolitik in mit der Bundesrepublik vergleichbaren europäischen Staaten wie Österreich, Schweden oder Dänemark:


    Deutschlandradio Kultur
    Politisches Feuilleton / Beitrag vom 13.02.2014
    Steigende Kosten
    Sozialverträgliche Mietpolitik ist möglich
    Wohnen als öffentliche Aufgabe
    Von Andrej Holm
    http://www.deutschlandradiokul…ml?dram:article_id=277186


    Siehe erste Diskussionsansätze unter http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=417162 .


    Den Einwand, für eine andere Wohnungsmarktpolitik wären Subventionen notwendig, halte ich für maximal amüsant angesichts der Summen an Staatsgeldern, die derzeit indirekt durch Steuerabschreibungen nach § 7h und 7i Einkommensteuergesetz in die Sanierungen von Wohnungen gepumpt werden oder direkt durch das Modell der "sozialen Zwischennutzung" des Sozialwohnungsbaus in die Taschen von Investor_innen fließen. Reden wir doch nur mal darüber, wie diese Subventionen besser und "nachhaltiger" eingesetzt werden könnten.


    In Berlin wurde in dieser Woche in neuer Wohnungsbaufonds beschlossen, mit dem jedes Jahr 1000 neue Wohnungen gefördert werden soll. Pro Jahr stehen 64 Millionen Euro für die Förderung zur Verfügung, insgesamt eine Summe von 320 Millionen Euro. Wohnungsbaugesellschaften und private Investoren bekommen pro Neubauwohnung für 20 Jahre bis zu 64.000 Euro Darlehen, maximal 1.200 Euro/m² geförderter Wohnfläche. Dafür darf die Miete der rund 1000 neuen Wohnungen pro Jahr maximal 7,50 Euro/m² betragen, ein Drittel sogar nur bis 6,00 Euro/m² pro Quadratmeter kosten. Alle zwei Jahre kann die Miete um 20 Cent steigen. Allerdings werden die günstigen Mieten nur für maximal 30 Jahre garantiert. Der Förderzeitraum, während dessen das Förderdarlehen zu tilgen ist, beträgt 20 Jahre. Während dieser Zeit gilt die Mietpreis- und Belegungsbindung für die geförderten Wohnungen. Nach Ablauf des Förderzeitraumes gilt für die Bestandsmietverhältnisse eine Nachbindungsfrist von weiteren zehn Jahren, während der die Mieten nach Ablauf von jeweils vier Jahren um nicht mehr als 15 % bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete erhöht werden dürfen.
    http://www.rbb-online.de/polit…4-millionen-pro-jahr.html
    http://www.rohmert-medien.de/n…ren-aufgelegt,131150.html


    Über gesellschaftliche Utopien würde ich hier ungern nun auch noch diskutieren, denn das führt endgültig zu weit vom Thema ab. Aber bezeichnen unsere beiden großen Regierungsparteien die Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik nicht immer noch als "Soziale Marktwirtschaft", die das Prinzip der Marktfreiheit mit dem des sozialen Ausgleichs verbindet?
    http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Marktwirtschaft

  • Wir wiederholen hier so manches und oft auch mehrfach. Kannst Du die Argumente gegen eine stärkere Regulierung bitte noch mal etwas länger an- und ausführen?


    Zitat von mir selbst

    Bei geforderten Subventionen, Eingriffen in Eigentumsrechte sowie die Vertragsautonomie, ... sollte doch mindestens eine Darlegung erfolgen, inwieweit dadurch das Problem X < Y *nachhaltig* entschärft wird!


    Länger muss nicht!


    Österreich, Schweden oder Dänemark:


    Schaun wir 'mal:
    Dänemark: Eigentumsquote um die 60% (siehe meine Anmerkungen weiter oben)
    Schweden: Überregulierter Markt, extreme Wohnungsknappheit. Der Wohnungsmarkt in Schweden ist in einem absolut desolaten Zustand! Schweden taugt als Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.
    Österreich: ...als gäbe es in Wien keine Gentrifizierungsdiskussion?

    Andrej Holm


    Könnten wir uns u.U. darauf einigen, diesen Herrn nicht als Referenz zu benutzen? Die Gründe dafür habe ich bereits dargelegt.

