Nürnberg - Lounge

  • - Die Idee einer Baumpflanzung für jedes Neugeborene finde ich charmant. Hoffentlich bedeutet das bei m.W. ca. 5000 Geburten in Nürnberg auch eine Steigerung. Und dann sollte man die Bäume nicht irgendwohin pflanzen, sondern sie gezielt dazu nutzen, um die vielen völlig kahlen und schnell überhitzenden Straßenzüge in Nürnberg zu begrünen, um dort zum einen mehr Atmosphäre und zum zweiten ein besseres Mikroklima zu schaffen.

    Ja, das läuft dann zwangsläufig auf die Umwandlung von Parkplätzen auf Plätzen und in Straßenräumen hinaus, weil anderer Platz nicht vorhanden ist. Bin mal gespannt, ob die beiden Parteien den darauf folgenden Entrüstungssturm aushalten (wollen)...

  • Hier noch zwei Anmerkungen von mir:


    - 5.000 Bäume

    Die "Stadt" (bzw. SÖR) schafft es aktuell ca. 400(!) Bäume im Jahr zu pflanzen (und das ist bereits ein Kraftakt und eine Verdopplung zu den Vorjahren (siehe https://www.nuernberg.de/inter…_nbg/baumpflanzungen.html). Rund 5.000 Bäume / schafft ein Waldarbeiter im ebenen vorbereiteten Gelände in einigen Tagen. Jetzt kann sich jeder selbst ausrechnen, wie und wo die meisten der 5.000 Bäume gepflanzt werden. Komplette Pflanzung als Straßenbäume ist vollkommen unrealistisch. Es gibt aktuell nicht einmal 30.000 in Nürnberg. Das würde in 6 Jahren also eine Verdopplung bedeuten.


    - Corona

    Ich habe nicht behauptet, dass "nichts" dazu in der Vereinbarung stünde. Das was drin steht, ist aber im Endeffekt fast "nichts", außer einigen Allgemeinplätzen. Es steht genau null drin, wie mit der kommenden Situation konkret umgegangen werden soll.

    Entweder es wird (an-)erkannt, dass Corona massive Auswirkungen hat, insbesondere auf die finanzielle Situation. Dann ist es aber unglaubwürdig und Themaverfehlung Anfang Mai auf 13 Seiten alles aufzuzählen, was neu und zusätzlich kommen soll (und zum größten Teil in den letzten 6 Jahren mit Hochkonjunktur nicht umgesetzt werden konnte). Oder das ganze wird als nicht weiter dramatisch und nur geringem Einfluss auf die Finanzeneingeschätzt und der Corona-Vorspann ist nur der aktuellen "Aufgeregtheit" großer Teile der Bevölkerung geschuldet.

    Anders formuliert:

    • die handelnden Politiker sehen die Folgen, verschweigen sie aber zum aktuellen Zeitpunkt und tun so, als sei alles unter Kontrolle und ohne Einschränkungen machbar (halten die Bevölkerung also für dumm, bevor die Zustimmung der Parteigremien eingeholt wurde oder der Wähler merkt, dass die Wahlversprechen schon vor dem 29.03. obsolet waren)
      oder
    • die handelnden Politiker sehen die Folgen der aktuellen Lage eben nicht und handeln "weiter so" als würde nichts schlimmes kommen und planen das Geld mit vollen Händen auszugeben.

    Ich weiß nicht, welche Hypothese für die Stadt und uns Bewohner die bessere wäre...


    nur nebenbei: in vielen Umlandgemeinden wurden schon Einsparungen und Verschiebungen diskutiert bzw. beschlossen. Die große Schwester im Süden ist auch schon viel weiter und fängt das Kürzen an (https://www.sueddeutsche.de/mu…steuerausfaelle-1.4904389). In München rechnet man bei einem Haushalt von 7,1 Mrd € / 2020 mit Mindereinnahmen von mind. 662 Mio. Bricht man die Zahlen auf Nürnberg herunter, ergibt sich bei einem Haushaltsvolumen von geplant knapp 2,1 Mrd. € sogar mind. 220 € Mindereinnahmen und damit mehr als vom Kämmerer bisher angegeben. (interessant ist auch der Vergleich pro Kopf: da liegt Nürnberg bei knapp über 4.000 € je EW und Jahr, München bei gut 4.800€ => so arm oder finanzschwach ist Nürnberg also nicht, wie oft und gerne behauptet wird)

    In Nürnberg werden aber erstmal neue Posten geschaffen oder bestehende höher gruppiert. Neben einem Stadtrechtsdirektor gibt es beim OBM bspw. auch eine neue Stelle für "Onlinemarketing". Und das wird noch nicht alles gewesen sein...

