Freiheits- und Einheitsdenkmal (in Bau)

  • Ich habe noch etwas "gegraben". Hier eine sehr hochaufgelöste Aufnahme von den Abrißarbeiten durch die DDR 1950:


    http://nightoutatberlin.jaxblo…briss+Nationaldenkmal.jpg


    Vermutlich eine der letzten Aufnahmen der Kolonnaden überhaupt. Schon erstaunlich, wie nahezu unversehrt die Anlage erhalten war, aber dennoch von den "Bilderstürmern" zerstört wurde. Aufjedenfall sieht man hier, denke ich, sehr gut, wie detailreich die Kolonnaden waren/wären, dass diese für sich wirken und überhaupt nicht die wilhelminischen Quadrigen und den Kaiser zu Pferd brauchen.


    Hier eine Aufnahme, die mit der Reko der Bauakademie und der Kolonnaden-Reko fast wieder 1:1 so zu sehen sein dürfte:


    http://www.flussbad-berlin.de/…mal+1900?imageThumbnail=3


    ich habe diese ausgewählt, weil zufällig das eigentliche Wihelm-Nationaldenkmal (nahezu) komplett auf diesem Bildausschnitt fehlt und einzig die Kolonnaden zu sehen sind. Wie man gut erkennen kann, wirken die auch für sich wunderbar im Stadtpanorama.


    Bei dieser Draufsicht wird deutlich, wie sehr Eosanderportal und Kolonnaden miteinander korrespondieren:


    https://upload.wikimedia.org/w…lhelm_I,_around_1900a.jpg


    Und zuletzt eine Schrägaufnahme:


    http://nucius.org/photography/…kmal-kaiser-wilhelm-i.jpg


    hier ist schön zu sehen, wie alleine die Kolonnaden den Stadtraum gliedern und einen Sockel schaffen (vgl. auch die erheblichen Niveauunterschiede durch die Stufen) und für sich als Bauwerk "präsent" genug sind, um auch ohne die Wilhelmverehrung ein städtebauliches Ausrufezeichen zu bilden. Und einem möglichen Freiheits- und Einheitsdenkmal einen mehr als würdigen Sockel bieten würden.

  • Naja die Visu ist eindeutig nur ein Baumasse-Platzhalter, bestehend aus einem Torso von Kolonnaden und Standbild.


    Im Artikel wird ja auch indirekt gesagt, dass Details noch gar nicht klar seien. Wir müssen uns da einfach etwas gedulden.

  • Wäre es mittlerweile nicht sinnvoller bezüglich der Kolonaden ein seperates Thema aufzumachen? Es ist schon nervig wenn sich die Beiträge in zwei Strängen überschneiden?

  • ^aktuell wissen wir halt noch nix genaueres.
    Will der Bund die Kolonnaden anstatt eines Freiheits- und Einheitsdenkmals rekonstruieren? Will er mit der Rekonstruktion auch ein (neu geplantes) Freiheits- und Einheitsdenkmal errichten?
    Rechnet man das ganze am Ende dem Gesamtprojekt Humboldtforum zu oder wird es ein eigenständiges Projekt?


    Bis das alles raus ist bleiben wir da halt im Limbo und es macht wenig Sinn, am Ende einen dritten Strang zu den Kolonnaden zu haben, wenn es sich dann zB eben doch um eine Reko als Teil eines Freiheits- und Einheitsdenkmals handelt oder zB dem Humboldtforum zugerechnet wird.

  • Die Argumentation des Welt-Artikels von Stephan überzeugt mich nicht wirklich. Ein Großteil der von ihm gepriesenen Beziehung zwischen Schloss und Denkmal basiert auf dem Bildprogramm des Denkmals. Wobei ich den Aspekt des durch das Schlossportal reitenden "Imperators" durchaus interessant und schlüssig finde. Allein dafür müsste man die riesigen Bronzeplastiken rekonstruieren, sonst bleibt es ein Rudiment. Dabei bin ich durchaus zwiegespalten, was Begas' Schöpfung hier anbelangt. M.E. war das alles für den vergleichsweise kleinen Raum der hier zur Vefügung stand einfach überdimensioniert, insbesondere das Reiterdenkmal.
    Der Gedanke einer abrasierten Kolonnade reizt mich nun auch nicht wirklich. Ich denke aber, wir werden es ohnehin mit einer modernen Interpretation und nicht mit einer originalgetreuen Rekonstruktion zu tun bekommen.

