Hamburg Gossip - News & Info

  • Anbei ein Bild von vor einer Stunde. Leider mit Iphone aufgenommen, deswegen nicht wirklich hochwertig. Momentan ist man dabei, die alten Gleisanlagen zu entfernen. Deswegen die Bagger, die zu erkennen sind:


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  • Ich weiss nach wie vor nicht recht ob ich es gut finde, dass das neue Theater an solch prominenter Stelle ohne jeden Wettbewerb und ohne jede Beteiligung der Oeffentlichkeit entworfen und gebaut werden kann - nur weil das ganze offiziell im Hafengelaende stattfindet. Mal sehen was dabei letztlich fuer ein Entwurf herum gekommen ist.

  • Die Handelskammer hat ein neues Papier vorgestellt


    DIE WELT ZU GAST IN HAMBURG - Eine Zehn-Jahres-Strategie für den Hamburg-Tourismus.


    Artikel hier + Direktlink zum PDF (14 MB) hier


    Ich hab's bislang nur ueberflogen. Das Paipier enthalt wie immer viele gute Ideen, aber auch einige Schwachssinnsforderungen wie zB die elende Seilbahn nach Steinwerder...


    PS: Zur Seilbahn - was fuer ein Bloedsinn. Mehr oder weniger jedermann koennte das Projekt (wenn es den in der Tat kommen sollte) schlicht und einfach mit Eingaben und Klagen gegen die Planung verzoegern. Selbst wenn man dafuer ist: Wer glaubt denn im Ernst daran, dass sowas bis zur IGS 2013 fertig geplant, rechtssicher genehmigt, komplett gebaut und in Betieb sein koennte?

  • Aha, die Handelskammer möchte gerne die "Sofatouristen", welche bei Freunden und Verwandten übernachten, in die Hotels locken, fordert aber gleichzeitig mehr Hotels im Luxussegment. Von Hostels ist nirgendwo die Rede. Doch an denen mangelt es noch zu sehr in Hamburg. Und manche Hostels, die es in Hamburg gibt, findet man nicht in international beliebten Buchungsportalen wie Hostelworld oder Hostelbookers.
    Also, wenn es ein größeres Hostelangebot mit günstigeren Preisen in Hamburg gibt, dann würde ich für meine Heimatbesuche wohl auch ein Hostelbett buchen. In Berlin gibt es ja bekanntermaßen Hostels im Überfluss, und der Konkurrenzkampf ist so hart, dass man schon ein Bett für 9 Euro/Nacht bekommen kann. Das gleiche gilt für Prag und Budapest. Auch London hat weitaus mehr Hostelangebote als Hamburg, auch bezogen auf die Stadtgröße.
    Aus Ertragssicht sind Hostels zwar nicht der Hammer, aber wenn man sich als junge Stadt präsentieren will und somit für junge Leute attraktiv ist, dann müssen entsprechende ausreichend vorhandene Übernachtungsangebote geschaffen werden. Es gibt dann ja auch die Klientel, die grundsätzlich nur in (guten) Hostels nächtigt, weil man dort einfach schneller in Kontakt mit anderen Gästen kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von DiggerD21 ()

  • Hamburg Ansichten

    Zwei interessante Sichtweisen auf die Stadt Hamburg:


    http://videos.arte.tv/de/video…t_von_morgen-4266574.html (Link zeitlich begrenzt) Sehr sehenswerte Reportage zur Stadt der Zukunft u.a. am Bspl. Hamburg.


    "Zeit" vom Donnerstag (24.11.11) ein Artikel von Hajo Rauterberg zur Architketur in HH. Praktisch ein Pamphelet gg moderne Architektur oder viel eher ein Manifest für den Stillstand und die Musealisierung der Stadt, aber trotzdem sehr lesenswert. Titel: "Schluss mit klotzig".