  • Also ich glaube schon, dass man die Projekte trotzdem stemmen könnte. Bloß eben mit einer Neuverschuldung. Bei den hohen Fördergeldern die Nürnberg beispielsweise für das Konzerthaus hinterhergeschmissen werden, wäre es ja dumm dieses jetzt nicht zu bauen. So wie ich den Kurs der Stadtpolitiker verstanden habe, soll es so wie in Fürth laufen. Also erst (jetzt) die große Investitionsoffensive und dann wird gespart. In Fürth funktioniert das ja außerordentlich gut, die Frage ist bloß, ob Nürnberg das mit dem Sparen so hinbekommt.

  • Ich denke auch das es fatal wäre, jetzt die in den Startlöchern stehenden Projekt zu kassieren. Das alles sind Investitionen die Arbeitsplätze schaffen. Noch dazu ist eine höhere Verschuldung aufgrund der derzeit noch sehr niedrigen Zinssätze ja relativ günstig zu haben.

    Gespart werden muss natürlich auch, aber dann eher bei den Sachaufwänden, nicht beim Invest.

    Projekte in der Ferne, also noch nicht angeplante, sollten ebenso auf den Prüfstand..


    Das Verdienst der Ära des OB Maly war es ja, trotz diverser Krisen seit Anfang der 2000er stetig den Invest hoch zu halten und Fördergelder bestmöglich abzugreifen. Das ist vielen nicht so gegenwärtig, aber die Stadt handelte hier schon recht zukunftsorientiert. Projekte wie das Schauspielhaus, das Langwasserbad, die Stadtbibliothek, das Nordklinikum, die Anschaffung der neuen Fahrzeuge für die VAG, die Straßenbahn- und U-Bahnbauprojekte und vieles mehr sind ja Dinge, die in vielen anderen ähnlich großen Kommunen seit 20 Jahren weitgehend ausblieben oder nur im kleinen Rahmen passierten. Da gibt es inzwischen ein riesigen Investitionsstau.

    So wuchs zwar Nürnbergs Schuldenberg, ebenso aber das Vermögen der Stadt. Durch die niedrigen Zinsen und den positiven Effekten für die lokale Wirtschaft war dies durchaus vernünftig.


    Ich hoffe so bleibt es und bin da auch recht zuversichtlich.


    d.

    Einmal editiert, zuletzt von Dexter ()

  • Also 400 Straßenbäume pro Jahr sind wirklich ärmlich, Leipzig hat sich jetzt 1000 als Ziel gesetzt. Außerdem müsste man weniger neu pflanzen wenn man sich um die Pflege der älteren kümmern und nicht reflexhaft bei jeder Platz Neugestaltung sämtliche vorhandenen fällen würde. Ich denke hier liegt in erster Linie ein strukturelles Problem vor.

    Den Konzertsaal jetzt nicht zu bauen wäre wirklich schlecht, da so ein Angebot ja auch durchaus ein Standortfaktor ist.

    Zum sparen anbieten würde sich eher ein abgespeckter Frankenschnellweg und ein Verzicht auf die Kulturhauptstadtbewerbung. Wobei gerade in letzteres ja leider schon sehr viel Geld geflossen ist, sodass mans vermutlich auch durchziehen könnte.

  • Der Vorschlag von Olaf Scholz, Kommunen zu entschulden schlägt ja hohe Wellen. Meine Frage wäre, ob Nürnberg eigentlich unter die 2500 betroffenen Städte/Gemeinden fallen würde. Mein Bauchgefühl sagt da irgendwie, dass es uns doch noch „zu gut“ geht. Eine Liste mit den Städten konnte ich nämlich nicht finden.