  • Freiheits- und Einheitsdenkmal auf Alexanderplatz?

    Kommt das Freiheits- und Einheitsdenkmal jetzt auf den Alexanderplatz? Wie im rot-rot-grünen Koalitionsvertrag auf Seite 31 zu lesen ist, soll dort sichtbar an die Demonstration vom 4. November 1989 erinnert werden.


    http://www.die-linke-berlin.de…ertrag_finale_Fassung.pdf


    Ein Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Alexanderplatz wäre meiner Meinung nach nicht nur die richtige Entscheidung, sondern hätte dort anders als auf dem Schlossplatz auch den notwendigen historischen Bezug.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Alexanderplatz-Demonstration

  • Streit um Einheitsdenkmal - Es lebe der Kaiser


    aufschlußreicher Kommentar auf SPON über die plötzlich fliessenden Mittel für die Rekonstruktion der Kollonaden.


    Lesen sie hier:
    http://www.spiegel.de/kultur/g…rzeit-lebt-a-1123153.html


    Also den einen Satz, dass sich die "Bewahrer des wilhelminischen Preußentums und die Verfechter einer Würdigung der friedlichen Revolution" angeblich "unversöhnlich" gegenüber stünden, kann man so meiner Ansicht nach überhaupt nicht stehen lassen. Nur weil man sich für eine an der historischen Situation orientierten Gestaltung des Schlossumfeldes einsetzt, lehnt man nicht die Würdigung der Friedlichen Revolution ab. Das ist Quark. Nur wenn man sich diesen Ort aussucht, muss man auch mit sehr kritischen Stimmungen zur supermodernen Gestaltung rechnen. Schon die Schale war nicht wirklich einfach zu schlucken und ich denke die Entfernung der erhaltenen Mosaike hat für viele Freunde einer historisch getreuen Gestaltung letztlich das Fass zum überlaufen gebracht. Gegen eine dezentere, wenig auftrumpfendere Gestaltung des Denkmals die schonender mit dem Bestand umgegangen wäre, hätte wohl kaum einer etwas einwenden können.
    Darüberhinaus lehnt wohl keiner der Gegner des alten Entwurfes ein Denkmal an anderer Stelle ab. Das Marx-Engels-Forum als ehemalige Weihestätte der überwundenen Diktatur hätte sich dafür vortrefflich angeboten. Leider ist es aber doch so, dass die, engagiertesten Streiter für das Denkmal viel eher ein Revolutions- und kein Einheitsdenkmal wollen. Nicht wenige von ihnen hätten ja ohnehin am liebsten eine reformierte DDR einem vereinten Deutschland vorgezogen. Dementsprechend werden die machtsymbolischen Überreste des SED-Regimes tunlichst vor einer gesamtdeutschen Überformung geschützt.

  • ^^In der Tat war der geplante Standort am Stadtschloss schon immer sehr seltsam. Hier, vor dem ehemaligen Palast der Republik mit seinem "Marionetten-Parlament" und Bowlingbahn in Kombination (das zeigte schon den Stellenwert dieser "Volkskammer"), neben Staatsratsgebäude und DDR Außenministerium, war wohl sowas wie die letzte Bastion des Ancient Regime überhaupt. Nix aber auch gar nix in Richtung Umsturz und Mauerfall fand hier statt, warum gerade hier solch ein herausgehobenes Denkmal errichtet werden sollte hat noch niemand schlüssig erklärt.


    Der Vorschlag Alexanderplatz hat mich aber augenblicklich aufhorchen lassen! Geht das nur mir so?