  • "Zeit" vom Donnerstag (24.11.11) ein Artikel von Hajo Rauterberg zur Architketur in HH. Praktisch ein Pamphelet gg moderne Architektur oder viel eher ein Manifest für den Stillstand und die Musealisierung der Stadt, aber trotzdem sehr lesenswert. Titel: "Schluss mit klotzig".


    So sehr ich Kritiker verstehen möchte: was ist "Nicht-klotzige Architektur" ? Eine Pyramide? Ein Klotz mit Chi-Chi? Was ist hier gemeint?
    Wenn damit "hochwertiges Handwerk" gemeint sein sollte, wäre es doch erst recht ein Plädoyer für eine Architektur des Kapitals?

  • aber wenn man sich als junge Stadt präsentieren will und somit für junge Leute attraktiv ist, dann müssen entsprechende ausreichend vorhandene Übernachtungsangebote geschaffen werden.


    Ich vermute mal der 'Hostel' Markt wird immer ein Nischenmarkt bleiben. Im 'Mainstreamsegmen' werden dafuer mehr und mehr guenstige Schicht-Hotels fuer Touris gebaut in denen man einfach nur zum Schlafen einkehrt und von denen man ausser einem sauberen Bad und einerm weichen Bett nichts weiter erwartet.


    Ich denke da an sowas, sowas, sowas und sowas.

  • Zeit-Artikel Schluss mit klotzig!

    Der schon vor ein paar Tagen angesprochene ZEIT-Artikel steht jetzt online. Leider ohne die Bildbeispiele; Der Artikel wird mit einem Bild Des Kraftwerkgebäudes Karolinenstr. unter der Messe aufgemacht und zwigt darüber einige aktuelle Verschandelungen (Aufstockungen) aus dem Bereich der Innenstadt.


    Für mich ist es nur eine Abwehr der gedankenlosen Jedermannarchitektur der monotonen Glasfassaden die uns in vielen Städten seit einigen Jahren um die Ohren geschlagen werden.


    Also bitte: nicht gleich Contro geben um diese ganzen "Witzischkeiten" der Hafencity zu verteiligen, mal zuende lesen (im Print ist es eine ganze Seite) und ein wenig drüber nachdenken.

  • Nach Meinung des Autors wird Hamburg zuhnehmend durch beliebige Bauten verschandelt. Das lebendige Miteinander gehe verloren. Für diese Entwicklung macht er drei Prinzipien verantwortlich: 1. Das Geld, 2. Das Geschäft und 3. Die Rendite.


    Er sieht eine Dominaz von Sachzwängen und Technokraten, die den Charakter des Stadtbilds gefährde.


    Diese Kritik teile ich zum großen Teil. Die Austauschbarkeit vieler Neubauprojekte verhindert die Identifikation. Das Denken und Planen sollte mehr durch Kleinteiligkeit und Extravaganz geprägt sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Donjon05 ()

  • ^^Ach Herrjeh! Da hat unser Hamburger Intellektuellen-Fachblatt seinem Stammpublikum mal wieder nach dem Munde geschrieben. Der Artikel koennte genausogut heissen 'Hanno Rauterberg will unseren Kaiser Wilhelm wieder haben'. Ich frage mich wozu sich die 'Zeit' eigentlich einen 'Architekturkritiker' leistet wenn der dann nichts weiter zu Stande bringt als ein halbgares Lamento.


    Ueber Meinungen und Ansichten kann man ja bekanntlich trefflich streichen, aber Hanno Rauterberg bringt es doch in dem Stueck auf eine erstaunliche Anzahl von schlichten Sachfehlern, die sich mit etwas Kenntnis haetten vermeiden lassen. Das kommt halt dabei heraus wenn der hauseigene Kunstkritiker nebenbei auch Architektur machen muss. Man kann ihm vielleicht nicht mal vorwerfen, dass er daran irgendwie scheitert.


    Ein paar Beispiele:


    Selbst Hamburgs berühmte Silhouette mit den fünf Hauptkirchen ist vor der neuen Bauwut nicht mehr sicher. Von der Alster aus gesehen, schiebt sich nun vor die Türme von St. Petri und St. Jacobi ein bulliges Gebäude mit grellgrünem Kupferdach, die Europa-Passage, für die ein altes Kontorhaus weichen musste.


