S21: Grundsatzdiskussion strikes back

  • Linksphantasien

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    Da fabulieren über Linke eher solche, die seit der McCarthy-Ära tiefgefroren oder sonst wie weggesperrt worden sein müssen.

  • Wie immer kommt es auf die Fragestellung an.


    Richtige Fragen wären gewesen: Ist es sinnvoll, das seit zwei Jahren in Bau befindliche Projekt abzubrechen und dafür für mindestens 3,3 Mrd. EUR nur das Nötigste an einem Bahnhof zu sanieren? Ist es den Bürgern zumutbar, noch einmal 20 Jahre zu diskutieren?


    Ist die Umfrage der Linkszeitungen taz und Kontext repräsentativ? Ich finde dazu nichts.


    Hier jedenfalls heißt es, dass diese repräsentativ sei:


    http://www.newstix.de/?session…y=0&entmsg=true&mid=20629


    taz Artikel, den der Spiegel abschreibt:


    http://www.taz.de/Exklusive-taz-Umfrage/!111689/

  • @ Alf


    Nimm es doch einfach mal hin, dass man sich über die betreffende Personengruppe so herrlich lustig machen kann. Wenn Du jetzt auch noch McCarthy für den Stuttgarter Kopfbahnhof aus der Tiefkühltruhe der Geschichte holst, dann amüsiert mich das nur noch mehr. :D

  • Und wieder wurde Winne beim Lügen vor Medien erwischt. Er behauptete gegenüber den Badischen Neuesten Nachrichten "bei so einem Millardenbetrag für einen einzigen Tiefbahnhof" und landet erneut auf Parkschwätzer-mit-Sternchen-Niveau.


    Quelle: Welt.de


    Zur Erinnerung Definition S21:


    • ein in Bau befindliches Verkehrs- und Städtebauprojekt zur Neuordnung des Eisenbahnknotens Stuttgart
    • Kernstück ist der Umbau des Kopfbahnhofes Stuttgart Hauptbahnhof in einen Durchgangsbahnhof
    • Zulaufstrecken werden in Tunnel verlegt und die frei werdenden Gleisflächen der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt
    • Weiter entstehen ein Fern- und Regionalbahnhof ("Filderbahnhof") am Flughafen
    • S-Bahn-Station Mittnachtstraße
    • Abstellbahnhof Untertürkheim = weitere drei neue Bahnhöfe = insgesamt 4 Bahnhöfe
    • Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen über den Flughafen


    Quelle: Wiki


    Wie lange möchte Kretsche den Lügenminister noch stützen? Unfassbar.


  • Wobei hier das Problem nich fehlendes Geld ist, sondern fehlende Rechtssicherheit bei der Bahn. Die Bahn prüft diesmal länger bevor sie Zusagen macht - und die stadt wird sich vermutlich auch erst mal klarer äussern müssen. Aus Schaden wird man klug - die Dauerdiskussion ala S21 herrscht in Altona ja auch, auch dort gibt des Kopfbahnhof-Fans die unbedingt in Altona wanden wollen, koste es was es wolle.

  • Wie immer kommt es auf die Fragestellung an.


    Nun die Taz hat ja die komplette fragestellung veröffentlicht und auch wieviele leute befragt wurden nämlich 750 in stuttgart und 750 weitere in BW.


    Wie war das denn bei der letzten Umfrage? Da wurde die Fragestellung gar nicht veröffentlicht? habe jedenfalls nichts gefunden
    Befragt wurden hier im übrigen nur 1000 personen (bundesweit). Steht auch nix von repräsentativ. Und ich meine (find ich allerdings nicht mehr) gelesen zu haben dass dabei nur 100 personen aus stuttgart befragt wurden.


    Quelle: http://www.swr.de

  • Die taz hat aber nicht neutral gefragt. Sie hat suggeriert, dass es im Falle von S21 eine Kostensteigerung um 2,3 Mrd. € von 4,5 Mrd. € auf 6,8 Mrd. € gäbe, im Falle des Kopfbahnhofes hat sie aber auf Kostenangaben komplett verzichtet. Das sieht so aus, als gäbe es den bisherigen Bahnhof umsonst. Ist ja klar, dass dann eine gewisse Anzahl von Leuten davon beeinflußt wird. Wenn sie nicht tendenziös hätte fragen wollen, dann hätte sie einfach fragen können: "Sind Sie für den Bau von S21 oder für den Bau von K21? Ja. Nein. Weiß nicht."


