Baugeschehen: restliches Stadtgebiet

  • Durchaus erwähnenswert: Laut heutiger FP hat der Verein Metanoia Netzwerk von der Stadt den ehemaligen Kindergarten an der Friedrich-Viertel-Straße seit April übernommen und plant, dort in den nächsten Monaten und Jahren einen "Permakultur-Garten" einzurichten. Die gärtnerischen Details erspare ich dem geneigten Leser, das Kindergartengebäude selbst soll aber 2012 abgerissen und durch ein Kneipp-becken ersetzt werden. Es handelt sich um eines der Gebäude auf dem Luftbild, ich weiß aber nicht welches.

  • Ich bin positiv von der neuen Edeka-Filiale an der Bernsdorfer Straße angetan, die zurzeit auf dieser durch Abriss erzeugten Freifläche entsteht. Es ist kein langweiliger Discounter-Bau, wie ihn beispielsweise Netto überall hinsetzt, sondern an der Außenseite sogar mit Holzelementen etc. und einem schicken Eingang versehen. Außerdem ist die Gebäudehöhe auch überraschend hoch (2-3 Etagen). Keine Ahnung warum.


    Offensichtlich wurde das dem optischen Eindruck wegen so gebaut.


    Die Satteldach-Typbauten vieler Discounter sind (am First) gar nicht (wesentlich) niedriger, aber eine Gestaltung mit markanter dimensionierter Fassade macht sich im städtischen Umfeld wesentlich besser.


    Hauptproblem an den meisen Discounter-Bauten ist m. E. nicht, dass sie wenig kosten sollen, sondern neben der häufigen Beschränkung auf Auto-Orientierung und die Unangepasstheit an den Standort.


    Zurück zum neuen Edeka König (ja, das ist kein Regiemarkt!): Obwohl ich während der Bauarbeiten immer mal einen Blick drauf geworfen hatte, habe ich erst beim Betreten bemerkt, dass das Gebäude ein Pultdach hat. Dessen Neigung ist gegen den Hang gerichtet.


    Anders als in den meisten anderen alleinstehenden Märkten wurde keine niedrige Decke eingebaut, was einen viel angenehmeren Raumeindruck ergibt. Man sieht auch die riesigen Leimbinder in voller Pracht.


    Ich wüsste ja gerne, wie es bei den häufigen Märkten mit abgehangener Decke (bspw. Netto Bernsbachplatz) darüber aussieht, und ob der Dachraum betreten werden kann.


    Es wie gesagt nur ein Zweckbau, aber doch nich schlecht meiner Meinung nach.


    Auch ich finde ihn vom völligen Tageslicht-Verzicht natürlich abgesehen recht gelungen, aber bei den Außenanlagen wurden Chancen vertan. Zum Beispieel sind die Fußgänger-Zuwege ziemlich mickrig ausgeführt – hier ließe sich mit geringem Mehraufwand viel mehr erreichen.


    Der Edeka-Markt Hoffmannstraße/Weststraße auf dem Kaßberg ist übrigens nach ähnlichen Prinzipien gestaltet, aber soweit ich sehen kann auch bautechnisch ein eigenständiger Entwurf. Er weist ebenfalls eine umbaute Lieferrampe auf.



    interessante Aldi-Filiale in Großbritannien


    bemerkenswerter schottischer Aldi-Einheitsbau

  • Auch über die GGG-Umbauten an der Reitbahnstraße 84/Bernsbachplatz 5/6 (ehemals ExKa) wird berichtet. Dieses wird für 1,1 Millionen Euro saniert und soll anschließend Studenten zum Wohnen angeboten werden. Mit einem Mietinteressenten aus dem soziokulturellen Bereich für die Gewerberäume im Erdgeschoß werde bereits verhandelt. Die Sanierungsarbeiten hatten im Juni begonnen und sollen im September abgeschlossen werden.
    Dazu gehören unter anderem die Neugestaltung der Fassade unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, der Ausbau der 22 Wohnungen, die Erneuerung der Fenster und der kompletten Haustechnik sowie der Ausbau der Gewerberäume. Das Nachbarhaus Reitbahnstraße 80/82 wurde bereits 2010 saniert und sei inzwischen voll vermietet.

