EZB-Neubauten: Architekturwettbewerb bis Optimierungsphase

  • Eigentlich ohne Worte, aber mit gesundem Menschenverstand bzw. nur einem Ansatz von Geschmack hat das Ganze rein gar nichts zu tun! Einfach nur erbärmlich!

  • Zwecks Denkmalschutz den "Eingriff als solchen kenntlich zu machen" ist in der Tat ein Gedanke aus dem Tollhaus.


    Das bedeutet mit anderen Worten: "Wir beseitigen/beeinträchtigen das Denkmal, sorgen aber wenigstens dafür, dass es alle wissen." Anstatt das Denkmal zu schützen, dokumentiert man den fehlenden Denkmalschutz. Als Zyniker bekomme ich da feuchte Augen.

  • Nach nochmaliger Ansicht des Modells kann man nur zu einem Schluß kommen:


    Von der Moderation entfernt. Bitte keine persönlichen Angriffe.


    Wenn allerdings das Ziel des ganzen Wettbewerbs war die architektonischen Ungeheuer der östlichen Altstadt aus den 50er, 60er Jahren bei weitem zu übertrumpfen und einen genialen Beitrag zur Verschandelung des Stadtbilds zu leisten, sind die Leute wahre Genies, die ihr Ziel übererfüllt haben!!


    Jetzt bin ich nur gespannt, was endgültig beim Wettbewerb um das techn. Rathaus rauskommt ( obwohl, eigentlich doch nicht mir graut´s jetzt schon...)......:maddown:

  • Finde es nicht so schlimm. Auf jeden Fall wird die Halle jetzt etwas interessanter. Im Moment ist sie doch etwas langweilig und eintoenig. :daumen:

  • Jetzt weiß man zumindest warum sie nicht ins Bankenviertel gegangen sind.
    Da hätte man es schwer gehabt so einfach so gravierende Schäden zu verursachen. Und das auch noch mit Landmarkcharakter.
    Oder in Richtung UEC, undenkbar! Platz genug, laaangweilig.
    Landmark durch Aktionen dieser Art wird man natürlich auch. Zumindest hat Frankfurt jetzt ein Denkmal mehr, ein Denkmal das der Stadt und vielleicht/ hoffentlich auch zukünftigen Architekten vor allem eines sagen soll: Denk Mal!


    Wer glaubts?

  • zum thema gibt es einen sehr guten kommentar in der heutigen rundschau von herrn dr. thomas dürbeck. wer die hat, sollte es mal lesen. ich stimme ihm voll zu.

  • Artikel in der FR:


    Am 6. November ist das Thema beim Ausschuss Planung+Bauen dran. Da öffentlich, können sich auch die Bürger in einer Fragestunde beteiligen. CDU-Fraktionsvorsitzender Frank meint, es gebe "keine Niederlage für den Denkmalschutz" und ihm werde "in weiten Teilen Rechnung getragen" (Frage meinerseits: wo denn bitteschön???).
    Kritik von SPD, OB-Kandidat Horst Schäfer und FAG. Da Schwarz für Fragen des Denkmalschutzes vollkommenes Desinteresse zeige, will Frey für den Fall, dass er die OB-Wahl gewinnt, deshalb auch den Denkmalschutz aus dem Planungsdezernat herauslösen und dem Kulturdezernat übertragen.


    Zu dieser Ausschusssitzung sollte man wohl hinnehmen. Denn diese geplanten Eingriffe sind einfach nicht hinnehmbar. Da kann man die Großmarkthalle auch gleich ganz abreißen.

  • ein paar stichworte:


    • jahrzehnte lang lag die grossmarkthalle (gmh) hinter einer budenlandschaft, blick auf halle war versperrt, keiner hat sich daran gestört
    • stadt frankfurt soll froh sein, dass die ezb sich für das gelände entschieden hat, andere investoren gabs nicht
    • projekt wird zerredet, jetzt schon 2 jahre verspätet
    • usw...
  • Na das sind ja tolle Argumente:


    - Der Blick war zuvor nicht versperrt, allenfalls die untersten vier Meter waren verstellt.
    - Umgekehrt kann man auch argumentieren: Hätte die EZB Grundstück und Halle einschließlich der aus dem Denkmalschutz erwachsenen Verpflichtung nicht übernommen, wäre - neben einer anderweitigen Verwendung - auch ein Verbleib des Großmarkts in der dann eben zu sanierenden Halle möglich gewesen.
    - Für die Verspätung sind ausschließlich die EZB selbst sowie ihre tollen Architekten und deren irre Verbastelungsphantasien verantwortlich. Das auf die Stadt abwälzen zu wollen ist eine Frechheit.