    Steuerabschreibungen nach § 7h und 7i Einkommensteuergesetz in die Sanierungen von Wohnungen gepumpt werden

    Hier gehe ich mit, ich halte dies auch für eine Fehlsubventionierung. Die Förderung der Erhaltung von Baudenkmälern ist an sich richtig, sollte jedoch einkommensunabhängig erfolgen. Im Moment ist der normalverdienende Selbstnutzer, der ein Denkmal z.T. auch mit viel Eigenleistung saniert, klar benachteiligt. Siehe: Massnahmen zur Erhöhung der Eigentumsquote.

    In Berlin wurde in dieser Woche in neuer Wohnungsbaufonds beschlossen,


    Berlin gilt nicht gerade als Leuchtturm einer soliden Haushaltspolitik!


    Unabhängig davon gibt es auch weithin bekannte Argumente gegen sozialen Wohnungsbau (in all seinen Variationen), auf die Du schon eingehen solltest.


    Die da wären:


    1.) Innerhalb kürzester Zeit hohe Fehlbelegungsquote
    2.) Entweder Ghettoisierung (am Stadtrand) oder sehr teuer, wenn in "angesagten" Lagen gebaut/gefördert wird
    3.) Das Problem lässt sich einfacher und flexibler/bedarfsgerechter auf direktem Weg lösen, ohne gravierende Markteingriffe -> Stichwort: Wohngeld
    4.) Es wird ein begrenztes Kontingent "privilegierter Armer" aufrecht erhalten. Das hilft zwar bei der sozialen Durchmischung, aber nicht gegen die Wohnungsnot. Mit anderen Worten: Es ist eigentlich egal, ob ich keine Wohnung bekomme, weil ich sie mir nicht leisten kann, oder weil keine frei ist!


    (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

    Einmal editiert, zuletzt von Conne Witzer () aus folgendem Grund: Ottokravieh

  • Ich picke mir auch mal einzelne Punkte heraus, auf die anderen können wir ja später wieder zurückkommen.


    Nein, wir werden uns nicht darauf einigen können, Andrej Holm nicht als Referenz heranzuziehen. Ich halte es fast immer für richtig und klug, was er sagt und daher zitiere ich ihn auch relativ häufig. Es steht Dir völlig frei, das künftig zu ignorieren. Hilfreicher fände ich es allerdings, wenn Du in der Sache dagegen argumentieren würdest anstatt es von vornherein abzulehnen, nur weil es aus seinem Mund oder seiner Tastatur stammt.



    2.) Entweder Ghettoisierung (am Stadtrand) oder sehr teuer, wenn in "angesagten" Lagen gebaut/gefördert wird


    Wahrscheinlich wünscht sich kein Mensch die klassischen Sozialbausiedlungen am Stadtrand. Aber um die geht es auch nicht, sondern - wenn man das Ideal der gemischten Stadtbevölkerung ernst nehmen will -, um Wohnungen im Niedrigpreissektor in Neu- und Altbauten überall in der Stadt. Es gibt noch eine ganze Reihe Grundstücke im kommunalen Besitz oder im Besitz der städtischen Tochtergesellschaften, insbesondere der LWB. Auf vielen Flächen der LWB wurden in den 2000er Jahren historistische Mehrfamilienhäuser abgebrochen, teils denkmalgeschützt und oft mitten in oder an der Ecke einer Blockrandbebauung. Diese Flächen mittelfristig wieder mit Mehrfamilienhäusern zu bebauen wird ja allgemein für wünschenswert gehalten. Warum nicht z.B. durch die LWB selbst, wenn sie im Besitz der Flächen bleibt und daher die Kaufkosten für das Grundstück nicht zu refinanzieren hat? In den nächsten Jahren laufen die meisten Mietwohnbausperren aus. Dafür müsste sich die LWB aber zunächst erst einmal entschließen, diese Flächen nicht weiter auf Auktionen zu verramschen, wie sie es nun nach dem Verkauf fast aller unsanierten Gründerzeithäuser begonnen hat. http://www.dga-ag.de/



    Die Lojewski-Vorschläge sind vielleicht in Märkten sinnvoll, die Mieten hoch jenseits der Bewirtschaftungskosten verzeichnen und Einzelrenditen von über 5,6 Prozent ermöglichen, so dass es z.B. Querfinanzierungsmöglichkeiten gibt. Aber doch nicht in Leipzig. Wo selbst ein Neubau in nicht so tollen Lagen und mit eigenem Grundstück nicht unter 7,5 - 8 Euro Miete zu machen ist.


    Da die Grundstückspreise und Baukosten in Leipzig niedriger sind als in westdeutschen Städten, sind nach meiner Einschätzung auch hier Renditen von 5 bis 6 Prozent im Neubau möglich und üblich.


