Unesco Weltkulturerbe Kölner Dom

  • Und weiter schlechte Nachrichten:

    Bauderzenent glaubt nicht mehr an Umsetzung
    Stoppt Köln die Hochhaus-Pläne?


    Die UNESCO scheint sich durchzusetzen. Auf einem Treffen des Bundes der Architekten am Montag, 10. Oktober, im Domforum nahmen alle Beteiligten Abschied von den Hochhaus-Plänen in Deutz, berichtet die Bild-Zeitung.


    "Wir haben im Rat zwar einstimmig für diese Planung gestimmt, letztlich täte es der Stadt aber nicht gut, wegen der Hochhäuser als erste Stadt ein Welterbe aberkannt zu bekommen", so Jürgen Klipper (CDU), Vorsitzender des Stadtentwicklungsausschusses, in Bild. Baudezernent Bernd Streitberger erwartet nun, "dass der Rat sich revidiert und Neuem öffnet". So könnte der 103-Meter-hohe LVR-Turm wohl das einzige von fünf Hochhäusern eines hochstrebenden Projektes bleiben.
    (...)


    Quelle und ganzer Artikel: http://www.koeln.de

  • Bleibt Köln nur noch zu wünschen das die UNESCO dem Dom trotzdem den Weltkulturerbestatus entzieht. Vielleicht würde das "einigen" endlich einmal die Augen öffnen. Welches Land außer Deutshland würde sich wohl noch derartig erpressen lassen...:Nieder:

  • Da kann ich nur eines sagen: Große Schande für die Stadt Köln!!!! Wie kann man sich nur von der Unesco nur beeinlussen lassen. Sowas sucht seines gleichen!!!! Aber die Kölner Politiker sind sowas von feige, dass sie nun wohl auch den Jahn-Tower (CologneOne) nicht mehr bauen lassen werden, sprich die erteilte Baugenehmigung zurücknehmen. Vielmehr müßten sie den Mut haben und der Unesco ihre "Grenzen" zeigen. Man sollte sich nicht alles gefallen lassen. Das ist aber wahrscheinlich nur in Köln der Fall. Andere Städte würden sowas niemals akzeptieren!!!!!

  • cologne777


    Das stimmt nicht ganz. In Wien ist vor nicht allzu langer Zeit genau dasselbe passiert, da hat man auch Pläne nach UNESCO-Drohungen über den Haufen geworfen.


    Der Punkt ist dass es hier um ein sehr heikles Thema geht. Ich für meinen Teil bin ein Freund der Deutzer Planungen gewesen und bin genauso bestürzt wie die meisten hier, dass diese nicht umgesetzt werden. Aber mal im Ernst, welcher Politiker will seinen Namen derart durch den Dreck ziehen lassen, was im Falle eines Verlustes des weltkulturerbestatus' unweigerlich passieren würde?!
    Es geht hier nicht nur um Schaden in der Kölner Öffentlichkeit sondern um Schaden auf weit höheren Ebenen, es wurde ja ach schon Unbehagen auf Bundesebene laut und ich denke dass das "Umkippen" der Kölner Kommunalpolitiker auch auf massiven Druck von Landes- und Bundesebene zurückzuführen ist. Immerhin bezieht sich der Schaden international zuerstmal auf Deutschland.


    Der Ärger über die gescheiterten Pläne sollte sich daher mal nicht gegen die "böse und unfähige Stadt Köln" richten, sondern in erster Linie gegen diejenigen, die auf erpresserische Art und Weise die Entwicklung bestimmter Städte hemmen, und das ist die UNESCO.


    Fakt ist natürlich, dass sich eine Stadt nicht erpressbar machen darf, aber welchen Preis soll man zahlen um seie Pläne durchzusetzen? Politik ist auch ein Stück weit Diplomatie, und ich bin mir sehr sicher dass die HH-Freunde im Kölner Rat sich längst nach Alternativen umsehen werden und man darf jetzt nichts übers Knie brechen. Was wäre denn wenn man die HHer gebaut hätte, und alle bis auf LVR und Cologne1 würden unvermietet in der Gegend rumstehen, der Welterbetitel futsch wäre und die ganze Welt über D'land lachen würde?! Was wäre denn DANN Eure Reaktion auf den "Mut" einiger, dann doch eher stur und starrsinniger Kölner Politiker gewesen?


