Nikolaiviertel

  • Danke, Bato, für die Bilder. Über die Kostenüberschreitungen usw. werden wir wohl später diskutieren, wenn die Dinge presseöffentlich werden. Dies gilt wohl auch für die schwierige Entfernung des Kurfürstensockels.


    Wie sich die Brücke einfügt wird man letztendlich erst nach Errichtung des Humboldt-Forums beurteilen können. Jedoch finde ich sie unabhängig von Geschmacksfragen zu hoch über dem Wasser (unnötiger Weise) und mit dem Granit zu wuchtig.

  • aufgeschreckt durch das echo hier im forum habe ich mir auch gestern die brücke angesehen aber auch auf die reaktion der leute geachtet. die waren recht amüsiert über das rustikale geländer. ich war eher bestürzt über die schlechte handwerkliche verarbeitung auch die verfugungen der granitplatten lässt zu wünschen über. was ich garnicht verstehe ist warum man diesen fast weissen chinesischen? granit gewählt hat. er kommt ähnlich unpassend daher wie bei der neugestaltung des tauentzien-mittelstreifens. zumal die uferbefestigungen links und rechts in einem sehr schönen sandstein gestaltet sind, es hätte sehr viel eleganter wirken können diesen in der brücke wiederaufzunehmen.

  • Das ist in der Tat immer noch Stoff für Mutmaßungen. Immerhin war die angebliche Behinderung der Flussschifffahrt (schreibt man das jetzt wirklich mit drei "s" und drei "f"?) ein wesentliches Argument des Senats gegen eine Rekonstruktion der historischen Kurfürstenbrücke.

  • Also zusammengefasst bei dieser Brücke: die alte musste weg, weil sie den Erfordernissen der Schiffahrt nicht mehr genügte, Kurfürstenbrücke ging nicht, weil auch diese den Erfordernissen nicht entsprach. Die jetzige Brücke entspricht (zumindest zum Teil) den Erfordernissen, die Erfordernissen müssen aber mittlerweile garnicht mehr erfüllt werden, also lässt man den Sockel stehen, der wiederum nicht mehr zur neuen Brücken (mit den nicht mehr zu brauchenden Erfordernissen) passt.


    Klingt nach Schildbürgerstreich.

  • Wenn der zweite Teil deiner Ausführungen stimmt (Sockel bleibt stehen) wäre das in der Tat Schilda pur.


    Natürlich war das alles 1999 (Wettbewerb für die Brücke) nicht vorhersehbar. Aber vor Baubeginn hätte man ja noch umplanen können. Es geht ja auch um die völlig überflüssige Durchfahrtshöhe, die die langen Rampen notwendig gemacht hat.


    Ich denke zur Eröffnung gibt es ohnehin eine Kostendiskussion. Ich bin mal gespannt.

  • Die Pfeiler und der Handlauf hätten an das Ast-Design angepasst werden müssen, dann hätte es evtl. ganz gut ausgesehen (Art Nouveau?).

  • ich finde die Brücke von der Form und gestaltung her mit der freitreppe und und diesen lampenaufsätzen schon ziemlich gelungen und einzigartig.
    und immerhin hochwertige verkleidung, leute, hauptsache kein 0815 zweckbau!
    Außerdem ist im nickolaiviertel auch nicht alles sandstein, deshalb ist der marmor ok.
    was allerdings garnicht geht ist das geländer und der pfeiler im Wasser!
    Das ist quatsch und sieht billig aus- das muss schnell wieder weg.

  • Speer: Bitte erst lesen uns sich dann freikotzen - vielleicht sogar in zeitgenössischer Rechtschreibung, das erleichtert die Lektüre doch ungemein.

  • Rathausbrücke für Autos eröffnet

    Seit gestern (Donnerstag) ist die neue Rathausbrücke wieder für Autos befahrbar, schreibt u. a. die Berliner Zeitung. 12 Mio € wurden letztlich verbaut.


    In den Artikel steht ebenfalls, was dieselbär zuvor erwähnte: Dass der Mittelpfeiler noch wegkommt. Bereits im November sollen die Abrissarbeiten beginnen, wenn weniger Ausflugsschiffe unterwegs sind.


    Link zum Artikel in der Berliner Zeitung

  • Mir ist nicht ganz klar, ob der Abriss des Mittelpfeilers in den jetzt 12 Millionen schon enthalten ist oder nicht - bestenfalls (aus Sicht der Landeskasse) kann es ja nur wieder eine Prognose sein. In der off. Presseerklärung standen ja bewußt keine Zahlen zu den Kosten.


    Skurril ist schon, dass eine Verdoppelung der Baukosten für ein öff. Bauwerk nicht mehr zu mehr als Kurz-Meldungen in den Berliner Medien führt, offenbar wird dies schon als "normal" hingenommen. Früher haben sich wenigsten für 48 Stunden die Lokalmedien noch überschlagen und einmal durchgerechnet wieviele Kinderspielplätze o. ä. man von der Überschreitung hätte errichten können. Der Tenor ist wieder mal: "blöd gelaufen". Ach, und das nächste Mal, so die Verantwortlichen, wird's sicher wieder günstiger!

  • Nun darf man auch "untendurch" gehen, die Fußgänger-Unterführungen sind freigegeben. So eng und düster, wie es z. T. befürchtet wurde, sieht es nicht aus - zumal ja noch alles frisch und sauber ist:



    Der alte Mittelpfeiler muss aus ästhetischen Gründen dringend weg:




    Noch ohne Graffiti:



    Noch geruchlos:



    Noch heile:



    Noch tauben(scheiße)frei:





    Ein schickes Namensschild wurde auch angebracht:




    Die offenen "Nähte" der Astimitat-Ummantelung sehen wirklich nicht so professionell aus:



  • Der alte Mittelpfeiler muss aus ästhetischen Gründen dringend weg


    Sehr richtig. Und sein Abriss hat begonnen:


    Ich finde die solide Brücke recht gelungen. In der Umgebung bleiben jedoch noch einige Herkulesaufgaben.

  • Das Nikolaiviertel ist eine große städtebauliche Leistung der DDR, hat einen hohen architektonischen Wert und steht für das Umdenken in der Politik, das traditionelle Stadtbild wiederzugewinnen. Ich freue mich deshalb über die Entscheidung, das Ensemble unter Denkmalschutz zu stellen. Ähnlich wäre auch eine Bebauung des benachbarten Marx-Engels-Forums vorstellbar, die den Gebäuden, Straßen und Plätzen im Umfeld wieder einen urbanen Maßstab geben würde.