    Und das ist genau das, was mich bei den linken Schlaumeiern ärgert: Sie tun so, als wären sie unvoreingenommen und neutral, sind es aber nicht.

  • Es hagelt wieder einmal Strafanzeigen: Ex-Richter für Familienrecht (Amtsgericht Stuttgart) stellt Strafanzeige gegen BVMBS, da EU-Zuschüsse für S21 rechtswidrig erschlichen worden seien. Auf weitere Experten zum nicht ganz so einfachen EU-Beihilferecht darf man gespannt sein.


    Quelle: StZ 26.02.2013

  • "Sind Sie für den Bau von S21 oder für den Bau von K21? Ja. Nein. Weiß nicht."


    Sollte S21 baden gehen bedeutet das ja nicht, dass automatisch K21 gebaut wird. Daher kann man diese Frage nicht stellen.

  • Die taz hat aber nicht neutral gefragt.
    Und das ist genau das, was mich bei den linken Schlaumeiern ärgert: Sie tun so, als wären sie unvoreingenommen und neutral, sind es aber nicht.


    Wie lautetete die Fragestellung von N24 bzw. der Umfrage davor? Die taz hat ihre Fragestellung und auch die Befragten veröffentlicht. Also alles schön transparent bei den Linken ;). Die Springer und S21 Schlaumeier machen das nicht.

  • Wie lautetete die Fragestellung von N24 bzw. der Umfrage davor?


    Ich habe nie mit einer Umfrage von N24 argumentiert. Das soll derjenige beantworten, der das tut.


    Die taz hat ihre Fragestellung und auch die Befragten veröffentlicht. Also alles schön transparent bei den Linken ;).


    Ich kritisiere, dass die Fragestellung manipulativ ist. Da nützt alle Transparenz nichts. Mir würde dazu übrigens ein ganz böser Vergleich einfallen. Da der aber sofort gelöscht werden würde, lasse ich das lieber.

  • Sollte S21 baden gehen bedeutet das ja nicht, dass automatisch K21 gebaut wird. Daher kann man diese Frage nicht stellen.


    Irgendwas muß aber mit dem Kopfbahnhof passieren. Ob man das nun K21 nennt oder nicht lasse ich mal dahingestellt. Ansonsten würde ich sagen: Typischer Schlaumeierkommentar ohne Substanz.

  • Hallo Ohlsen,


    laut Welt war bei der repräsentativen Umfrage im Auftrag von N24 ganz lapidar und für jeden verständlich gefragt worden: Sind Sie für oder gegen den Weiterbau von S21?


    Quelle: Welt.de


    Der Verrückten-Club-Deutschland (VCD) behauptet neuerdings, K20 ließe sich mit lecker 20 Mio. EUR komplett sanieren. Ganz schöne Kostenersparnis im Vergleich mit den von der DB prognostizierten mind. 1,3 Mrd. EUR allein für das Gleisvorfeld.


    Quelle: VCD

  • Irgendwas muß aber mit dem Kopfbahnhof passieren. Ob man das nun K21 nennt oder nicht lasse ich mal dahingestellt. Ansonsten würde ich sagen: Typischer Schlaumeierkommentar ohne Substanz.


    Was es dann aber kostet hängt nunmal davon ab, was man dann umsetzt. Man kann auch alles so lassen wie es ist und man saniert nur das Bahnhofsgebäude.
    Was das Gleisvorfeld betrifft, so sollte man sich nicht auf die Kostenangaben der Bahn verlassen ;)
    Abgesehen davon hat die Bahn doch das Geld für die Gleissanierung bereits erhalten (wenigstens einen nicht unerheblichen Teil davon?): http://www.deutsches-architekt…hp?p=369924&postcount=645

  • Der Verrückten-Club-Deutschland (VCD) behauptet neuerdings, K20 ließe sich mit lecker 20 Mio. EUR komplett sanieren.