    Unabhaengig davon ob einem die Passage gefaellt oder nicht: Die Behauptung, dass sie die Stadtsilhouette ignoriert ist schlicht falsch. Die Passage hat zur Alster hin die selbe Kubatur wie der Vorgaengerbau. Das ist allein schon dadurch sichergestellt, dass seit 1949 hier die ueber die normalen Bauvorschriften hinaus Binnenalster-Verordnung gilt. Es mag ja sein, dass Hanno Rauterberg der Bau nicht gefaellt. Die Behauptung, dass er sich nach Materialitaet und Massstab nicht einfuegt ist aber schlicht falsch.


    Am Heuberg zum Beispiel hat man deshalb zahlreiche Ahornbäume gefällt und durch tannenbaumartig zurechtgestutzte Lebensbäume ersetzt. Dazu gibt es polierte Steinbänke, die stark an Sarkophage erinnern – schöner kann kein Friedhof sein


    Daran ist erstmal nichts falsch. Aber ich fuerchte hier hat schon - obwohl der Umbau nicht so sehr langer her ist - die rueckwaertige rmoantische Verklaerung eingesetzt. Der jetzt mit 'Thuja plicata' bepflanzte Platz war bis ehedem ein Parkplatz. Moechte Herr Rauterberg ersthaft diesen ehemalligen Zustand wieder zureuck haben? Die Mehrheit der alten Baueme ist nebenbei nicht gefaellt worden solndern steht am Rande des 'neuen' Platzes, hier rechts im Bild.


    In der Karolinenstraße, am Rand der City, haben die Architekten einen alten Backsteinbau geradezu vergewaltigt, er wurde halb aufgeschnitten und dann einem ondulierten Messegebäude einfach einverleibt.


    Um das beurteilen zu koennen waere es hilfreich gewesen wenn man seinerzeit bei den Planungen zur neuen Messe anwesend gewesen waere. Ich war bei allen Siztungen dabei, aber einen Zeit-Redakteur habe ich dort nie gesehen. Das in der Tat mehr als fragwuerdige Resultat des angeschnittenen Backsteinbaus war explizit nicht der Wunsch der Architekten (Ingenhoven Overdiek), die eine andere Loesung wollten. Der Erhalt der Baus mit amputiertem Giebel - auch wenn er im neuen Kontext nicht mehr passt - war eine nachdrueckliche Forderung der Bewohner des Karoviertels. Die Buerger (das hat man davon wenn man sie fragt) bestanden auf der am Ende realisierten Loesung.


    Oft mangelt es der Stadt an Selbstbewusstsein, sie fürchtet, ein Bauherr könnte womöglich Hamburg verlassen und sich irgendwo fernab, im Lüneburger oder Norderstedter Gewerbegebiet niederlassen.


    Das hat leider nichts mit mangel an Selbstbewusstsein zu tun, sondern es ist schlicht die Realitaet. Haette man Unilever zB nicht entgegen der Projektplanung das Elbgrundstueck in der Hafencity gegeben, dann waere der Konzern aus Hamburg weggezogen mitsamt hunderten (tausenden?) Jobs. Der Fall SAP (zieht in ein paar Jahren von der Hafencity an die Alster) ist ein zweites Beispiel. Haette SAP das Grundstueck an der Alster nicht bekommen (das Elysee Holtel wollte es auch haben) waere SAP aus Hamburg weggezogen. Das mag man bedauern, aber so sieht es nun mal aus. Entscheidener waere es - statt zu lamentieren - dafuer zu sorgen dass die Firmen dann an den neuen Hamburger Standorten hochwertig bauen.