  • Hat zwar ein paar Tage gedauert, aber in der NZ steht was dazu. ;)

    Demnach haben Städte wie Nürnberg Fürth und Hof zwar hohe Schulden, aber ausschließlich Altschulden aus dem Strukturwandel und vorherigen Krisen wie der Finanzkrise, die nicht beim Scholz Plan berücksichtigt werden. Finde ich um ehrlich zu sein etwas fragwürdig hier so zu unterscheiden, auch wenn es den Ruhrpottstädten z.B. natürlich deutlich schlechter geht.

  • Objektiv gesehen ist Nürnberg aber keine arme Stadt. Wenn man ein bisschen in Deutschland unterwegs ist kann man schnell Städte entdecken, die echte Probleme haben. Nürnberg liegt in einem wirtschaftlich eher florierendem Dreieck mit Erlangen und Fürth, erlebte jetzt Jahrelangen Zuzug und zahlreiche Investitionen. Investitionen benötigen oft kredite und bedeuten Schulden, aber dem steht eben auch Vermögen gegenüber.

    Das ist nicht vergleichbar mit der Situation von Städten wie z.B. Duisburg oder Plauen.

    Mich überrascht das nicht.

  • Nürnberg ist keine arme Stadt, sondern aus meiner Sicht genau das Gegenteil (kann auch leicht an vielen Kennzahlen gezeigt werden, siehe bspw. oben). Das Problem ist eher, dass "man" sich zum einen gerne mit München, Frankfurt und Stuttgart, als den drei anderen größeren Städten im Süden misst, die aber eine halbe bis eine Liga höher spielen (Landeshauptstädte bzw. zentraler Knoten und Finanzzentrum). Zum anderen leistet sich Nürnberg viele Leistungen, für die eigentlich andere staatlichen Ebenen zuständig sind oder die für Nürnberg eine halbe Nummer zu groß sind. Damit fehlt dann Geld an anderer Stelle...

    Beispiele dafür sind (einfache Aufzählung, ohne auf mögliche Gründe oder Ursachen einzugehen):

    • ein umfangreiches kommunales Schulsystem, dass bald 100 Mio. € im Jahr kostet (eigentlich Aufgabe des Freistaats Bayern)
    • eine Voll-U-Bahn, die inzw. über 20 Mio. € im Jahr nur für Sanierungen kostet (die (noch) nicht gefördert werden)
    • einen Frankenschnellweg, der seit vielen Jahren alleine für Planungen zwischen 5 und 10 Mio. € im Jahr kostet (eigentlich Aufgabe des Bundes, ist eine kreuzungs- und anbaufrei Verbindungsstraße zwischen zwei Autobahnen doch wieder eine Autobahn, zumindest dem Sinn nach folgt man dem Bundesfernstraßengesetz)
    • einem Staatstheater, das aber mit über 25 Mio. € im Jahr, oder der Hälfte, von der Stadt finanziert wird
    • einem umfangreichen Schulsozialdienst mit Psychologen und Sozialpädagogen (eigentlich Aufgabe des Freistaats Bayern, der das inzwischen verstärkt fördert, aber kaum in Nürnberg, da hier bereits vorhanden)
    • zahlreiche Hochschulgründungen in den letzten 150 Jahren. Die WISO, die TH Nürnberg Georg-Simon-Ohm, die (ehem.) Erziehungswissenschaftliche Fakultät, die Akademie der bildenden Künste sowie die heutige Hochschule für Musik waren alles städtische Gründungen und sind irgendwann, nachdem die Stadt Nürnberg diese jahrelang als "freiwillige Leistung" finanziert hat, verstaatlicht worden.
    • eine umfangreiche kommunale Museumslandschaft und Finanzierung eines wesentlichen Teils des Germanischen Nationalmuseums,
    • ein Amt für internationale Beziehungen
    • usw.


    Alleine die ersten 3 bis 4 Punkte sind in Summe mehr als die komplette Verschuldung der Stadt (aufsummiert über die letzten 50 Jahre). Das ist, wie nothor geschrieben hat, mit anderen Städten nur bedingt zu vergleichen. Ich bin zwar Lokalpatriot und immer dafür Nürnberg toller, besser, schöner usw. usf. zu machen! Aber ganz ehrlich, warum sollte Nürnberg hier im Vergleich zu anderen Kommunen, denen es wirklich schlecht geht, entlastet werden?



    ps: Erst seit wenigen Jahren ist der Freistaat in Nürnberg engagierter bei der Sache und stärkt und entlastet die Stadt (vermutlich da München einfach nicht mehr kann). Die neue TUN ist die erste Hochschule, eigentlich sogar Uni, die nicht von der Stadt initiiert und bezahlt wird. Das Neue Museum, wird dieses Jahr übrigens 20 Jahre(!), war das erste staatliche Museum in Bayern außerhalb Münchens.