    Das ist kein Kommentar, wie du schreibst, sondern ein Leserbrief, oder?

  • Ich kann ja alle Denkmalschutz-Argumente nachvollziehen, dennoch: Mein größtes Problem ist die Geschwindigkeit mit der hier geplant und gebaut wird. Das Ding kann gar nicht schnell genug kommen denn ich freu mich schon sehr drauf und es ist gut für Frankfurt (inkl. aller Zerstörungswut der Architekten)! Ich würde für jedes Jahr "Beschleunigung" noch Geld liegenlassen wenn sowas ginge...

  • Wenn´s danach geht, gibt es immer ein Projekt, auf dessen Fertigstellung man wartet. Lieber eine etwas längere Entscheidungsphase, als rückblickend Jahrzehnte mit eventuell nicht bedachten Folgen zu leben.


    Ich habe mir noch einmal die anderen Entwürfe des Architekturwettbewerbs angesehen. Dabei ist mir aufgefallen (vielleicht wurde es auch schonmal erwähnt), dass bei den meisten Entwürfen die Annexbauten fehlten, aber bei dem ursprünglichen Entwurf von Coop Himmelb(l)au nicht.


    Aber wer weiß, was die anderen Teilnehmer letztendlich aus der Großmarkthalle gemacht hätten. Vielleicht kann man froh sein, dass es nur so kommt.

  • Schmittchen


    machen wir uns nichts vor. dass der grossmarkt umzieht, war schon seit langem geplant - und hatte nichts mit dem projekt der ezb zu tun! wenn die ezb nicht bauen würde, würden wir gar nichts, ausser einer vergammelten halle, bekommen, die vor sich hinrotten würde. diese argumente sind scheinheillig, weil sich vor der ezb keiner um die halle gekümmert.

  • Nehmen wir mal an, deine Aussagen wären sämtlich zutreffend: Gibt das der EZB das Recht, überwiegend ohne Notwendigkeit ein Baudenkmal zu verstümmeln? Funktional notwendig sind Fenster am östlichen Kopfbau, vermutlich auch ein paar weitere Lichtöffnungen an der Halle (die von Straße und Mainufer unsichtbar in das Dach hätten eingebaut werden können). Mit viel Wohlwollen auch der Abriss der Anbauten aus den angeführten wirtschaftlichen und sicherheitstechnischen Gründen. Alles andere liegt zwischen nicht unbedingt notwendig, da auch anders lösbar (Durchbruch zur Mainseite mit angebautem Kantinen-Glaskasten) und vollkommen unnötig (Markierung des Eingangs durch ein hässliches Glasungetüm).


    Insgesamt eine entbehrliche Machtgeste - darum geht es mir. Selbstverständlich bestreite ich keineswegs, dass die Entscheidung der EZB ein großer Glückfall für die Entwicklung des Ostends ist. Aber das muss einfach nicht sein, jedenfalls nicht in vorgesehenem Umfang und Ausführung.

  • Jetzt geht das wieder los ;)


    Für den einen ist es ein Segen, dass die EZB auf dem Areal baut, für den anderen ein Fluch. Ich denke auch, es ist eher ein Glücksfall, dass die EZB sich des Areals angenommen hat. Investoren für solche Projekte sind doch eher rar. Wäre doch schade gewesen, wenn die Halle über kurz oder lang zerfallen wäre.


    Saure Äpfel gibt es viele. Deshalb ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass man fast immer einen erwischt.

  • Ich kann mich Schmittchen nur anschließen. Keiner erwartet, dass die Halle unverändert, wenn auch saniert, erhalten bleibt. Wenn die Umbauten wenigstens logisch nachvollziehbar wäre(auch aus wirtschaftlichen Gründen). Aber für den Riegel und die sonstigen Mauerdurchbrüche kann dies in keiner Weise nachvollzogen werden. Im Gegenteil, dadurch dürften bspw. die Kosten weiter in die Höhe getrieben werden.

  • Christoph Mäckler drückt in einem Interview in der FR-Online noch einmal seine Enttäuschung über die anstehende "Entstellung" der Großmarkhalle aus.


    Er hebt noch einmal hervor, dass der erste Preis des Architekturwettbewerbs an einen Entwurf vergeben wurde, der die Großmarkthalle gerade nicht zerstört hätte (siehe auch mein Posting 917) und die Zerstörung der Annexbauten und der Querriegel erst später hinzugekommen sind.


    Dieses denkmalgeschützte Gebäude darf nicht zerstört werden, und dazu müsste nur der erste Wettbewerbspreis realisiert werden.


    Letztendlich wird durch die arrogante Art und Weise der Architekten eine Ikone der Architekturmoderne verstümmelt, so Mäckler.