    Dabei muss er nur vor die Tür seiner Behörde an der Stadthausbrücke treten, schon schlägt ihm der Trübsinn entgegen


    Was erwartet Hanno Rauterberg vom ehemaligen Hamburger Gestapo-Hauptquertier nach 60 Jahren Sparzwang und Behoerdennutzung? Ein Grand Hotel? Und was genau an dem Zustand ist Joern Walter vorzuwerfen? Hat Hanno Rauterberg noch nicht mitbekommen, dass die Behoerden in einen Neubau nach Wilhelmsburg zieht? Wenn der alte Bau zu grau und trist ist, dann hoffe ich, der Neubeu ist bunt genug fuer den Architekturkritiker der Zeit? Nebenbei erlaubt der Umzug endlich die denkmalgerechte Wiederinstandsetzung des Baus an der Stadthausbruecke - inklusive der Rekonstruktion des im Krieg zerstoerten Eckturms.

    In Sichtweite steht dort das feingliedrige Hochhaus des Springer-Verlags, ein großartiges Beispiel der Nachkriegsmoderne


    - ohne Worte -

  • ich muss dennoch dem Journalisten trotz kleiner Ungenauigkeiten im Prinzip recht geben. Solch einen fachkundigen Weitblick würde ich mir auch von der Behörde öfter wünschen.

  • Schlimm, diese Kunst- und Architekturkritiker, die doch gar keine Ahnung von den Sachzwängen haben und die unbedingte Genialität des architektonischen Entwurfes nicht schätzen. Letzteres liegt vermutlich daran, dass die Genialität der Banalität gewichen ist. Die Stringenz des Entwurfes weicht einer verklausulierten und vor allem konstruierten Analyse, aus der sich alles und nichts herleiten lässt.
    Vielleicht wäre es ratsamer sich über den Architekten Gedanken zu machen, als über den Kritiker.
    Denn in manchen Punkten hat Rauterberg doch Recht. Die Argumententationsstränge des Entwerfenden ziehen sich immer auf die Sachzwänge (determiniert durch den Investor) und den Oberbaudirektor zurück. Der Architekt ist eben oftmals nicht in der Lage unter diesen Bedingungen, die ja nun nicht erst seit 10 Jahren das entwerferische Handeln bestimmen, anspruchsvolle und ästhetische Objekte (und es ist nicht nur für das Auge des Zeit-Lesers bestimmt) zu entwerfen. Es soll nicht um eine überladene Fassadengestaltung geben, aber spannungsreicher als Raster-Loch-Fassaden darf es schon einmal sein: spannungsreicher als die Europapassage, deren Geste (ich hoffe ein umgedrehtes Schiff oder Kathedrale) deplatziert ist oder oder wirkungsvoller als ein Entwurf, der sämtliche Spannung aus dem Gebäude nimmt (vgl. Aufstockung an der Poststraße Ecke Gerhofstraße).

  • Richtig, auch in der Architektenschaft heißt es letztendlich : "Die Gründe des Scheiterns interessieren nicht". Sieht ein Gebäude auf Grund von Sachzwängen schlecht aus, ist und bleibt das auch schlecht.


    So richtig verstehe ich aber nicht, wo die Reise hingehen soll: Wenn jetzt "ganz anders als bisher" gebaut werden soll, bedeutet das doch bloß eine weitere Fortführung der im Moment praktizierten Philosophie der Ego-Häuser, die nirgends reinpassen. Und eine Gestaltungssatzung will der Autor doch auch nicht durchsetzen. Wie soll also gebaut werden?

  • Ich war bei allen Siztungen dabei, aber einen Zeit-Redakteur habe ich dort nie gesehen. Das in der Tat mehr als fragwuerdige Resultat des angeschnittenen Backsteinbaus war explizit nicht der Wunsch der Architekten (Ingenhoven Overdiek), die eine andere Loesung wollten. Der Erhalt der Baus mit amputiertem Giebel - auch wenn er im neuen Kontext nicht mehr passt - war eine nachdrueckliche Forderung der Bewohner des Karoviertels.


    Warum wurde denn der Giebel amputiert? Die Umleitung der Lagerstraße war ja wohl kein besonders genialer Schachzug.