Leipziger Wohnungsbau

  • stimme dem dj zu. die schlichte fassadengestalt und die horizontale betonung durch die linien geben den bauten eine eleganz, die ich mir bei den meisten anderen kästlein (siehe brandvorwerkstraße oder gohlis süd) auch gewünscht hätte. an dieser stelle lob an die lwb.

  • ^ @ Dave
    Die Musterwohnung der Central Park Residence oder mittlerweile Comfort Park Residence ist bereits seit mehreren Monaten in dieser Form vorhanden, ich habe sie (incl. dem restlichen Gebäude, wo aber noch nicht viel zu erkennen war) im Januar im Rahmen einer Exkursion besichtigt. Fertigstellung sollte laut damaliger Aussage im Juni sein, mal sehen, ob das gehalten werden kann.


    ^ Industriestraße 66-68
    Die Stadthäuser sehen gut aus, da gibt es in Gohlis und anderen Stadtteilen viel schlimmere Gebäude.
    Lob habe ich für die LWB trotzdem (an diesem Standort) kaum übrig, wenn man bei google mal aus StreetView hinausgeht, sieht man nämlich, dass genau an dieser Stelle bis zur Abrisswelle ca. 2005/2006 noch zwei Altbauten standen, die (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) mit Fördermitteln abgerissen wurden, mE waren diese nicht in einem baulich so schlechten Zustand, dass es keine Alternative zum Abriss gab, aber jeder weiß, dass die LWB "damals" mehrere hundert Häuser abgerissen hat, wegen der Fördermittel und zum "Gesundsanieren" der eigenen Finanzen.


    Aktuell plant die LWB (passt glaube ich auch im Wohnungsbau-Thread) 2.500 Wohnungen an einen israelischen Investor zu verkaufen. Welche das sind, will die LWB laut LVZ aber erst bekannt geben, wenn diese bereits verkauft sind. Transparent und mieterfreundlich ist das gewiss nicht, Leute vor vollendete Tatsachen zu stellen und jeder weiß, was in Grünau durch ständigen Verkauf für Probleme enstanden sind - abgebrochene Sanierungen, Pleiten von Investoren, zig Weiterverkäufe und unterlassene Sanierungsmaßnahmen etc.

  • Naja heißt nicht wirklich gruselig, aber auch nicht schön. Naja heißt, dass mich Stadthäuser allgemein und speziell diese nicht vom Hocker hauen. Aber sei es drum, es gibt tatsächlich schlimmere Schuhschachteln, auch in der unmittelbaren Nachbarschaft.
    Mit dem Lob sehe ich es ähnlich wie DenkMal. Ich kenne die Bestandsbauten nicht mehr, aber wenigstens eine Rettung der Fassade wie bei einem Teil der Wagnerschen Häuser (Industriestraße 58 bis 62) hätte doch drin sein können. Außerdem fürchte ich, dass sich die Bewohner_innen künftig gegen eine Nutzung der großen Grünfläche "in ihrem Hinterhof" wenden werden, v.a. gegen die offenbar nun geplante Gastronomie in den Wagnerschen Häusern.


    Der von DenkMal genannte israelische Investor ist Brack Capital ( http://www.brack-capital.com/) . Er ist seit 2005 in Deutschland vertreten ( http://www.brack-capital.com/Portfolio_InternalG.asp?ID=13 ) und hat erst vor zwei Monaten acht deutsche Einkaufszentren für 84 Millionen erworben, darunter eines bei Dresden. Sein - laut LVZ "bislang geräuschlos gemanagter" - Wohnungsbestand in Deutschland wird mit 4000 Einheiten angegeben. Die LWB soll für die 2577 Wohnungen reichlich 72 Millionen Euro erhalten. Die Einnahmen werden zur Schuldensenkung eingesetzt. Die LWB ist Leipzigs größter Vermieter mit mehr als 38 000 Wohnungen. (Mit oder ohne den nun verkauften?)

