Paloma-Viertel - Ex-Esso-Häuser-Areal [nicht realisiert]

  • Es stimmt das die Bayerische Hausbau das nicht bauen würde aus eigenen Antrieb, zu wenig skalierbare Bauteile die dann Geld abwerfen würden. Aber sie haben die Herausforderung angenommen, nicht wie die Entwickler vom Holstenquatier. St.Pauli ist ein schwieriges Pflaster da sich jeder einmischen möchte, da die Straße so für Hamburg steht wie keine andere.

    Und Midas ich stimme dir zu, dass bei der Suche nach einer Baugenossenschaft für Baufeld 5 eher eine Alternative gefunden hätte werden müssen. Aber den gesamten Prozess so schwarz zu malen würde dem nicht gerecht werden. Nur so ist dieses Spannende Projekt zudem geworden was es ist.


    Nur die Bayerische Hausbau hat kein wirkliches Interesse dass jetzt um zusetzten, Pläne stehen, ein Konsens mit dem alle bei Fertigstellung zufrieden sein können.

  • Der Weg für das „Paloma-Viertel“ in St Pauli iat nun, zumindest rechtlich, frei.


    Der Bebauungsplan für das Areal der ehemaligen Esso-Häuser wurde offiziell festgestellt.


    Der Bezirksamtsleiter hat den vorhabenbezogenen Bebauungsplan laut Bezirksamt Hamburg-Mitte am Montag unterschrieben.


    Das berichtet das Hamburger Abendblatt.


    Ob die Bayrische Hausbau nun deshalb sofort Bauanträge einreicht, wird man sehen müssen. Finanziell bleibt das Projekt wie oben beschrieben 'schwierig'.

  • Eigentlich sehr schade.


    Seit Jahren liegt das Grundstück brach. Das die Stadt bis heute so wenig Druck auf die Gesellschaft ausübt verstehe ich auch nicht.


    Es geht hier schließlich nicht minder um eine der populärsten, bebaubaren Flächen der Stadt

  • Auch das „Hamburger Abendblatt“ widmet sich mal wieder dem Thema. Demnach hat die Bayerische Hausbau bis heute keinen Bauantrag gestellt. Das habe das Unternehmen auf Anfrage bestätigt. Dementsprechend gebe es auch keinen Zeitplan für die Umsetzung des Projekts. Ein Sprecher der Bayerischen Hausbau sagte dem „Abendblatt“ zum aktuellen Stand: „Beim Paloma-Viertel handelt es sich um ein sehr komplexes Projekt, bei dem weiterhin ein nicht unerheblicher Planungsanpassungsbedarf aufgrund bevorstehender Gesetzesnovellierungen, unter anderem Gebäudeenergiegesetz GEG, besteht.“ Mehr unter https://www.abendblatt.de/hamb…sorgt-fuer-Empoerung.html (ggf. Paywall).

  • Oder mit noch anderen Worten: Grünes Wunschdenken, dass man sich komplett von jeder wirtschaftlichen Realität abkoppeln könnte stoppt das Projekt.


    Nochmal zur Erinnerung: 'Man' möchte, dass hier in zentraler Innenstadtlage günstige aber hochwertige Wohnungen entstehen in die alle ehemaligen Bewohner zu den alten Mieten (ihrer damaligen Bruchbuden) wieder einziehen können. Man möchte anspruchsvolle Architektur, bei der das ganze Viertel mitreden kann. Umweltzeichen in Platin ist natürlich ein 'Muss' und Flächen für sozialen Bedarf sollen auch gebaut und am besten gratis zur Verfügung gestellt werden. Man möchte außerdem möglichst wenig 'bösen' Kommerz, und man möchte, dass all das ein Investor bezahlt, damit die Kosten nicht beim Steuerzahler hängen bleiben.


    Warum nur geht es nicht zügig voran beim Paloma Viertel?!

  • Heute in der Mopo:


    Zitat


    Pauli: Investor will Paloma-Viertel nicht mehr – und jetzt?


