Leipzig: Umgang mit Bauerbe

  • Vor kurzem sind in Leipzig 3 Dinge aufeinandergeprallt:

    Die Nordseite der Georg-Schumann-Str., die Sonne und ich.


    Deshalb einfach mal so, ohne aktuellen Anlass, einige Bilder...


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    Nr. 143 und 145


    000schumi154btjitg.jpg


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    Quelle: Google Streetview


    000schumi4waer7.jpg


    Zwischendrin noch ein Sanierungsfall, Nr. 153:


    000schumi5rhiq0.jpg


    ...dann wieder so, Nr. 157 und 159:


    000schumi675df2.jpg


    000schumi848fag.jpg


    ...und Nr. 161:


    000schumi7kaidhb.jpg


    größeres Bild


    000schumi99tfoo.jpg


    Die eingerüstete Ecke ist Nr. 149, eine Zweitsanierung.



    Coppistraße 23:

    Im Wandel der Zeit (um 1929, 2020, 2023):


    gridart_20230522_2034sgfqb.jpg

    Sehr schöner Vergleich, bei dem man sich (mal wieder) fragt, warum die originale Farbgebung nicht berücksichtigt wurde. Eigentlich sah es bisher nach einer ordentlichen Sanierung aus, bei der auch Details wie die Fensterläden wieder ergänzt wurden. Leider stechen nun gerade diese aus der insgesamt zu hellen und kontrastarmen Fassade überdeutlich heraus...


    ^ man darf aber auch nicht die starke Phase der Entstuckung, vor allem in Berlin, vergessen. Das gab es in Leipzig in den 1920/30er Jahren damals so nicht und wurde zu DDR-Zeiten auch nicht wirklich praktiziert.

    So allgemein kann man das leider nicht sagen...


    000stuckkg1fjs.jpg


    :mad:

  • Sehr schöner Vergleich, bei dem man sich (mal wieder) fragt, warum die originale Farbgebung nicht berücksichtigt wurde.

    Auch wenn ich Ihnen zustimme, dass dieses zarte Altrosa, das auf dem mittleren Bild noch zu erkennen ist, durchaus eine erhaltenswerte Farbgebung für diesen Kopfbau gewesen wäre (ich finde allerdings auch die nun gewählten Töne durchaus geschmackvoll...), scheint es mir doch angebracht, darauf hinzuweisen, dass die Formulierung "originale Farbgebung" etwas problematisch zu sein scheint. Auf welche der vorherigen farbgebungen beziehen Sie diese Formulierung? Denn wenn Sie das linke Bild von etwa 1929 ansehen und mit den beiden anderen vergleichen, dann sehen Sie, dass die wohl wahrhaftig originale Farbgebung hinsichtlich der hell-dunkel-Kontraste genau anders herum war. Die Bänder mit den Fenstern waren heller als die Bänder dazwischen. Offenbar wurde das Farbkonzept bei einer früheren Renovierung (wann die wohl war? Schon zu DDR-Zeiten?) gänzlich umgekehrt. Hätte man die ursprüngliche Kontrastierung heute wieder nachgeahmt, würden die dunklen Fensterläden sich wohl noch schärfer vom helleren Untergrund absetzen. Allerdings hätte man sie ja auch gar nicht so stark eindunkeln müssen. Da wurde beim neuen Farbkonzept offensichtlich auf eine größere Kontrastwirkung gesetzt.

  • ^ und ^^:


    Was das Farbkonzept beim Kleisthof angeht, muss man zunächst sagen, dass die Coppistraße 23 nie altrosa war. Das täuscht auf dem mittleren Foto in der Collage. Etwas besser kommt die Farbe vor der Sanierung hier zur Geltung:


    psx_20210125_10325549cs1.jpg

    Eigenes Foto


    Noch besser bei günstigeren Lichtverhältnissen und noch ohne Netz:


    screenshot493zdfyc.pngQuelle: Screenshot Google Streetview


    Neben der historischen Aufnahme im Ausgangspost gibt es noch andere, die das Haus kurz nach der Erbauung zeigen.


