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  • Hansastraße - Umbau ehemaliges RAG-Hochhaus?


    Das ehemalige RAG-Hochhaus in der Hansastraße könnte zu einem Wohnhaus umgebaut werden - zumindest erarbeitete/veröffentlichte Petersen Architekten eine Studie. Diese sieht vor, dass das Erd- und erste Obergeschoss auch weiterhin gewerblich genutzt und im Idealfall die aktuellen Co-Working-Flächen erhalten bleiben. Ab dem zweiten Obergeschoss sollen jedoch Wohnflächen entstehen. In den Grundrissen der Apartments sind zudem Loggien oder Balkone vorgesehen. Die Dachflächen möchte Petersen Architekten in Gärten umwandeln. Begrünt werden soll auch die Fassade beziehungsweise die künftigen Loggien und Balkone.


    Visualisierung: http://petersenarchitekten.de/#/projekte/in-arbeit/59

  • Ist wohl kein Zufall, dass es dasselbe Architekturbüro ist, dass schon Entwürfe für das Westfalenforum veröffentlicht hat. Auch die Immobilie an der Hansastr. gehört zu Intown/Lianeo.

  • Kein wirklich überzeugender Entwurf und nur marginal besser als der aktuelle Zustand. Eine hellere Fassade und generell eine Überarbeitung des katastrophalen Erdgeschosses wären schon wünschenswert. Kann man nur hoffen, dass es so nicht realisiert wird.
    Wie eine solche halbherzige Sanierung dann letztlich aussieht, ist direkt nebenan (“Hansa 101”) zu “bestaunen”.

  • ^ So unterschiedlich sind die Geschmäcker. Ich finde das ehemalige RAG-Hochhaus nicht unbedingt schön aber durchaus interessant, erhaltenswert und sogar denkmalschutzwürdig. Auch deshalb erachte ich das Konzept/Studie als gelungen.

  • Ich halte es auch nicht für eine architektonische Perle, aber es ist markant und hebt sich vom modernen Einheitsbrei ab. Die Überarbeitung des Erdgeschosses gefällt mir. Allerdings würde ich es insgesamt bei Büronutzung bzw. Gewerbe belassen. Aber Hauptsache es tut sich was. Der Umbau des Gesundheitsamtes läuft und die Kuhstraße wird zukünftig auch umgestaltet. Das Gebäude ist da tatsächlich noch ein Schandfleck. Mal sehen.

  • Finde auch, dass das Gebäude erhaltenswert ist. Nur denke ich, dass es deutlich heller gestaltet werden sollte. Eine Sandsteinfassade wäre ein Traum für dieses Gebäude!

  • Ich denk auch, dass deutlich mehr notwendig ist, als ein paar Bäume auf die Balkone zu stellen und ein paar Rankpflanzen aufzustellen.


    Eine Neugestaltung der Fassadenelemente dürfte aber zu aufwändig sein, so dass man irgendwas mit dem vorgehangenen Sonnenschutz machen sollte, ähnlich wie bei Harpen an der B1.

  • Nur, dass es derzeit überhaupt keine Balkone gibt. Das Studie sieht also durchaus eine modifizierte Fassade vor. Ich finde wichtig, dass das Gebäude seinen Charakter, sein eigentliches Erscheinungsbild nicht verliert. Ansonsten kann man es auch gleich ganz abreißen...

  • ^^ Acht Stockwerke finde ich angemessen, denn für mein Dafürhalten ist ein neues Hochhaus beziehungsweise Hochhaus-ähnliches Gebäude im direkten Umfeld des U-Turms nicht wünschenswert → die in weiten Teilen uneingeschränkte Sicht auf selbigen wäre nämlich unwiderruflich dahin.

  • [...] die in weiten Teilen uneingeschränkte Sicht auf selbigen wäre nämlich unwiderruflich dahin.

    Daran hatte ich auch schon gedacht. Aber mir fällt beim besten Willen keine Sichtachse in der Umgebung ein, die davon betroffen wäre. Ich habe mir die Karte nochmal angeschaut. Höchstens die Sicht aus dem RWE-Tower wäre etwas versperrt.


    Insbesondere auf dem letzten Bild von tino entsteht bei mir der Eindruck, dass das Gebäude seine Wirkung überhaupt nicht entfalten kann, unabhängig von der Fassadengestaltung/-qualität. Es fehlt etwas an Volumen. Es kann sich nicht genug von der biederen Bestandsbebauung abheben, vom Harenberg-HH wird es "erdrückt".


