Wirtschaft, Politik, Forschung, Gesellschaft

  • Der Fünfjahresplan geht gut voran. Noch im Jahr 2010 hatte man erstmals die 2 Millionen Marke bei den monatlichen Übernachtungen überwunden, im Jahr 2014 kann bereits die 3 Mio. Marke anvisiert werden.


    Mit ca. 27 Millionen Übernachtungen im Jahr 2013 übertraf Berlin seinen bisherigen Rekord vom Vorjahr um 8,2%. Die Zahl der Gäste stieg im gleichen Zeitraum auf 11,3 Mio. bzw. um 4,4%. Dieser Zuwachs lag damit deutlich über dem Bundesdurchschnitt (+1% bzw. +2%)... Aus dem Ausland kamen 4,3 Mio. Gäste und buchten 11,6 Mio. Übernachtungen.. Dies entsprach einem Anstieg um 5,1% bzw. 9,2%


    Links Stat Bundesamt


    Monatliche Übernachtungen und Ankünfte in Berlin, Daten vom Stat. Bundesamt (destatis)


  • Salesforce kommt nach Berlin


    Der amerikanische Firmen-Dienstleister für Cloud-Computing eröffnet eine Dependance an der Friedrichstraße. Wie viele Mitarbeiter der SAP-Konkurrent dort ansiedeln wird, ist noch nicht bekannt. Salesforce hat wohl diverse Kunden in Europa, einige davon direkt in Berlin.


    http://www.morgenpost.de/berli…andort-in-Berlin-auf.html



    Seven Games - Pro Sieben bündelt Games-Sparte in Berlin


    Pro Sieben übernimmt Aeria Games Europe mit ca. 190 Mitarbeitern und Sitz in Berlin (wenn das Kartellamt zustimmt). Gleichzeitig sollen die mehr als 100 Münchener Mitarbeiter von ProSieben-Sat1-Games an die Spree wechseln. Die gesamte Games-Sparte des Konzerns soll hier gebündelt werden und soll künftig unter dem Namen Seven Games laufen. Künftig hätte das Unternehmen dann 77 statt 27 Mio Nutzer.


    http://de.gamesindustry.biz/ar…1-games-zieht-nach-berlin

  • Der neue Berliner Sozialstrukturatlas ist da. Er zeigt wie sich der Wohlstand (oder die Armut als Kehrseite der Medaille) auf Berlin verteilt und wie sich diese Verteilung über die Jahre entwickelt (er erscheint alle 5 Jahre und soll zeigen wo sich Trends verfestigen, neu entwickeln usw. um den Politikern Aufschluss über Handlungsbedarf zu geben). Aber auch andere Indikatoren wie die Lebensweise der Menschen (z.B. Zigarettenkonsum) oder die Versorgung mit Ärzten o.ä. werden erfasst. Beim Armutsrisiko liegt Berlin übrigens anders als oft unterstellt genau im deutschen Durchschnitt. Wobei ich mir aber nicht sicher bin, ob bei der Errechnung der relativen Armut das bundesweite oder das Berliner Durchschnittseinkommen als Bezugsgröße gewählt wurde. Auch wenn sich diese beiden Größen langsam immer mehr angleichen dürften, wären im letzteren Fall sicher deutlich mehr Berliner relativ arme Deutsche. Andererseits würde sich dieser Befund aber durch die (mW bisher noch) etwas geringeren Lebenshaltungskosten in Berlin relativieren.


    Übrigens hat sich innerhalb der letzten 10 Jahre im berlininternen "Sozial-Ranking" der Bezirke einiges getan: Pankow z.B. kletterte von dem 9. auf den 3. Platz, Schöneberg von 8 auf 5, Friedrichshain-Kreuzberg vom 12. oder letzten Platz auf den 8. Abgestiegen sind hingegen Treptow-Köpenick (von 2 auf 4), Reinickendorf (von 4 auf 7), Marzahn-Hellersdorf (von 5 auf 9), Spandau (von 7 auf 10) und Neukölln (von 10 auf 12).
    Quelle: http://www.rbb-online.de/polit…in-czaja-vorstellung.html


    Kurz sei erwähnt, dass auch die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen pro Bezirk veröffentlicht wurden. Insgesamt war 2013 mit über 12.500 Genehmigungen ein Rekordjahr für die Stadt, an der Spitze der Dynamik lag übrigens auch hier wieder Pankow mit knapp 2330 neu genehmigten Wohnungen.
    http://www.berliner-zeitung.de…ht,10809148,26467318.html


    Ansonsten wird Berlin offenbar immer mehr zur Zockermetropole. Damit meine ich nicht die politische Kaste und auch nicht die oft mit Wagniskapital gegründeten bzw. finanzierten Start-Ups. Aber für die deutsche, europäische und internationale Industrie der Video-Spiele (allen voran Online-Spiele) wird die Stadt offenbar immer mehr zum Eldorado. Wer nicht schon zumindest mit einem Ableger hier sitzt, überlegt es oft. Wer schon hier ist, prüft ggf. eine Expansion.
    http://www.morgenpost.de/berli…Spieleindustrie-wird.html


