Potsdam: Wiederaufbau der Garnisonkirche

  • Erstens: Geplant ist keine "klassische Rekonstruktion" (wie z.B. bei der Frauenkirche in Dresden), sondern ein äußerliche Rekonstruktion (wie beim Stadtschloß) mit zeitgenössichem Innenraum.


    Zweitens: Der Stimmanteil der Parteien und Gruppen, die den Wiederaufbau der Ganisionkirche (wie auch alle anderen Rekonstruktionen in Potsdam) ablehnen, ist zusammnezählt seit 1990 bei jeder Wahl in Summe gesunken. Das wird auch am kommenden Sonntag so sein.

  • @ Rotbewerter: Vielen Dank für die negative Bewertung meines Beitrags #827, in dem ich Baudenkmäler aufgelistet habe, die zu DDR-Zeiten lobenswerterweise rekonstruiert wurden. Ich denke, auf diesem Niveau kommen wir nicht weiter. Ich lade dich jedoch gerne zu einem sachlichen Dialog ein.

  • Langfristig werden die Kirchengegner daher unterliegen. [...] Man hat auch schon mal für Ho Tschi Min, gegen Abtreibung oder für den Equal Pay Day demonstriert. Wir haben heutzutage bestimmte hochgradig neurotisch aufgeladene Bevölkerungsteile, die glauben, für eine gute Sache zu demonstrieren. Das verläuft sich erfahrungsgemäß wieder und die Menschen werden klüger.


    Mit dieser Meinung befindest Du Dich in prominenter Gesellschaft - der Nobelpreisträger Günter Blobel, ein Unterstützer des Wiederaufbaus der Garnisonkirche, sieht es ebenso:


    "Wenn die Garnisonkirche in ihrer atemberaubenden Schönheit erst einmal wieder steht, werden die Potsdamer Opponenten klammheimlich froh sein, dass sich ihre Meinung nicht durchgesetzt hat."


    Blobel betont, dass es beim Wiederaufbau von St. Michaelis in Hamburg und der Frauenkirche in Dresden ebenso gewesen sei.


    Quelle: http://unterstuetzen.garnisonkirche.de/stimmen/

  • Garnisonkirche wurde von zwei Diktaturen missbraucht

    Wie hier bereits erwähnt wurde, haben die Unterstützer des Wiederaufbaus der Garnisonkirche einen Aufruf verfasst, dem sich innerhab weniger Tage bereits knapp 700 Mitunterzeichner und fast 1000 Unterstützer angeschlossen haben, die - im Unterschied zu den Unterstützern des Bürgerbegehrens - auch namentlich für ihre Sache werben.


    Unter den Unterstützern finden sich neben "einfachen" Bürgern auch zahlreiche prominente Stimmen. Besonders bemerkenswert finde ich die Äußerung von Sigmar Gabriel (SPD-Vorsitzender und Vizekanzler). Er weist darauf hin, dass die Garnisonkirche das Opfer nicht einer, sondern zweier Diktaturen wurde:


    "Diese Kirche ist zweimal von den Feinden der Freiheit und Demokratie mißbraucht worden. Das erste Mal am 21. März 1933. Und das zweite Mal bei der Zerstörung durch das SED-Regime."


    Weiter äußerst Gabriel die Hoffnung, dass die "Wiederauferstehung" der Kirche "auch das Symbol dafür [sein wird]", dass sich "am Ende die Feinde der Freiheit nicht durchsetzen können".


    http://unterstuetzen.garnisonkirche.de/stimmen/

  • Ich bin nach dem gestrigen Abend gar nicht so pessimistisch, dass es vielleicht doch noch zu einem konstruktiven Dialog über diesen Ort kommt. Das hängt weniger mit der dort demonstrierten Kompromisslosigkeit zusammen, sondern mit den unterschiedlichen Sichten auf die Geschichte.


