Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Die WCW kann es immer noch nicht akzeptieren, dass der Denkmalschutz seine Aufgabe erfüllt, und versucht mit einem offenen Brief an OB Ludwig doch noch den Abriss der Mehrfamilienhäuser an der Johannes-Reitz-Straße zu erreichen. Die Argumente sind nicht neu. Es wird sogar behauptet, dass der Standpunkt des Denkmalschutzes eine Sanierung der Gebäude durch die WCW wäre, was ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann. Man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass die kleinen Häuschen so marode und sanierungsintensiv sind, dass solche Arbeiten die WCW unmittelbar in den Ruin treiben würden. Die selbstverständlich vorhandenen Alternativen (Nichtstun / Verkauf) werden gar nicht erwähnt.

  • Da rollen sich einem wirklich die Fußnägel hoch. Fakt ist, die WCW hat die Gebäude mit dem Denkmalstatus erworben. Daher hab ich für das Wehklagen über die möglichen Kosten einer Sanierung, natürlich mit dem Wissen, dass von Anfang der Abriss angedacht war, nur ein müdes lächeln übrig. Unter dem Vorbehalt, dass sich der Denkmalschutz durchsetzt: Gezockt und verloren.


    Toll auch der Hinweis, dass es bis 2009 kein öffentliches Interesse für die Häuser gab. Potzblitz, ich stell mich auch nicht jeden Tag vor die Stadtkirche und demonstriere gegen einen irgendwann von wem auch immer angedachten Abriss. Zudem muss man angesichts der geschilderten notwendigen und angeblich dennoch nicht befriedigenden Arbeiten, die an den Häusern zu erledigen wären, richtig Mitleid mit allen Chemnitzern haben, welche ihr tristes Dasein in sanierten Altbauten fristen.

  • Die Baufälligkeit der Gebäude Zöllnerplatz 20 und 21 macht eine Erweiterung der Sicherheitssperrung notwendig, die Blankenauer Straße ist nur noch als Einbahnstraße befahrbar. Laut der Pressemitteilung wird zwar pro forma geprüft, ob ein Abriss der Gebäude unter Erhalt der Fassade möglich ist, zwischen den Zeilen steht aber mehr als eindeutig, dass es dort zu einem vollständigen Abriss und damit einer neuen Dokumentation des Versagens der Stadt Chemnitz kommen wird. Angeblich hätte auch die Aussicht auf Fördermittel zur Sicherung der Gebäude in Höhe von jeweils fast 100.000 Euro pro Objekt nicht dazu geführt, dass man Interessenten gefunden hätte. Warum hat man dann nicht rechtzeitig diese Gelder selbst in die Hand genommen, um die Gebäude zu sichern? Vom Zöllnerplatz 21 muss ganz dringend noch ein Foto gemacht werden, nachdem ich das beim letzten Mal versäumt hatte. Ein paar Tage bleiben dafür zum Glück noch.



    Bild Zöllnerplatz 20:

  • Letztere Frage ist berechtigt. Das wäre aber nur auf bundespolitischer Ebene zu lösen. Das Dezernat 6 weiß das auch alles. Bei Landes und Bundespolitikern hatte ich intensiv Lobbyarbeit geleistet. Ohne Chance, die Leute verstehen noch nicht mal um was es da geht oder kennen die Förderprogramme. Konkret geht es um die Sanierungsverpflichtung bei Abruf der Fördermittel, die Kommune oder Insolvenzverwalter, die meist mit solchen Gebäuden belastet sind, nicht eingehen können. Vielleicht ist das vom Bund auch alles so gewollt, das am Ende die Kommune zahlen muss. Ein Haus ist Spekulationsobjekt eines Griechen, der andere Eigentümer ist schwer erkrankt.
    Ich war über ein Jahr intensiv mit der Investorensuche beschäftigt. Nur einer wollte überhaupt eine Investition prüfen hat dann aber abgesagt, weil es trotz 300 Tsd. Euro Fördermittel, nicht wirtsch. zu machen gewesen wäre. Eine andere Wahrheit ist der Zustand des Standortes überhaupt. Die GGG als Eigentümer dort und im Umfeld hat hier nie saniert. So ist der Standort auch nicht attraktiv für Investitionen in zwei einzelne Häuser.