    Eine weiterer Wirtschaftszweig, nicht unbedingt "bodenständiger" im Wortsinne aber doch klassische Industrie, setzt ebenfalls auf die Region: Rolls Royce investiert einen "hohen neunstelligen" Betrag in die Entwicklung einer neuen Triebwerksgeneration mit Getrieben. Einfach gesagt, schalten diese wohl wie beim Auto hoch um Treibstoff zu sparen (und den Lärmpegel zu senken). Dieses Bekenntnis zu Berlin-Brandenburg ist wichtig für die Region die trotz des Debakels um den BER nach Hamburg und München an dritter Stelle der deutschen Standorte für Luftfahrtindustrie steht.
    http://www.morgenpost.de/wirts…Triebwerk-Generation.html

  • Vermischtes

    Solon macht dicht:
    Das ist bitter für rund 230 Angestellte in Adlershof. Nur 2 Jahre nach der Übernahme heißt es in der Firmenzentrale: Der letzte macht das Licht aus. Der Berliner Standort könne auf dem internationalen Markt nicht mehr bestehen, die Kosten seien im Vergleich einfach zu hoch. Diese deutliche Aussage ist nicht neu, aber sie zeigt einmal mehr wie hart die Umsetzung der Pläne um eine Renaissance der Berliner Industrie wird...


    http://www.morgenpost.de/newst…t-Zentrale-in-Berlin.html


    Tourismus macht Dampf:
    Der Tourismus sei und bleibe auch weiterhin der stärkste Wirtschafts-Sektor der Stadt, so der Präsident des Dehoga-Landesverbandes Berlin, Willy Weiland. 2013 habe den 786 größeren Beherbergungsbetrieben (insgesamt über 130.000 Betten) mit 27 Mio Übernachtungen eine erneut etwas bessere Auslastung von nunmehr 56,4% beschert. Insgesamt brachte der Tourismus der Stadt 11 Mio Umsatz. Für die Zukunft erhoffe man sich eine "zeitnahe" Eröffnung des BER und den Ausbau des Kongressbereiches, durch zusätzliche Kongressflächen sowie weitere regelmäßige "Leuchtturm-Kongresse". Bis 2020 könne man dann bis zu 40 Mio Übernachtungen erreichen. Bis dahin würden dann auch noch ca. 40 neue Hotels eröffnen. Eine Umfrage zeigt derweil, dass Berlin auch im florierenden Markt von Jugendreisen weit vorn liegt.


    http://biztravel.fvw.de/dehoga…st-weiter/393/129407/4070
    http://www.focus.de/familie/fr…as-jugend_id_3664711.html


    TU macht Eindruck:
    Die TU ist zwar als einzige der drei große Berliner Unis nicht Eliteuniversität geworden, hat aber nach 2011 nun erneut den Titel "EXIST-Gründerhochschule" erhalten (als eine von nur drei deutschen Hochschulen) und wird auch weiterhin entsprechende Fördergelder einwerben können. Auch 2013 lag die TU bei EXIST-Gründerstipendien deutschlandweit an der Spitze. Die Bilanz der Ausgründungen ist ebenfalls beeindruckend. Von den seit 2007 durch das Centre of Entrepreneurship geförderten Start-Ups sind 70% noch am Markt. 2011 erwirtschafteten TU-Ausgründungen insgesamt deutlich über 1 Mia Umsatz und beschäftigten 16.000 Mitarbeiter.
    https://www.idw-online.de/de/news576004
    http://www.gruenderszene.de/al…ntre-for-entrepreneurship


    Gründer machen weiter:
    Die TU ist bekanntlich trotz dieser beeindruckenden Zahlen nicht die einzige Gründerschmiede der Stadt. Tatsächlich gibt es immer mehr Einrichtungen, Unternehmen, Fonds und Privatpersonen die sich in dem Bereich engagieren. Entgegen anders lautender "Analysen" haben die Investitionen in Berliner Start-Ups also erneut zugenommen, alleine letztes Jahr um rund 10% während es für ganz Deutschland einen Zuwachs von rund 6% gab. Von zuletzt rund 255 Mio Wagniskapital gingen 136 nach Berlin. Was aber bei dem wachsenden Kapital sichergestellt werden muss ist, dass es auch an den richtigen Stellen ankommt und die restliche Betreuung und Förderung nicht auf der Strecke bleibt.
    Die zunehmende Dynamik wirkt sich übrigens immer mehr auch auf den Bankensektor aus. Vor einigen Monaten hatte ich hier mal über die Strategie der Berliner Förderbank gesprochen, mehr Gründer zu unterstützen. Auch andere Banken (teils aus dem Ausland) haben Ableger in Berlin geschaffen, um der seit Jahren zunehmenden Wirtschaftsdynamik gerecht zu werden. Nun will auch die Deutsche Bank ihr seit Jahren wachsendes Firmengeschäft in Berlin mehr auf kleine Unternehmen und Start-Ups ausrichten. Im bankinternen Ranking zur Dynamik liege Berlin in allen Sparten bereits jetzt weit vorne, 2014 und 2015 wolle man bis zu 1 Mia Kredite an Firmen in der Region geben.
    http://www.tagesspiegel.de/wir…st-nicht-tot/9559294.html
    http://www.berliner-zeitung.de…ng,10808230,26486786.html
    http://www.itespresso.de/2014/…utschen-venture-kapitals/
    http://www.morgenpost.de/berli…in-Start-up-Team-auf.html