    Ich war ja früher der Meinung, dass die Wiederaufbaubefürworter eine bewusste Geschichtsklitterung betreiben. Gestern hatte ich aber den Eindruck, dass die Geschichte der Kirche noch gar nicht richtig erforscht und diskutiert worden ist. Die Folge ist dann, dass in diesem Konflikt ganz unterschiedliche Geschichtsschreibungen aufeinanderprallen, und diese Unterschiedlichkeit führt dann natürlich auch zu unterschiedlichen Konsequenzen im Umgang mit diesem Ort.


    So gab es lange Zeit die Vorstellung, dass es sich bei dem "Tag von Potsdam" um einen einmaligen Missbrauch gehandelt hätte, dem eine 280-jährige positive Geschichte gegenüberstehen würde. Wer dieser Sicht folgt, der wird natürlich den Wiederaufbau anders bewerten als jemand, der die Garnisonkirche für einen Symbolbau des Militarismus und der Demokratiefeindlichkeit hält. Ich hatte gestern Abend den Eindruck, dass die bisherige sehr positive Sicht auf die Kirche ein wenig bröckelt, und gerade hierin sehe ich eine Chance.


    Daher könnte es sinnvoll sein, zunächst einmal die Geschichte dieses Ortes zu diskutieren. Diese Diskussion hätte den Vorteil, dass die unterschiedlichen Sichtweisen zur Geschichte dann mit den vorhandenen historischen Quellen abgeglichen werden könnten. Es könnte überprüft werden, was tatsächlich ein Fakt ist und was nur eine Legende ist. Ich denke, dass allein die Schaffung eines Konsenses zur Geschichte dieses Ortes ein großer Schritt sein kann, um die Debatte zu versachlichen.

  • Du willst uns doch nicht nochmals die These vorsetzen es sei unbewiesen ob Walter Ulbricht die Sprengung der Kirche angeordnet hat, oder? War es eine Spontandemonstration der FDJ in deren Ferien? So wie das FDJ-Kommando, das die Bittschriftenlinde nachts umgelegt hat?


  • So gab es lange Zeit die Vorstellung, dass es sich bei dem "Tag von Potsdam" um einen einmaligen Missbrauch gehandelt hätte, dem eine 280-jährige positive Geschichte gegenüberstehen würde. Wer dieser Sicht folgt, der wird natürlich den Wiederaufbau anders bewerten als jemand, der die Garnisonkirche für einen Symbolbau des Militarismus und der Demokratiefeindlichkeit hält.


    Es bringt eigentlich nichts, immer wieder die gleichen Diskussionen zu führen (zumal man ohnehin so gut wie nie eine Antwort erhält). Aber was wäre denn im 18. und 19. Jhd für dich "positive" bzw. "negative" Geschichte für eine (Garnison)kirche? Demokratische Traditionen? Da kannst du lange suchen. Mir fällt spontan nur die Frankfurter Paulskirche ein. Ich möchte das jetzt nicht als persönliche Anfeindung verstanden wissen vielleicht ist es so auch nicht bewusst, aber diese Einteilung in "positiv" oder "negativ" für historische oder gesellschaftliche Vorgänge ist tiefstes SED bzw. gar MfS-Vokabular (vgl. "Feindlich-negative Kräfte" usw.). Solche Kategorisierungen sollte man meiner Ansicht nach in der von dir gewünschten Debatte vor allem im Hinblick auf lange zurückliegende Geschichte tunlichst vermeiden.


  • Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die Stiftung Garnisonkirche kein Interesse an einem Kompromiss hat und dass sie nicht versucht, auf die Gegner zuzugehen..


    Natürlich nicht. Was für ein Kompromiss soll das denn auch sein?

  • Schade, daß von Klarenbach kein Konzedieren oder Eingehen auf bisherige Argumente erfolgt. Welche Kirche hat denn eine demokratische Tradition?


    Das Christentum war nun mal lange Zeit nicht besonders aufklärungs- und demokratiefreundlich.


    Wenn man Klarenbach direkt anspricht, kommt meist keine Antwort. Vielleicht sollte mal nicht die Kirche demokratische Traditionen pflegen, sondern manch ein Forist hier.