    Das Team "Die Fensterbänder sind dunkler als die Bänder zwischen den Fenstern" wird von folgenden Kandidaten gestützt:


    img_20201119_093550s2ihh.jpgQuelle: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig


    screenshot_20210127_2bci44.jpgQuelle: Eutritzscher Rundblick (die genaue Ausgabe und den Leihgeber kann ich leider nicht mehr ermitteln, bitte da um Verständnis)


    Die Fraktion um User FF167 hingegen wird von diesen Vertretern supportet:


    img_20220223_161837feej4.jpg

    Quelle siehe unten


    Zugegeben, hier sieht man mehr die zweite "runde Ecke" unten rechts, jedoch kann davon ausgegangen werden, dass beide Ecken farblich gleich waren.


    Und:


    img_20220227_090414zvf3q.jpgQuelle siehe unten


    Auch hier wieder die Ecke Coppi-/Lützowstraße wie eben.


    Fazit: Vielleicht kommt es auch einfach ein bisschen darauf an, wie das Licht drauf fällt. Die Fensterläden sind auf jeden Fall identisch mit jenen in anderen jüngeren VLW-Sanierungsprojekten (z.B. Wustmannstraße, Krokerstraße).


    Ein bisschen traurig bin ich, dass bei der Wiederherstellung des Fassadenstucks Detailliebe fehlt. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass sich das mittlere Element leicht vom unteren und oberen unterscheidet:


    img_26842qbcmt.jpg

    Eigenes Foto


    Bei der Sanierung wurden die Elemente entfernt und neu angebracht, jedoch ausschließlich in der Version von oben bzw. unten:


    unbenanntq6e6e.png

    Eigenes Foto


    Das ist ziemlich schade, gerade wenn man bedenkt, dass beim gleichen Projekt sogar Giebel rekonstruiert werden, und dann fehlt hier entweder der Wille zur Präzision oder (kaum vorstellbar) man hat es selbst einfach nicht erkannt?


    Direkter Vergleich:


    gridart_20230627_2207o7d1y.jpgEigene Fotos


    Quelle Bilder 5 und 6: Fritz Riemann: Fritz Riemann, Architekt B. D. A., Leipzig / Mit einer Einleitung von Martin Richard Möbius. Friedrich Ernst Hübsch Verlag, Berlin, Leipzig, Wien 1932, S. 1 und 6.

  • ^immer wieder spannend, sich mit solchen Details zu beschäftigen... Mittlerweile hab ich mir den Kleisthof vor Ort angesehen - Bilder davon gibt's demnächst, jetzt erst mal 'ne aktuelle Sanierung:


    Kohlgartenstraße 69


    000kohlgartenn9uveto.jpg


    kohlgartendresdnersch1mc60.jpg


    000kohlgartenn11mddm.jpg

    größeres Bild


    kohlgartenstrschulebe2bc0u.jpg


    ...im Original sind noch Bekrönungen auf den beiden kleinen Giebeln, sowie eine wetterfahnenartige Zierde auf dem ursprünglich wohl etwas dunkleren Häubchen zu erkennen.


    000kohlgartenn267epz.jpg


    Zustand vor Sanierung:


    000kohlgartena1jie66.jpg


    000kohlgartenn3ancnr.jpg


    000kohlgartenvk11feft.jpg

    größeres Bild


    000kohlgartenvk25ji9n.jpg

    größeres Bild


    000kohlgartenn6kjdgj.jpg


    000kohlgartenn5kjcrn.jpg


    000kohlgartenn7htfe8.jpg


    000kohlgartenn42ic18.jpg


    000kohlgartenn14yqio4.jpg


    000kohlgartenn11kcdqx.jpg


    000kohlgartenn10bixeuz.jpg


    000kohlgartenn804d6v.jpg


    Wie oben bereits zu sehen, ist das links direkt anschließende Gebäude entstuckt, um die Ecke gibt's dann noch als Bonus die Post in der Lilienstr.:


    000kohlgartenn150wesd.jpg


    000kohlgartenn16mcimi.jpg


    000kohlgartenn17n0dk7.jpg


    Früher meinte ich, die Post wäre ein Originalflachdachbau der Moderne aus den 20ern, aber sie hat mal so ausgesehen:


    000kohlgartenvk3qlen6.jpg

    größeres Bild


    Erbaut 1922, Entwurf von Postbaurat Seckt.