    Schäuble macht interessante Bemerkungen...:
    ...zum Bonn-Berlin-Gesetz. 20 Jahre nach dem historischen Beschluss könne man diesen durchaus zur Diskussion stellen. Wenn man etwas daran ändern wolle, müsse man eben das entsprechende Gesetz ändern. Gesetze seien nicht für die Ewigkeit gemacht. Zudem bekräftigte er die Entscheidung für den Regierungsumzug nach Berlin als den einzig richtigen. Auf der anderen Seite habe die gegenwärtige Regelung mit dem doppelten Sitz in den vergangenen Jahren eine gute bzw. befriedigende Wirkung gehabt. Wenn man nun etwas ändern wollte, müsste man auch ausreichend an die wirtschaftliche Zukunft Bonns denken. Er selbst werde sich aber ohnehin nicht für die Änderung des Status Quo engagieren, dies falle auch nicht in seine Zuständigkeit.
    http://www.dw.de/sch%C3%A4uble…r-die-ewigkeit/a-17478755

  • Spekulationen um Air Berlin

    Laut einem Artikel der Berliner Zeitung vom 23.03.2014 und anderer Medien, wîrd Air Berlin umgekrempelt. Weggang von der Börse und Umwandlung der Rechtsform aus einer englischen plc in eine deutsche GmbH.
    Der Minderheitsgesellschafter Etihad aus Abu Dhabi wird wohl seinen Anteil auf knapp 50 % erhöhen. Nicht bestätigte Spekulationen gibt es dahingehend, dass Air Berlin mit Alitalia zusammen geht. Auch an dieser Fluggesellschaft wollen sich die Araber beteiligen.

  • Updates

    Lange hat keiner mehr berichtet, in der Zeit hat sich so einiges getan bzw. es wurden einige Trends analysiert:


    Berlin festigt Gründerstimmung
    Während Berlin beim Wirtschaftsniveau noch weit abgeschlagen hinter München und Hamburg liegt, kommen immerhin immer mehr Gründer hierher und mit ihnen auch Kapital: Mehr als die Hälfte des hierzulande investierten Risikokapitals landet laut einer Studie inzwischen in Berlin, bis 2009 hatte München diesbezüglich noch die nase vorn. Und bei den Gründern hatte lange Hamburg die besten Karten.


    http://www.tagesspiegel.de/wir…ert-muenchen/9758236.html
    http://www.abendblatt.de/wirts…zieht-es-nach-Berlin.html


    Um diesen Trend zu stärken und vor allem um nachhaltiges Wachstum zu erzielen, will Berlin bis 2020 über die Hälfte aller EU-Subventionen für die Stärkung kleiner Unternehmen gerade in den Bereichen Forschung und Entwicklung investieren.
    http://www.morgenpost.de/berli…-in-Berlin-verteilen.html


    Ansonsten gibt es noch einige erfreuliche Ansiedlungen für die Region:


    Das britische Startup Asos übernimmt ein Logistikzentrum von Zalando in Großbeeren. Erst im vergangenen Oktober hatte Asos in Berlin-Mitte ein Büro für die Bereiche Marketing, PR und Redaktion angesiedelt. Von Großbeeren aus sollen Zentraleuropa und Russland beliefert werden. Bis Jahresende sollen so 300 Jobs entstehen. Eine weitere Expansion auf dem Gelände sei möglich und wahrscheinlich.
    Und gleich noch ein Textilunternehmen investiert: Das Modeunternehmen Clinton hat bereits über 300 Mitarbeiter in seiner Zentrale in Hoppegarten. Bis 2015 soll dort ein großes neues Logistikzentrum (55k m²) und somit 100 neue Jobs entstehen. Der Standort soll damit nach und nach zur Europazentrale ausgebaut werden.
    Insgesamt investieren immer mehr Unternehmen in ihre Logistikzentren in der Region.
    http://www.textilwirtschaft.de…-Versandlager-_91397.html
    http://www.tagesspiegel.de/wir…-grossbeeren/9747710.html
    http://www.morgenpost.de/print…liegt-in-Hoppegarten.html


    Der Software-Hersteller Intershop will indessen Vertrieb und Marketing aus Jena nach Berlin verlagern was etwa 70 der insgesamt über 500 Arbeitsplätze des Unternehmens betreffen könnte.
    http://www.gruenderszene.de/allgemein/intershop-berlin


    Trotzdem ist die Berliner IHK momentan eher unzufrieden mit der Leistung des Senats. Es gebe ernste Bemühungen Berlin als Handelsstandort zu stärken und Arbeitslose in den ersten Jobmarkt zu integrieren. Aber noch immer sei die Bürokratie sehr hinderlich und u.a. Projekte wie der BER oder die Fusion mit Brandenburg würden nicht ausreichend vorangetrieben.
    http://www.morgenpost.de/berli…hlechtes-Zeugnis-aus.html

  • ^^ Zum letzten Abschnitt: Ich habe manchmal den Eindruck, dass die Berliner Wirtschaft nicht wegen, sondern TROTZ der Bemühungen des Senats wächst.

  • Gemischte Updates

    Nach anderthalb Monaten ist es vielleicht mal wieder Zeit für ein paar Updates.