    Ich verteufele die Taktik der UNESCO absolut, und ich denke Ihre Mittel und Aufgaben sind hier voll und ganz zweckentfremded und fehl am Platz, aber der Schaden läge bei Köln und Deutschland, von einem Triumph über die UNESCO würde man beim Eintreten des worst case kaum sprechen, oder?


    Stadtentwicklung braucht Zeit, HHer werden woanders errichtet werden (Deutzer Hafen, Mülheimer Hafen, CFK,...) und jetzt muss man erstmal schauen, dass aus Deutz ein neuer, moderner Stadtteil entsteht...ob mir oder ohne neuen HHern. und mal im Ernst: Freut Euch doch über Projekte wie die Constantinhöfe, Messeerweiterung, RTL-Umzug etc pp, vom Nörgeln wird es auch nicht besser!

  • Ich bleibe bei meiner Haltung und würde an den Planungen halten, egal ob der Weltkulturerbestatus aberkannt wird oder nicht. Man macht diesen Titel wichtiger als er in der Tat ist. Auch ohne diesen Titel war der Kölner Dom das meistbesuchte Objekt in Deutschland und dank der Billigflieger kommen die Touristen noch eher nach Köln. Den meisten interessiert dieser Titel überhaupt nicht. Schließlich weiß die Stadt den Dom zu schätzen, mit Sicherheit mehr als die Unesco (wenn man nur bedenkt, was für Leute alle in diesem Gremium sitzen!!!). Meine Kritik richtet sich nicht direkt bzw. nicht nur gegen die Stadt Köln. Ich weiß, dass sie von vielen Seiten Druck bekommt. Es ist ja evtl. auch die einfachste Art und Weise, den Status des Weltkulturerbes zu erhalten, indem man die HHer nicht baut. Das kann aber nicht die Lösung sein. Da sollte vielmehr die Bundesregierung Druck auf Unesco üben und ihnen sagen, wofür diese Organisation eigentlich steht. Es geht hier schließlich um einen Stadtteil auf der anderen Rheinseite und nicht um die unmittelbare Umgebung oder gar den Dom selber. Die Unesco kann doch nicht die "Sicht" aus zig Kilometer Entfernung (z.B. von der Autobahn aus, usw.) als Weltkulturerbestaus deklarieren. Wie soll sich da eine Stadt entwickeln, wenn sie bei jedem höhren Gebäude Ärger von der Unesco erwartet. In Deutz geht es doch nur um HHer bis max. 140m (vermutlich sogar noch niedriger) und nicht um Höhen über 200m!!! Ich finde es sehr respektabel, dass man nicht höher als den Dom bauen möchte, aber alles andere (außer in direkter Nachbarschaft zum Dom) muß erlaubt sein. Was die Vermietbarkeit angeht wissen die Investoren doch am besten. Mit Sicherheit würden diese Hochhäuser als erstens vermietet werden, wenn nicht diese lange Diskussion wäre. Dadurch wäre die ganze Umgebung deutlich aufgewertet worden. Gute "Räumlichkeiten" werden immer gesucht. Die ganzen Versicherungen und Hotelketten bleiben doch nicht ewig am selben Platz. Man ist immer auf der Suche nach besseren Objekten. Auch sind viele bereit aus Prestigegründen mehr zu zahlen!!!

  • Nun, ich halte die Abkehr von den Hochhäusern für nicht für so tragisch. Viel wichtiger als die Höhe finde ich die architektonische bzw. ästhetische Qualität der Gebäude. Meiner Meinung nach können zwei 60m Hohe Gebäude, die qualitativ sehr Hochwertig gebaut sind, einen 08/15 "Wolkenkratzer" problemlos ersetzen. Auch mit 60m hohen Gebäude kann man ein modernes und großstädtisches Umfeld erzeugen, ohne das diese Gebäude aber die komplette Stadt dominieren.


    Auf mich wirken solche Hochhaus-Cluster wie in FFM eher bedrohlich. Man muss halt immer die Relationen sehen. In New York wirken die Wolkenkratzer lange nicht so dominierend, da dort die mittlere Bauhöhe einfach um ein vielfaches höher ist.


    Die Kölner sollten sich bewusst sein, dass die Stadt gerade durch das Fehlen von solchen die Stadt dominierenden Wolkenkratzern global gesehen eben nicht austauschbar ist, sondern dadurch einen unverwechselbaren Charakter besitzt.