    René Hobusch, stellvertretender Vorsitzender der FDP Leipzig und der FDP-Fraktion im Leipziger Stadtrat sowie Vorstandsmitglied beim Verein Haus & Grund Leipzig, Präsidiumsmitglied beim Verein Haus & Grund Sachsen und (sic!) Aufsichtsratsmitglied der LWB, zu zitieren bereitet mir ähnliche Schmerzen wie Dir offenbar Andrej Holm. Egal, ich mache es trotzdem. René Hobusch hat heute folgenden Überschlag für Neubauten in die Welt gesetzt ( http://www.weltnest.de/Blog/39…-von-36-000-wohnungen-aus :(


    - Neubaukosten von 2000 Euro/m²
    - Annahme von mittelfristig vier Prozent Finanzierungszinsen aufgrund des derzeitigen Zinsniveaus
    - Zinslast jährlich 80 Euro/m²
    - Mindestkaltmiete von 6,66 Euro/m²


    Sein Einwand "Da ist noch kein Hausmeister bezahlt, keine Betriebskosten, Versicherungen, Grundsteuer, kein Verwalter und verdient hat auch niemand etwas." ist Quatsch, denn bis auf den Gewinn sind alles klassische Nebenkosten, die immer zur Kaltmiete dazu kommen. Aber rechnen wir dafür mal ein Mietausfallwagnis mit zwei Prozent der Jahresmiete, also 1,60 Euro/m² im Jahr, und Instandhaltungskosten von 6 Euro/m² ( http://www.gevestor-immobilien…uecklage-bilden-9301.html ) ein. Dies ergibt eine Kostenmiete von 87,60 Euro/m² im Jahr und 7,30 Euro/m² im Monat. Mit 8,00 Euro/m² und (deutlich) mehr springt dann doch ein satter Gewinn raus.


    Und Neubaukosten von 2000 Euro/m² sind für Leipziger Löhne und Baukosten eher sehr hoch. Das Pestel-Institut Hannover veröffentlichte im Mai 2010 eine Studie "Wohnungsbauinvestitionen und Staatliche Haushalte" im Auftrag der Kampagne „Impulse für den Wohnungsbau“, in der sie für ganz Deutschland von einem Musterneubau mit 12 Mietwohnungen ausging und die Errichtungskosten (Kostengruppen 200-700) mit 1.563 Euro/m² ansetzte:
    http://www.impulse-fuer-den-wo…df#page=1&zoom=auto,0,849


    Das statistische Bundesamt Destatis veröffentlichte 2013 eine Übersicht "Bauen und Wohnen. Baugenehmigungen / Baufertigstellungen. Baukosten. Lange Reihen z. T. ab 1962"
    https://www.destatis.de/DE/Pub…df?__blob=publicationFile
    Die durchschnittliche Kosten zum Zeitpunkt der Genehmigung (errechnet aus den vom Bauherrn angegebenen "Veranschlagten Kosten der Bauwerke") bei der Errichtung neuer Wohngebäude in den neuen Ländern und Berlin betrugen 2012 bei Mietwohnungen 1.306 Euro/m² bzw. 1.195 Euro/m².


    Eigentumswohnungen im Neubau kosteten vor einem Jahr in Leipzig laut der Zeitschrift Capital in guten Wohnlagen 2.100 - 2.700 Euro/m² und in mittleren Wohnlagen 1.800 - 2.400 Euro/m². Zu den Baukosten kommen ja noch Kosten für den Baugrund und Kaufnebenkosten hinzu sowie der nicht gerade geringe Gewinn der Bauträger.
    http://immobilien-kompass.capital.de/wohnen/leipzig


    Vergleichbare Kostenüberschläge und Renditeberechnungen für Sanierungen in Leipzig unter:
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=411613



    Warum sollte eine Leipziger Adaption des Münchner Modells der "Sozialgerechten Bodennutzung" (SoBoN) und ähnlicher Modelle aus Berlin, Münster, Hamburg, Frankfurt am Main, Regensburg und anderswo also nicht möglich sein? In Berlin will der Möbelhaus-Unternehmer Kurt Krieger („Höffner“) bis zu 750 neue Wohnungen auf dem 40 Hektar großen Güterbahnhof-Gelände in Pankow ("Pankower Tor") bauen. Jede dritte Wohnung soll zu für die Lage überaus günstigen Mietpreisen von 5,50 Euro pro Quadratmeter angeboten werden. Krieger kalkuliert mit Kosten von 20 Millionen Euro, die ihn dieses Zugeständnis kosten wird. Im Gegenzug soll ihm erlaubt werden, das von ihm gewünschte und zur Finanzierung des Gesamtprojekts angeblich benötigte Einkaufszentrum mit 30.000 Quadratmetern zu bauen. http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=417457
    Wäre in Leipzig nicht ein ähnlicher Deal für das mit 36 Hektar fast gleich große Gelände der Stadtbau AG hinter dem Bayerischen Bahnhof möglich?