    Damoklesschwert Job-Abbau:
    Es geht mal wieder die Sorge um, dass Großkonzerne in der Region ordentlich Stellen streichen könnten. Bei Siemens wird bekanntlich weiter umstrukturiert und es lässt sich noch nicht absehen inwiefern dies den berliner Standort treffen wird. Falls zudem Alstom gekauft wird, gibt es neben Berlin einen weiteren großen Standort für Turbinen/ Energietechnik...


    Bombardier hingegen bekundet im Werben um den S-Bahn-Betrieb, dass dies 1000 Jobs in der Region sichern könnte. Im Umkehrschluss heißt das dann wohl, dass man ohne den Zuschlag nicht den Erhalt all dieser Arbeitsplätze garantieren könne. Auch wenn nicht explizit mit dem Abbau von den gesamten Jobs gedroht wird, ist von unausweichlichen Anpassungen in Hennigsdorf die Rede.
    http://www.tagesspiegel.de/wir…-hennigsdorf/9875072.html


    Kleine Ansiedlung:
    Indessen gibt es zumindest eine Ansiedlung bei Berlin, auch wenn es mal wieder ein Logistikzentrum ist. Der Möbelanbieter Home24 schafft in Ludwigsfelde auf ca. 35.000 m² Arbeitsfläche rund 100 neue Jobs. Der Immobiliendienstleister Goodman wird die 23 Mio für den Bau des Zentrums stemmen und es als Immobilie betreiben.
    http://www.morgenpost.de/berli…ntrum-in-Brandenburg.html


    Arbeitslosigkeit sinkt weiter, Euphorie in der Wirtschaft steigt:
    Auch wenn die oberen Abschnitte vielleicht nicht danach klingen, entstehen momentan deutlich mehr Stellen als alte verlorengehen. Somit ist die Arbeitslosigkeit insgesamt rückläufig. Sie liegt mit nunmehr 11,1% wieder nahe an einem historischen Tiefstwert. Vielleicht erlebe ich ja doch noch einstellige Werte (wobei die Unterbeschäftigung tatsächlich ja höher liegt). So oder so nimmt aber die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stetig zu. 2013 hieß es +1,9% oder absolut 1,79 Millionen Menschen - mehr als Berlin seit der Wiedervereinigung je hatte. Entsprechend positiv bewerten Berliner Unternehmen die Konjunktur, man geht entsprechend für die nächsten Jahre ähnlich wie der Bund aber sogar noch einen Tick optimistischer von Wachstumsraten über 2% aus.
    http://www.rbb-online.de/wirts…nd-brandenburg-sinkt.html
    http://www.morgenpost.de/print…eigt-auf-Allzeithoch.html


    Berlin bemüht sich um Handelsbeziehungen mit China:
    Indessen tut Wowereit das, was er nach Ansicht der IHK mit am besten kann - er vermarktet Berlin im Ausland. In Asien und im arabischen Raum ist es durchaus üblich, dass Politiker mit Delegationen anreisen um die Kontakte anzukurbeln und da China einer der wichtigsten Handelspartner der Stadt ist (Handelsvolumen um 1,5 Mia pro Jahr) ging es nun im Rahmen der 20-jährigen Städtepartnerschaft nach Beijing. Heute endet die Reise, mal sehen was dabei rauskommt.
    http://german.china.org.cn/bus…5/30/content_32536420.htm


    Berlin klagt gegen Zensus 2011:
    Auch wenn Berlin zunehmend auf die eigenen Beine kommt, will man zusammen mit Hamburg und kleineren Städten gegen den Zensus 2011 klagen. Es wird aus teils nachvollziehbaren Gründen bezweifelt (bzw. kann gerade im Falle kleinerer Kommunen teils sogar nachgewiesen werden), dass die vermeintliche "Bereinigung" der Einwohnerzahlen eine tatsächliche Korrektur darstellen kann. Ich hatte schon öfter gelesen, dass Experten eher einen Wert in der Mitte vermuten. Wenn das stimmt, gehen Berlin jährlich hunderte Millionen verloren. Mal sehen was bei den Klagen rauskommt...
    http://www.morgenpost.de/berli…pruefung-der-Methode.html

  • Weiterhin gute allgemeine Konjunkturentwicklung:
    -Im ersten Halbjahr wuchs das BIP Berlins um 1,2% und damit stärker als in allen anderen Bundesländern. Zudem gab Berlin Partner weit höher Investitionszusagen durch Unternehmen bekannt als in den vergangenen Jahren.
    http://www.borlife.de/34334-be…ftszahlen-deutlich-besser
    http://www.neues-deutschland.d…ech-hauptstadt-boomt.html


    -Die Arbeitslosigkeit in Berlin beträgt nun 11% (i.e. gut 200.000 Menschen). Das ist immerhin 0,6% besser als im Vorjahr und die beste Quote seit 1993!
    http://www.berliner-zeitung.de…668140,view,asTicker.html


    -Nicht so gut ist hingegen die Lohnentwicklung. Hier hinkt Berlin weiter hinterher. Jobs in Dienstleistungen, Handel und Tourismus werden oft nicht so gut bezahlt wie solche im verarbeitenden Gewerbe.
    http://www.berliner-zeitung.de…hr,10809148,27811862.html


