Hofstatt - Ex-SV-Areal Innenstadt [fertiggestellt 2014]

  • Die Gliederung der Baumasse und die erzwungen wirkende Fassadengestaltung wirken komplett unschlüssig. Einfach nur ein Armutszeugnis und sehr erschreckend, was sich München an derart exponierter Stelle leistet.

  • Ihr sprecht mir aus der Seele. Dieser Neubau ist mir ein solcher Dorn im Auge. Wie schön wäre doch eine "historisierende" Fassade gewesen, speziell wo auch der Sport-Scheck Glaskasten abgerissen wird und sich auch dort die Möglichkeit einer Rekonstruktion ergeben hätte können. Somit wäre ein wundervolles Ensemble entstanden, das man in München inzwischen suchen muss. Spontan fällt mir in der Innenstadt grade die Kardinal-Faulhaber Strasse ein, oder die Brienner Str. vom Odeonsplatz bis Altstadtring.

  • Vor allem frage ich mich, warum derartige Schandbauten in der Altstadt immer wieder genehmigt werden, obwohl wir die höchsten Immobilienpreise in ganz Deutschland haben. Am Geld der Investoren, welche sich ja bekanntlich um den Standort München geradezu schlagen, dürften historisierende Fassaden eigentlich nicht scheitern.


    Gibt es bei uns denn keinen Bürgerverein wie z. B. in Frankfurt, Dresden oder Berlin, der sich für solche Belange einsetzen könnte? Wenn ich mir jedenfalls die zahlreichen unpassenden Geschäftshäuser am Marienplatz, in der Kaufinger- oder Theatinerstraße anschaue, wäre der Bedarf für eine "Gesellschaft Historisches München e. V." meiner Meinung nach durchaus vorhanden!

  • Ich seh das ein bissal anders. Einfach nur noch komplett historisierend zu bauen wäre die endgültige Kapitulation des Glaubens, dass in unsrer schönen Stadt doch noch irgendwann innovative moderne Architektur einen Platz bekommt. Was seit ca. 40 Jahren passiert ist allerdings in der Tat noch schlimmer. Man hat keinen Mut mehr, sich festzulegen, ob man nun historisierend oder doch modern bauen soll. Heraus kommt dieser Krampf, der zwar ein wenig modern sein soll, dies aber wieder verstecken soll, indem man die Fassade unbeholfen rhytmisiert und ein Sattel- oder Stufendach darufbastelt. Furchtbar! Im konkreten Fall ist die Fassade mit diesen vorgehängten Betonplatten oder was das wird einfach nur dramatisch. Aber genau so hat man auch schon 1981 gebaut, überall in der Stadt stehen Beispiele, auch in der Sendlinger Strasse und am Sendlinger Tor:
    http://g.co/maps/27dgp
    http://g.co/maps/8sb9x
    http://g.co/maps/mq5pa

  • @ iconic: Was das grandiose Scheitern der letzten 50 Jahre bei diesem Thema angeht, sind wir uns also einig.


    Ich bin kein pauschaler Ablehner moderner Architektur, solange sie sich harmonisch in die örtlichen Gegebenheiten einfügt. Leider ist das sowohl bei diesem als auch bei den meisten anderen Projekten in München nicht der Fall und daher wäre aus meiner Sicht zumindest in der Altstadt eine Rückbesinnung auf traditionellere Bauformen keine schlechte Entscheidung.


    Insbesondere die Sendlinger Straße ist verglichen mit den anderen ehemaligen Hauptverkehrsadern der Innenstadt im Zweiten Weltkrieg relativ unversehrt davongekommen. Gerade deshalb wäre eine behutsame, historisierende Neubebauung hier am leichtesten umzusetzen. Außerdem sollte stärker darauf geachtet werden, dass das glücklicherweise bis heute mehrheitlich historisch geprägte Erscheinungsbild der Sendlinger Straße nicht noch durch weitere Glas-Stahl-Beton-Komplexe à la Hofstatt beeinträchtigt wird.

  • Vor allem frage ich mich, warum derartige Schandbauten in der Altstadt immer wieder genehmigt werden, obwohl wir die höchsten Immobilienpreise in ganz Deutschland haben. Am Geld der Investoren, welche sich ja bekanntlich um den Standort München geradezu schlagen, dürften historisierende Fassaden eigentlich nicht scheitern.


    Gibt es bei uns denn keinen Bürgerverein wie z. B. in Frankfurt, Dresden oder Berlin, der sich für solche Belange einsetzen könnte? Wenn ich mir jedenfalls die zahlreichen unpassenden Geschäftshäuser am Marienplatz, in der Kaufinger- oder Theatinerstraße anschaue, wäre der Bedarf für eine "Gesellschaft Historisches München e. V." meiner Meinung nach durchaus vorhanden!