  • Zur baulichen Gestaltung des Edeka-Marktes gab es auch einige Zeilen in der Freien Presse vom Freitag:


    Edeka-Immobilien-Chef Toni Kunze ist stolz auf die äußere Gestaltung des Markt-Neubaus, der unter anderem über ein begrüntes Dach sowie eine Aluminium-Verkleidung in Holz-Optik und sogenannte Lisenen – hervortretende Wandstreifen über den Fenstern – an der Fassade verfügt. „Das Chemnitzer Zentrenkonzept ist für Mittelständler wie uns ein guter Leitfaden zum Investieren“, erklärt er. Denn mit diesem Konzept, mit dem Rathaus und Stadtrat vor allem den Handel in der Innenstadt vor unkontrollierter Konkurrenz schützen wollen, werden zugleich Unterzentren in anderen Stadtteilen festgelegt. Eines davon ist die Bernsdorfer Straße. „Wir sind mit der Stadt und dem Bauausschuss im Konsens, dass an diesem Standort ein städtebaulicher Akzent gesetzt werden sollte, und waren deshalb bereit, orientiert am Bestand, höherwertig zu investieren“, sagt der Immobilien-Experte. Mit Bestand meint er vor allem die sanierten Altbauten stadtauswärts.

  • Das Nachbarhaus Reitbahnstraße 80/82 wurde bereits 2010 saniert und sei inzwischen voll vermietet.


    Das hat mich gestern schon beim lesen irritiert. Denn "saniert" kann sich hier ja wirklich nur auf die inneren Werte beziehen. Rein äußerlich hat sich da leider nichts verändert. Die Fassade ist immer noch im Urzustand. Den Unterschied kann man jetzt ja gut sehen, wo die Reba 84 ihren neuen Anstrich bekommt. Da kann man den ehemaligen Bewohnern der 84 wohl dafür "danken", dass sie die Hauswand bei ihrem Auszug mit Farbe "beschmutzt" haben. Sonst hätte sich die GGG hier wohl auch den Anstrich gespart.

  • Durchaus erwähnenswert: Laut heutiger FP hat der Verein Metanoia Netzwerk von der Stadt den ehemaligen Kindergarten an der Friedrich-Viertel-Straße seit April übernommen und plant, dort in den nächsten Monaten und Jahren einen "Permakultur-Garten" einzurichten. Die gärtnerischen Details erspare ich dem geneigten Leser, das Kindergartengebäude selbst soll aber 2012 abgerissen und durch ein Kneipp-becken ersetzt werden. Es handelt sich um eines der Gebäude auf dem Luftbild, ich weiß aber nicht welches.


    ... das sind die beiden kleinen Gebäude. Da war ich damals mit einem Investor und jemand von der Stadt drinnen. Wer hätte das gedacht, was es nicht alles gibt.

  • Schön, dass sich der Schwerpunkt immer mehr in Richtung "Laufende und geplante Projekte" verlagert. Ein weiteres Beispiel liefert die Wohnungsgenossenschaft Chemnitz-West (WCW). Diese hat große Pläne für die Heinrich-Beck-Straße 24 (Luftbild).
    Die klassizistische Stadtvilla war einst das Wohnhaus des Eigentümers der dahinter gelegenen Metalldruckerei und zu DDR-Zeiten Sitz des Volkseigenen Betriebes Hygienebekleidung. Die WCW hatte das rund 4000 Quadratmeter große Grundstück mit der Villa und der Fabrik im vergangenen Jahr von einem Münchner Unternehmer gekauft und die Produktionsstätte im Hinterhof in diesem Frühjahr abgerissen.
    Insgesamt fünf Wohnungen sollen in der Villa entstehen, unter anderem eine Fünfzimmerwohnung unter dem Dach, zu der auch eine große Außenterrasse gehört. Nach dem Sanierungsstart im Juli sind mittlerweile die Entkernungsarbeiten abgeschlossen, beabsichtigte Übergabe ist Ende November. Die beiden Drei-Raum-Wohnungen erhalten einen Balkon, jene mit vier Zimmern stattdessen großzügige Loggias. Zu diesem Zweck soll ein 1896 nachträglich angefügter Anbau geöffnet werden, der laut WCW-Vorstand Stefan Stein "die Symmetrie des Hauses total zerstört hat". Stein zufolge bezahle der Großvermieter die Investitionskosten von rund 700.000 Euro komplett aus eigener Tasche, ohne jegliche Fördermittel. Die geplante Miete für alle Wohnungen betrage im Durchschnitt 6,70 Euro pro Quadratmeter. Bereits rege nachgefragt werde insbesondere die Fünfraumwohnung im Obergeschoss.
    Auf der Fläche der abgerissenen Fabrik will die Wohnungsgenossenschaft darüber hinaus für weitere 2,17 Millionen Euro ein vierstöckiges Ersatzgebäude mit noch einmal elf Wohnungen (Größen zwischen 81 und 161 Quadratmeter) errichten. Dafür wird derzeit das Fundament gegossen, mit der Fertigstellung rechnet das Unternehmen Ende Juni kommenden Jahres.