    Planungen und Initiativen für mehr Wachstum:
    Endlich gibt es den neuen Masterplan für die Förderung der Gesundheitswirtschaft sowie Fortschritte bei dem 100 Mio-Fond und weiteren Schritten für die Förderung von Start-Ups. Auch um weitere Ansiedlungen soll verstärkt geworben werden.
    http://www.biotechnologie.de/B…3730.html?listBlId=74462&
    http://www.gruenderszene.de/al…tartup-unit-100-millionen
    http://www.tagesspiegel.de/wir…terstuetzen/10189010.html


    Diverses:
    -Zalando kratzt an der Gewinnschwelle. 2014 gab es für das zweite Quartal ein Plus, in Kombination mit dem ersten Quartal dürfte es in etwa auf eine schwarze Null hinauslaufen. Die Umsätze sind indessen wieder um 30% gestiegen. Mit einem guten Weihnachtsgeschäft könnte es insgesamt erstmals ein knappes positives Gesamtergebnis geben, wobei man sich aber noch bedeckt hält.
    http://www.rp-online.de/wirtsc…arze-zahlen-aid-1.4397117
    -Paypal investiert in Berliner Standort. Als erster Standort Deutschlands hat Berlin jetzt ein Ingenieurteam das für ganz Europa, Nordafrika und den mittleren Osten zuständig sein wird. Zunächst habe es 30 Mitarbeiter, aber es werde weiter wachsen.
    http://www.tagesspiegel.de/wir…t-in-berlin/10200030.html
    -Berlin Chemie weiter auf Wachstumskurs. Nachdem die Mitarbeiterzahl anders als bei anderen ehemaligen DDR-Betrieben seit der Wende nur kurzv gefallen und anschließend umso stärker gestiegen ist, sollen nun wieder 80 Mio in neue Gebäude und Infrastruktur gesteckt werden. Auch die Umsätze steigen seit Jahren steil an.
    http://www.berliner-zeitung.de…rs,10808230,27712990.html

  • Update: kleine Ansiedlungen und Expansionen

    Weil ich gerade dabei bin, noch ein paar kleinere aber doch interessante Meldungen die ich sonst oft vergesse hier zu erwähnen:


    RTL II News ziehen an die Spree. Ab 2015 wird das Format in Berlin produziert, um näher an den Trends zu sein. Der Umzug betrifft 20 feste Mitarbeiter. http://www.dwdl.de/nachrichten…ht_von_koeln_nach_berlin/


    Universal holt französischen Musikverlag Kapagama zu sich nach Berlin. Hier solle er von der Infrastruktur des Mutterkonzerns profitieren und sich weiterentwickeln. Universal hatte Kapagama 2009 übernommen.
    http://www.mediabiz.de/musik/n…pagama-nach-berlin/382527


    Passend zu diesen beiden Meldungen wurde jüngst das "Medienbarometer" veröffentlicht, wonach sich die Mehrheit der Medienunternehmen wohl in der Hauptstadtregion fühlt und eine gute Geschäftsentwicklung erwartet.
    http://www.business-on.de/berl…stadtregion-_id24827.html


    Das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz (DFKI) erweitert Forschungsstandort in Berlin um die drei Forschungsgruppen Intelligente Analytik für Massendaten, Bildungstechnologien und Massen-Textanalytik. Der Berliner Standort des DFKIs besteht erst seit 7 Jahren und seither nach eigenen Angaben viele "erfolgreiche Projekte" abschließen, sowie "Spitzenwissenschaftler, Forschungsgelder und wirtschaftliche Investitionen" nach Berlin holen. Zudem habe man sich an der Schaffung des Berliner ICT-Labs beteiligt, welches durch das European Institute of Innovation and Technology (EIT) in der Stadt etabliert wurde. Ebenso sei man an der Entstehung des Software Campus des BMBF beteiligt gewesen und habe das Deutsch-Österreichische Büro des World Wide Web Consortiums (W3C) nach Berlin gelockt. Entsprechend kann man sich freuen, dass der Standort nun weiter aufgestockt wird und auf positive Folgeeffekte hoffen. Die Region ist in dem Bereich ja mW bereits sehr stark aufgestellt.
    http://www.nordic-market.de/ne…a_sprache_und_bildung.htm



    Der amerikanische Hersteller von Craft Beer, Stone Brewing, baut in Berlin Mariendorf auf dem Gelände eines ehemaligen Gaswerkes einen Brauereistandort auf. Bis 2016 sollen 25 Mio Dollar in einen Komplex aus Brauerei, Restaurant, Merchandisingshops und Biergarten investiert werden. Das Ziel ist es, von Berlin aus einen europäischen Markt für Craft Beer zu entwickeln. Die ansässige Brauereibranche sieht die Ansiedlung nach eigenen Angaben nicht als Konkurrenz, sondern als sehr willkommene Belebung und Bereicherung des Geschäfts.
    http://www.tagesspiegel.de/ber…d-in-berlin/10224548.html

  • ^^ Mit 'Craft Beer' verbinde ich eigentlich kleinere 'Hinterhofbrauereien' und keine großen Firmen dahinter. Mal sehen, ob sich amerikanisches Bier bei uns durchsetzen kann.