    Mit Heimatministerium, Gesundheitsministerium, Landesamt für Informationssicherheit und anderen kleineren und größeren (Teil-)Behörden, wie bspw. dem Landesamt für Statistik in Fürth ;), wird auch endlich der bisher stark unterrepräsentierte staatliche Sektor gestärkt und öffentliche, krisensichere, passabel bezahlte Arbeitsplätze geschaffen, die die regionale Struktur stärken.

  • Sorry, Planer, bei Deiner Aufzählung muss ich ein bisschen relativieren:

    • Das Schulsystem ist nicht alleinige Aufgabe des Freistaats Bayern, sondern wird zwischen Staat, Stadt, privaten und kirchlichen Trägern geteilt. Auch in München gibt es z.B. staatliche wie auch städtische Gymnasien.
    • Das heutige Staatstheater Nürnberg war lange Jahre ein kommunales Haus, genauso wie etwa das städtische Theater Augsburg oder das Mainfrankentheater Würzburg. Der Reihe nach wurden und werden diese Häuser jetzt zu Staatstheatern, was nichts anderes bedeutet, als dass der Staat hier finanziell einsteigt, die Reputation erhöht und einen (m.W. hälftigen) Kostenanteil übernimmt, wodurch die Stadt Nürnberg seit bald 15 Jahren finanziell entlastet worden ist.
    • Ähnliches gilt für die von Dir genannten Hochschuleinrichtungen. Die sind samt und sonders seit Jahrzehnten in staatlicher Trägerschaft – ob als eigenständige Hochschulen oder als Teile der FAU
    • Beim Germanischen Nationalmuseum als Einrichtung der Leibniz-Gemeinschaft tragen in erster Linie die Bundesregierung sowie die 16 Länder die Finanzierung. Wie groß hier noch der städtische Anteil ist, weiß ich allerdings nicht.

    Völlig richtig bewertest Du aus meiner Sicht, dass der Freistaat vor etwa 20 Jahren endlich begonnen hat, Nürnberg zu „entdecken“ und strukturell wirklich zu entwickeln, indem Kultureinrichtungen, Behörden und Hochschulen um- und angesiedelt werden.

    Was nun die eigentliche Thematik betrifft, welche Städte Bund und Länder finanziell entlasten sollten, bin ich nicht der Meinung, dass man nur die ärmsten und verschuldetsten entlasten sollte, ohne dabei darauf zu achten, wie diese Städte in ihre missliche Lage gekommen sind. Als Grundprinzip lehne ich es ab, dass diejenigen, die verhältnismäßig gut und sparsam gewirtschaftet haben, in der jetzigen gesamtgesellschaftlichen Krise sich selbst überlassen bleiben, während andere pauschal entlastet werden würden.

    Offenbar ist ja nun gestern von der Koalition auch ein anderer Ansatz beschlossen worden, nämlich die Städte bei den steigenden Sozialausgaben zu entlasten. Das halte ich für einen cleveren Ansatz: Denn somit werden situationsadäquat diejenigen unterstützt, die ausweislich steigender Sozialausgaben von den Auswirkungen der Krise betroffen sind. Man setzt also beim akuten Problem an und nicht bei der Ausgangssituation.

  • Ich hab einen Tipp um sich mal vor Augen zu führen, wie weit wir in den letzen Jahren in Nürnberg gekommen sind: Google Street View hat (wie ich gerade festgestellt habe) noch sehr altes Material aus etwa 2011/12 würde ich schätzen. Eigentlich ist es ja „nur“ acht Jahre her, aber man kann sich echt darin verlieren, weil sich in der Zeit doch deutlich mehr getan hat, als man so denkt. Es ist echt empfehlenswert.

  • Ja das stimmt, da wurden schon viele Projekte hochgezogen! Leider aber auch einiges an Altem und vorallem Grünflächen vernichtet, ohne Ausgleich dafür zu schaffen. Das wären doch auch Werte gewesen?