  • In der heutigen FP erfährt man noch einiges über die Familie Korneli, die das Eckhaus an der Bergstraße sanieren will. Die Eigentümer aus dem oberfränkischen Forchheim sanieren nach Aussagen von Viola Korneli seit etwa neun Jahren Gebäude. Mittlerweile habe die Familie etwa 20 Angestellte. In Chemnitz sei man seit Oktober vergangenen Jahres aktiv, berichtet Viola Korneli: "Mein Anwalt ist Dozent an der TU und hat mich auf die Stadt aufmerksam gemacht." Im Moment saniere die Familie Gebäude unter anderem an der Fichte- und der Reichenhainer Straße: "Wir haben derzeit etwa zehn Baustellen in Chemnitz." Ein Großteil davon seien denkmalgeschützte Häuser.
    In der Fichtestraße waren die Hausnummern 22 und 47 versteigert worden, es könnte sich also um eines der beiden Gebäude handeln. Auch die weiteren Sanierungen in der Bergstraße (25, 27 und 29) sind Familie Korneli zu verdanken, die den Innenhof mit Park- und Spielplätzen gestalten will. Es sollen 14 überwiegend große Familienwohnungen zur Miete entstehen, im Erdgeschoß behindertengerecht. Außerdem werde ein Fahrstuhl installiert.
    Spekulieren darf man über den letzten Abschnitt: Das Haus soll nicht die letzte Investition der Familie in Chemnitz bleiben, Viola Korneli hat ein großes Industrieareal in Chemnitz erworben...

  • Spekulieren darf man über den letzten Abschnitt: Das Haus soll nicht die letzte Investition der Familie in Chemnitz bleiben, Viola Korneli hat ein großes Industrieareal in Chemnitz erworben...


    Da kann doch bestimmt zumindest Einer hier aus dem Forum Auskunft geben.:)


    Nochmal zum Thema Heinrich-Schütz-Straße:
    Die Zeißigwaldkliniken Bethanien bauen direkt am Wald neben dem Kindergarten eine Seniorenwohngemeinschaft. Daran kann man m.E. erkennen, dass der Standort für wohnwirtschaftliche Aktivitäten nicht der Schlechteste ist. Leider habe ich dazu nichts im Netz gefunden.

  • Da ist noch alles geheim ;)


    Sachsen Fernsehen berichtet über den baldigen Baubeginn des Supermarktes an der Limbacher Straße. Auch hier achtet man wieder auf die Architektur. Auf den Bildern sieht es so aus, als wäre die Fassade einer Fabrikfassade nachempfunden.
    Auf dem Nachbargrundstück steht übrigens eine "Spinnmühle" (Baumwollmaschinenspinnerei) aus der Zeit um 1820. Zuletzt als Wohnhaus genutzt. Viele gibt es davon nicht mehr.


