Dresdner Debatte

  • Na mal bitte realistisch bleiben. An der Königsbrücker gibt es so ein starkes öffentliches Interesse, dass das Bürgerbegehren kommen wird. Dass sich die FDP darum kümmert, ok. Und Zastrow ist Fraktionsvorsitzender einer der wenigen Oppositionsfraktionen. Wir werden sehen, wie die Dresdner entscheiden.

  • zusatz: hauptproblem heuzutage ist bei politikwechseln, dass der finanzielle gestaltungsspielraum sehr begrenzt ist, also auch neue leute kaum anders handeln können. so konnten mit müh und not nur knapp 30 mille vom gesamthaushalt von 2700 mille (für 2 jahre) als gestaltungsmasse gelöst werden, das sind nur 15 millionen pro jahr - aber immerhin. schon im vorfeld löste man die beiden eckpfeiler nicht, die größeren spielraum geboten hätten: verschiebung einzelner schul- bzw. kitabauten und erhöhung von kommunalen abgaben. wenn man sich dafür entscheidet, bleibt kaum gestaltungsmöglichkeit.


    weil oben die "kürzung der jugendhilfe" falsch zitiert wurde, dazu eine kurze erläuterung:
    die "jugendhilfe" umfasst die förderung benachteiligter kinder und jugendlicher im sinne von chancengleichheit, prävention und ausgleich. diese jugendhilfe ist kommunale pflichtaufgabe, die stadt muss es also tun. da derzeit das geld nicht reichte, musste vor wochen der etat der jugendhilfe bereits um 13,5 mill. euro zusätzlich angehoben werden - unabhängig der haushaltsdebatte. damit sind nun die pflichtaufgaben finanziert. da aber die gesetzlichen vorgaben, was genau eine kommune als pflicht liefern muss, arg dürftig sind und in der realität der sozialarbeit bewusst hinten und vorne nicht ausreichen, wurde durch die linke eine freiwillige erhöhung um o.g. 3 mill. euro eingebracht und beschlossen. das kann man bemängeln, sofern man keine solidarische gesellschaft will, oder auch nicht, bedenkt man verlorene lebenschancen und spätere langzeitkosten für den staat.
    der jugendhilfe-etat wurde also nicht gekürzt, sondern zunächst auf pflichtniveau angepasst und nun moderat für praxistauglichere wirksamkeit nochmals angehoben. das ist ein deutlicher akzent einer sozialen stadtpolitik. gleiches könnte man nun auch vom sozialticket, von der förderung der freien kulturszene (wo freischaffende auf H4-niveau rumdümpeln) und den ebenso dümpelnden städtischen krankenhäusern sagen. wie die genauen finanzierungsplanungen dabei aussehen, bleibt meist unbekannt. der haushalt ist letztlich unter permanentem monitoring, da kann sich noch vieles ändern.



    weil die gewerbesteuer-einnahmen angesprochen wurden: 2013 war ein hochjahr, dieses jahr gings etwas zurück, da einzelne großunternehmen erneut wesentlich weniger abführten als prognostiziert, im mittelstand setzt sich das kontinuierliche steuerwachstum fort, die zahlen für 2015 und 2016 könnten bewusst vom finanzbürgermeister (cdu) frisiert worden sein, um in der presse angebliche haushaltslöcher unter rot-grün-rot reinzuschmuggeln. wie man nun sieht, lässt sich die neue mehrheit nicht von diesen politischen spielchen veräppeln. veräppeln lassen sich aber leider zahllose bürger, die dann wiederum komplexe projekte per bürgerentscheid bestimmen wollen. wenn das kein schlag ins gesicht von echten fachpolitikern und fachplanern ist. dann kann man auf diese auch gänzlich verzichten und den stadtrat wie auch planungsbüros - übrigens auch architekturbüros - abschaffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Elli Kny () aus folgendem Grund: der HH sind 2,7 Mrd. Euro und nicht 1,7. korrektur


  • stahlbauer bezieht sich auf reine befürchtungen eines glamourös abgewählten zankpopulisten kurz VOR der haushaltssitzung des stadtrates. unserem neuen dresden"kenner" von der pleiße scheint vollends die hassbrille verrutscht. selbst im artikel steht gegenteiliges drin. egal.


    anonymus


    Toll, geht Dir da jetzt einer ab...?