  • Ich denke, dass das Denkmalprojekt noch nicht tot ist, einfach weil der bisherige Entwurf ein überzeugendes Konzept für den Umgang mit dem Denkmalsockel bietet. Dieser Sockel ist ja nicht irgendein Sockel, sondern er gehört zu dem Denkmal, mit dem Wilhelm II. den Herrschaftsanspruch der Hohenzollern auch baulich festschreiben wollte. Dieses Denkmal war gerade kein Freiheitsdenkmal, sondern ein Unfreiheitsdenkmal, es stand für Unterdrückung und Krieg. Ich denke daher, dass man sich zu diesem Sockel irgendwie verhalten muss. Und da ist ein Freiheitsdenkmal, das zeigt, dass auf den Trümmern der Unfreiheit etwas völlig anderes entstanden ist, eine gute Lösung. Und es kann für ein Freiheitsdenkmal keinen besseren Ort geben als diesen Sockel.

  • Die jetztige Freiheit ist aber nicht auf den "Trümmern der Unfreiheit" des Kaiserreiches, sondern auf den buchstäblichen Trümmern des SED-Regimes entstanden. Das wurde 1989/90 überwunden und nicht die Monarchie. Deine Grundidee ist nicht falsch, nur wäre der richtige Ort für eine solche Symbolik eben das heutige Marx-Engels-Forum und nicht der Sockel des ehemaligen Kaiserdenkmals.

  • Ich begrüße sowohl den Plan des Senats für ein neues Freiheits- und Einheitsdenkmal auf dem Alexanderplatz als auch die Entscheidung des Bundes für den Bau der schönen Kolonnade auf dem Schlossplatz. Die Kolonnade steht schließlich für Offenheit und Transparenz, da sie barrierefreien Zugang, den passenden Rahmen für das Umfeld sowie einen freien Blick auf das Stadtschloss und die Bauakademie bietet.


    Die Wippe dagegen hätte für Abgrenzung und Exklusivität gestanden, weil sie keinen barrierefreien Zugang geboten, das historische Umfeld massiv beeinträchtigt und den Blick auf die anderen Gebäude völlig versperrt hätte. Auch die von der Pegida-Bewegung missbrauchte Parole "Wir sind das Volk", die dann in riesigen Lettern vor dem Humboldt-Forum geprangt hätte, dürfte zum Scheitern der Wippe beigetragen haben.

  • Die Berliner Abendschau von gestern berichtete auch über das Schlossumfeld. Hier kommt auch die künftige Bausenatorin Katrin Lompscher zu Wort. Ihre Aussagen sind:
    -Die Bauakademie wird wieder aufgebaut.
    -Zu den Kolonnaden gibt es keine Verständigung, hierzu soll es einen Diskussionsprozess geben.
    -Der Senat bedankt sich "artig für das Geld", will aber erst einmal klären, was damit passiert.
    http://www.rbb-online.de/abend…u-vor-humboldt-forum.html

  • ^wirklich aufschlußreich im Sinne einer Neuigkeit sind einige Szenen aus dem Video des von dir verlinkten Artikels. So wird ein kurzer Blick auf die erhaltenen Mosaike des alten Nationaldenkmals geworfen, die ich bisher so noch nicht gesehen habe (kurzer Klick auf Pause und das Standbild genießen), ein kurzer Schwenk durch die massiven Gewölbe des Denkmalsockels ist auch Teil des Filmbeitrags und dabei die (erschreckende) Info, dass bei einer Realisierung der Wippe durch diese tollen Gewölbe riesige Stützkonstruktionen hätten durchgetrieben werden müssen, selbstredend mit entsprechender Zerstörung denkmalgeschützter Bausubstanz und einer "Verbauung" der Gewölbe.


    Wenn man sich die Gewölbe und die Mosaike anschaut, dann müssen die Kolonnaden eigentlich fast schon zwingend im Sinne einer Vervollständigung des denkmalgeschützten Sockelbauwerks rekonstruiert werden und dabei die Mosaike der Öffentlichkeit wieder an Ort und Stelle gezeigt werden. Wie der Denkmalschutz auch nur erwägen, geschweigedenn zulassen, konnte, diese Gewölbe de facto zu zerstören, die Mosaike zu entfernen und in irgend ein Depot wegzusperren und dafür die Wippe, die keinerlei Bezug zum vorhandenen Sockel (unter Denkmalschutz!) hat, ist mir ein Rätsel. Im Denkmalschutzgesetz Berlins (§ 10 I) heißt es ja immerhin:


    "Die unmittelbare Umgebung eines Denkmals, soweit sie für dessen Erscheinungsbild von prägender Bedeutung ist, darf durch Errichtung oder Änderung baulicher Anlagen, durch die Gestaltung der unbebauten öffentlichen und privaten Flächen oder in anderer Weise nicht so verändert werden, daß die Eigenart und das Erscheinungsbild des Denkmals wesentlich beeinträchtigt werden."