    Es steht jedem frei, eine Diskussion so zu führen, daß er auf stichhaltige Widerlegungen und Argumente so gut wie nie eingeht und kein wirkliches Gespräch sucht. Das kommt mir aber recht DDR-haft im negativen Sinne vor. Auf diese Weise ist man auch in der DDR mit recht harmloser Kritik umgegangen. Einfach Ignorieren und unbeirrt die sozialistischen Pfade weiterwandeln.


    Nimm doch mal Stellung hierzu, Klarenbach.


    Ein stures Festhalten an den eigenen Positionen unter strikter Abwehr jeglicher vorgebrachter Argumente wäre ja noch okay, wenn wenigstens so etwas wie ein Gespräch stattfände.

  • Es war und wird eine Kirche

    Die Garnisonkirche war eine protestantische Kirche und steht primär für die Werte des Protestantismus, die ich als sehr positive Werte empfinde. Sowohl, was den Aufruf zur christlichen Nächstenliebe betrifft, als auch die individuelle Übernahme von Verantwortung und Schuld und insbesondere die Nähe zur Aufklärung und damit auch zur Demokratie. Jeder Protestant sollte die Bibel lesen können (deshalb Luthers Übersetzung, welche die deutsche Schriftsprache bis heute begründet) und kann eine eigene Beziehung zu Gott herstellen, ohne den Priester als Mittler und Deuter. Dies sind theologische Voraussetzungen für die Demokratie.


    Dass die Garnisonkirche dem preußischen Staatswesen sehr nahe stand, liegt auf einem anderen Blatt.


    Ich finde die Diskussion im Forum zu diesem historisch-moralischen Thema auch ermüdend, müßig und oberflächlich. Betrachtet man den Wert der Architektur, so ist die Kirche in unserer Region ein Kunstwerk ersten Ranges und jeder Euro für ihren Wiederaufbau wird sich doppelt auszahlen. Sie wird uns an gute und an fürchterliche Episoden unserer Geschichte erinnern (wie im Grunde alle alten Bauten).


    Die Frage ist doch nicht: Wofür steht diese Kirche, ist sie gut oder böse?
    Sondern die Frage ist: Was machen wir daraus? Können wir aus unserer Geschichte lernen und uns auf gemeinsame Werte einigen?

  • Dass in einem Gebäude, wo in Zukunft politisch korrekte protestantische Predigten gehalten werden, früher Hitler verkehrte oder preußische Kanonen gesegnet wurden, kann den Menschen doch nur zu denken geben. Und Nachdenklichkeit ist immer noch etwas Gutes und sicher besser als die lächerliche Moralkeule einiger Wiederaufbaugegner.


    Etwas ebenfalls Gutes (jedenfalls für mich) ist Schönheit und damit war diese Kirche nahezu vollkommen ausgestattet. Wir sollten diese Schönheit für zukünftige Generationen wiederaufbauen und bewahren.

  • ^ Stimmt schon. Diskussionen finden mit Klagenfurt kaum statt. Seine Beiträge sind eher aus der Kategorie: Wir geben bekannt. Stets erfolgen 10 bis 15 Beiträge, die widersprechen und -legen, dann kommt der nächste, provokante Beitrag mit Halb- und Unwahrheiten.


    Dass es sich allerdings soweit steigert, dass die Urheberschaft Ulbrichts an der Sprengung der Garnisionskirche in Frage gestellt wird hätte ich nicht gedacht. Und so geht es ja weiter: die Gebäude des Babelsberger Parkes könnten keine Leidtragenden des Mauerbaus und der Erichtung der zentralen, SED-gesteuerter Richterakademie sein, weil sich im Haupthaus ein öffentlich zugängliches Schloss befand (mit zur Mauer zugeklebten Fenstern, Ur- und Frühgeschichte war hier das euphemistische Thema wie im Marmorpalais die Militärgeschichte mit MiGs im Ehrenhof). Jeder, der die Topografie kennt, weiss wie absurd diese Behauptung ist.