    Zehn Jahre nach dem Abriss der Esso-Häuser am Spielbudenplatz scheint der Investor das Interesse am „Paloma-Viertel“ verloren zu haben – die Pläne, die unter beispielloser Einbindung der Quartierbewohner entstanden waren, bleiben wohl ein Wolkenkuckucksheim.


    Zitatende


    > https://www.mopo.de/hamburg/st…tel-nicht-mehr-und-jetzt/


    Der Artikel ist hinter einer Paywall und ich kann nur die Einleitung lesen. Allerdings ist wohl auch so schon klar worum es geht.


    Mal sehen wir lange es dauert, bis irgendjemand von der Stadt fordert, dass jetzt der Steuerzahler einspringen soll. Ich nehme an das dauert maximal fünf Minuten.

  • So eine Schande. Die Babuungspläne sahen so gut aus und hatten wirklich Potenzial sich harmonisch in das wuselige Kiez Leben einzufügen

  • ein gescheitertes Projekt, wo zu viele mitbestimmen wollten aber nur einer sollte zahlen.


    Aber es wird eine Lehre für alle zukünftigen Bauprojekte sein.


    Mit Planbude, nur Forderungen stellen aber keinen Cent finanzieren wollen und naive Politiker wird das halt nichts .

  • Wie ich weiter oben im Thread schon befürchtet habe, werden die Wünsche laut, dass die Stadt einspringen und das bunte Wunschkonzert mit Steuergeld finanzieren soll.


    Kürzlich war im Hamburger Abendblatt zu lesen, dass die städtische Saga den Ankauf des Grundstücks prüfe.


    Saga Sprecher Michael Ahrens wird wie folgt zitiert:


    "Die Saga prüft ein mögliches Engagement unter der Maßgabe der Realisierung öffentlich geförderten Wohnungsbaus. Wir bitten um Verständnis, dass wir mit Blick auf laufende Gespräche zum jetzigen Zeitpunkt keine darüber hinaus gehenden Aussagen treffen".

  • Es stimmt mich nachdenklich, dass die öffentliche Hand ausbleibenden Investitionswillen von privater Seite nicht als Weckruf versteht. Offensichtlich ist die Attraktivität des Standorts verglichen mit anderen Metropolen nicht hoch genug, um die Korsettierung durch Beteiligungsverfahren und deren Ergebnisse zu kompensieren.


    Attraktiver könnte die Lage auf zwei Wegen werden. Zum einen durch eine erhöhte wirtschaftliche Dynamik. Zum anderen durch ein mehr an Freiheit hinsichtlich der Gestaltung. Der erste Punkt sprengt den Rahmen dieses Forums. Interessierte seien auf einen kürzlich erschienenen Beitrag mit pointierteren Thesen in der FAZ verwiesen, der mit zeitlichem Abstand auch im Abendblatt sein Echo gefunden hat.


    Zum zweiten Punkt interessiert mich die Meinung dieses Forums, denn er ist unmittelbar durch den Bezirk beeinflussbar. So befindet sich das in Frage stehende Areal mit den tanzenden Türmen und der Bebauung des ehemaligen Bavaria-Geländes bereits in einem veritablen Hochhauscluster. Diese Gestaltungsmaxime sollte hier mutig baulich aufgenommen werden. Über den geeigneten Nutzungsmix aus Wohn-, Büro- oder Hotelanteilen sollte ein Investor frei entscheiden können, damit er tatsächlich den Gebäudewert optimiert und nicht nur auf Bodenwertzuwachs spekulieren muss. Persönlich bezweifle ich, dass der im Interview angedeutete SAGA-Wunsch nach öffentlich gefördertem Wohnraum in dieser zentralen Lage eine Bereicherung des öffentlichen Raumes darstellt. Weitere Konflikte zwischen Ausgehviertel und dem Bedürfnis nach Ruhe scheinen unvermeidbar. Weiß jemand von einem Hochhausentwurf, an den angeknüpft werden könnte?

  • Weiß jemand von einem Hochhausentwurf, an den angeknüpft werden könnte?

    Sorry, aber der Gedanke da nun noch ein Hochhaus bauen zu wollen ist in meinen Augen aberwitzig und nicht im Geringsten zielführend.