    Ich will das Projekt nicht schlechter reden als es ist, aber als eine vertane Chance sehe ich das schon. Zusammen mit dem (eher konservativen) VHS-Neubau wird dieser Stadtraum zwar deutlich aufgewertet. Etwas provinziell kommt es aber dennoch rüber. :/

  • ^ Man darf selbstverständlich weitere Hochhäuser im direkten Umfeld des U-Turms befürworten, acht Stockwerke als "etwas provinziell" ansehen, die Bestandsbebauung pauschal als bieder bezeichnen oder auch von einer vertanen Chance sprechen. Ich bin jedoch zumindest in diesen Punkten gegenteiliger Meinung → Der U-Turm ist auf dem besten Weg zu einer Ikone. Warum ihn also hinter mittelprächtigen Hochhäusern verstecken? Das Gros der Bauten rund ums Westentor sind acht Stockwerke beziehungsweise um die 25 bis 27 Meter hoch, der U-Turm und das HCC sogar weitaus höher. Mit Provinz assoziiere ich das Ganze deshalb auch nicht unbedingt. Zwar kann man den ein oder anderen Bestandsbau im Kreuzungsbereich mit Fug und Recht als bieder bezeichnen, auf den überwiegenden Teil der Gebäude trifft das aber nicht zu.


    Seit Mitte August sind übrigens die Klinkerer auf der Baustelle aktiv, 200 Fenster wurden bereits verbaut und fast die gesamte Bürofläche ist langfristig vermietet (Quelle). Da die insgesamt 36 Wohnungen vermutlich ebenfalls im Handumdrehen vermietet seien werden, dürften die weiteren oder der weitere Bauabschnitt auch nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

  • Dortmund besteht ja nicht nur aus dem U-Turm. Sondern hat eben auch andere Blickachsen zu bieten. Z.B. wenn man auf dem Bahnhofsvorplatz steht und Richtung Stadt blickt.


    Da hat man auf der einen Seite die schöne Gruppierung mit der Stadt-Landesbibliothek, dem Sparkassenhochhaus, dem RWE-Tower und dem IWO-Hochhaus. Würde man statt des etwas niedrigen Gebäudes ein Hochhaus bauen, hätte man rechts ein schönes Gegengewicht, wenn es hinterm Fußballmuseum in die Höhe ginge. Google Maps ist hier ja etwas veraltet, das Fußballmuseum gibt es hier noch nicht. Ein Hochhaus würde vom Bahnhof gesehen auch weder den U-Turm verdecken, noch ihn in den Schatten stellen, sondern diesen zusammen mit dem Harenberg City-Center einrahmen.


    Diese Chance ist nun erstmal vertan. Na ja, vielleicht wird das nebenan liegende Gebäude Schmiedingstraße 6 irgendwann durch ein Hochhaus ersetzt, obwohl ich die Chance als gering ansehe.

  • Natürlich besteht Dortmund nicht nur aus U-Turm, dennoch gibt es besser geeignetere Standorte für Hochhäuser als eben jener. Es handelt es sich auch mitnichten um eine vertane Chance - es war eine ganz bewusste Entscheidung. Wenn die verantwortlichen der Stadt nämlich gewollt hätten, würde hier heute ein Hochhaus stehen. Warum dem nicht so ist, kann ich voll und ganz nachvollziehen. Ich hätte nicht anders entschieden...

  • Hansastraße - Umbau ehemaliges RAG-Hochhaus?


    Das ehemalige RAG-Hochhaus in der Hansastraße könnte zu einem Wohnhaus umgebaut werden ..

    Wo ich diesen Vorschlag gerade sehe - er ist irgendwie bisher völlig an mir vorbei gegangen, obwohl ich in dem Gebäude arbeite...


    Das Gebäude hat sicherlich architektonischen Charakter und wirkt markant und auf den ersten Blick mit seinen Terrassen und scheinbaren Balkonen auch ideal für einen möglichen Umbau als Wohnhaus. Böte ja auch tolle Ausblicke in die Umgebung, z.B. diesen hier. Nur wenn man sich es näher - und vor allem von innen - anschaut, dann wäre ein Umbau höchst aufwändig und würde kaum akzeptable Ergebnisse liefern.


    Was wie Balkone wirkt, sind nur Läufgänge für die Fensterputzer, die Fenster lassen sich nämlich nicht öffnen. Für ein Wohnhochhaus bräuchte es aber richtige Balkone und vor allem auch größere Fenster. Vor allem aber ist der Grundriss des Gebäudes problematisch. Man hat einen großen rombusförmigen Kern bei dem an den Spitzen zwei kurze und zwei nach oben abgetreppte Gebäudeflügel abzweigen. Da die Flure mittig liegen und massive Wände haben, kann man in den längeren Flügeln schlecht mehrere Wochungen anlegen, dafür hätten die rechts und links neben dem Flur liegenden Räume nämlich nicht genug Tiefe. Außerdem ist die Deckenhöhe nicht wirklich hoch. In den Fluren nicht mal 2,50 m in den anderen Räumen nicht soviel höher. Nicht geradedas, was bei Wohnungen in der oberen Preisklasse gewohnt ist. Zwar würde man durch Verzicht auf eine Klimanlage an den Decken Platz gewinnen, andererseits müsste man für Wohnungen ja auch deutlich mehr andere Ver- und Entsorgungsleitungen verlegen.