  • Wie prognostiziert, die Befürworterparteien des Wiederaufbaus der GK haben in Potsdam satt zugelegt. Die Lokalpresse schreibt, es mache sich offenbar der "Bevölkerungstausch hin zu einer bürgerlich-konservativen Stadt" bemerkbar.


    Rathauskoalition: SPD: 28,6% (etwa -5,5%), CDU: 17,7% (+4), Grüne 13,6% (+2,5).


    Die oppositionelle PDS ist auf 23,7 (etwa -5%) runtergeknallt (schon bei der Kommunalwahl rutschten die Sozialisten von fast 30 auf 25 % herunter).


    Ohne die AfD mit fast 10 % zu den GK-Befürwortern zu zählen kommt schon die Rathauskooperation auf 60 Prozent der Stimmen.


    Und dsa ganze bei einer deutlich höheren Wahlbeteiligung als im Gesamtbundesland.

  • ^ jaja schon ganz richtig, dass die Rathauskooperation über 60% der Stimmen erhielt. Um so verwunderlicher, dass der OB das Bürgerbegehren annahm. Hätte er es auf den Bürgerentscheid ankommen lassen und seine komfortable Mehrheit ausgespielt, wäre womöglich das Thema GK jetzt erledigt. Doch nun muss er diese Woche den Antrag auf Auflösung der Stiftung stellen und sich bei jeder Gelegenheit auf's Brot schmieren lassen, dass er gefälligst alles rechtlich mögliche unternimmt um die Stiftung aufzulösen.

  • Nachdem jetzt die Wahl gelaufen ist, und der Wahlkampf beendet, treffen wir uns in Zukunft hoffentlich wieder in fachlich fungierten Diskussionen wieder.
    Na gut, ohne ein klein wenig Polemik von beiden Seiten wird es wohl nicht gehen. Aber bitte belassen wir es bei klein wenig.
    Und wenn hier nochmals jemand die NAZIS, und ich meine hier Goebbels, Streicher, AH und Co, und nicht die neuen Rechten, aus der Kiste holt: Die hatten mit der Erbauung dieser Kirche nichts zu tun, höchstens mit ihrer ersten (Teil-)Zerstörung. Die Gründe von Missbrauch und ideologischer Fehlinterpretation sind ausreichend diskutiert worden. Konzentrieren wir uns jetzt auf die Sachzwänge von heute.

  • Ich kann nicht nachvollziehen, dass die "Gegner" nicht auch nur einen Moment in Erwägung ziehen möchten, dass es dem absoluten Gros der "Befürworter" nicht um Appellation vergangener Zeiten geht, sondern einfach um gefällige Architektur. Nicht mehr und nicht weniger. Die Diskussion, die in meinen Augen über dieses Projekt geführt werden sollte, ist keine politische oder historische sondern eine architektonische. Die bisherige Diskussion geht in meinen Augen komplett am eigentlichen Thema vorbei und scheint mir auch ein Stück weit um ihrer selbst willen geführt zu werden.


    Damit möchte ich nochmal eine Diskussion anzuregen, wie sie zu einem Architekturforum passt. Das ist einfach nicht der richtige Ort für Besinnungsaufsätze.

  • Vielleicht geht es den Meisten nur um gefällige Architektur. Dann stellt sich aber natürlich die Frage, warum diese genau so aussehen muss wie die GK, und nicht eine andere Kirche kopiert, oder etwas anderes Gefälliges erbaut werden kann?
    Und schwups, schon sind wir wieder bei der historischen Dimension, bei der Geschichte des Ortes und der Stadt.


    Sie sehen also, eine rein architektonische Betrachtung kann bei einem Neubau, der sich als Rekonstruktion versteht, nicht funktionieren.

  • Ganz großes Kino

    ^ jaja schon ganz richtig, dass die Rathauskooperation über 60% der Stimmen erhielt. Um so verwunderlicher, dass der OB das Bürgerbegehren annahm. Hätte er es auf den Bürgerentscheid ankommen lassen und seine komfortable Mehrheit ausgespielt, wäre womöglich das Thema GK jetzt erledigt. Doch nun muss er diese Woche den Antrag auf Auflösung der Stiftung stellen und sich bei jeder Gelegenheit auf's Brot schmieren lassen, dass er gefälligst alles rechtlich mögliche unternimmt um die Stiftung aufzulösen.