    Beitrag:


    http://www.sachsen-fernsehen.d…ID=1095&showNews=1004471#

  • [quote='chemnitzer','http://www.deutsches-architekturforum.de/thread/?postID=308737#post308737']Da kann doch bestimmt zumindest Einer hier aus dem Forum Auskunft geben.:)


    Es ist eines der Fabrikgebäude an der Beckerstraße.

  • Es ist eines der Fabrikgebäude an der Beckerstraße.


    Danke. Ich vermute mal das der Inhaber der Firma Büroland seine -recht schönen- Pläne aufgegeben hat. Da ist ja seit Jahren nichts passiert.

  • An der Planitzwiese errichtet die Ediacon-Gruppe, gleichzeitig auch Betreiberin des nahegelegenen Bethanienkrankenhauses, ein Altenpflegeheim mit 85 Plätzen. Fertigstellung soll 2012 sein, gebaut wird auf dieser Ecke. Auf rund sechs Millionen Euro werden die Kosten für die "Seniorenwohngemeinschaft Bethanien" veranschlagt.

  • Heute mussten ich mit Schrecken feststellen, dass auf dem Kaßberg ein Eckgebäude abgerissen wird. Ansich kein schönes Haus, jedoch ein Eckgebäude in einem geschlossenen Karree (Barbarossastraße Ecke Leonhardtstraße). Das gegenüberliegende Gebäude wurde in den letzten Monaten saniert.



    Erfreulicher die Sanierung auf der Uhlichstraße 12 (Kaßberg)



    eigene Bilder

  • Heute mussten ich mit Schrecken feststellen, dass auf dem Kaßberg ein Eckgebäude abgerissen wird. Ansich kein schönes Haus, jedoch ein Eckgebäude in einem geschlossenen Karree (Barbarossastraße Ecke Leonhardtstraße).


    Das erschreckt mich auch. Ich habe hunderte Male auf dem Heimweg von der Schule vor diesem Haus auf den Bus gewartet. (Die Haltestelle an der Henriettenstraße gab es damals noch nicht.)


    Als ich letztens dort vorbeikam und die Bauarbeiten am gegenüberliegenden Haus sah, ging ich schon davon aus, dass in ein paar Monaten auch das jetzt abgerissene Haus


    Hat jemand eine Ahnung, ob es evtl. wesentliche Unterschiede in der Substanz der beiden Häuser gab?


    Wem gehörte das jetzt abgerissene Haus? Ist eine Nachnutzung geplant? (Ich hoffe mal, dass es kein Parkplatz werden soll.)

  • Bilder vom Beginn der Sanierung des gegenüberliegenden Gebäudes (Barbarossastraße/Leonhardtstraße) gibt es hier. Wenn die Sanierung schon abgeschlossen ist, wäre ein Vergleichsbild wünschenswert. Wem das jetzt abgerissene Gebäude gehört, weiß ich nicht, an dieser Stelle (Luftbild) würde ich sogar Neubaupläne nicht für unmöglich halten.


    Die Uhlichstraße 12 war mal im Besitz der GGG und wird sehr hochwertig saniert: 1 Wohnung pro Etage, 4 bis 5 Zimmer, Fahrstuhl, großer Balkon, mit Kieselsteinne belegte Duschen, Fußbodenheizung (Link). 2 von Wohnungen sind schon reserviert.

  • Das neue Werbevideo für die geplante Sanierung der historischen Fabrik an der Beckerstraße (neben dem Eisenbahnviadukt Annaberger Straße) spricht von einer Fertigstellung des Projektes Ende nächsten Jahres. Da auch die andere unsanierte Fabrik verkauft wurde, werden wir dort zusammen mit der Gastrofabrik bald ein schönes Bild haben. Ggf. saniert die Bahn ja auch einmal das Eisenbahnviadukt ...


    http://www.youtube.com/watch?v=0kaxJ_TRRRE

  • Sehr schön. Ich hätte nicht gedacht, dass der Herr Thuß seine Pläne noch umsetzt. Ist die andere von Dir beschriebene Fabrik die links neben der Gastrofabrik? Meines Wissens ist doch dort die Firma Bosch drin. Sollte es diese Fabrik sein, ergebe das natürlich eine sehr schöne Ansicht.