Unesco Weltkulturerbe Kölner Dom

  • Diese Diskussion ist doch absolut lächerlich. Ich habe mir soeben die Liste der Unesco durchgelesen und muß sagen das mir die Kriterien der Unesco schleierhaft sind. Schließlich sind auf der Liste auch Bauwerke in anderen Großstädten wie z.B. Peking, Seoul, London oder Istanbul. Meines Wissens alles Städte in denen momentan umfassende Hochhausvorhaben realisiert werden oder wurden.
    Man kann doch dem Kölner Dom nicht zum Vorwurf machen dass er als größtes Gebäude Kölns die Skyline dominiert und gleichzeitig behaupten das jedes größere Bauvorhaben ihm Konkurenz macht. Köln ist als 4. größte Deutsche Stadt nun mal ein wichtiger Wirtschaftsstandort und kann wohl kaum mit Ilalienischen Bergdörfern oder dem Great Barrier Reef verglichen werden.
    Die Deutschen Medien tun da natürlich ihr übriges. Vor 3 Tagen kam ein Bericht auf RTL wo man es tatsächlich geschafft hat zu suggerieren das man direkt neben dem Dom ca. 300m hoch Bauen will. Natürlich ist die Sicht auf den Dom beeinträchtigt wenn man vor dem LVR-Turm steht, das ist sie aber auch wenn man eine Zeitung liest.

  • Warum sind viele Kölner eigentlich so besorgt das der Dom von der Unesco-Liste fliegen könnte? Die Touristen kommen auch, wenn der Dom nicht auf dieser bescheuerten Liste steht.

  • Cologne777 schrieb:
    Da bin ich auch der gleichen Meinung, dass die UNESCO hier nichts zu bestimmen hat. Man ändert ja nichts am Dom selber oder baut diesen zu. Die Hochhäuser sind weit entfernt und sehr wichtig für Köln. Da sind die Düsseldorfer doch nur neidisch darauf. Der Dom ist und bleibt Weltkulturerbe, auch ohne die UNESCO. Ich bin ferner auch der Meinung, dass die Hochhäuser vom Vorteil für den Dom, da man von dort einen herrlichen Blick auf diesen hat. Viele Touristen, Reisende, aber auch Einheimische werden diese Chance eben deshalb nutzen und sich den Dom und die Stadt auch von hier anschauen. Ist das etwa schlecht für den DOM??? Dieser gewinnt dadurch und durch den Gegensatz (alt und neu bzw. antik und modern auf beiden Rheinseiten) noch mehr an Bedeutung!!!


    Ist zwar schon ein paar Tage her, hab’s aber gerade erst gelesen –
    Also ehrlich, was sollen diese dämlichen Anmerkungen in Richtung Landeshauptstadt. Solch verbohrte Kölner können einem wirklich auf den Senkel gehen!
    Es geht hier um Köln und den Dom, um Stadtentwicklung und Kulturerbe, Punkt!


    rec:
    Nun ja, ein wenig mehr Sachlichkeit könnte der Debatte sicher nicht schaden. Ich finde die Einrichtung einer "Schutzzone" rund um den Dom eine gute Idee. Es gibt im Umfeld des Doms viele Bausünden, um deren Verschwinden es nicht schade wäre.


    Sehr richtig.
    Und wenn eine so große Ansammlung von Hochhäusern an solch exponierter Stelle (am Rhein!) gegenüber dem Dom hochgezogen wird, dann ist in der Tat die Signifikanz des Domes mehr noch herabgesetzt, als bei Hochhäusern, die aus dem Stadtgefüge herauswachsen.
    Deshalb bin ich trotzdem kein Befürworter eines KölnTurm. Die Idee der Schutzzone ist ein richtiger Ansatz, jedoch sollte in einem ersten Ring die Gebäudehöhe bei max. 60m liegen und höhere Gebäude erst in einem zweiten erlaubt werden. Eine reine Reduktion auf die Entfernung zum Dom, wie hier diskutiert, ist dabei aber keine Lösung, da gilt es weiterhin Topographie und Stadtgefüge zu berücksichtigen.
    Abschließend kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass die Unesco ein Auge auf die Kulturgüter der Welt wirft. Das könnte von mir aus, im Kleinen wie im Großen, gerne noch umfangreicher sein. Viel zu oft kommen irgendwelche Kommunen auf die Idee zu sagen, och, wir entziehen einem Gebäude mal den Denkmalschutz, das reißen wir jetzt ab, da wollen wir was tolles Neues hinbauen…


    Und, noch mal zu Cologne777: Köln ist eben nicht der Nabel der Welt, geschweige denn deren Meinung auf das alleinige Recht, zu wissen, was richtig ist.