  • PM ifo Dresden, 18.12.2013
    http://www.cesifo-group.de/de/…-berichtet-Migration.html



    Wanderungen von und nach Ostdeutschland


    18.12.2013: Angesichts ungünstiger Zukunftsperspektiven hatten die ostdeutschen Länder in der Vergangenheit erhebliche Bevölkerungsverluste durch Abwanderung hinzunehmen. Inzwischen hat sich dies deutlich gewandelt – zuletzt war ein nahezu ausgeglichener Wanderungssaldo zu verzeichnen. Eine genauere Analyse mit Daten für das Jahr 2011 zeigt dabei, dass zwar die Abwanderung aus den ostdeutschen Flächenländern deutlich nachgelassen hat; für Zuwanderer aus Westdeutschland ist der Osten hingegen auch weiterhin nur wenig attraktiv. Auch die aktuell starke Zunahme der Zuzüge aus dem Ausland nach Deutschland geht an Ostdeutschland weitgehend vorbei.


    Veröffentlichung:
    Joachim Ragnitz: "Wanderungen von und nach Ostdeutschland ", ifo Dresden berichtet 20 (06), 2013, 44-48
    http://www.cesifo-group.de/por…3-6/ifoDD_13-06_44-48.pdf



    Ifo Dresden: Sachsen hat sogar Zuwanderungsgewinne
    http://computer-oiger.de/2013/…schlands-abgebremst/26334

  • Dazu passend die aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Chemnitz:


    Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden
    (Quelle: Bevölkerungsfortschreibung auf Basis der Zensusdaten vom 9. Mai 2011)


    http://www.statistik.sachsen.d…v/Bev_Z_Gemeinde_1211.pdf
    http://www.statistik.sachsen.d…v/Bev_Z_Gemeinde_1212.pdf
    http://www.statistik.sachsen.d…ev/Bev_Z_Gemeinde_akt.pdf


    09. Mai 2011 (VZ): 240 253
    30. Juni 2011: 239 977
    30. September 2011: 240 071
    31. Dezember 2011: 240 543
    Zu- bzw. Abnahme (-) 31. Dezember 2011 gegenüber 9. Mai 2011: 290 (0,1 %)


    31. März 2012: 240 368
    30. Juni 2012: 240 080
    30. September 2012: 240 839
    31. Dezember 2012: 241 210
    Zu- bzw. Abnahme (-) 31. Dezember 2012 gegenüber 31. Dezember 2011: 667 (0,3 %)


    31. März 2013: 241 331
    30. Juni 2013: 241 661
    31. Juli 2013: 241 874
    31. August 2013: 242 146
    Zu- bzw. Abnahme (-) 31. August 2013 gegenüber 31. Dezember 2012: 936 (0,4 %)


    Zum Vergleich die Zahlen aus Leipzig: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=402248#post402248 und die Prognosen des BBSR und des Sächsischen Landesamtes für Statistik von vor einigen Jahren: http://www.deutsches-architekt…d.php?p=364307#post364307

  • 21.12.2013


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    ...Fortsetzung folgt in kürzester kürze...