    Das halte ich ebenfalls für völligen Unsinn. Aber gibt es dazu eine Quelle? Auf der HP vom VCD habe ich nichts dazu gefunden.


    (Ich möchte damit nicht andeuten, dass es möglicherweise keine Quelle gibt, sondern ich habe halt nur keine gefunden)

  • Was die Sanierung des Gleisvorfeldes und gegebenenfalls der Geislinger Steige kostet, ist doch aber für die neutrale Fragestellung einer Umfrage nicht unbedingt erheblich. Wenn man neutral fragen möchte, was ich der taz in besagtem Fall einfach abspreche, dann muß man meiner Meinung nach die Frage symmetrisch stellen.


    Entweder man macht für beide Fälle keine Kostenangaben innerhalb der Frage. Das ist praktikabel, denn dann kann jeder antworten, indem er sich seine Meinung auf Basis der Quellen seiner Wahl bildet. Oder aber man macht für beide Fälle Kostenangaben. Das ist extrem schwierig bis unmöglich.


    Wenn man aber die Frage so stellt, dass der Eindruck vermittelt wird im einen Fall würden gar keine Kosten anfallen und im anderen Fall fände eine ganz furchtbare Kostensteigerung, mit Betonung auf dieser Steigerung, statt, dann beeinflußt das die Antworten. Insbesondere, wenn man das geschwind so zwischen Tür und Angel z.B. am Telefon gefragt wird. Für mich ist das keine seriöse Vorgehensweise.


    Seriös wäre für mich im Falle der Fragestellung mit Informationsbereitstellung, wenn man ein umfangreiches Informationspaket auf Basis der Daten von Gegnern, Befürwortern und neutralen Dritten zusammenstellte, eigene Recherchemöglichkeiten einräumte und dann einen entsprechend langen Bearbeitungszeitraum, z.B. 1 bis 2 Monate, den repräsentativ ausgewählten Kandidaten zur Verfügung stellte und sie danach abstimmen ließe.


    Den Aufwand treibt aber niemand. Insbesondere auch deshalb, weil diese Umfragen ja von der jeweils auftraggebenden Seite instrumentalisiert werden wollen. Ein neutral angelegter Versuch würde dabei sowohl Befürworter, wie auch Gegner nur stören.

  • Was in der S21-Berichterstattung ist denn noch als seriös zu bezeichnen? Da wird doch jeder Blödsinn, der über die einschlägigen Gruppierungen mit "Experten" und Parteien ins Netz gespeist wird, nur noch dankbar und hörig von der Journaille abgeschrieben. Hauptsache Schlagzeile, je schräger desto besser.


    Das mit der seltsamen taz Umfrage ist dabei nur ein Beispiel von vielen: Die vermeintliche Sensation verbreitete sich wie ein Lauffeuer - und die einzige Zeitung, die ein kritisches Wort über die eigentlich durchsichtige Suggestiv-Fragestellung verliert, ist ausgerechnet die Welt. Eine sachgerechte Erfassung und Einordnung des Zeitgeschehens findet allgemein überhaupt nicht mehr statt, da wird nur noch upgedated und upgeloaded, Hirn amputiert.


    Gute Nacht, Dland.

  • Eine sachgerechte Erfassung und Einordnung des Zeitgeschehens findet allgemein überhaupt nicht mehr statt, da wird nur noch upgedated und upgeloaded, Hirn amputiert.


    Grund hierfür ist das allgemeine Zeitungssterben, welches das Internet ausgelöst hat. Die Redakteure können nicht mehr ordentlich bezahlt werden, weil im web das anzeigengeschäft zusammenbrach. Also lowcost schnell schnell husch husch schreiben, was Klicks bringt. Und die S21Gegner verbringen nunmal etliche Stunden mit Surfen, man betrachte nur die endlosen Kommentare aller Medienseiten...

  • Solange es noch die Umfrage mit 62% für Stuttgart 21 gab, die das Kommunikationsbüro stolz herumzeigen konnte, war die Medienwelt wenigstens noch in Ordnung. ;)