  • Jawoll, meine Freude ist, wenn auch wegen der 2,5-jährigen Wartezeit etwas getrübt, unglaublich groß! Nürnberg bekommt spätestens ab 2023 ein 365€-Ticket! Vor allem, da wohl der Rest (Fürth, Erlangen, Schwabach, Roth und die entsprechenden Landkreise) sich vorstellen kann mitzuziehen, ist das ein extrem starkes Angebot. Also wer dann noch als Städter der Meinung ist ein Auto zu „brauchen“, der sollte sich nochmal genau durchrechnen, was denn gelegentliche Taxifahrten und Mietwägen im Vergleich zum eigenen Kfz kosten. Meins kommt, wenn das Ticket nicht nur in Nürnberg gilt, sicherlich weg.

  • Das wäre wirklich ein Meilenstein in der Verkehrswende! Im Zusammenspiel mit der Erhöhung der KfZ-Steuer haben wir dann eine Situation, in der innerstädtische Mobilität via ÖPNV in etwa soviel kostet wie allein die Steuer eines mittelgroßen KfZ.

  • Wow, ich hatte den Glauben schon verloren. Das ist ja in der Tat deutschlandweit einzigartig. Jetzt bitte noch ein paar Straßen in der Südstadt sperren, um den Menschen den Umstieg zu erleichtern (also psychisch), dafür die Industriegebiete besser an den öffentlichen Verkehr anschließen. ;)

  • Dann wollen wir nur hoffen, dass es den VGN nicht zerschießt, immerhin ist das eine Art des Alleingangs innerhalb des Verbunds. Aber natürlich immer noch besser (und verkehrlich wirksamer), als wenn ein solches Ticket nur für das Nürnberger Stadtgebiet gelten würde. Und die ab 2021 gültig werdenden Änderungen zum Sozialticket sind wirklich stark.


    Aber ein gutes Angebot alleine reicht nicht, um "Wiener Modell-Verhältnisse" zu erreichen: Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung, strikte Kontrollen, Neuverteilung des Straßenraumes zur Herstellung von mehr Verkehrsgerechtigkeit usw. gehören dazu. Das an all diejenigen, die glauben, ein 365€-Ticket alleine bewirke eine Mobilitätswende...

  • Unsere Stadt soll grauer werden

    Für die unbeliebte Reihe der ergrauenden Nürnberg habe ich mal wieder zwei Beispiele einer Fassadenrenovierung durchaus schöner Nürnberger Altbauten.


    Beispiel 1, die Flurstraße 2 in St. Johannis am Nordklinikum:


    IMG_9669.jpg


    Vom Vorzustand kann man sich auf Google Streetview ein Bild machen. Immerhin zweifarbig war die schöne, handwerksmeisterlich erstellte Gründerzeitfassade durch die vergangenen Jahrzehnte gekommen, nun ist alles in einem einheitlichem hellgrau getüncht.


    Beispiel 2, die Schwabacher Straße 82 in St. Leonhard


    Vorher, man konnte sich noch zwei verschiedene Farbeimer leisten und hat die fein gegliederte Fassade so gut in Szene gesetzt:


    IMG_7128.JPG


    Jetzt, es alles mit einheitlichem Grau überzogen:


    IMG_7128a.jpg


    Würde man nun die alten Plastikfenster gegen schicke neue Sprossenfenster tauschen, die man auch in einer attraktiven Farbe bestellen könnte, z.B. einen Mintgrün oder einem hellen Blau, dann würde die Fassade schonwieder viel mehr hermachen.

  • Da reibe ich mir auch die Augen. "Zu marode", für mich ein absolutes Reizwort. Vor allem wenn man sieht welche Alternativen da vorgeschlagen werden: Unter der Theodor-Heuss-Brücke (im Ernst?) oder auf einem Parkplatz? Was haben diese Standorte was der Marientorzwinger nicht hat?

    Ich würde es verstehen wenn dessen Sanierung ansteht und man deshalb keine Zwischennutzung anvisiert, aber an der Nordspitze dieses Mauerabschnitts tut sich auch seit einem Jahr nichts mehr, ich fahre da jeden morgen dran vorbei.