  • Das einzige, was man aberkennen sollte, ist die Glaubwürdigkeit der UNESCO. Was für ein "Laden" ist das eigentlich und warum macht man sie wichtiger als sie ist? Mit oder ohne Titel bleibt der Kölner Dom das Wahrzeichen der Stadt. Das einzige, was sich ändern könnte ist die einzigartige Sicht aus den Hochhäusern (LVR, Cologne One Tower usw.) im Rechtsrheinischen Köln (Deutz) auf den Dom und warum soll man etwas dagegen haben. Das ist doch auch zum Vorteil für den Dom und den vielen Touristen, die diese Chance auch nutzen werden (einzigartiger Blick von Deutz auf den Dom!!!). Darüber hinaus braucht Köln eine solche Skyline an diesem Platz (Messe/ICE-Bahnhof Deutz/Kölnarena). Hier wurde lange vieles vernachlässigt.

  • Zitat von cologne777

    Da sind die Düsseldorfer doch nur neidisch darauf.


    :D Was haben wir denn schon wieder damit zu tun?
    Meines Wissens setzt sich der in Köln aufgewachsene neue Ministerpräsident von Ddf aus für den Status ein...

  • Zitat von ekkko

    Viel zu oft kommen irgendwelche Kommunen auf die Idee zu sagen, och, wir entziehen einem Gebäude mal den Denkmalschutz, das reißen wir jetzt ab, da wollen wir was tolles Neues hinbauen…


    Ja, besonders wenn eine kurzfristige Geldquelle lockt, sind viele Politiker schnell dabei, historisch Wertvolles preiszugeben.


    Zitat von cologne777

    Das einzige, was man aberkennen sollte, ist die Glaubwürdigkeit der UNESCO. Was für ein "Laden" ist das eigentlich und warum macht man sie wichtiger als sie ist? Mit oder ohne Titel bleibt der Kölner Dom das Wahrzeichen der Stadt.


    Den Kölnern ist der Wert des Doms natürlich bewusst, aber die UNESCO verbreitet diese Information in alle Welt, so dass internationale Touristen in eure Stadt kommen!


    Zitat von Cologne777

    Ich bin ferner auch der Meinung, dass die Hochhäuser vom Vorteil für den Dom, da man von dort einen herrlichen Blick auf diesen hat. Viele Touristen, Reisende, aber auch Einheimische werden diese Chance eben deshalb nutzen und sich den Dom und die Stadt auch von hier anschauen.


    Guter Gesichtspunkt, der Blick von solchen Hochhäusern auf den Dom ist sicher besser als alles vorher dagewesene. Dafür müssten sie allerdings öffentlich zugänglich sein.

  • Guter Gesichtspunkt, der Blick von solchen Hochhäusern auf den Dom ist sicher besser als alles vorher dagewesene. Dafür müssten sie allerdings öffentlich zugänglich sein.


    Beim fast fertigen LVR Turm wird dies auch der Fall sein.


    Und wenn eine so große Ansammlung von Hochhäusern an solch exponierter Stelle (am Rhein!) gegenüber dem Dom hochgezogen wird, dann ist in der Tat die Signifikanz des Domes mehr noch herabgesetzt, als bei Hochhäusern, die aus dem Stadtgefüge herauswachsen.


    Also direkt am Rhein sollen die HH ja nicht gebaut werden. Ich denke der Abstand zum Dom , gerade auch durch den dazwischen fliessenden Rhein, wäre wirklich ausreichend. Ausserdem soll das höchste Gebäude eine Höhe von 120m erreichen, der Dom misst 157m.



    Es wurde von der Unesco bestätigt, dass der Dom zu den besten Erbestätten der Welt gehört, trotz allem soll ihm der Titel durch HH in über einem Kilometer Entfernung entzogen werden.

  • Zitat von bigbankmaster

    :D Was haben wir denn schon wieder damit zu tun?
    Meines Wissens setzt sich der in Köln aufgewachsene neue Ministerpräsident von Ddf aus für den Status ein...


    Natürlich hat Düsseldorf damit überhaupt nichts zu tun. Das ist auch gut so. Die Entscheidung liegt einzig und allein beim OB Schramma und dem Rat der Stadt Köln. Man sollte sich in Köln von anderen Städten und Organisationen, auch die UNESCO, nicht beinflussen lassen!!!! Nur Köln weiß, was letztendlich gut für die Stadt ist und was nicht.

  • Hilfe, das Rendering ist ja schrecklich. Das Ensemble von Bahnhof Deutz und den historischen Messehallen wird ja durch die Neubauten total beeinträchtigt. Sowas und dann die verbreiterte Hohenzollernbrücke, ich mag Köln wirklich immer weniger.