    Außer von der Schlossfreiheit selbst ist der Sockel mit seinen Gewölben von mehreren Richtungen aus für Jedermann weiterhin sehr präsent sichtbar, dominiert regelrecht die Ansicht vom anderen Ufer aus. Wie die Wippe jemals mit dem Denkmalschutzgesetz vereinbar gewesen sein soll wundert mich. Da gilt wohl "wo kein Kläger, da kein Richter".


    Und die äußerst geräumigen Gewölbe wären prädestiniert für eine von vielen Seiten gewünschte "kritische" Ausstellung, kritisch gegenüber Kolonialismus usw., damit auch gar kein Zweifel daran aufkommen kann, dass mit den Kolonnaden keine preußische Kultur-Restauration verquickt sein soll.


    En passant kam aus dem Off die Aussage im Filmbeitrag, dass der Sockel im Eigentum des Landes Berlin stünde. Falls das stimmt ist der frühere Kenntnisstand, dass der Sockel an den Bund übereignet wurde, damit dieser dort die Wippe errichten kann, wohl doch nicht korrekt bzw. fand diese Übereignung vielleicht einfach nie statt, obwohl sie geplant war, weil zuvor die Wippe schon wieder gestrichen wurde. Immer vorausgesetzt, der RBB hat hier akurat recherchiert.


    Das würde natürlich die Sache etwas komplitzierter machen...je mehr man indes über das Thema erfährt, desto haarsträubender erscheint, dass die Wippe jemals genehmigt und ernsthaft angegangen werden konnte. Solch einen rabiaten Umgang mit historischen Bau- und Kunstwerken hätte ich im 21. Jahrhundert in Deutschland ehrlich gesagt nicht mehr für möglich gehalten. Gut, dass diese denkmalzerstörende Wippe nun doch nicht kommt.

  • Der § 34 Baugesetzbuch (BauGB), mit dem in Berlin jede Scheußlich keit in den geschlossenen Altbauquartieren genehmigt wurde, kennt eine ähnliche Regelung:


    § 34 Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile


    (1) Innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile ist ein Vorhaben zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist. Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben; das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden. (Hervorherbung durch den Autor).


    Während über die "gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnisse jahrelange Gutachterschlachten entbrennen wird eine Beeinträchtigung des Ortsbildes gar nicht mehr gewertet.


    Der Grund für beide Probleme liegt auf der Hand: WAS, zur Hölle, ist eine "Beeinträchtigung" (des Ortsbildes, der Eigenart oder des Erscheinungsbildes eines Denkmals usw...)? Hierauf scheinen zeitgenössische Baudezernenten keine Antwort mehr zu finden.


    Zum Beispiel:



    (C) Architekturbüro | KaDeWe



    (C) selbst



    (C) selbst



    (C) selbst

    3 Mal editiert, zuletzt von Konstantin ()

  • Hier kommt hinzu, dass auch die Eigenart des Baudenkmals geschützt wird. Die Eigenart eines neobarocken Denkmalsockels ist so evident mit einem postmodernen Denkmalaufbau unvereinbar, dass ich den Gutachter hören will, der versucht dies anders darzustellen. Aber auch hier gilt, wo kein Kläger da kein Richter. Fast kann man böswillig unterstellen, dass Gewölbe und Mosaike bewusst im Verborgenen gehalten wurden, damit die interessierte Öffentlichkeit nicht die Tragweite der Denkmalzerstörung durch den Wippenbau begreift und sich Widerstand formiert.


    Man muss sich das mal vorstellen, hochgradig unspektakuläre Steinreste, die man vor dem Roten Rathaus beim Ubahnbau fand, wurden behandelt als hätte man das voll erhaltene Grab eines Pharaos entdeckt. Aber hier sollte ein komplett baulich und funktional erhaltenes Gewölbe zerstört und Pfeiler mittendurch gerammt werden. Der Denkmalschutz fand es okay. Wer schützt unsere Baudenkmäler vor den Denkmalschützern?