    Das Paloma-Viertel-Projekt ist als ALLEN MÖGLICHEN Dingen gescheitert, die überwiegend selbst verschuldet sind. Wenn es an einer Sache NICHT gescheitert ist, dann an der unzureichenden baulichen Dichte der geplanten Neubauten. Im Gegenteil: der Entwurf reizt das Grundstück schon bis an die Grenze des rechtlichen Machbaren (Besonnung, Lärmschutz, Fluchtwege, Feuerwehr-Zufahrten, Anlieferung...) aus.

  • Lieber Midas, welchen Bautypus würde sich denn deiner Meinung ein Investor hier am besten vorstellen können, wenn die von dir mehrfach aufgezählten Beschränkungen und Einreden nicht zum Tragen kämen? Jede Planrechnung würde doch versuchen eine möglichst effiziente Nutzung des Areals vorzunehmen.


    Ferner: warum ist die Idee eines Hochhauses aberwitzig? Im Bereich Millerntor ist wie an anderen ehemaligen Stadttoren eine Hochhausakzentuierung vorgesehen und in Teilen auch schon umgesetzt. Ein Hochhaus könnte gepaart mit einer Blockrandbebauung von 4-6 Stockwerken sogar eine weitergehende Auflockerung mit Innenhof ermöglichen.

  • Wie schon gesagt: es geht eben NICHT um die Baumasse bzw den Baukörper. Der geplante Baukörper ist für jeden Investor an sich ein 'Traum' weil er so wie geplant schon eine sehr hohe, sehr dichte Ausnutzung des Grundstücks erreicht.


    Die Beschränkungen, die das Projekt lähmen beziehen sich eher auf andere Auflagen, wie gedeckelte Mietpreise, Lärmschutz, Energie-Einsparungs-Verordnung, kombiniert mit anderen, allgemeinen, Faktoren: Zinsanstieg, Baukosteninflation, lange Genehmigungswege, komplizierte Planungswege, etc.


    Kurz: Du ignorierst die tatsächlichen Probleme die das Projekt hat und möchtest stattdessen offenbar ein 'Problem' welches es nicht gibt mit einem Hochhaus lösen, das im Viertel niemand will. Warum?

  • Das wäre alles schlüssig und richtig, wenn es nur ein derzeitiges Problem wäre. Aber das dieser Bau verzögert wird, zeichnete sich schon vor fünf-sechs Jahren ab. Jede Krise wirkt bei der Bayrischen Hausbau wie ein Geschenk des Himmels.

  • Ich fand den Entwurf eigentlich ganz passend. Ich würde Midas was die Gründe des Scheiterns angeht absolut recht geben. Vielleicht sollte man auch überlegen, ob der Bau von geförderten Wohnraum an diesem Standort amgebracht ist. Günstigen Wohnraum kann man anderswo in Hamburg bauen, wo gut angebunden (ÖPNV) ist und die Grundstücke billiger sind. Und man kann die Wohnungen auch wieder etwas kleiner machen.

  • Natürlich könnte man das, aber der Grundgedanke des Paloma-Viertels ist ja an-und-für-sich RICHTIG und gut: Eine 'kiezgerechte' Mischung zu schaffen. St Pauli war und ist schon immer ein großer bunter Eintopf aus arm und wohlhabend, ruhig und wild, grell und grau gewesen. Das soll es ja auch bleiben.


    Natürlich sollen hier auch Sozialwohnungen entstehen. Der Von-allem-etwas-Mix ist richtig und wichtig für St Pauli.


    Nur sieht man ja, dass es so nicht funktioniert, bzw nicht funktionieren kann.


    Das Quartier solle schon grob wie geplant kommen, nur wird man am Ende eben das machen müssen was man von Anfang an hätte machen müssen: den einen oder anderen Kompromiss!


    Ohne wird es nicht gehen, es sei denn die Stadt versenkt hier Millionen eurer und meiner Steuergelder um eine nicht kompromissbereite aber laute Klientel ruhig zu stellen. Ich wäre dazu ungern bereit.


    Der kleine Koalitionspartner hingegen würde das wohl am liebsten tun, denn es geht ja hier um die Befindlichkeiten mehrheitlich Grüner Wähler.