    Die Dresdner Streitkultur ist schon etwas Besonderes.:D Was die Wiedergabe von Zeitungsmeldungen auslöst, ist erstaunlich.


    Im Moment werden in Dresden eine Reihe von Projekten in Frage gestellt. In einigen Jahren werden die Beihilfen deutlich weniger fließen. Die Frage ist doch, wie es geschafft werden kann, aus Sachsen ein Geberland zu machen. So habe ich Tillich verstanden. Meldungen wie "Gewerbesteuern stagnieren in Dresden" aus der die Zahlen des Dresdner Finanzbürgermeisters Hartmut Vorlohann stammen, lassen die Vermutung zu, dass dieses Ziel in absehbarer Zeit nicht erreicht werden wird. Elli Kny hat diesen Artikel der Sächsischen Zeitung ignoriert. Probleme kann man nur lösen, wenn man sie erkennt und dann gegensteuert. Dazu habe ich hier nichts gelesen.


    Et hätt noch emmer joot jejange wie man es in meiner alten Nachbarstadt -gelegen an einem schönen großen Fluss - als eines der Grundgesetze hat. Klappt leider nicht immer.


    Sollten wir hier mal über den Soli diskutieren?

    2 Mal editiert, zuletzt von Stahlbauer ()

  • zusatz: hauptproblem heuzutage ist bei politikwechseln, dass der finanzielle gestaltungsspielraum sehr begrenzt ist, also auch neue leute kaum anders handeln können. so konnten mit müh und not nur knapp 30 mille vom gesamthaushalt von 1700 mille (für 2 jahre) als gestaltungsmasse gelöst werden, das sind nur 15 millionen pro jahr - aber immerhin.


    Sich immer auf dem Gesamthaushalt zu beziehen, ist natürlich eine Milchmädchenrechnung. Allein die Personalkosten sind fast die Hälfte des Haushalts und die kann und will keiner z.B. auf 0 drehen oder verdoppeln. Von den Sachen, die veränderbar sind, wurde maximal viel verändert. Der größte Einschnitt waren die Personalkosten. Dort wird es entweder auf Stellenstreichungen oder Gehaltsnullrunden für die öffentlichen Angestellten hinauslaufen. Oder ein Mix aus beidem oder unbezahlten Überstunden. Man spart nicht mal eben so zig Millionen an Personalkosten. Und so ein extremes Programm zur Personalkostenregierung hätte ich wirklich eher von der FDP erwartet als von dem linken 4er-Bündnis.


    wo freischaffende auf H4-niveau rumdümpeln


    Die gleiche Milchmädchenrechnung. Wenn ich Künstler bin, dann bin ich nun mal selbständig und für mein eigenes Einkommen verantwortlich. Mit meinem Talent und meiner Ausbildung möchte ich durch Verkauf meiner Produkte Geld erwirtschaften. Ob das nun Bilder sind, meine Arbeitskraft als Schauspieler, etc.
    Es gibt genug erfolgreiche Künstler, ob nun Schriftsteller wie J.K. Rowling oder George R. R. Martin, Schauspieler wie Christoph Waltz, Musiker wie Stefanie Kloß oder Andreas Bourani oder Maler wie Gerhard Richter. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen; sie ist sehr, sehr lang und beweist auf jeden Fall, dass talentierte und gut ausgebildete Künstler sehr viel Geld verdienen können. Das sind Spähren, wo sich sonst nur CEOs und Unternehmer befinden. Wenn es dann trotzdem freischaffende Künstler gibt, welcher auf H4-Niveau liegen, dann liegt das alleine daran, dass diese sehr, sehr schlecht sind. Viel, viel schlechter als die oben genannten aber auch viel zu schlecht, als dass sich jemand ernsthaft dafür interessiert. Und unter diesen Voraussetzungen hat man nun mal nicht das Zeug zum Künstler. Wenn ich mich morgen entscheiden würde, Künstler zu werden, dann wäre ich auch auf H4-Niveau. Deswegen kann ich nicht zum Staat rennen, sagen dass keiner meinen Schund haben will und um Almosen betteln. Künstler, CEO, Top-Anwalt, Investmentbanker, etc. kann nicht jeder werden.


    die zahlen für 2015 und 2016 könnten bewusst vom finanzbürgermeister (cdu) frisiert worden sein, um in der presse angebliche haushaltslöcher unter rot-grün-rot reinzuschmuggeln.