  • Da wir gerade bei den Stadthäusern sind: im Rahmen des Selbstnutzer-Projektes ist in der Nähe Schumannstraße ein neues Stadthaus-Viertel geplant. Das Bemerkenswerte an diesem Projekt ist, daß es in einem nahezu geschlossenen Altbau-Geviert entstehen soll. Zur Bothestraße soll die geplante private Zufahrtsstraße führen:
    http://www.selbstnutzer.com/in…seitenbeitraege&Itemid=44


    Gebaut werden "9 zweigeschossige Stadthäuser mit Grundstücksgrößen 200 - 300 m²": http://www.selbstnutzer.com/im…zer-Newsletter_Nr_154.pdf PDF Seite 4


    Und hier der Vogelblick: http://www.bing.com/maps/?v=2&…8004337&sty=b&FORM=LMLTCC

  • Bothestraße 30: Texte, Bilderchen und ein Exposé:
    http://www.selbstnutzer.com/in…w=article&id=11&Itemid=56


    Großartiges Projekt, so was nenne ich schmarotzen. Da werden in die Hälfte eines freigeräumten Gründerzeitblockes neun Stadthäuser geballert, ein gemeinsames Carport mitten in die Blockrandbebauung gesetzt, diese Zäsur also für die nächsten Jahrzehnte betoniert anstatt geheilt. Und das ganze wird dann noch über eine Privatstraße erschlossen, zu denen die Nachbarn wohl keinen Zutritt haben - natürlich nur aus Haftungsgründen.


    Eine ähnliche Entwicklung, nur halt schon kurz vor der Fertigstellung, kann man bei der "Stadthaussiedlung" in der neu geschaffen Saalecker Straße - zwischen Zschocherscher Str., Industriestraße und Naumburger Straße beobachten. http://maps.google.de/maps?hl=…0.00239,0.004823&t=h&z=18


    Im Vergleich mit der ursprünglichen Planung - http://www.kombinat4.de/urban/urbpz.html - wurde es noch mal verdichtet, von der ursprünglichen großen Wiese bleiben nur private Handtuchflächen vor diesen Kaninchenställen, die mit Hochsicherheitszäunen eingepfercht werden. Der Rest ist mit einer neuen (Privat?-)Straße, Parkplätzen und Garagen zugepflastert. Die Baulücke an der Naumburger kann so nicht mehr geschlossen werden und verlärmt weiter den gesamten Bereich. Meinen ersten Anpfiff, das die Saalecker Straße privat sei und ich hier nichts zu suchen hätte, habe ich auch schon kassiert.


    Gegen (einzelne) Stadthäuser, die Baulücken schließen (z.B. hier an der Industrie- und Naumburgerstraße), habe ich nichts bzw. finde diese Stadthäuser sogar meist nicht schlecht. Aber serielle Einfamilienhäuser mitten in den Gründerzeitblocks halte ich - auch wenn es Reurbanisierung und damit gut sein soll - für falsch. Reihenhäuschen sind für mich Vorstadt und ihre Bewohner_innen sind es nicht selten auch. Reihenhäuschen bedeutet Gartenzwerge, Mittagsruhe und Kleinfamilienidylle und damit das Gegenteil von Urbanität. Und sie besetzen die Freiräume der urbanen Bewohner_innen von Gründerzeitgebäuden und sind nach meinem Dafürhalten für diese damit eher kontraproduktiv. Wie ich schon oben schrieb, Schmarotzer halt.

  • Da wurde wohl etwas Wut beim Texten untergehoben?! ;)
    Nun, richtig ist, daß die Zementierung von Baulücken durch Zufahrtsstraßen (!) innerhalb von Gründerzeitquartieren genau so der Idee der urbanen Stadt widerspricht, wie die Eroberung öffentlicher Räume durch Privatstraßen. Auch wenn Stadthäuser ohne Bezug zu benachbarten Altbauten in Lücken gesetzt werden, so daß man noch ordentliche Reste vom Brandgiebel erspäht, oder gar die Achse nach hinten versetzt wird, spricht das gegen derartige Konzepte. (zum Beispiel Menckestraße http://maps.google.de/maps?f=q…6Vw&cbp=12,106.33,,0,-3.2)
    Allerdings stützen Konzepte wie die zwischen Möckernsche und Stallbaumstraße die Quartiere.
    Ob nun handtuchartige Grundstücke oder Gartenzwerge das Bild bestimmen, muß letzten Endes nicht unser Problem sein.

  • Ja, ganz frei von Emotionen war ich dabei nicht :lach: Noch mal zum Thema Stadthaus und dem Etikettenschwindel, Reihenhaussiedlungen als neun Stadthäuser zu verkaufen.


    Das ist ein Stadthaus, nur wenige Meter weiter: Bothestr. 8
    http://www.selbstnutzer.com/in…w=article&id=41&Itemid=53


    Architektonisch zwar Konfektionsware, aber mit den bekannten Effekten für die Gründerzeitbebauung, siehe auch die Selbstbeschreibung der Vorteile unter http://www.selbstnutzer.de/sel…/Best-of-Stadthaeuser.pdf . Das Projekt Bothestr. 30 ist etwas ganz anderes!

