Die Planung beinhaltet auf den ersten Blick ganz ordentliche Bausteine. Die eher zu niedrigen Ziegelhäuser und die Proportionen des Boulevards gefallen mir gut, die Überdachung ist in Ordnung, wenn sie tatsächlich so transparent und filigran umgesetzt werden kann.
Der Höhenversprung der San-Francisco-Straße ist erst einmal ungünstig, da man sich nun schlechter im Straßenraum orientieren kann (Elbblick verstellt), aber im Prinzip wird das überfrachtete Konzept des Cruiseterminals (Sternehotel über Terminal über Busbahnhof ??) entspannt.
Glücklicherweise sind die Waterfront-towers von Egeraat schon lange Geschichte. Deren Nachfolger sind belanglos, aber ordnen sich einer Art städtebaulichem Konzept unter (Flächige Ziegelbauwerke vs. helle, höhere Punkthäuser), wie auch schon am Brooktorkai u.a..
Leider ist der Portzamparc-Bau auf den ersten Blick autistisch und ohne städtebauliche und architektonische Qualität. Und wenn das Gebäude inhaltlich keine "Leuchtturm-Funktion" mehr besitzt (Elbphilharmonie - Science Center - XX ), darf es sich eigentlich an prominenter Stelle nicht so breit machen. Diese Logik wurde mir in zahlreichen Vorträgen über den Städtebau der Hafencity eingetrichtert.
Grundsätzlich empfinde ich Stadtentwicklungsmaßnahmen in dieser Größenordnung als eher abstoßend. Den BGF-Schleudern sieht man teilweise das Ringen um Fläche an, und ob tatsächlich die lokalen Produzenten in den Boulevard einziehen werden -wie in der Visualisierung suggeriert- wird sich zeigen.