  • 3.) Das Problem lässt sich einfacher und flexibler/bedarfsgerechter auf direktem Weg lösen, ohne gravierende Markteingriffe -> Stichwort: Wohngeld


    Pressemitteilung Destatis Nr. 420 vom 12.12.2013:
    https://www.destatis.de/DE/Pre…2013/12/PD13_420_223.html



    Sachsen:
    74.331 Wohngeldhaushalte am 31.12.2012
    3,4 % Anteil an den Privathaushalten
    Im Jahr 2012 gezahlte Wohngeldbeträge:
    insgesamt 96,9 Millionen Euro
    24 Euro je Einwohner


    Die „Kosten der Unterkunft“, d.h. die Miet- und Heizkostenzahlungen der Menschen, die Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Sozialgeld beziehen, haben die Kommunen zu tragen. 2013 gab die Stadt Leipzig gut 160 Millionen Euro dafür aus.
    http://www.deutsches-architekt…m/showthread.php?p=417239
    Würde die Obergrenze für die Kosten der Unterkunft um 50 Cent erhöht, könnte das Leipzig im Jahr 8,5 Millionen Euro kosten.


    Deutschlandweit haben laut dem Nürnberger Oberbürgermeister und Präsident des Deutschen Städtetages Dr. Ulrich Maly die kommunalen Sozialausgaben im vergangenen Jahr ein Rekordniveau von 47 Milliarden Euro erreicht.
    PM Deutscher Städtetag, 26.03.2014
    Deutscher Städtetag appelliert an Bundesregierung
    "Bundesteilhabegesetz und Entlastung der Kommunen schneller verwirklichen – Sozialausgaben auf Rekordniveau"
    http://www.staedtetag.de/press…ilungen/069160/index.html


    Der Deutsche Städtetag appellierte zudem an die Koalition, die Wohngeldleistungen alsbald wie angekündigt an die Miet- und Einkommensentwicklung anzupassen. Vizepräsidentin Eva Lohse: "Das Wohngeld ist derzeit auf dem Stand von 2009 eingefroren". Seitdem seien aber die Kaltmieten im Schnitt um fünf Prozent und in Groß- und Universitätsstädten deutlich mehr gestiegen. Angesichts des Kostentreibers Heizkosten sei auch eine Wohngeldreform nötig, die die Bruttowarmmiete berücksichtige. http://www.n-tv.de/ticker/Stae…aben-article12539471.html


    Ich will Dich wirklich nicht damit ärgern, aber ich muss schon wieder Andrej Holm zitieren, der in seinem neuen Buch „Mietenwahnsinn. Warum Wohnen immer teurer wird und wer davon profitiert“ angibt, dass in Deutschland schon jetzt jährlich über 15 Milliarden Euro als Kosten der Unterkunft und Wohngeld an überwiegend private Vermieter gehen. „Hartz-IV-Gesetzgebung und Wohngeld sind letztendlich verdeckte Subventionen für Hausbesitzer, deren Verbandsvertreter nie laut genug den 'freien Markt' einfordern. So richtig es ist, die Wohnungversorgung der Haushalte mit geringem Einkommen sicherzustellen, so sinnvoll wäre es, öffentliche Ausgaben in den Aufbau eines langfristig preiswerten Wohnungsbestandes zu stecken. ... Wohnungspolitik war nie auf die Regelung oder gar Begrenzung immobilienwirtschaftlicher Gewinne ausgerichtet, sondern immer auf deren Sicherung. Auch die jährlichen Sozial- und Wohngeldzahlungen in Milliardenhöhe fließen überwiegend in die Taschen privater Eigentümer. ...“

  • @le .mon hist.: zu deiner letzten frage in #533: klares nein.


    krieger will in pankow ja nicht nur ein einkaufszentrum mit 30 000 qm, sondern auch noch zwei möbelhäuser mit 40 000 bzw. 7 000 qm bauen. ich kann nicht beurteilen, ob das in berlin gebraucht wird. hinterm bayerischen bahnhof jedenfalls nicht. und nebenan rund um die straße des 18. oktober stehen wohnungen leer, die weniger als 5 euro pro quadratmeter kosten. "wenn man das ideal der gemischten stadtbevölkerung ernst nehmen will" macht es also sehr wohl sinn, auf der anderen seite des neu entstehenden stadtparks hinterm bayerischen bahnhof stadthäuser und wohnungen zu marktüblichen mieten zu errichten. das ist um längen besser, als auf den park zu verzichten und ihn mit shoppingbuden und wohnungen total zuzubauen.


    wenn du noch mal in ruhe darüber nachdenkst, wirst du sicher zum selben ergebnis kommen. lass es uns wissen...