    Die wenig flexiblen Grundrisse, zusammen mit einer - nun ja - überholungswürdigen - Haustechnik (wie geschrieben, die Fenster lassen sich nicht öffnen, die Klimaanlage hängt gerne mal ein paar Tage hinterm Wetter hinterher: also mal Kühlschrank, mal Sauna), keinen doppelten Boden (Kabelsalat unter den Schreibtischen) macht das Gebäude auch nicht gerade attraktiv als Büroimmobilie, folglich steht ein guter Teil des Gebäudes mehr oder weniger leer, trotz der so zentralen, verkehrsgünstigen Lage.


    Auch für die vernünftige Nutzung als Bürogebäude wäre also eine Generalsanierung, bei der die komplette Fassade erneuert und drinnen einmal komplett entkernt würde notwendig. Die Chance, dass sich dabei der Denkmalschutz durchsetzen könnte und man das Erscheinungsbild der Fassade halbwegs erhält, halte ich für eher gering. Zwar könnte man sicher dabei Fenster einbauen, die sich öffnen ließen, dann wären die Laufgänge außen aber erst recht unsinnig. Und mit großzügig oft bis zum Erdboden verglasten Fassadenflächen anderer Büros stände man immer noch in Konkurrenz.

  • Ich zitiere mal das für die Machbarkeitsstudie verantwortlich zeichnende Architekturbüro, das die Fassade sehr wohl weitgehend erhalten möchte: "Das RAG-Gebäude weist sehr formale Merkmale mit hoher Präsenz auf - das regelmäßige Raster der Metallpaneele mit den vorgelagerten horizontalen Bändern kontrastiert mit der stark ausgeprägten Volumenentwicklung des Komplexes. Erhalt der bestehenden Fassade mit Integration von Begrünung: Der vorgehängte Reinigungsgang mit seinen typischen Glaselementen bleibt erhalten. Lediglich die Fenster werden ersetzt um die natürliche Belüftung der Wohnungen zu ermöglichen. Dabei werden einzelne raumhohe Öffnungen geschaffen, die sich wie ein „Französischer Balkon“ zum Reinigungsgang öffnen und den Bewohnern einen gefühlten Außenraum bieten. Dieser selbst wird mit Kletterpflanzen begrünt. Auf diese Weise wird das RAG-Gebäude wie ein Baum mit grünen Streifen bedeckt, die je nach Jahreszeit die Außenhülle unterschiedlich erscheinen lässt."

  • Ich halte dies für ziemliches Wunschdenken.


    Die Fassade wurde in den 70ern angebracht, die ist garantiert für heutige Verhältnisse nicht ausreichend gedämmt. Ob sie das Gewicht vieler Kletterflanzen und Pflanzenkübel tragen kann, bezweifle ich. Wobei Begrünung ja ständig in üppigster Form visualisiert wird, sich in der Realität meist dürftig darstellt. Diese Reinigungsgänge wirken auch sehr verschattend, ist bei voller Sonne im Sommer ok. Nur ist es eben nicht immer vollsonnig. Es sind eben keine Markisen bezw. Rollos die man dem Sonnenstand entsprechend ausfahren kann. So ist es in den meisten Büros bei bedecktem Wetter auch eher dunkel, da werden raumhohe Fensterstreifen nicht soviel dran ändern.


    Für Studentenappartments oder andere möbelierte Wohnungen auf Zeit mag es ja in Ordnung sein, keinen richtigen Balkon zu haben. Nur wieviel Bedarf gibt es in einer Stadt wie Dortmund dafür wirklich? Es wird dafür ja gerade einiges geschaffen, bzw. ist in konkreter Planung.


    Schöne idealistische Studie hin und her, ein Investor wird durchrechnen müssen wieviel ihn ein Umbau/Sanierung kostet und wieviel er damit erzielen kann. Wenn er da zum Schluss kommt, dass eine komplett neue Fassade ihn günstiger kommt wird er kaum am jetzigem Zustand festhalten wollen. Dass die Stadt Dortmund das Gebäude dann unter Denkmalschutz stellt, um eine Sanierung durchzusetzen, die das äußere Erscheinungsbild bewahrt glaube ich weniger dran, die Gefahr so jahrelangen Stillstand zu produzieren wäre groß.


    Na ja, die nächsten 3 Jahre wird wohl noch wenig passieren, noch laufen Mietverträge - und ob ein Investor bereit ist, bei einem Konjunktureinbruch antizyklisch zu investieren?

  • ^ Ohne zu wissen, wie konkret das Projekt ist, handelt es sich immerhin um eine teuer bezahlte Machbarkeitsstudie. Wäre das nur reines Wunschdenken, würde ich mir als Auftraggeber dann doch schon ziemlich vera****t vorkommen. Ich weiß auch nicht, wie hoch der Bedarf an Studierendenapartments oder andere möblierte Wohnungen auf Zeit in Dortmund ist - alleine 54.000 Studierende sind aber schon eine Hausnummer.