Lehrter Stadtquartier & Hauptbahnhof Umfeld

  • Wegen der hohen Lärmbelastung durch den Bahnverkehr sind Wohnungen am Humboldthafen unwahrscheinlich. Wenn das Bahnsteigdach doch noch verlängert würde wäre es wohl etwas wahrscheinlicher.


    Wobei die Bahn ja eigentlich durch ein Gerichtsurteil dazu verpflichtet wurde das Dach zu verlängern.


    Du bist am falschen Bahnsteigende ;) Das am Humboldthafen hat seine volle Länge, nur am westlichen Ende fehlen, wie auf der Visualisierung zu sehen, einige Meter. Außerdem denke ich, dass Wohnungsbau an dieser Stelle kein Problem darstellen dürfte, wenn man bedenkt, wie viele Wohnungen an der gesamten Stadtbahn sogar baulich an das Viadukt anschließen und so neben dem Lärm sogar noch die Erschütterungen mit abkriegen. Wohnungen am Humboldthafen mit entsprechenden Schallschutzfenstern oder einer verglasten Orangerie, die dem Schall eine Barriere bietet, dürften sicherlich ihr Clientel finden.

  • Wenn du dir den Bahnhof von oben ansiehst, z.B. in google maps, siehts du, dass das Glasdach eigentlich über die Wasserfläche gehen sollte.


    Der ursprüngliche städtebauliche Plan von Oswald Mathias Ungers sah Wohnkolonaden am Humboldthafen vor. Da das Dach aber nicht gebaut wurde wurde das wohl später verworfen.

  • Curry-Wurst

    Dann bin ich wohl auch am falschen Bahnsteigende. Ich dachte auch, daß es die Ostseite ist, und war mir ziemlich sicher.


    Zu der Sache mit der Klage. Hat der Gerkan denn auch in bezug auf das Kellergeschoß recht bekommen? Da war doch die Sache mit der Deckengestaltung.


    In diesem Intermezzo zeigt sich auch unser pathologisches Architekturverhältnis. Ich meine, das Teil wurde eben so konzipiert von Gerkan. Da muß man dann auch konsequent sein. So ein Bahnhof in voller ästhetischer Wirkung macht eben auch was her für die Bahn. Die wollte doch nicht umsonst so einen Prachtbau haben.


    Man hätte ganz bewußt einen Provisorium-Status zur Fußball-WM schaffen sollen, den man dann anschließend vollendet hätte. Dieses übertrieben instrumentelle und ökonomische Verhältnis zum Bauen gab es wohl früher, zu Wilhelms Zeiten nicht.


    Zitat von Chandler

    Der ursprüngliche städtebauliche Plan von Oswald Mathias Ungers sah Wohnkolonaden am Humboldthafen vor. Da das Dach aber nicht gebaut wurde wurde das wohl später verworfen.


    Traurig. Da kann man nur den Kopf schütteln. So laufen Bauen und Stadtplanung in Berlin ab. Größtmöglicher Dilettantismus.


  • Traurig. Da kann man nur den Kopf schütteln. So laufen Bauen und Stadtplanung in Berlin ab. Größtmöglicher Dilettantismus.


    Naja, genau genommen lag es wohl daran, dass sich keine Investoren für den ursprünglichen Entwurf fanden. Deshalb wurde 2006 eine neuer geänderter Entwurf mit größeren Bauvolumina vorgestellt. U.a. mit dem Argument dass es vordringlich nicht um ein städtebauliches Konzept sondern um die Vermarktung der Flächen gehe. Die Versteigerung der Flächen wurde dann aber noch lange verschoben da man immer noch keine ausreichende Nachfrage sah.


    Hier ist das pdf mit dem geänderten Entwurf von 2006. Da ist auch ein Bild von dem Ungers Entwurf von 1994 drin.
    http://www.liegenschaftsfonds.…boldthafen_broschuere.pdf
    Jedenfalls war Ungers wohl auch der Meinung dass durch das fehlende Dach die Lärmbelastung zu hoch sei.


    Im neuen Entwurf sind die Wohnflächen (in lila markiert) nur an lärmgeschützten Stellen vorgesehen. Aber ob die auch wirklich gebaut werden?


    Eine Studie für das Wohn- und Geschäftshaus an der Nord-Ost-Ecke
    http://www.axthelm-rolvien.de/projekt/humboldthafen?cat=1

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  • Tram zum Hbf

    In der Straße Alt-Moabit wurden die Oberleitungsmasten für die Straßenbahn aufgestellt. Zudem ist die Haltestelle westlich der Einmündung der Lüneburger Straße auch schon fast fertig:



  • winnetou: Es handelt sich um einen Teil der als Blockumfahrung ausgeführten Wendeschleife. Näher zum Hbf gibt es drei Aufstellgleise, die eigentliche Strecke ist natürlich zweispurig.