  • #Bothestraße: Interessantes Projekt. Da der Innenhof momentan eher einer Brachfläche gleicht, ist die Bebauung wohl auch für die Anwohner der umliegenden Blöcke zu verkraften, wenn nicht sogar eher ein Gewinn. Die Ausweisung als Privatstraße ist m.E. nicht unbedingt zwangsweise mit einem Begehverbot verbunden, ich kann mir nicht vorstellen, wie man das dort durchsetzen will. Da die Lücke an der Kasseler Straße im Plan ebenfalls markiert ist, jedoch nicht zu den 9 Stadthäusern gehört, kann man wohl davon ausgehen, dass dort früher oder später eine Lückenbebauung der Selbstnutzer hinkommt. Hoffentlich in besserer Qualität als bisher. Was die übrig bleibende Baulücke betrifft: zum Einen gibt es in der Ecke ganz andere Lücken, die noch gefüllt werden müssen, zum Anderen kann dort doch durchaus irgendwann ein Gebäude mit stets offener Durchfahrt entstehen.


    #Industriestraße: die Häuser liegen zwar zwischen dem Vereinshaus von "Wasser in Leipzig" und den Wagner'schen Häusern (ist das mit der Gastro sicher?), aber doch m.E. weit genug entfernt, sich nicht in die Quere zu kommen, auch in Anbetracht der tatsache, dass ja direkt hinter den Häusern ein öffentlicher FUß- und Radweg entlangführt. Gastro in den Wagner'schen Häusern muss ja auch nicht zwangsweise an der Westspitze entstehen.

  • Zur Bothestraße:
    Ganz ehrlich, was soll dieses Projekt? Ich finde es absolut unglaublich. Es gibt in ganz Leipzig, AUCH in Gohlis, ausreichend Brachflächen und Baulücken. Warum muss man dann einen Innenhof zupflastern? Warum kann dieser nicht einfach begrünt werden und fertig, so wie es andere Städte auch mit ihren Gründerzeitgebieten versucht haben? D.h. Bebauung an den Straßen erhalten, Hinterhofgebäude plattmachen, Grünflächen und ggf. Parkplätze.
    Zumal die Häuser auf den Entwürfen nicht von architektonischer Qualität zeugen und sich kein bisschen in die Umgebung einfügen.
    Verdichtung schön und gut, aber nicht in Form von "Aufeinanderhocken". Es gibt mehr als genug Alternativen in Gohlis, da muss man nicht auf Hinterhöfe ausweichen und der Bauboom wird langsam lächerlich, aufgrund der Baufertigstellungen wird der Stadtumbau Ost in Leipzig fast ad absurdum geführt, da trotz Abriss von Altbau- und Plattenbauten die Anzahl der Wohnungen kaum sinkt, weil gleichzeitig hunderte wieder auf den Markt kommen (v.a. Altbausanierung, was löblich ist, aber auch immer mehr Stadthäuser und wenig hochwertige Neubauten, Ausnahmen bestätigen die Regel).


    Zur Anliegerstraße
    Auf dem Exposé ist deutlich zu sehen, dass auf der Straße "Türzeichen" sind, d.h. die Straße wir dann wohl hinter dem Carport einfach mit nem Tor dichtgemacht und schon kommt keiner mehr drauf, außer der Bewohner? Darum Privatstraße ... sowas ist definitiv nicht das Ziel einer Reurbanisierung, dass Leute sich irgendwo im Hinterhof in ihren "Kaninchenställen" abschotten... :D
    LINK

  • sorry, aber diesen immer wiederkehrenden mist über die sogenannten stadthäuser kann man sich ja kaum noch durchlesen.
    soll eins gebaut werden, passt es angeblich nicht in die gegend; sollen es gleich mehrere werden, sind es angeblich zu viele. und ihre fenster sind ohnehin entweder zu klein oder zu groß. wahlweise auch die hausnummern.


    dabei liegen die fakten klar auf der hand:


    1. es gibt so viele brachen und baulücken, dass es utopisch ist, sie alle durch geschosswohnungsbau zu schliessen.
    2. stadthäuser werden nur errichtet, wenn sich dafür nutzer gefunden haben.
    3. wenn sich darauf so viele bauherren einlassen, muss es dafür einen echten bedarf geben.
    4. den gäbe es nicht, wenn unbezahlbare traumschlösser vorgeschrieben werden würden.
    5. die alternative bestünde also in der verewigung von brachen und baulücken bei gleichzeitiger abwanderung potenzieller bauherren ins umland.


    und bevor wieder das inzwischen sattsam bekannte gejammer von wegen "ich habe das recht, das doof zu finden" einsetzt: die leute, die sich dafür entscheiden, ihr stadthaus zu bauen, haben auch das recht dazu. sie schaden damit niemand, sondern werten die bauliche (und auch die soziale) struktur der viertel auf.


    im zweifel einfach noch mal punkt 1 bis 5 durchlesen.

  • ^ Mit deinem doch leicht aggressiven Posting (vielleicht lags an der Uhrzeit), kommst du mir vor, als ob nur deine Meinung zu gelten hat und die anderen alle Spinner sind, die sich nur Geschosswohnungsbau wünschen ... dann solltest auch du noch mal die anderen Postings durchlesen, bevor du hier sowas nachts um 4 vom Stapel lässt... denn es gibt genug gelungene Stadthausprojekte, das geplante Projekt auf dem Hinterhof Bothestraße gehört jedenfalls nicht dazu...
    Im Übrigen gibt es auch eine Diplomarbeit zum Thema "Stadthausstandort" am Institut für Geographie von 2008, da wird mit Sicherheit nicht das Zupflastern eines Hinterhofes als erstrebenswert beschrieben - zudem: nach der Wende hieß es doch "Altbaustrukturen entdichten, Hinterhöfe von nicht mehr benötigen Nebengebäuden befreien, damit mehr Grün und Luft etc. in die Viertel kommt". Warum tut man jetzt das Gegenteil und baut die Hinterhöfe, die mal etwas freie Fläche haben wieder zu? Widerspruch.
    Nicht zuletzt nochmal zum Mitschreiben: Es gibt in ganz Leipzig mehr als genug Brachflächen von Baulücke bis zur großen Brachfläche.

  • ^ Ich weiß, Menschenrechte und so, aber als Neuling darf man es sich auch durchaus einmal zu Herzen nehmen, wenn hier jahrelange Nutzer von den ewiggleichen Beißreflexen genervt sind. Ich will hier nicht mit "früher war alles besser" ankommen, aber im Usenet hättest du dir mit deiner Einstellung ordentlich die Finger verbrannt.


    Es ist vollkommen irrelevant, ob es anderswo noch weitere Brachflächen gibt, wenn dieses Grundstück zum Verkauf steht und bebaut werden darf. Auch Selbstnutzer wohnen nicht auf dem Ponyhof und können sich mal eben jegliche Grundstücke und Lücken "nehmen".


    Der zu bebauende, recht große Innenhof (zwei Reihen von Hofhäusern) ist momentan zugewuchert und in keinster Form gestaltet oder genutzt. Offenbar hatten die umliegenden Hausbesitzer kein Interesse daran, entsprechend ist es durchaus legtim, hier zu verdichten. Es ist davon auszugehen, dass auf den zu bebauenden Grundstücken früher ebenfalls Hofgebäude standen. Die verkehrstechnisch gute Lage (MIV, S-Bahn, Tram) ist auch nciht zu unterschätzen. Die von dir hochgelobte Idee der Entdichtung ist eine der Hauptursachen für die Stadtperforierung zu Beginn des Jahrtausends, die wiederum wohl eher nicht in deinem Sinne ist.


    Einer der wichtigsten Aspekte von Stadthäusern ist im Übrigen die Belebung und Stabilisierung von Vierteln, die Georg-Schumann-Straße hat es auch bitter nötig und ich sehe nicht, warum dies bei den hier geplanten Gebäuden nicht der Fall sein soll. Auch, was die Gestaltung betrifft, ist es doch gerade positiv, wenn die Häuser mit ihrer simplen Architektur im Hof verschwinden und damit keinen Straßenzug optisch herunterziehen. Wieso sollen sich Hinterhofgebäude "in die Umgebung einfügen" und wie relevant ist das Thema überhaupt für dich, unter der Annahme, du wohnst nicht in dem Karree?