    Du glaubst auch an UFOs, die Terroranschläge und die Mondlandung waren von der US-Regierung inszeniert und sowieso wird die Welt von einer geheimen Koalition von Freimauern regiert, richtig? Sorry, aber das ist ja lächerlichste Verschwörungstheorie.


    veräppeln lassen sich aber leider zahllose bürger, die dann wiederum komplexe projekte per bürgerentscheid bestimmen wollen. wenn das kein schlag ins gesicht von echten fachpolitikern und fachplanern ist. dann kann man auf diese auch gänzlich verzichten und den stadtrat wie auch planungsbüros - übrigens auch architekturbüros - abschaffen.


    Jaja, wenn der böse Bürger bei den linken Machtspielchen nicht mitmacht. Das hatten wir doch schon mal vor 25 Jahren. Ansonsten wurde die Variante 7 ja von Fachplanern entworfen und schon längst beschlossen. Genau wie im Bestand gibt es 2 Fahrspuren und 2 Kombi-Spuren. Diese sind minimal breiter als jetzt, da man sich nun mal aktuellen Entwicklungen anpassen muss. Allein dadurch hätte man aber eine sehr, sehr bestandsnahe Sanierung. Alleine die überbreiten Fahrradspuren machen den Großteil der Vergrößerung aus. Ein Rückbau von aktuelle 4-spurig auf 2-spurig und das von einer BUNDESstraße und alle Fördermittel vom Freistaat sind weg. Dazu behindern sich dann alle Verkehrsträger gegenseitig. Ein einzelner Abbieger (ob links oder rechts, Gegenverkehr oder Fußgänger, egal) und ein einzelnes, einparkendes Auto und sämtliche PKWs und Bahnen stehen. Und was wissen wir über stehende Autos, Autos im Stop&Go usw. richtig, die sind durch anfahren und bremsen am lautesten, im Gegensatz zum fließenden Verkehr und stoßen die meisten Schadstoffe aus, im Gegensatz zum fließenden Verkehr. Schleichverkehr wird zunehmen, evtl. nehmen manche längere, aber schnellere Wege (und damit mehr Gesamtstrecke, d.h. mehr Schadstoffe). Aus meinem grünen Gewissen heraus, muss ich daher für die Maximalvarianten stimmen, welche für diese Bundesstraße möglich ist, damit Lärm und Schadstoffe minimiert werden. Außerdem hat RRGO genug Schuldenpläne für Dresden, da kommt eine Variante ohne Fördermittel vom Freistaat sowieso nicht in Frage.

    Einmal editiert, zuletzt von efhdd ()

  • ^^Wenn man mit dem bloßen Ziel, mal wieder rumzustänkern, eine Zeitungsmeldung einfach mal so und natürlich völlig wertfrei wiedergibt, muss man sich über solche und ähnliche Reaktionen wohl kaum wundern. Ziel offensichtlich erreicht, und der Diskutant hatte seinen Spaß...


    Es ist schon merkwürdig, wie sich all die Haushaltslücken nun plötzlich nach der Wahl, die nicht im Sinne einer gewissen Klientel gelaufen ist, auftun, da braucht man auch keine Zerstörungstheorien bemühen. Im übrigen interessant, wie sich ausgerechnet der durch die ideologisch verbohrte Verzögerung von öffentlichen Baumaßnahmen und damit eine Verschwendung von Steuergeldern in Millionenhöhe hauptverantwortliche Herr Z. (unter Zuhilfenahme seiner Kumpane in der ehemaligen Regierung) sich hier zum Verteidiger des ausgeglichenen Haushalts aufschwingt. Warum man diesem im übrigen ebenso wenig seriösen wie sympathischen Vertreter einer Splittergruppe immer noch dermaßen großen Raum in den lokalen Postillen einzuräumen gedenkt, bleibt das Geheimnis der verantwortlichen Redaktionen. Ich finde dies einfach nur: Widerlich!

  • Zitat efhdd:

    Aus meinem grünen Gewissen heraus, muss ich daher für die Maximalvarianten stimmen, welche für diese Bundesstraße möglich ist, damit Lärm und Schadstoffe minimiert werden.