  • Bitte? Die rechte Rheinseite braucht dringend wirtschaftliche Impulse und Deutz ist durch die gegebene Infrastruktur, sowie die nähe zur City durchaus ein geeigneter Bürostandort. Die Gegend rund um die Messe hat ja heute auch nicht gerade aufenthaltscharakter.
    Erhaltenswert ist die Gegend höchstens als Zeugnis besserer Zeiten, an die wir mit ewiger Rückblickerei kaum anknüpfen können.

  • Am 20.09. wird es eine aktuelle Stunde zum Thema im Kölner Rat geben.
    Im Kölner-Stadt-Anzeiger gab es heute viele Leserbriefe, überraschenderweise fast ausschliesslich pro Bebauung in Deutz. Allgemeiner Tenor was das die Unesco sich zu sehr in die Belange einer Stadt einmischen würde und damit die Entwicklung dieser stoppen würde.
    Was mich unheimlich nervt sind die Fotos und Medienberichte. Dort bekommt man den Eindruck der LVR Turm würde direkt am Dom stehen und die Hochhäuser wären mit Wolkenkratzern in N.Y zu vergleichen. :nono:

  • Zitat von Cologne68


    Was mich unheimlich nervt sind die Fotos und Medienberichte. Dort bekommt man den Eindruck der LVR Turm würde direkt am Dom stehen und die Hochhäuser wären mit Wolkenkratzern in N.Y zu vergleichen. :nono:



    Ist mir auch aufgefallen, da wird wirklich bewusst Stimmung gegen die Hochhausbebauung gemacht. Fazit eines RTL Berichts letzte Woche war, daß ohne Unesco die Touristen ausbleiben und damit Köln dem Wirtschaftlichen Untergang geweiht ist. Der Dom ist doch onehin erst seit 1996 Weltkulturerbe, gabs davor etwa noch keinen Dom-Tourismus?
    Vielleicht beschert diese ganze Panikmache Köln sogar mehr Touristen, manch einer könnte ja denken das es den Dom bald nicht mehr gibt. :lach:

  • Zitat von Booni

    Hilfe, das Rendering ist ja schrecklich. Das Ensemble von Bahnhof Deutz und den historischen Messehallen wird ja durch die Neubauten total beeinträchtigt. Sowas und dann die verbreiterte Hohenzollernbrücke, ich mag Köln wirklich immer weniger.


    Sollte Köln diese Hochhäuser in Deutz alle wirklich so realisieren, dann wird dieser Ort natürlich sehr stark aufgewertet. Es wäre eine Initialzündung für den rechtsrheinischen Stadteil. Ferner passt diese Architektur sehr gut zu der Umgebung mit Messe und ICE-Bahnhof. Nicht jede Stadt hat sowas und dazu noch direkt gegenüber dem Dom auf der anderen Rheinseite. Die Kulisse wird schon etwas Beeindruckendes haben (linke Rehinseite mit dem Dom und Altstadt und rechts das moderne und aufstrebende Köln mit Messe und Wirtschaftzentrum), obwohl einige der Hochhäuser durchaus etwas höher sein könnten (bis 150 m hoch, also die Höhe vom Kölnturm im Mediapark). Köln würde dadurch sehr an Attraktivität zugewinnen!!!!! Dadurch kommen mit Sicherheit nicht weniger Touristen nach Köln, sondern eher mehr, auch wenn der Dom den Status als Weltkulturerbe der UNESCO verlieren sollte. Dann ist er eben nur so wichtig wie vor 1996 und gleichzeitig wieder Weltkulturerbe für die ganzen Menschen. In der Liste der Unesco braucht er nicht unbedingt zu stehen. Dafür ist er zu sehr bekannt und nicht mit anderen Bauwerken zu vergleichen, die von der Unesco zwar als Weltkulturerbe anerkannt sind, aber kaum von den Menschen/Touristen besucht werden. Daher verstehe ich die Sorgen einiger Beteiligten nicht, der Dom würde durch die Aberkennung des Weltkulturerbestatus an Anziehungskraft verlieren - das wird nie der Fall sein!!!! Nur die Unesco und ihre Liste mit den Weltkulturerbestätten würde an Glaubwürdigkeit und Seriösität verlieren, weil so wichtige Bauwerke wie der Kölner Dom dann nicht aufgelistet wären. Da wird selten einer Verständnis für die Unesco haben und ihre Liste ernst nehmen.

  • Zwischenfrage eines Außenstehenden:
    Gab es beim Bau des LH-Hochhauses oder des Mediapark-Turms auch eine derartige Diskussion?