  • Berlin zwischen Boom und Peinlichkeit

    Tourismus boomt weiter: Nach einem Plus von 8,2% auf 27 Mio Übernachtungen in 2013 gab es bis Mai 2014 wieder ein Wachstum von 5,8% auf bis dahin 10,5 Mio Übernachtungen. Und trotz steigender Bettenzahlen sind damit die Zeiten von Auslastungen um die 50% lange vorbei; diese stieg erneut von 62,4% auf nunmehr 63,6%. Nur das Preisniveau ist mW weiter relativ niedrig. Strittig ist indessen, inwiefern der WM-Gewinn einen nachhaltig positiven Effekt für die Wirtschaft haben könnte - also ob das Public Viewing und die WM-Sause mit 400.000 Menschen u.a. durch die mediale Verbreitung noch länger nachwirken könnte. Einen kleinen Bonus für den Tourismus könnte es mE ergeben, aber ob es wirklich nennenswert Investoren anzieht wie Frau Yzer hofft, würde ich eher abwarten (bzw. man wird es evtl. nicht wissen ob da ein Zusammenhang besteht).
    http://www.morgenpost.de/berli…als-Paris-und-London.html
    http://www.freie-pressemitteil…n&file=article&sid=145850
    http://www.tagesspiegel.de/wir…-vergnuegen/10200054.html


    Wirklich peinlich ist mE hingegen wie die politischen Verantwortlichen in der Frage einer möglichen Ehrung der Literatur-Nobelpreisträgerin Herta Müllers als Ehrenbürgerin Berlins agieren. Das fängt damit an, dass das Ganze überhaupt öffentlich ist bevor es eine klare Entscheidung gibt (die wohl wegen der Ablehnung Wowereits sehr gut negativ ausfallen könnte). Selbst Hertha BSC schafft es inzwischen meist, sich so lange über seine Transferpläne bedeckt zu halten bis es was wirklich Handfestes zu vermelden gibt (sorry, falls der Vergleich etwas gewagt ist). Aber damit hört es nicht auf. Nun wird diskutiert ob es nicht vielleicht stattdessen eine geringere Würdigung sein könnte :nono: Dann sollte man es mE lieber gleich lassen, sonst würd aus der vermeintlichen Würdigung am Ende eher eine Demütigung. Zugleich wird laut spekuliert, weshalb Wowereit denn überhaupt die Würdigung ablehnt. Selbst in der NZZ oder der Welt bekommt er dafür ordentlich sein Fett weg, was seinem Image einen weiteren Dämpfer verpassen könnte - gerade auch in gewissen Kreisen die nicht unbedingt ohne Einfluss sind. Aber vielleicht hat jemand ja genau deshalb das Ganze öffentlich gemacht...
    http://www.sueddeutsche.de/kul…ller-nestwuerde-1.2049188
    http://www.nzz.ch/feuilleton/buecher/ehrenwuerger-1.18349469
    http://www.welt.de/debatte/kom…-Ehrenbuergerin-wird.html
    http://www.tagesspiegel.de/ber…ergerschaft/10242248.html
    http://www.morgenpost.de/kultu…chaft-ist-eine-Farce.html

  • Senat macht Hausaufgaben/ Licht und Schatten

    Forschungsstandort Humus für Wirtschaftswachstum:
    Die Forschungsstandort Berlin-Brandenburg hat sich innerhalb Europas als feste Größe etabliert. Die Dichte von Forschungseinrichtungen und Forschern/ Akademikern ist nirgendwo in Deutschland größer und auch bei der Innovationskraft liegt die Region innerhalb Deutschlands und Europas seit einiger Zeit im absoluten Spitzenfeld. Nun hat ein Datenspezialist analysiert in welchen Feldern die Innovationskraft besonders groß und wo sie vergleichsweise niedrig ausgeprägt ist. Dafür wurden die Patentanmeldungen in den einzelnen Branchen ausgewertet. Dabei zeigt sich, dass die Hauptstadtregion u.a. in den Bereichen Chemie (insbesondere Pharmazie), Medizintechnik und der Analyse biologischen Materials sowie in der Elektrotechnik und der Entwicklung von optischen und messtechnischen Instrumenten führend ist. Erwartungsgemäß fällt hingegen der Maschinenbau gegenüber anderen Regionen ab. Auffällig ist ferner, dass viele IT-Unternehmen im Wettbewerb eher auf Geschwindigkeit als auf Patentschutz setzen und daher teils das Patentverfahren bewusst meiden. Auf jeden Fall hat die Datenanalyse große Übereinstimmungen mit den von der Wirtschaftsverwaltung identifizierten Wachstumsfeldern/ Zukunftsclustern ergeben. Die Prioritäten wurden also gut gewählt bzw. die Weichen für weiteres Wachstum richtig gestellt.
    http://www.innomonitor.de/index.php?id=102
    http://www.morgenpost.de/berli…vationskraft-Berlins.html


    Firmenansiedlungen besser gefördert und betreut:
    Die Wirtschaftsverwaltung darf sich erneut auf die eigene Schulter klopfen. Es gibt spürbare Fortschritte in den Bemühungen potentielle Investoren "proaktiv" nach Berlin zu locken und ihnen dann ggf. auch einen einheitlichen Ansprechpartner zu bieten und bürokratische Hürden zu erleichtern sowie sie bei der Standortsuche zu unterstützen. Bereits im ersten Halbjahr 2014 machten über 3000 Unternehmer von dem Service Gebrauch - und damit schon jetzt mehr als im gesamten Vorjahr. Damit ist eine weitere zentrale Empfehlung der McKinsey-Studie weitgehend erfüllt.
    http://www.morgenpost.de/berli…Unternehmensgruender.html