    Gründe doch einen! ich bin dabei :)

  • Gründung Gesellschaft für Historisches München e.V oder ähnliches

    Vor allem frage ich mich, warum derartige Schandbauten in der Altstadt immer wieder genehmigt werden, obwohl wir die höchsten Immobilienpreise in ganz Deutschland haben. Am Geld der Investoren, welche sich ja bekanntlich um den Standort München geradezu schlagen, dürften historisierende Fassaden eigentlich nicht scheitern.


    Gibt es bei uns denn keinen Bürgerverein wie z. B. in Frankfurt, Dresden oder Berlin, der sich für solche Belange einsetzen könnte? Wenn ich mir jedenfalls die zahlreichen unpassenden Geschäftshäuser am Marienplatz, in der Kaufinger- oder Theatinerstraße anschaue, wäre der Bedarf für eine "Gesellschaft Historisches München e. V." meiner Meinung nach durchaus vorhanden!



    Ich bin auch der Meinung, dass dies für München höchste Zeit wird. Ich wäre auch als Gründungsmitglied mit dabei!! Wer würde sich noch anschließen? Wie wäre es mal mit einem Stammtisch der Forummitglieder?


  • Gibt es bei uns denn keinen Bürgerverein wie z. B. in Frankfurt, Dresden oder Berlin, der sich für solche Belange einsetzen könnte? Wenn ich mir jedenfalls die zahlreichen unpassenden Geschäftshäuser am Marienplatz, in der Kaufinger- oder Theatinerstraße anschaue, wäre der Bedarf für eine "Gesellschaft Historisches München e. V." meiner Meinung nach durchaus vorhanden!


    Bislang nur ein stiller Beobachter, würde ich diesen Schritt aktiv unterstützen. Ich habe mich bereits nach einem Verein oder einer Bürgerbewegung umgesehen, konnte in München jedoch nichts finden.

  • 29.05.2012

    Obwohl auf der Hofstatt-Baustelle insgesamt noch Hochbetrieb herrscht, fallen am ehemaligen SZ-Redaktionsgebäude schon die ersten Gerüste. Zwischen Färbergraben und Hackenstraße entsteht bis Oktober 2012 außerdem eine neue Fußgängerzone. Ein kurzer Abschnitt ist auf Bild Nr. 5 bereits zu erkennen.


    Sendlinger Straße:









    Färbergraben:




    © Architektator

  • Schönes Update, herzlichen Dank! Schaut doch absolut organisch aus, die "autofreie" Pflasterung auf der Sendlinger, kaum verständlich, dass man hier so lange gewartet hat. Bin wirklich mal sehr gespannt auf die zukünftige Passagen-Wirkung, nach wie vor wird man das wohl an der Benchmark "Fünf Höfe" messen müssen!

  • Ich bin auf die fertige Hofstatt auch sehr gespannt.


    Die Pflasterung jedoch finde ich ziemlich fad, eintönig und einfallslos. Eine Pflasterung, wie sie in vielleicht anderer Plattengröße aber vom Prinzip her ähnlich, in jeder x-beliebigen Straße auf Fußgängerwegen zu sehen ist. Eine etwas Altstadtmäßigere Pflasterung, wie sie beispielsweise in Salzburg existiert, wäre sicher auch nicht schlecht gewesen...

  • Um ehrlich zu sein, war ich von der Umgestaltung ziemlich positiv überrascht. Zusammen mit den Bänderungen hinterlassen die neuen Steinplatten einen soliden Eindruck und sorgen gleichzeitig für mehr Barrierefreiheit. Darüber hinaus sollen historische Laternen installiert werden, was sehr erfreulich ist. Mehr Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Baureferats, wo ich auch ein paar Visualisierungen der künftigen Fußgängerzone gefunden habe.


    http://www.muenchen.de/rathaus…e/sendlinger-strasse.html



  • Laut einem Bericht der Abendzeitung ziehen in der Hofstatt bald die ersten Mieter ein, darunter das US-amerikanische Modeunternehmen Abercrombie & Fitch. Die Post am Färbergraben hat den Besitzer gewechselt und soll Anfang 2017 zusammen mit dem Hirmer-Parkhaus einer Neubebauung weichen. Dazwischen entsteht der neue Sattlerplatz.


    http://www.abendzeitung-muench…c0-bd62-28239c64bac6.html

  • Baufortschritt

    Rund um die Hofstatt hat sich mittlerweile einiges getan. Vor dem ehemaligen SZ-Redaktionsgebäude, das äußerlich so gut wie fertiggestellt ist, wird mit Hochdruck an der Erweiterung der Fußgängerzone gearbeitet.


    Sendlinger Straße:






    Färbergraben:



    © Architektator

  • Auf den Bildern sieht man bereits was mit der (eigentlich ganz gut gelungenen) Fußgängerzonenerweiterung geschehen wird: Nämlich das selbige, wie der Rest Münchens, mit abgestellten Radln (siehe Laternen) verunstaltet wird. Wann wird endlich der Anarchie der Radler in dieser Stadt ein Ende gesetzt ...