    Und warum hat die UNESCO nichts gegen die Betonwaben am Fuße des Doms unternommen, meiner Meinung nach eine viel schlimmere Verschandelung als ein kilometerweit entferntes Hochhaus.


    Aber ich bin auf jeden Fall pro Dom@Weltkulturerbe, nur: Putzt ihn mal!!

  • Puntagorda


    Beim Bau des LH Hochhauses war der Dom noch nicht auf der Liste. Als der Kölnturm gebaut wurde gab es keinerlei Diskussionen. Diese gäbe es auch heute nicht, wenn nicht die Grünen beim Streit um den LVR Turm über Icomos und die Unesco gegangen wären. Die wollten mit deren Unterstützung mit aller Macht den LVR Turm verhindern. Aus dieser Sache ist jetzt die jahrelange Diskussion um das Weltkulturerbe entstanden.


    Die Betonwaben und Souvenirshops gehören entfernt! Da würde ich mir eine Forderung der Unesco wünschen, allerdings scheint die direkte Domumgebung kaum zu interessieren. Ebenso wie der Erhalt und tägliche Verbesserungen durch den Dombauverein bzw. die Dombauhütte.

  • C1 bauen und die LH als Mieter. :)


    OB Schramma kritisiert die Unesco.


    "Der UNESCO geht es überhaupt nicht um den Dom, an dem nur positive Dinge geleistet werden", sagte der Oberbürgermeister. "Hier geht es ganz eindeutig um eine ideologische Auseinandersetzung, um eine Aversion gegen Hochhäuser von einigen Hardlinern in der Kommission, und die sind leider bestimmend", sagte Schramma.


    Zum künftigen Vorgehen der Stadt mit dem Thema Welterbe sagte Schramma: "Wir wollen den Dom als Welterbe retten." Er wolle alles tun, aber er könne nicht die Planungssicherheit der Stadt aufgeben. Die UNESCO solle "konkret sagen, was sie will". Sie könne mitwirken und beraten, beispielsweise in der Jury für den ausgeschriebenen neuen städtebaulichen Wettbewerb für die verbliebenen zwei Bauprojekte. "Aber entscheiden muss die Stadt."


    Zudem gebe es konkretes Interesse der Lufthansa, in das geplante Hochhaus des renommierten Architekten Helmut Jahn zu ziehen. Der Bau gehört zu den von der UNESCO kritisierten Hochhäusern. Falls die Verhandlungen mit Lufthansa scheitern würden, wäre das ein Rückschlag für den Wirtschaftsstandort Köln. "Meine Frage ist: Wer von der UNESCO übernimmt von diesen Dingen auch nur einen Hauch an Verantwortung: Keiner."


    Kompletter Artikel


    Quelle: http://www.ksta.de

  • Das finde ich schon sehr mutig und vor allem auch richtig, was OB Schramma über die Unesco bzw. dessen Verhalten denkt. Ich hoffe nur, dass er auch zum Schluß den Mut aufweist und an den Planungen festhält. Man sollte sich von der Unesco nicht beiflussen lassen und dann evtl. eine "minderwertige Variante" (z.B. weniger hohe Bauten/"Hochhäuser") für diesen tollen Standort wählen. Wo sonst könnte man in Köln solche Hochhäuser noch überhaupt planen und bauen? Es gibt keinen besseren Standort, wo man die Hochhäuser an einem Standort konzentrieren und diese dann auch vermieten könnte. Hier handelt es sich um eine Toplage (wirtschaftlich + städtebaulich), die optimal genutzt werden sollte. Man darf daher die Chance diesmal nicht ungenutzt lassen. Natürlich wird es hier und da auch andere Hochhäuser in Köln geben (verschiedene Firmenzentralen), aber es sieht städtebaulich einfach viel besser aus, wenn Hochhäuser an einem Standort konzentriert werden. Somit wäre der rechtsrheinische Stadteil, gegenüber dem Dom und somit andere Rheinseite, der ideale Standort!!! Man stelle sich nur mal eine Schifffahrt auf dem Rhein vor (auf der einen Seite der Dom und die Altstadt und auf der anderen Seite das moderne, zukunftsorientierte Köln mit dem hoffentlich neuen Wirtschaftszentrum (Messe, Firmenzentralen, Kälnarena). Diese kommt aber nur durch mehrere Hochhäuser, und zwar deutlich über 100 m hoch, erst so richtig zur Geltung. Daher muß man an den Planungen festhalten und den damit verbundenen Zukunftschancen denken und sich nicht von der Unesco lenken lassen. Kölmn ist darauf angewiesen, aber nicht unbedingt an dem Titel des Weltkulturerbestatus.