    Niedriges Lohnniveau Segen und Fluch:
    Aber nicht nur kleine neue Unternehmen und Neugründungen kommen nach Berlin. Seit Jahren siedeln viele große Firmen und sogar Global Player gerne ihre Dienstleistungstöchter an der Spree an (darunter waren in den letzten Jahren BASF, Coca Cola, Daimler, Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Eon, Fujitsu und Lufthansa). Der etwas ernüchternde Grund ist, dass hier viele mehrsprachige und gut qualifizierte Menschen (s.o.) zu einem vergleichsweise niedrigen Preis angeworben werden können. Somit wird einerseits immerhin die Arbeitslosigkeit etwas gesenkt, aber andererseits das Lohnniveau nicht im gleichen Maß auf das Niveau anderer Regionen angehoben. Weitere Standortfaktoren sind vergleichsweise immer noch recht günstige Büromieten bzw. Grundstückspreise.
    http://www.focus.de/regional/b…echter-an_id_4025838.html


    Berlin mit wachsendem Pendler-Saldo:
    Nicht zuletzt dank seinem wachsendem Speckgürtel wird Berlin die zweifelhafte Freude eines steigenden Pendler-Saldos zu Teil. Dieses beträgt nunmehr 125.000: Während knapp 170.000 Berliner außerhalb der Stadt Arbeit gefunden haben, arbeiten bald an die 300.000 Auswärtige in der Stadt. Brandenburg hingegen erfreut sich eines negativen Saldos von ca. 150.000 (neben Berlin bietet auch Sachsen vielen Brandenburgern Jobs)! Das relativiert mE die jeweiligen Arbeitslosenzahlen der beiden Bundesländer erheblich, sodass man tatsächlich vor allem die kombinierten Zahlen der Region betrachten sollte.
    http://www.berliner-zeitung.de…in,10808230,28026328.html


    "Wer zu spät kommt, ..."
    In Berlin scheint der bekannte Ausspruch momentan besonders zu gelten. Tradition ist offenbar immer weniger wert, Mut und Visionskraft dafür umso mehr.
    -Die negativen Meldungen großer Unternehmen für Berlin reißen auch weiterhin nicht ab. Während die oben angesprochenen Service-Zentren immerhin Jobs bringen, gehen in der Fertigung immer wieder ganze Wertschöpfungsketten kaputt. Nun ist es also Osram die in Berlin weiterhin die alte Generation von Leuchtmitteln produzieren (sogar mit Gewinn, aber nicht der erhofften Rendite). Während bereits in den vergangenen Jahren 400-500 Stellen wegfielen (die Quellen sind sich hier nicht einig), sollen es nun bis 2017 noch einmal knapp 300 werden! Von einem einstigen Berliner Leuchtturm (kaum ein Unternehmen steht mehr für die Elektrifizierung der Stadt und den Wirtschaftsboom um die damalige Jahrhundertwende) blieben dann noch gut 1000 Stellen übrig. Die Gewerkschaft und Betriebsrat wollen zwar erneut kämpfen, aber bisher war das nicht besonders erfolgreich.
    http://www.berliner-zeitung.de…eg,10808230,28030998.html
    http://www.berliner-zeitung.de…u-,10808230,28031976.html
    -Während Osram wohl kaum die Fertigung der LED-Leuchtmittel in Berlin ansiedeln wird und man somit mE in der Zukunft um weitere Stellen bangen muss, ist Nokia nach ähnlich dramatischen Einschnitten schon einige Schritte weiter. Hier hat Berlin allerdings das große Glück, dass das Unternehmen im Zuge der radikalen Neuausrichtung voll auf die Hauptstadtregion setzt. Neue (und durchaus lukrative!) Unternehmensfelder wie Navigation/ Telematik sind in Berlin auf Wachstumskurs und können Partner wie Microsoft begeistern was die ebenfalls ca. 1000 verbliebenen (bzw. teils sogar neu entstandenen) Stellen praktisch unabhängig von dem Zerfall der alten Sparten macht.
    http://www.morgenpost.de/wirts…r-Zukunft-entwickeln.html
    http://www.tagesspiegel.de/wir…-von-berlin/10242118.html
    -Für Springer heißt die Devise wohl "proaktiv statt reaktiv". Dort hat man bekanntlich erst kürzlich Traditionstitel wie das Hamburger Abendblatt und die Berliner Morgenpost abgestoßen und dafür verstärkt auf das digitale Geschäft gesetzt. Das zahlt sich nun offenbar aus. Das digitale Geschäft macht inzwischen gut die Hälfte des zuletzt gestiegenen Umsatzes und knapp zwei Drittel des ebenfalls wachsenden Gewinns aus, allein Bild und Welt haben zusammen über 300.000 zahlende Online-Abonnenten und über 40% des Umsatzes stammt aus dem Ausland. Der Umsatzmilliardär sieht sich auf dem Weg zum "führenden digitalen Verlag" voll bestätigt, die Aktionäre (die bekanntlich sehr oft wie die Kurse der Wettbüros eine Art Indikator liefern) sehen es ähnlich.
    http://www.morgenpost.de/print…nn-von-Axel-Springer.html
    http://www.morgenweb.de/nachri…zt-aufs-ausland-1.1827230