    Wir haben Glück, dass die Haushälter offenbar doch noch Zweifel überkamen und sie die erste Gelegenheit, die Kostensteigerung, auch nutzten, um die Notbremse zu ziehen.

  • WAS, zur Hälle, ist eine "Beeinträchtigung" (des Ortsbildes, des Eigenarts oder des Erscheinungsbildes eines Denkmals usw)? Hierauf scheinen zeitgenössische Baudezernenten keine Antwort mehr zu finden.


    Da legst du den Finger tief in die Wunde.


    Die einen nennen es "Beeinträchtigung des ortsbildes und des Eindruck des Denkmals", andere nennen dieselbe Sache "Gelungenen Kontrast (aka Symbiose, Harmonie, Zusammenspiel) aus Alt und Neu.


    Beides sind leider nur leere Worthülsen. Die eine steht im Denkmalschutzgesetz, die andere steht in Werbebotschaften. Beides meint dasselbe, nur aus unterschiedlichen Perspektiven. Dass die "Einheitswippe" vom Tisch ist ist ein großes Glück für Berlins historische Mitte.

  • ...hochgradig unspektakuläre Steinreste, die man vor dem Roten Rathaus beim Ubahnbau fand, wurden behandelt als hätte man das voll erhaltene Grab eines Pharaos entdeckt. Aber hier sollte ein komplett baulich und funktional erhaltenes Gewölbe zerstört und Pfeiler mittendurch gerammt werden. Der Denkmalschutz fand es okay.


    Nun ja, zwischen den "unspektakulären Mauerresten" und dem "erhaltenen Gewölbe" liegt mehr als ein halbes Jahrtausend Baugeschichte. Das eine ist Mittelalter, das andere Industrie-Epoche (und technisch nicht halb so interessant wie etwa die Berliner Kanalisation aus Hobrechts Zeiten). Dass der Denkmalschutz da Unterschiede macht, finde ich nicht fragwürdig, sondern selbstverständlich.


    Wobei ich gar nicht bestreiten will, dass das Gewölbe optisch was hermacht. Vielleicht kann man Teile davon ja öffentlich zugänglich machen und z.B. eine Ausstellung über die Geschichte der Schlossfreiheit darin unterbringen – von den Bürgerhäusern und dem Café Helms über das Nationaldenkmal und den DDR-Parkplatz bis zum dann neuen Zustand (wie auch immer der aussehen wird). Fände ich schick.

  • Ich sehe es wie Pumpernickel. Wenn man sieht, was da noch an Substanz erhalten ist und wenn man bedenkt, dass es für eine weitgehende Überformung und letzten Endes Zerstörung preisgegeben wurde, dann ist man doch recht fassungslos. Und wenn man dann noch bedenkt, für welchen Zweck man diese Zerstörung hinzunehmen bereit war, dann bleibt einem die sprichwörtliche Spucke weg.


    "Bürger in Bewegung" :nono: - das sollte da tatsächlich gebaut werden ...


    Ich will hoffen, dass da jetzt nicht eine dieser unerfreulichen Polit-Possen angestoßen wird, aber das steht ja wohl leider zu erwarten, die Akteure buddeln schon die argumentativen Schützengräben.


    Ich bin der Meinung, dass ein Denkmal an dieser Stelle eh nicht Not tut. Wie wäre es mit einer anderen Nutzung? Warum nicht die Kolonnaden wieder aufbauen, irgendwie überdachen und unter Einbezug der Gewölbe und Mosaike gastronomisch nutzen, vllt auch mit Außenfläche, das fehlt doch eh an dieser Stelle und würde den Platz urban beleben, und das auch noch nach der Schließung der ganzen Museen. Das wäre ein toller Treffpunkt für den Abend, vielleicht auch die Nacht ... Bitte nur nicht noch ein Denkmal, noch ein Museum oder noch ein Zentrum zum Gedenken an was auch immer, dafür gibt es sicher geeignetere Orte ...