  • Merseburger Str. 46 "Reinhard Tempel"


    Das Bistro und Appartement-Hotel lax & Sülze öffnete im November 2021, die Gastronomie muss aber jetzt zum September schon wieder schließen.


    Die Kritik bzgl. Schriftzug wurde 'erhört', das Haus fügt sich durch Graffiti ins Umfeld.


    img_20230728_172758h4fjy.jpg

    ©MartinW


    Hinten raus gibt's Balkone ...


    img_20230728_151305f7fo7.jpg

    ©MartinW


    ... und im Hinterhaus weitere Appartements.


    img_20230728_172847vpcl7.jpg

    ©MartinW

  • Röntgenstr. 5

    Sieht lt. Google-Maps und - Earth so aus, als ob nur die Front saniert wurde.


    img_20230728_1936509ueut.jpg


    img_20230728_193734use6w.jpg

    Google-Maps Mai 2023


    img_20230728_193852x8f49.jpg

    Google Earth Dezember 2022


    img_20230728_195628rqij8.jpg

    Google Earth Dezember 2022

  • ^ Danke für die Info. Ich hatte die Röntgenstraße 5 hier schon mal gezeigt. Btw.: Willkommen zurück im Forum!

    Röntgenstraße 5 alt

    rontgenstrabe5alt6wk2z.jpg


    neu nach niederschwelliger Sanierung aka Farbe-dran-und-gut

    rontgenstrabe5neumlkvb.jpg

  • Pfaffendorfer Str. 21


    Schon 2018 war an der Front keine Sanierungsbemühung zu erkennen.


    2021 führte die l-iz die Adresse als einen von vielen "lost places".


    Und auch bis heute hat sich nix getan.

    Weiterhin stehen Fenster offen (bzw. fehlen Flügel). Hier kann man nicht von "in Sanierung befindlich" sprechen.


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    ©MartinW


  • Die noch nicht so alte Lücke Slevogtstraße 23 ist schon wieder dicht.

    So skandalös die Leidensgeschichte des abgerissenen Altbaus inkl. verschwendeter Steuergelder auch sein mag - beim Neubau wird sich Mühe gegeben. Und wieder ein Beweis, dass es keine zwingenden Gründe gibt, geistlose Architektur zu entwerfen und zu bauen, wenn es selbst bei kleinen Projekten in dreckigen, lauten Nebenstraßen in Möckern so viel besser geht.


    Fotos sind vom 3. Juli und von mir:


    20230703_213711xndcr.jpg


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    Einmal editiert, zuletzt von Ziegel () aus folgendem Grund: Falschen Strang erwischt, sorry! Bitte in "Wohnbauten" verschieben, danke!

  • Statt dieses Projektes in der Karl-Heine-Straße 48 ...


    ... wird in der KH 46 und 48 (oder doch Joseph 44?) nun das Sanierungsprojekt "Josephkonsum" realisiert (wie hier schon mal kurz erwähnt). Google


    Front:


    img_20230811_1322435jcv8.jpg


    Das vormalige Aerobic-Gym wird in Office-Space für Kreative und Start-Ups umgewandelt:


    img_20230811_131933cqdec.jpg


    Josephstraße:


    img_20230811_131718pudm0.jpg

    alle Photos MartinW

  • Naumburger Straße

    Plagwitz

    Sanierung Naumburger 34 ist abgeschlossen,

    Google DAFmap:


    img_20230813_1533081afhd.jpg



    Zwei Häuser weiter, Naumburger 38,

    ist Sanierung und Aufstockung noch im Gange (wie man auch durch die Fenster hindurch gut erkennen kann),

    Google DAFmap:


    img_20230813_1534315di3e.jpg


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    sämtliche Photos MartinW


    Bei Naumburger 36 und 46 tut sich noch nichts.

  • Das Urania-Vereinshaus (Lützowstraße 3A) von 1925 hat an den Schauseiten etwas Farbe abbekommen.

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    ltzowstrae3avereinshax8io1.jpg


    Zur Zeit eingerüstet ist die Senefelderstraße 13-17

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    Eigene Bilder