Kannst du dir wirklich vorstellen, dass -würde man das jetzt neu ausschreiben- am Ende eine Lösung dabei heraus käme, die der Kuppel ästhetisch besser stünde?
Ich kann, trotz der Probleme, die der Artikel zurecht benennt, mit dem Kreuz leben. Hätte es eine bessere Alternative gegeben? In symbolischer Hinsicht m.E. ja, nämlich jenes Opaion, also eine kreisrunde Öffnung als natürliche Lichtquelle à la Pantheon, die offenbar Schinkel für dem Scheitelpunkt der Kuppel geplant hatte. (Vgl. L. Goldenbaum, "Die Sache mit dem Kreuz", in Kunst und Kirche, 2/2019, S. 14-21.) Aber dann hätte man auch auf die Zwischendecke im Kuppelraum verzichten müssen. Und da diese Opaion-Möglichkeit nie realisiert worden ist, wäre das einem willkürlichen Umgang mit vergangenen Möglichkeiten gleich gekommen, was neue Probleme mit sich gebracht hätte. Daher ja, vermutlich ist die Rekonstruktion des denoch problematischen Kreuzes die beste Möglichkeit gewesen. Und ich lese, wie gesagt, den Artikel nicht als schlichte Ablehnung des Kreuzes oder gar als eine Intervention, ihn zu verhindern, dafür käme er natürlich zu spät, sondern als eine Reflexion seiner Probleme (aber auch: der Probleme der Alternativen, z.B. des im Gespräch gebrachten »Engel der Kulturen« ) aus Anlass der bevorstehenden Aufstellung.