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  • Die Frage ist doch, was machen die Bauherren der, nun ja, eher architektonisch und stadtplanerisch zweitklassigen Projekte, wenn sie diese nicht in Leipzig realisieren können? Sie bauen wieder im Umland. Das wäre sicher die schlechteste aller Möglichkeiten.
    Daß immer neue Wohnungen entstehen, ist gar nicht so schlimm. Schließlich wächst die Bevölkerung Leipzigs um 2000-5000 Einwohner jährlich. Außerdem geht die Zahl der Einwohner in den Plattenbauvierteln zurück, was den Wachstumseffekt noch verstärkt. Rechnen wir das Mal auf den daraus resultierenden Wohnungsbedarf hoch, fallen die geschätzt 50 neuen Stadthäuser pro Jahr kaum ins Gewicht.
    Zur Lücke Kasseler Straße: dort stand bis vor einem dreiviertel Jahr noch ein Bauschild für einen Mehrgeschosser. Seitdem es weggeräumt wurde, passierte nichts Neues.

  • Für ältere User mag diese Diskussion redundant sein, für jüngere ist sie es aber nicht. Es ist angebrachter über Architektur zu diskutieren statt über Personen.

  • Für ältere User mag diese Diskussion redundant sein, für jüngere ist sie es aber nicht. Es ist angebrachter über Architektur zu diskutieren statt über Personen.

  • ^ Aber meinst du nicht auch, dass es sich im Prinzip gar nicht lohnt, beim Projekt in der Bothestraße über die Architektur zu diskutieren, weil dieses in einem geschlossenen Karree entsteht und es damit städtebaulich völlig irrelant ist? Schaut man sich zudem bei Streetview um, kann man an zwei Stellen erkennen, dass der Innenhof derzeit eine verwilderte Müllkippe ist, die wohl kaum zur Freude der ansässigen Bewohner beitragen dürfte. Falls dieses Bauvorhaben umgesetzt werden sollte, sehe ich eigentlich nur positive Aspekte.

  • Bloß, weil es auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, kann man trotzdem darüber diskutieren, zumal, so wie ich das zwischen den Zeilen rauslese, hier Angst mitschwingt davor, dass es sich um ein mögliches Modell handelt dafür, dass Innenhöfe zu ungunsten von Grün- und Freiflächen und stadtbildrelevanteren Lücken bebaut werden. Letztendlich sind ja begrünte Innenhöfe, wenn sie nicht wildbewachsen sind, auch ein Erholungsraum.

  • ^ Was in diesem Fall nicht der Fall ist. Der Innenhof ist wild überwuchert, hat, wenn es hoch kommt, noch Altlasten und wird künftig nicht dichter bebaut sein, als es für einen Hof dieser größe mal üblich war. Es gibt weiterhin Grünflächen im Hof und nach Parkplätzen in Innenhöfen, die in Leipzig weit verbreitet sind, kräht normalerweise auch kein Hahn.


    Und nochmal: es geht nicht darum, dass man darüber nicht diskutieren kann, sondern darum, solche Dinge nicht künstlich aufzublasen.

  • Ich glaube gar nicht, dass das öffentliche Genehmigungsinstrumentarium solche Blockinnenverdichtung untersagen kann. Insofern hat man das zu akzeptieren. Wer unbedingt so wohnen möchte, bitteschön. Meine Meinung ist, dass ein vollständig freigeräumter Innenbereich mit ansprechender Begrünung und Gestaltung den Wohnwert der umgebenden Gebäude um mindestens 100 % erhöht. Allerdings würde das erstens eine Abstimmung und gemeinsame Investition aller Hauseigentümer ringsrum erfordern und zweitens Qualität gegen Quantität wichten, was sich leider (in einer kurzfristigen Analyse) meist nicht zu rechnen scheint. Mich stören aber Stadthäuser, die einen ganzen Straßenzug verschandeln, auch weitaus mehr als das hier.

  • Zu #690:


    Das Karree darf im Innern sicher nur deshalb bebaut werden, weil es dafür ausreichend Platz bietet, dies dem Vorkriegszustand entspricht und man die "Grün- und Freifläche" seit Jahren zur (z.B. für spielende Kinder auch gefährlichen) Müllkippe verkommen lässt. Statt gleich reflexhaft die städtebaulichen und gesellschaftlichen Ziele in Gefahr zu sehen, nur weil ein (vermüllter) Innenhof privatisiert und bebaut wird, sollte man auch mal darüber nachdenken, welche Vorteile es evtl. vielleicht doch gibt. Und die Relevanz der Architekur in einem geschlossenen Karree spielt doch wohl eine sehr untergeordnete Rolle.