    Der Mann ist eben kein Idiot und weiß, dass bei einem angenommenen Bürgerentscheid auch nichts anderes herauskommen würde, als er jetzt freiwillig erklärt hat, tun zu wollen (nämlich, im Stuftungsrat zu beantragen, die Stiftung aufzulösen), mit dem Unterschied, dass auf dem Weg dorthin noch einmal locker 100.000 Euro verbrannt worden wären (für die Durchführung der Bürgerbefragung - und zwar auch dann, wenn sie mit der Landtagswahl zusammengelegt worden wäre).


    In beiden Fällen ist das Ergebnis absehbar: OB Jakobs stellt seinen Antrag auf Auflösung, der Stiftungsrat sagt: "Nö, wieso?", und weiter geht's zum nächsten Tagesordnungspunkt.


    Ganz großes Kino.

  • Der Mann ist eben kein Idiot und weiß, dass bei einem angenommenen Bürgerentscheid auch nichts anderes herauskommen würde, als er jetzt freiwillig erklärt hat, tun zu wollen (nämlich, im Stuftungsrat zu beantragen, die Stiftung aufzulösen), mit dem Unterschied, dass auf dem Weg dorthin noch einmal locker 100.000 Euro verbrannt worden wären (für die Durchführung der Bürgerbefragung - und zwar auch dann, wenn sie mit der Landtagswahl zusammengelegt worden wäre).


    In beiden Fällen ist das Ergebnis absehbar: OB Jakobs stellt seinen Antrag auf Auflösung, der Stiftungsrat sagt: "Nö, wieso?", und weiter geht's zum nächsten Tagesordnungspunkt.


    Ganz großes Kino.


    Etwas anderes wäre dann aber doch noch bei einem Bürgerentscheid herausgekommen und endlich eine wichtige Frage geklärt: wie steht die Potsdamer Bevölkerung zu einem Kirchkopieneubau?
    Ein deutliches 'Nein' hier, hätte vielleicht die Vertreter in der Stiftung, Kirche und (ehemalige) Politiker zum Umdenken gebracht, die Kirche sich letztlich vielleicht vom Projekt verabschiedet.

  • So ist die Rechtslage

    Etwas anderes wäre dann aber doch noch bei einem Bürgerentscheid herausgekommen und endlich eine wichtige Frage geklärt: wie steht die Potsdamer Bevölkerung zu einem Kirchkopieneubau?


    Um einen früheren Beitrag von mir zu wiederholen:


    Ich glaube, Du missverstehst, was mit diesem Bürgerbegehren und einem potentiellen Bürgerentscheid (bei Ablehnung des Bürgerbegehrens durch die Stadtverordnetenversammlung) erreicht werden konnte bzw. hätte erreicht werden können.


    Ziel des Bürgerbegehrens war NICHT und konnte nicht sein, herauszufinden: "Wie steht die Potsdamer Bevölkerung zu einem Kirchkopieneubau?", wie Du schreibst, denn ein Bürgerbegehren ist kein Mittel, mit dem jede x-beliebige Bürgerinitiative von der Stadt verlangen kann, eine Bürgerbefragung zu irgendwelchen Themen durchzuführen, sondern es muss auf eine ganz konkrete Maßnahme der Verwaltung gerichtet sein.


    Hier lautete der Antrag daher, dass die Stadtverordnetenversammlung die städtischen Vertreter im Stiftungsrat verpflichten möge, auf die Auflösung der Stiftung zu dringen. Diesem Antrag hat die Stadtverordnetenversammlung stattgegeben, ein Bürgerentscheid ist damit entbehrlich (weil er auch nichts anderes erreichen könnte).


    Wenn Ihr Wiederaufbaugegner obendrein noch eine Befragung aller Potsdamer Bürger wollt, organisiert und finanziert sie doch selber - das ist nicht Aufgabe der Stadt!