• Andererseits ist die neue BMW-Niederlassung in Schweinau ja genau das, was man eigentlich nicht braucht. Mit bester Anbindung in Innenstadtlage und letztlich auch für den Betrieb ungünstig, da er nicht expandieren könnte. Aber ich halte solche Nutzungen dann letztlich für "Joker-Flächen", auch die Mercedes-Niederlassung am Wöhrder See ist in meinen Augen nur eine Zwischennutzung. Dort sollte m.E. eher etwas wie der Seetor-City-Campus entstehen. Diese ganzen Auto-Schiebe-Betriebe gehören eher an den Hafen oder die Sigmundstraße. Aber man darf auch nicht vergessen, die sind gewissermaßen dort gewachsen, und dürften womöglich auch Grundstückseigentümer sein, die einst eher günstig zu erwerben waren. So fix geht dann die Konversion auch nicht.

  • Ja, die sind dort gewachsen, allerdings auch nicht ganz legal, denn abgemeldete Karren haben nix am Straßenrand zu suchen, dennoch werden die Parkflächen dort dauerhaft von den Autoschiebern mitbenutzt.

    Lösung: Parkhaus für Anwohner bauen und sämtliche Straßenparkplätze streichen. Dann werden so einige Autohändler, die die Gesetzgrenzen überreizen, von alleine in Richtung Hafen abwandern...

  • Ich pack es mal hier herein, zwei kleine, scheinbar unbedeutende Dinge.

    Vor einigen Wochen haben wir an einer Dachstuhl- und Turmbesichtigung in St. Lorenz teilgenommen, und interessante Einblicke in Räume erhalten, die man sonst nicht zu sehen bekommt. U.a. führte die Tour durch den Dachstuhl der Kirche, der vor 2 Jahren neu gedeckt wurde:


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    Im Innern ist man dabei denkmalgerecht vorgegangen und den Aufbau so sichtbar gelassen wir er war:


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    Damals hatte der Rundgangsleiter auch auf ein Detail hingewiesen, das bald 600 Jahre Holzrad, mit dem einer der gewaltigen eisernen Kronleuchter im Hauptschiff der Kirchenhalle gehoben und abgesenkt werden konnte. Im Zuge der Sanierung wurde das Rad allerdings stillgelegt, man hat sich dafür entschieden, das fortan elektrisch zu machen. Vor 2 Wochen haben wir da noch rumgeunkt, dass die Elektrik wohl niemals so lange halten wird und so zuverlässig sein wird, die das alte mechanische System:


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    Heute steht in der NZ, dass vom Unwetter am Donnerstag Abend auch die Lorenzkirche betroffen gewesen war. Während sich die Kirche füllte mit Menschen, die vor dem heftigen Gewitter Schutz suchten, stürzten plötzlich Wassermassen durch das Gewölbe auf die Kanzel und auf die Orgel. Organist und Pfarrerin versuchten den Orgeltisch zu retten, doch weil die Schließvorrichtung nicht funktionierte musste sie eilig Planen drüber werfen. Im Zuge dessen musste der Organist durch eine Stahltür, an der der arme Kerl aber einen Stromschlag erlitt und deshalb Hilfe benötigte (Ihm gehts laut Zeitung wieder gut!)


    Ob die Schließvorrichtung jetzt elektrisch war oder nicht steht dort nicht, aber der Artikel erinnerte mich insgesamt daran, wie wir mit dem Rundgangsleiter vor zwei Wochen darüber sprachen, dass man heute kleine Probleme mit aufwändiger und teurer Technik löst, anstatt die bewährte und zuverlässige Lösung beizubehalten. Auch im privaten Umfeld beobachte ich immer häufiger, wie einfache Probleme mit immer mehr Technik erschlagen werden sollen, wie ein immer größerer Investitions- und Wartungsaufwand erforderlich wird, um Probleme zu beseitigen, die es so früher nicht gab. Beispiel Dämmstofffassaden und automatische Lüftungssysteme in Wohnhäusern, oder smarte Stromzähler für die man eine kostenpflichte App braucht, um den eigenen Stromverbrauch abzulesen. Mir macht dieser Trend Sorgen, er bindet immer mehr Kapital von allen Beteiligten, benötigt immer mehr Manpower für die Wartung und liefert nur bedingt echte Vorteile. Ist nicht die Marthakirche wegen eines Kurzschluss damals abgebrannt?


    Und zu Guter Letzt noch eine Nürnberger Spezialität, aus einem der Seitenfenster des Nordturms aus gesehen (etwa halbe Turmhöhe):


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    Das hässliche Zuteeren des Gehwegpflasters nach irgendwelchen Leitungsarbeiten, Standard sowohl am Stadtrand als auch an touristischen Hotspots. Ich denke diese Art des Vandalismus am Straßenbild gibts so nur in Nürnberg, aus meiner Heimat Berlin kenne ich das nicht, da hatte man die Pflastersteine an der Seite gestapelt und dann wieder eingebaut. Aber das bekommt die Kommune ja hoffentlich irgendwann mal in den Griff.


    Übrigens, ab 2024 (wenn ich mich richtig erinnere) sollen die Kirchtürme von St. Lorenz saniert werden, das wird länger dauern und die regelmäßigen, wirklich sehenswerten Turmbesteigungen sind dann für lange Zeit nicht mehr möglich!