  • Daimler setzt (aus Kostengründen) weiter auf Berlin

    Passend zum Thema Verwaltungsjobs (vgl. dritter Absatz des letzten Beitrags): Bei Daimler sieht es sehr danach aus, als wenn weitere Jobs von dezentralen Standorten am berliner Standort gebündelt werden könnten. Aber auch wenn von Seiten der Arbeitnehmervertreter schon über eine Größenordnung von 400-600 Angestellten spekuliert wird, ist wohl zumindest offiziell noch nicht über genaue Zahlen entschieden worden (aber, dass grundsätzlich an dem Kurs festgehalten wird und somit weitere Jobs nach Berlin wandern dürften wurde offenbar bestätigt).
    http://www.stuttgarter-zeitung…fc-ad62-4b63d2b26b49.html
    http://www.morgenpost.de/berli…rte-Jobs-nach-Berlin.html

  • Wowereit gegen Berlin als Bundesdistrikt

    Im Kampf des Senats gegen einen Sonderstatus als "Berlin, D.C." braucht die Hauptstadt laut einem Bericht der Berliner Morgenpost gute Argumente, um sich weiter die hohen Zahlungen aus dem Länderfinanzausgleich zu sichern. Aus den Geberländern kommen schließlich drastische Überlegungen, die Summe zu drücken.


    http://www.morgenpost.de/berli…tatus-als-Berlin-D-C.html

  • Das wird noch spannend werden, zumal Berlin im Bundesrat wenig zu sagen hat. Und für die Geberländer sind sie die Hauptschmarotzer, für die anderen Nehmerländer die Hauptkonkurrenz...

  • Ziemlich kenntnisfrei, was die Morgenpost da in Bezug auf westdeutsche Großstädte und deren vermeintliche Vorteile durch Zugehörigkeit zu einem Flächenland schreibt. In Frankfurt gibt es gewiss kein Profitieren von einem "länderinternen kommunalen Verteilungsmechanismus", im sonst noch genannten München wird es nicht anders sein. Umgekehrt ist es richtig: es fließt viel Geld ab in ländliche Regionen, besonders in den Norden des Bundeslandes. Dabei werden fast die Hälfte der hessischen Gewerbesteuereinnahmen in Frankfurt (innerhalb der engen Stadtgrenzen also) erzielt. Quelle. Demnach gewiss kein Argument, das weiterhin hohe Zahlungen an Berlin rechtfertigen könnte, ganz im Gegenteil.

  • Metropolitan Solutions 2015 in Berlin

    Die Smart-City-Kongressmesse "Metropolitan Solutions" zieht von Hannover nach Berlin um und wird 2015 unter dem Funkturm ausgerichtet. Link

  • ^^Richtig, Schmittchen. Selbst Brandenburg einen kleinen, kommunalen Finanzausgleich, der die guten Potsdamer Einnahmen weitgehend egalisiert und nach Schwedt oder Prenzlau verschiebt.


    Mit Steuern haben es Berliner nicht so. Das liegt daran, dass die vermeintlichen Kommunen, die politisch recht starken 12 Berliner Bezirke, keine Anteile an Gewerber-, Lohn- oder Einkommensteuer erhalten wie es echte Kommunen tun. Sie werden schlicht nach Bedürftigkeit alimentiert. Die richtet sich - grob gesagt - nach dem Durschnittseinkommen. Wird also ein Bezirk durch Zuzug von Besserverdienenden reicher, bekommt er weniger Geld vom Senat. Deshalb propagiert z.B. Kreuzberg-Friedrichshain stets, nicht reicher werden zu wollen.

  • Ich habe da bezüglich anderer Bundesländer keine genaue Einsicht in die Materie würde aber wirtschaftlich starke Städte wie Frankfurt oder München ebenfalls als denkbar schlechte Beispiele für Profiteure einer kommunalen Umverteilung sehen. Jedenfalls höre ich meinen Vater und meine Großmutter aus Frankfurt genug darüber schimpfen ;) Da müsste man schon eher den Fall "wirtschaftsschwache Stadt in wirtschaftsstarker Region" betrachten. Wobei aber auch das nicht wirklich auf Berlin und Brandenburg zutrifft. Lediglich vom Speckgürtel könnte man so evtl. wieder was zurückholen, insgesamt ist die Wirtschaftsdynamik in Berlin aber trotz höherer Arbeitslosigkeit stärker als die Brandenburgs.


    Davon unabhängig wäre vielleicht ein Vorschlag zur Güte, stark verschuldeten Kommunen wie Berlin staatliche Hilfen für den Schuldenabbau anzubieten (Berlin hätte ohnehin einen entsprechenden Anspruch gehabt, diesen aber durch rechtlich nicht ausreichend beschlagene Politiker verloren). Andererseits sollte es für gut wirtschaftende Regionen womöglich Leistungsanreize geben. Das aktuelle System würde ich nicht unbedingt als leistungsfeindlich aber auch nicht als leistungsfördernd bezeichnen...