  • Dazu passend die aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Chemnitz:


    Räumliche Bevölkerungsbewegung im Freistaat Sachsen
    I. Quartal 2013: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_1_vj1_13_SN.pdf
    II. Quartal 2013: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_1_vj2_13_SN.pdf


    Zu- und Fortzüge nach Kreisfreien Städten und Landkreisen - I. Quartal 2013 - II. Quartal 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 2.772 (11,5) - 3.035 (12,6)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 2.238 (9,3) - 2.368 (9,8)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 534 (2,2) - 667 (2,8)


    Zu- und Fortzüge von Deutschen nach Kreisfreien Städten und Landkreisen - I. Quartal 2013 - II. Quartal 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 1.453 (6,2) - 1.585 (6,8)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 1.377 (5,9) - 1.350 (5,8)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 76 (0,3) - 235 (1,0)


    Zu- und Fortzüge von Ausländern nach Kreisfreien Städten und Landkreisen - I. Quartal 2013 - II. Quartal 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 1.319 (157,3) - 1.450 (164,9)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 861 (102,7) - 1.018 (115,8)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 458 (54,6) - 432 (49,1)


    "Ausländer sind alle Personen, die nicht Deutsche und auch nicht Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit im Sinne des Artikels 116 Absatz 1 Grundgesetz gleichgestellt sind. Im Einzelnen sind dies Personen mit nur frem-
    der Staatsangehörigkeit, Inhaber des Nansen-Passes (Ausweis für Staatenlose) und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit. Deutsche, die daneben eine fremde Staatsangehörigkeit angeben, zählen als Deutsche. Nicht
    als Ausländer statistisch erfasst werden die Angehörigen der ausländischen Stationierungsstreitkräfte sowie der ausländischen diplomatischen und konsularischen Vertretungen mit ihren Familienangehörigen."



    Räumliche Bevölkerungsbewegung im Freistaat Sachsen
    2011: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_2_hj2_11_SN.pdf
    I. Halbjahr 2012: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_2_hj1_12_SN.pdf
    2012: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_2_hj2_12_SN.pdf
    I. Halbjahr 2013: https://www.statistik.sachsen.…e-A/A_III_2_hj1_13_SN.pdf


    Zu- und Fortzüge nach Kreisfreien Städten und Landkreisen: 2011 - I. Halbjahr 2012 - 2012 - I. Halbjahr 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 11.254 (46,3) - 4.619 (19,0) - 12.138 (49,8) - 5.807 (24,1)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 10.142 (41,7) - 4.433 (18,2) - 10.394 (42,6) - 4.606 (19,1)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 1.112 (4,6) - 186 (0,8) - 1.744 (7,2) - 1.201 (5,0)


    Zu- und Fortzüge von Deutschen nach Kreisfreien Städten und Landkreisen: 2011 - I. Halbjahr 2012 - 2012 - I. Halbjahr 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 7.602 (32,9) - 3.003 (13,0) - 7.337 (31,7) - 3.038 (13,0)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 6.770 (29,3) - 2.976 (12,9) - 6.634 (28,7) - 2.727 (11,7)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 832 (3,6) - 27 (0,1) - 703 (3,0) - 311 (1,3)


    Zu- und Fortzüge von Ausländern nach Kreisfreien Städten und Landkreisen: 2011 - I. Halbjahr 2012 - 2012 - I. Halbjahr 2013
    Zuzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 3.652 (309,8) - 1.616 (134,5) - 4.801 (390,3) - 2.769 (322,8)
    Fortzüge über die Gebietsgrenze absolut (je 1000 Einw.): 3.372 (286,0) - 1.457 (121,3) - 3.760 (305,7) - 1.879 (219,0)
    Überschuss der Zu- bzw. Fortzüge (-): 280 (23,7) - 159 (13,2) - 1.041 (84,6) - 890 (103,7)



    Neu eintreffende Asylbewerber_innen 2013 in Sachsen (Prognose vom Oktober 2013): ca. 5.800, 2.800 mehr als 2012.
    Von diesen nimmt Chemnitz 342 Asylsuchende bis zum Abschluß ihrer Verfahren auf (Anteil an den sächs. Asylbewerbern: 5,9 %)
    http://www.mdr.de/sachsen/neue…rberheime-sachsen100.html

  • Zöllnerplatz 19/Zöllnerplatz 20
    Aufgenommene Bilder vom 29.Dezember2013


    Es wird wohl so kommen wie man es auch befürchtet.
    Dennoch, wenn man diese Straße als Gesamtheit am Zöllnerplatz heute sieht..
    dann ist dieser Bereich ein sehr wichtiger Straßenabschnitt, wo man doch,
    bevor ein Vorhang das letzte mal fällt, alles getan werden muss,
    was in Versuchung möglich ist, um irgendwie diesen Straßenabschnitt, der auch ein komplettes Karree umschließt, ..
    eben dieses zu erhalten.