  • ^ Genau, hin geht es die Invalidenstraße weiter Richtung Westen bis zur Kreuzung Alt Moabit. Dort geht es dann in einer scharfen Kurve in ebendiese Straße zurück nach Osten bis zur Bahnbrücke über Alt-Moabit. Von dort parallel zum Bahnviadukt (Emma-Herwegh-Str.) zurück zur Invalidenstraße nördlich des Hbf. Diese Strecke dient als Wendeschleife und ist daher nur eingleisig (bis auf die Wartegleise an der Emma-Herwegh-Straße).


    Upps, zu langsam, sorry.


    Übrigens ist die Verlängerung der Straßenbahn zur Turmstraße durchaus geplant, nur wird das wohl erst frühestens 2020 was werden, sagt u. a. die Berliner Woche.

  • Erst mal dank an CA für die Visualisierung, in dieser Montage ist schon ganz gut zu erkennen wie die Baukörper ein einheitliches Bild ergeben. Klasse!
    Meiner Meinung nach macht sogar der Kubus einen guten Eindruck, da dieser als einziges Gebäude im Fluchtpunkt zum Hbf liegt.


    Nur das der Humboldhafen sich als eine Art Spree Venedig mausert dürfte wohl jetzt, unabhängig von der Architektur, von der Bespielung der Gebäude abhängen. Die Idee eines Kulturzentrums (Kunsthalle oder irgendetwas ähnliches) wäre sicherlich ein Magnet welcher das Viertel extrem aufwerten würde. Ist wohl aber eher Wunschdenken.


    Bin gespannt was wohl mal aus dem Gebiet rund um die Polizei und Feuerwache herum geschieht.
    Gibt es da auch schon eine Visualisierung? (neugierig guck!)

  • Der Bebauungsplan wurde etwas geändert. Der Bereich nördlich der Kastanienrampe ist jetzt Sicherheitsbereich des Innenministeriums. Dort wird es keinen öffentlichen Weg mehr geben. Stattdessen wurde ein öffentlicher Weg südlich der Rampe gebaut.


    Vor der Feuerwache ist noch eine quadratische Grünfläche vorgesehen. Der Rest der Fläche (jetziger Parkplatz) ist (edit) als "allgemeines Wohngebiet" ausgewiesen.


    Die orange Fläche ist Sperrgebiet. Der rosafarbene Bereich kann bebaut werden.
    http://www.moabitonline.de/wp-…/Bplan_II-200g_300DPI.pdf

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  • Übrigens ist die Verlängerung der Straßenbahn zur Turmstraße durchaus geplant, nur wird das wohl erst frühestens 2020 was werden, sagt u. a. die Berliner Woche.


    Larmarschiger Haufen... Und nebenbei erfahren wir auch gleich, dass die Tram dieses Jahr wohl nicht den Hauptbahnhof ansteuern wird, sondern erst im Sommer 2014. Was Bauprojekte in dieser Stadt dauern, ist immer wieder ernüchternd.

  • ^ Also Letzteres ist doch nun seit Wochen allseits bekannt, das Vertuschung suggerierende "nebenbei" ist also fehl am Platze.

  • Das ist die Wendeschleife zurück nach Osten. In Westberlin gibt es ja keine Straßenbahnen mehr.


    Außer in Wedding. Und bald hoffentlich auch in Moabit und Tiergarten Süd (Kulturforum). Ist ganz praktisch, daß die Reinkarnation der Straßenbahn im Westen räumlich sehr dicht beieinander stattfindet. Da ist die Konfusion nicht all zu groß.

    Einmal editiert, zuletzt von Echter Berliner () aus folgendem Grund: Korrektur

  • Neben dem Sozialgericht ist übrigens das Bauschild für das dort geplante Ibis Hotel aufgestellt worden (zumindest ist es mir gestern beim Vorbeifahren zum ersten Mal aufgefallen).

  • Pressemitteilung zu Baufeld MK 7

    Hier eine kurze Pressemitteilung zum Baufeld MK 7. Wir kommunizieren schon seit über einem Jahr das Lehrter Stadtquartier nicht mehr, sondern alles rund um den Berliner Hauptbahnhof ist Teil der Europacity.
    :) W. Brandt


    Das Immobilienunternehmen CA Immo vermietet weitere 1.500 m² Büroflächen für die Projektentwicklung auf dem Baufeld MK 7. Mieter ist das Finanz-, Dienstleistungs- und Beratungsunternehmen Jones Lang LaSalle.

    Das neue Bürogebäude wird gegenüber dem Kanzleramt am Berliner Hauptbahnhof im Quartier Europacity in Berlin entstehen.


    Mit dem nun getätigten Abschluss erreicht diese Projektentwicklung eine Vorvermietung von 42 %. Bereits im Dezember konnte die Anwaltskanzlei White & Case LLP sowie der Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen Regus als neue Mieter gewonnen werden.


    CA Immo hat bereits den Bauantrag gestellt und rechnet mit einem Baubeginn im 2. Quartal 2013 und mit der Fertigstellung des Green Buildings im Frühjahr 2015.