Schulstrasse - Ladensterben

  • Rund ein halbes Dutzend Läden steht leer. Mieter mit Altverträgen können bei sinkenden Passantenfrequenzen die hohen Mieten nicht mehr erwirtschaften – wer keinen Nachlass vom Vermieter bekommt, sucht das Weite. Sogar McDonald’s hat dichtgemacht.

    https://www.stuttgarter-zeitun…b5-9254-deb20c102ce2.html


    Artikel ist zwar hinter der Bezahlschranke, aber wesentliches mehr steht da auch nicht drin. Wenn sogar MC-Donalds dicht macht, sieht es düster aus für die Schulstrasse.

    Wie kann eine zukünftige Konzeption aussehen?

  • Ich denke mal hier kommen einige Faktoren zusammen: Die ganzen Gastronomischen Einrichtungen wie McDonalds, Nordsee, Bäcker etc. dürften einen massiven kundenrückgang wegen Corona haben. Dazu kommt ein schlechter Ladenmix, der aus Handyshops und Billig-Läden besteht. Läden wie GameStop sind ohnehin weltweit in der Krise, denn Computerspiele werden vermehrt einfach per Download gekauft und nicht mehr im Laden. Der Wegfall des Karstadts, oder war’s Kaufhof, und dem Supermarkt Eingang in der schulstraße war eher suboptimal, die Klientel die Primark jetzt dort anzieht geht nach ihrem Einkauf bei Primark höchstens noch zum McDonalds, wird sonst aber kein Geld in der Schulstraße lassen. Dazu kommt noch das ohne Veranstaltungen auf dem Marktplatz auch einfach die passantenfrequenz gesunken ist.

  • Hm, aber was sind die speziellen Probleme der Schulstraße? Alles, was hier bisher steht trifft doch auf fast jede Straße in Stuttgart zu. Ich persönlich nehme die Schulstraße als dreckigen, dunklen Ort wahr an dem dubiose Läden dubioses Klientel anziehen. Obwohl die Schulstraße ja der kürzeste Weg zwischen Königsstraße und Markplatz ist, nehme ich inzwischen lieber die Stiftstraße.


    Aus meiner Sicht würde nur eine grundlegende Sanierung helfen. Die Wege in der ersten Etage müssen weg, dafür müsste die Schulstraße selbst breiter werden. Außerdem müssten natürlich die Häuserfassaden als auch die Straße selbst neu gemacht werden. Es muss sauber und modern wirken. Die chinesischen Restaurants dürfen von mir aus bleiben, müssten aber ebenfalls ihr Erscheinungsbild aufhübschen. Vielleicht kann man auch was abreißen und neu bebauen, anbieten würde sich das Gebäude mit dem großen Parkplatz dahinter (Nr. 18). Die billig-Läden müssen weg.

  • Ich denke in der jetzigen Form wird die Schulstraße auch nach Corona kein Revival erleben und während der Marktplatz umgebaut wird gehts vermutlich noch weiter bergab. Ich finde Städtebaulich hat die Schulstraße durchaus Charme, gerade auch wegen den 2 Ebenen. Aber ganz ohne Umbauten wird es wohl nicht funktionieren, gerade die Hinterhöfe sind Städtebaulich eine Katastrophe – da ergibt sich die Chance mit neuen Durchbrüchen auch das Umfeld der Schulstraße aufzuwerten. Ansonsten müssen sich die Vermieter wohl auch von den astronomischen Mieten verabschieden und es benötigt dringend einen bessere Mieter. Die Läden in der Schulstraße sind einfach extrem outdatet. Billig-Chinesen, Ramsch-Läden und Nordsee ziehen halt einfach nichtmehr. Was z. B. möglich ist hat man in der Calwer-Passage bis vor kurzem gesehen. Kleine, originelle Läden, Hippe Cafés und Bars, oder moderne Restaurant-Konzepte. Man könnte aus der Schulstraße z. B. auch einen Streetfood-Court machen. Man könnte die Schulstraße auch komplett mit einem Glasdach überspannen und so für ganzjährige Aufenthaltsqualität sorgen. Ladenflächen sollten zusammengelegt oder einzelne Gebäude neu gebaut werden. Möglichkeiten gibt es sicher viele, aber mit einem "weiter so" wird es nur weiter bergab gehen. Und es benötigt eine deutliche Aufwertung des Marktplatzes um wieder für mehr Kundenfrequenz in der Schulstraße zu sorgen.

  • Der Einzelhandel in der Innenstadt war vor Corona bereits zu aufgebläht (Gerber + Innenstadt + Milaneo). Das alles überlebt war eh chancenlos und konnte mindestens an Leerständen im Gerber und im Milaneo beobachtet werden.