  • Baudezernent Streitberger sprach vor einigen Wochen über Bauhöhen ~65m.
    Damit wäre wohl die Unesco zufrieden und die Weiterentwicklung des Stadtteils wäre gewährleistet. Ob sich Investoren finden bleibt nach den Diskussionen um dieses Standort fraglich.


    colonius: Am wahrscheinlichsten wäre für mich eine Realisierung der 110m hohen Doppeltürme auf dem CFK Gelände.


    http://www.aurelis-real-estate…ktfolder_cng_deutz_de.pdf

  • Es geht hier nicht unbedingt um HH. Natürlich sollten die HHer, wenn sie gewünscht sind und dann gebaut werden, etwas besonderes und eine Bereicherung für den Standort sein. Von 0-8-15 ist hier nicht die Rede, sondern um die unnötige Diskussion, ob und wenn ja wie hoch diese gebaut werden sollen, damit die Unesco zufrieden ist. Ich bin der Auffassung, dass man die Unseco in dieser Hinsicht ignorieren soll. Es geht hier schließlich um kleine HHer mit einer Höhe um die 100 bis 120m und nicht um HH, wie in Frankfurt, London, Shanghai, Hong Kong, New York, usw.!!! Die Unesco sollte froh sein, dass die Stadt nicht höher als den Dom bauen möchte, was ich auch für gut finde. Alles andere muß erlaubt sein, damit die Stadt sich so entwickeln kann, wie sie es möchte und nicht bei jedem Bauprokekt die Zustimmung der Unesco einholt. Das ist ein Hemmnis für alle (Stadt, Investoren, potenzielle Mieter).

  • Wiener Lösung muß nicht unbedingt schlecht, nur ist leider Köln nicht Wien. Wien hat so viele schöne Bauten, dass man praktisch auf alles neue verzichten könnte und die Stadt wäre immer noch eine der schönsten auf der ganzen Erde!!! Ausserdem hat Köln keine Donau-City bzw. kein wirtschaftlich starkes Stadteil, wo man Bürotürme hätte bauen können. Deutz wäre aus meiner Sicht und auch Sicht vieler Politiker der einzig geeignete Ort für deratige Bauten gewesen oder würde man diese Planungen eher in Chorweiler verwirklichen können??? Sollte die Stadt auf dieses ehrgeizige Projekt ebenfalls verzichten und gegenüber der Unesco nachgeben, dann muß Köln sich weiterhin mit Städten wie Bochum, Wuppertal, Dortmund, Wolsburg, usw. messen lassen. An andere Städte (Düsseldorf, Stuttgart, Frankfurt, Leipzig, Dresden, usw.) wird Köln so niemals herankommen.

  • Hätte man sich denken können (lauter Angsthasen in der Politik). Aus Köln wird wirklich nichts, wenn man sich immer nur für die zweite, in diesem Fall eigentlich nur die dritte Wahl, entscheidet. Da sieht es aber selbst in Dortmund und Essen im Bereich des Hauptbahnhofs besser aus als in Köln Deutz. In Köln bleibt es eben nur bei den Träumen, andere Städte versuchen diese Projekte erfolgreich zu verwirklichen.

  • Man kann nur hoffen, dass zumindest dieses Hochhaus gebaut wird. Dann könnten die anderen Gebäude drumherum etwas niedriger ausfallen. Das wäre auch noch akzeptabel. Ausserdem besteht ja seit langem Baurecht und keine Stadt kann seine Meinung so einfach ändern. Der Jahn-Tower ist sehr wichtig für das Areal um den Deutzer ICE-Bahnhof. Schöne attraktive Gebäude finden immer einen Mieter, die auch bereit sind, mehr zu zahlen (Beispiel LVR-Hochhaus).

  • Wird also Zeit, daß man in Köln nach anderen Standorten für HH sucht.


    Vllt in der Nähe der Bahnhöfe Süd und Mühlheim? Oder in der Nähe des Flughafens Köln/Bonn? In Düsseldorf und Frankfurt sind Lagen in Flughafennähe begehrt. Wie wär's mit einer airport city auch in Köln?

  • @molinari


    Eine Airport City wird auch in Köln geplant, allerdings ohne Hochhäuser.
    Am Flughafen soll evtl. ein Hotelturm gebaut werden, da gibt es aber rechtliche Probleme.


    http://www.deutsches-architekt…rum/showthread.php?t=3384


    Auf dem CFK Gelände in der Nähe der Kölnarena besteht Baurecht für zwei 110m hohe Türme, allerdings fehlen die Investoren.


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    Hinweis der Moderation: Die Einbindung des Zitats wurde editiert.
    Grund: Unnötiges Zitat.
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