    Leider sind bis heut nur zwei Häuser Saniert.
    Diese haben einen durchaus guten Vermietungsstand.
    Das Eckhaus zur Lohrstraße, soll ja demnächst Versteigert werden, wenn ich das richtig heraus gelesen habe.
    Wenn hier an dieser Stelle eine Wunde klafft, und nichts danach oder währenddessen (gegenwärtig) geschieht..
    ist das schon fast Unverzeihlich.
    Hier könnte ein Großvermieter einspringen und zusammen mit der Stadt, etwas wieder gut machen, auch wenn dieses eher Privater Verschuldung zuzuordnen ist.


    Ich lass das mal so stehen.


    Hier die Bilder von heut.


    Gesamtansicht, geschlossenes Karree.



    Es gibt die Möglichkeiten einer Sanierung, wo man nur noch die Fassade Stehen sieht, das eigentliche neu Aufgebaut wird...
    Alles ist möglich, wenn ein Wille vorhanden.









    Die Nummer 19 & Nummer 20...





    Lorhstraße 17/Zöllnerplatz..Mal sehen ob es einen Käufer geben wird.


    Dezember2013

  • Hier lesen doch viele mit, die bei Immobilienentwicklern oder Planungsbüros arbeiten. Legt euch doch mal mit ins Zeug. Mit den Mitteln, die dort aus dem Sanierungsgebiet bereit stehen, kann man die beiden Häuser sichern. Danach hat man 5 Jahre Zeit sie zu sanieren. :daumen:

  • Bestes Beispiel: Mühlenstraße im Zentrum & Limbacher-Straße am Kaßberg.
    Beide Beispiele folgen nach Sicherung einer Sanierung.
    Zwar dauert das alles, aber die Häuser bleiben im Stadtbild erhalten und werden
    in noch erlebbarer Zeit wieder Bewohnbar und zudem auch wieder schön.

  • Vorallem nicht nur schön, sondern auch von den Mitmenschen mit kusshand angenommen. wer will nicht in eine frisch sanierte Wohnung ziehen? für mich unverständlich warum sich Investoren sich solch "günstiges" kapital entgehen und verwahrlosen lassen.

  • Laut heutiger Freier Presse wurde die Absperrung am einsturzgefährdetem Eckhaus Kanalstraße/Fritz-Matschke-Straße entfernt (Luftbild). Dem Baugenehmigungsamt sei am 11. Oktober mitgeteilt worden, dass die Mängel - dabei ging es um das Entfernen absturzgefährdeter Bauteile und Antennenreste - beseitigt sind. Ob es sich hierbei um das denkmalgeschützte Gebäude Fritz-Matschke-Straße 18 (Foto) oder das Gebäude Fritz-Matschke-Straße 19 (Foto) handelt, geht daraus aber nicht hervor.

  • Kennt von euch jemand diese Agentur?


    http://www.stadtwohnen-chemnitz.de/index.php


    Ist das eine eigene Seite der Stadt? Oder eine beauftragte Firma? Weiß jemand, welche Erfolge diese Agentur schon erzielen konnte? Ich würde diese Fragen gerne mal der Stadt stellen, wenn das hier nicht schon jemand getan hat. Ich finde diese Seite recht gelungen. Wird aber anscheinend schlecht gepflegt. Die letzten Einträge sind schon eine weile her. Ich kann hier wieder einmal nicht den Nachdruck und die Entschlossenheit erkennen, die ich mir im Umgang mit dem Bauerbe von der Stadt wünschen würde.