Moschee-Neubauten in Berlin

  • Allerdings fürchten sich wohl die Anwohner vor Extremisten


    Fakt ist, dass die Ahmadiyya-Bewegung sich zwar friedfertig gibt und nicht mit Gewalt- oder Terrorakten in Verbindung gebracht wird, aber sehr aggressiv-expansiv auftritt. Ziel dieser als sektirerisch einzustufenden Gruppierung ist die Errichtung einer weltweiten islamischen Staats- und Gesellschaftsordnung. Im Ahmadiyya-Koran findet sich Gedankengut, dass an den Nationalsozialismus erinnert. U.a. ist dort vom "Endsieg" des (Ahmadiyya-)Islam die Rede.


    "Die Sozialwissenschaftlerin Hiltrud Schröter stellt in ihrem Buch Ahmadiyya-Bewegung des Islam die These auf, dass es sich bei der Ahmadiyya um eine Gruppierung handle, die eine Gesellschaftsordnung nach Maßgabe der Scharia anstrebe, die eine Trennung von Religion und Staat nicht vorsehe. In den Schriften der Ahmadiyya fänden sich antidemokratische, antichristliche und antisemitische Auffassungen, die die Harmlosigkeit der Ahmadiyya in Frage stellten. "


    Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Ahmadiyya

  • Generell begrüße ich den Bau von repräsentativen Moscheen, allerdings sollten sie das innenstädtische Bild prägen und nicht so weit außerhalb der Innenstadt sein.


    Finde den Standort etwas merkwürdig, in diesem Teil von Berlin dürfte der Anteil an Muslimen gegen null tendieren. Zwar grenzt Wedding an Pankow, aber von diesem Standort nach Wedding ist es auch nicht gerade ein Katensprung.

  • xxx


    Zum eigentlich Gebäude hab ich da mal ne doofe Frage: Aus was für einem Material besteht die Kuppel und die Turmaufsatz Dinger? Aus dem Rendering könnte man fast auf Edelstahl tippen. Das wäre natürlich scharf.


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    Deutsches Architektur-Forum, nicht Deutscher Stammtisch! Manuel. :nono2:

  • muss mich revidieren, das gerüst ist nur auf einer Seite weg, auf der anderen Steht es noch.


    das gebäude sieht wirklich klasse aus.

  • Sieht gar nicht schlecht aus...das letzte Bild hat mich iwie an dieses Steglitzer Einkaufszentrum erinnert

  • Stimmt, erinnert in seiner billigen Glas-Kunststoff (sieht für mich so aus, hrhr) Kombination an das Schloss.

  • Kann man nicht leugnen. Wenn aber das Ziel ist, sich möglichst unauffällig in die Nachbarschaft zu stellen, wäre es damit erfüllt. Das ist ein Problem. Denn wenn sie so bauen würden, wie sie es traditionell eigentlich machen würden, gibt es ärger. Und jetzt ist eben eine Moschee samt Gemeindezentrum im Stil eines EKZ herausgekommen die garantiert nicht auffällt.


    Wie baut man eine Moschee mitten in eine deutsche Stadt, die für uns gefällig ist und gleichzeitig auch ein wenig der traditionellen Bauweise entspricht und "irgendwie" auch sakral ist. Interessante Frage.

  • Wenn man die Minarette bei der traditionellen Bauweise weglassen würde, wäre eine etwas dezentere Variante der Ahmadiyya-Moschee in Wilmersdorf zum Beispiel denkbar.
    Man muss ja auch nicht unbedingt in einer Häuserzeile bauen. Und da wäre eine Lösung sich an die Fassade der umgebenden Bebauung zu halten und das Bauwerk lediglich durch starke Betonung des Eingangsportals und einer Eckkuppel (die hier durch ihren Billiglook und ihre Proportionen, die sie - zumindest von Straßenniveau, verloren erscheinen lassen, fürchterlich geraten ist). Quasi Richtung Postfuhramt mit weniger Ornamentik und Rundkuppel. Richtig schwierig wird es mit den (Pseudo)Minaretten, die hier ja zu Stummeln verkommen sind.

  • Soweit ich weiß, haben diese Minarette aber schon eine gewisse Bedeutung dort. Also die einfach wegzulassen, mag wohl praktisch das Problem lösen, wird wohl aber nicht gehen und ist als Vorschlag zu meiner Frage folglich etwas schwach. ;)

  • Man könnte ja eine Kirche nehmen und sie etwas orientalischer umschneidern.
    Bei diesem Exemplar dürfte es nicht all zu schwer sein. Hat ja schon ein wenig was von 1001er Nacht


    russisch-orthodoxe Kirche in Hamburg


    Andererseits. Würde man genau das selbe Gebäude, das schon seit Ewigkeiten als Kirche akzeptiert und bewundert wird nochmal als Moscheee bauen, würden die Leute trotzdem wieder meckern.

  • Beispiele dafür ,dass auch Moscheen in guter moderne Architektur gebaut werden gibt es ja auch (z.B. in Indonesien oder auch der Türkei z.B. http://www.baunetz.de/db/news/…artikel.php?news_id=83735 ).
    Nur hier in Deutschland wird dieser Schlechtgemachte Zuckerbäckerstil für Moscheen-Neubauten nicht in fragegestellt. Moscheen müssen ja so aussehen.
    Sicherlich hat eine Moschee ein ganz bestimmtes aussehen das bis auf das Heim Mohammeds zurückgeht, dass Moscheen und Kirchen aber auch Umgenutzt werden können sieht man ja an den Beispielen Haghia Sophia (eigentlich eine christliche Kirche) oder der Kathedralen in Cordoba oder Toledo (eigentlich Moscheen).

  • Naja, ich habe nichts gegen Zuckerbäckerstil, aber das hier ist keiner. Der Architekt, der die Moschee entworfen hat, ist wohl irgendwann in der Postmoderne der Spätachtziger steckengeblieben.


    Ganz üble Architektur. Aber dadurch, daß es dennoch was besonderes ist, trotzdem irgendwie lustig *g*.

  • Der Moscheeneubau in der Baunetz hat lustigerweise in der Tat starke Ähnlichkeiten mit so manchem Kirchenbau der späten Fünfziger in Deutschland (wie auch im Text geschrieben, sieht man aber auch direkt).
    Manuel: Dann lass sie die Minarette eben, ähnlich wie bei dieser modernen Moschee in Ankara, wie ein Campanile davorsetzen und mit dem Dachniveau abschließen. Alles besser als diese Stummeln (aber das ist ja auch gar nicht meine Hauptkritik an dem Bau - eine andere Fassade wäre schon ein beträchtlicher Gewinn - 80er Jahre Postmoderne beschreibt das schon ganz gut, und selbst davon gibt es viel bessere Beispiele).