  • Schweden: Überregulierter Markt, extreme Wohnungsknappheit. Der Wohnungsmarkt in Schweden ist in einem absolut desolaten Zustand! Schweden taugt als Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.


    Schön, dass hier jemand mal die Wahrheit hinter dem Bullerbü-Mythos aufzeigt. Ich weiß wirklich nicht, wie man Schweden als Beispiel eines funktionierenden Wohnungsmarkts anführen kann. Nachdem ich einige Jahre in Stockholm gewohnt habe, kann ich nur sagen, dass die Situation eine einzige Katastrophe ist. Auf Grund der Überregulierung ist es dort völlig unattraktiv, Vermieter zu sein. Entsprechend hinkt der Wohnungsbau enorm dem Bedarf hinterher. Günstige Mieten? Fehlanzeige. Viele Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus (der in Stockholm einen sehr hohen Anteil hat) wurden seit ihrer Erbauung nie saniert, was insbesondere in den Bädern mehr als gewöhnungsbedürftig ist. Darüber hinaus gelingt es nicht im Ansatz, eine Durchmischung der Bevölkerungsschichten zu erreichen. In den tristen Wohnvierteln am Stadtrand sammeln sich die Geringverdiener, Arbeitslosen und Ausländer. Das hat schon was von Pariser Banlieue.


    Allerdings: Es lässt sich durchaus mal eine günstige, zentrale Wohnung in Stockholm finden. Nachdem man 20 Jahre auf der Warteliste gestanden hat.

  • ... in Deutschland schon jetzt jährlich über 15 Milliarden Euro als Kosten der Unterkunft und Wohngeld an überwiegend private Vermieter gehen. „Hartz-IV-Gesetzgebung und Wohngeld sind letztendlich verdeckte Subventionen für Hausbesitzer, ...


    Die nächste Enthüllung: Mit ähnlich riesigen Summen werden die Besitzer von ALDI&Co "verdeckt subventioniert", indem die Leistungsbezieher Lebensmittel kaufen. Irgend jemand muss schließlich genauso das Essen wie auch den Wohnraum bereitstellen - die beide unmöglich umsonst sein können, sondern bezahlt werden müssen.
    Dass man keine Böhse Besitzer braucht, die böhse Mehrwert kassieren, sondern Dinge staatlich/genossenschaftlich bereitstellen kann, wurde schon mal geglaubt, auf dieser Grundlage wurde der Sozialismus aufgebaut. Hätte es funktioniert, wäre es nicht überall auf der Welt (inkl. die ehemalige DDR) zusammengebrochen. Wenn solche Enthüllungen wie darüber als Wissenschaft herhalten sollten, würde ich tatsächlich dieser Lehre jegliches Niveau abstreiten - zumindest oberhalb jenem der Bildungsbürgertumzeitung.

  • Hier also eine ganze Gruppe von Wissenschaftlern in Frage zu stellen und die Kompetenz abzusprechen, grenzt schon an ziemliche Unkenntnis auf diesem Gebiet.


    Ich muss auch nicht über tiefschürfende Astrologie-Kenntnisse verfügen, um Astrologie als Humbug bezeichen zu dürfen. Oder meinetwegen "Theologie" - da gibt es jetzt noch ganze Lehrstühle (öffentlich gefördert).


    Welche empirisch falsifizierbare Theorie kommt denn nun aus der "Stadtsoziologie"?


    Was Herr Holm betreibt, ist pseudowissenschaftlich verbrämter Appell an den Sozialneid.


    Edith sagt: Muss noch hinzufügen, dass er damit dem eigentlichen Anliegen mehr schadet, als nützt. Es gibt durchaus ein paar Stellschrauben, an denen gedreht werden könnte. Aber diese negieren das Konzept von "Eigentum" und "Rendite" nicht vollständig, sind also aus ideologischen Gründen von vorn herein untauglich. Man beobachte z.B. die Reaktionen bei Erwähnung des Wortes "Eigentumsquote".