    Nun gibt Corona dem Ganzen den Rest, Schulstrasse und Marktplatz sind fällig. Ich gehe nicht davon aus, dass es möglich sein wird wieder eine Struktur zu erzeugen, die an 2019 nochmal sich anlehnen können.

  • In dem selben Artikel in der STN steht auch, dass der Eigentümer Signa nach einer Zwischennutzung mit Food und Lebensmitteln die ehemalige Sportarena abreißen und mit einem neuen Konzept neu starten will. Von daher ist der Citymananger Hahn guter Dinge, dass es mit der Schulstraße wieder bergauf auf geht.


    Ich würde wie bereits von anderen vorgeschlagen die Gebäude der Schulstraße abreißen und vielleicht so eine Art moderne Altstadtgebäuden mit

    Giebeldächern mit Durchbrüchen zu den Hinterhöfen bauen. Dabei eine Ladenmix von Cafés, kleinen Läden, Bars usw.. Gerne auch wie das ehemalige Fluxus dort ansiedeln.

  • ^ Das großflächig Abriss notwendig ist, ist wohl klar. Aber einen Einzelhandel wie zuvor wird es m.E. nie wieder geben. Daher würde nach dem Abriss der Bausünden wohl eher Wohnungsbau sinnvoll sein.

  • Naja, ob das Gebiet zwischen Marktplatz und Königstraße unbedingt für Wohnungen geeignet ist zweifle ich jetzt mal an. Zumal dort gerade in den Hinterhöfen auch viel Lieferverkehr unterwegs ist. Höchstens in den oberen Geschossen wären hier Wohnungen möglich, die Frage nach der Nutzung im Erdgeschoss bleibt trotzdem offen, entweder Gastronomie oder Gewerbeflächen. Warum es nie wieder Einzelhandel geben soll ist mir zudem schleierhaft, out sind eigentlich eher die großen Ketten. Das Problem sind Mietpreise die jeglicher Realität entbehren und Vermieter die eher Ramsch-Ketten den Vorzug vor originellen Konzepten geben.

  • 1. Neuer einheitlicher Boden, Pflaster.

    2. Sanierung von Fassaden und der 2. Ebene.

    3. Beleuchtungskonzept

    4. Begrünung der Zwischenebene am Rand da wo jetzt Geländer ist und einfache Selbstranker von unten nach oben. Muss man halt schauen es kein Ratten Habitat wird. Wenn es eine grüne Gasse wäre mit mehr Charme hätte das was, man könnte auf der Ebene auch höhere Gehölze Pflanzen.


    Das fällt mir ein wenn ich an die Straße denke. Ob es die Situation des Einzelhandels verbessern würde ist fraglich.

  • @ Regent, es geht darum das man eben nicht Einzelhandel erzeugen kann nur um des Einzelhandels willen/wegen. Die aktuelle Fläche ist schlichtweg zu groß in der Innenstadt und den letzen beißen halt die Hunde.

    => Ggf. kann man eine neue Kneipengegend für die Partyscene generieren ...

  • das sah ja auch alles schonmal besser aus. Klar, Geranien und Petunien schocken heute nicht mehr so, aber einmal durchfeudeln und etwas Licht könnte diese Buden durchaus in der Attraktivität steigern. Zu Schulzeiten jedenfalls war das eigentlich unser beliebtester Treffpunkt (ja liebe Kinder, so lief das früher :-)) , da es für so ziemlich jeden Geschmack was zu futtern gab. Konzept „Fressgass“ könnte durchaus funktionieren.


    https://www.alamy.com/deutschl…dwide-image338783264.html

  • Bin ein bekennender Vorkriegs-Reko Freund, und in Stuttgart fehlt eine Mittelalter Traditionsinsel komplett. Aber auch die 60er Jahre Variante hat deutlich mehr Charme als das Heutige, das ziemlich verbastelt rüberkommt. Man vergleiche nur die aufeinander abgestimmten Neonschriftzüge mit den Billigladenschildern von heute! Inwiefern eine Kompromisslösung aus beidem möglich ist weiss ich nicht, aber um ein paar bauliche Veränderungen wird man so oder so nicht herum kommen.

    Auch ist der generelle Tenor ja, dass kleinteiliger Handel eher zukunftsfest ist. Da sollte man mal schauen was man an Fach- und Feinkostgeschäften unterbringen kann.

  • Die Ladenflächen in der schulstraße sind ja relativ kleinteilig und feinkostgeschäfte gibt es auch. Ich denke in der schulstraße sind einige ungünstige Entwicklungen zusammengekommen. Mehr und vor allem bessere und hippere Gastro wäre schonmal ein Anfang. Die Stuttgarter Szene ist ja bekannt dafür leerstehende Flächen kreativ zu bespielen, von dem her denke ich das es durchaus eine Chance gibt hier in absehbarer Zeit zumindest kurzfristig für Belebung zu sorgen. Langfristig benötigt es natürlich eine komplette Neuplanung.