    Natürlich, machen wir die Straße doch noch attraktiver für unsere PKW-Freunde mit dem grünem Gewissen! Wer wirklich ein grünes Gewissen hat, lässt das Auto stehen, wann es nur geht und fordert keinen autobahnhaften Ausbau von Straßen in sehr dicht bewohnten Gebieten, wer ein grünes Gewissen hat fordert andere Wege, nicht mehr Platz fürs Auto!
    Ich bin der Meinung, wenn aus der Königsbrücker eine Stadtautobahn wird, dann wird Sie mit Sicherheit auch mehr genutzt und die Lärm- und Abgasbelastungen steigen an und wer ein grünes Gewissen hat, versucht dies zu verhindern!
    Wenn man stattdessen weiter die Umfahrungsmöglichkeiten verbessert, wie durch die WSB ja nunmal schon Entlastung für die Köbü entstand, dann ist es sehr wohl möglich einen Ausbau zu realisieren, welcher dem Fahrrad, ÖPNV und Fußgänger mehr Raum bzw. Luft gibt ohne einen Verkehrsgau zu erzeugen.
    Aber wir brauchen ja auf Teufel komm raus die Bundesfördermittel, also müssen wir natürlich ohne über den Tellerand zu schauen die 4-spurige Variante nehmen, was für ein Quatsch.
    Wenn man sich allein schonmal ansieht, wie lange der Streit um die Köbü schon geht und trotzdem ist noch nichts passiert, muss doch auch langsam dem letzten klar sein, dass dieser Ausbau nicht nötig ist. Stattdessen kommt man immer mit dem Argument, man müsse ja für die Zukunft vorsorgen. Selbst wenn der Verkehr kommt, kann man ihn immer noch andere Wege nehmen lassen, das nennt sich moderne Verkehrssteuerung! Außerdem könnte man ja mal Alternativen zum Auto fördern oder haben wir dann wieder Angst vor der Autolobby, die dann wieder drohen ihre Betriebe auszulagern!
    Lasst doch der Neustadt etwas Platz fürs "Leben" und gestaltet nicht alles nur fürs "Funktionieren"!

  • Stahlbauer: was willst du eigentlich? lancierst eine FALSCH-meldung nach der anderen.
    du relativierst dich schon zum vorpost von "projekte werden verschoben" hin zu "projekte sind in frage gestellt". sag uns doch ein bauprojekt, projekt oder sonstwas, wo deine aussage stimmt.


    nochmal: auch ohne den zeitungslink bin ich auf das steuerthema eingegangen. die gewerbesteuern schwanken in dresden schon die ganzen letzten jahre spürbar - nämlich immer dann, wenn einzelne großfirmen (es ist wohl stets infineon dabei) zigmillionen weniger zahlen. nicht immer hinter jeder dann auftauchenden schlagzeile herrennen.
    was nützt uns deine meldung, was willst du uns damit sagen?
    (die steuerausfall-firmen sind vertraulich, was sollen wir da jetzt über gegenmaßnahmen labern? das liegt doch nicht an der politik, das sind normale marktschwankungen in den betrieben. bitte die dinge sauber auseinander halten.)


    man kann gerne über den soli diskutieren. weil der ausläuft, bzw allg. die zuweisungen definitiv sinken werden, genau aus dem grund nutzt man in DD diese letzten jahre vehement, um bis 2020 ALLE schulen und kitas fertig zu haben. ebenso die großprojekte. das ist eine nachvollziehbare strategie. nach derzeitigem stand schafft man es auch. wo werden da bitte "projekte verschoben", stahlbauer? dresden will sich für nach 2020 spielräume freihalten, indem man die großen kommunalen ausgabenposten (bei bauinvests) bis dahin abarbeitet. die stadt ist damit eher ein einzelfall, viele andere städte schaffen das gar nicht.


    also stahlbauer: was willst du uns eigentlich sagen? wo ist mal eines deiner "projekte"?

  • antonstädter und alle: es gibt keine haushaltslöcher! selbst die noch amtierende OB pfiff herrn Z. zurück, als der auch noch mit seinem fernsehturm kam, und sagte sinnhaft: "wir haben den haushalt sehr eng gestrickt - ja fast schon etwas überstrapaziert - aber jetzt steht er auf verschuldung null. ich weiß beim besten willen nicht, wo sie (herr Z.) noch 10 millionen herbeizuzaubern sehen". frau orosz rüffelte Z. mit der bemerkung: "ich bin zwar nur noch ein paar wochen hier zuständig, aber ich nehme mir das recht heraus, ihnen dies als meine deutliche auffassung mitzugeben." der haushalt ist schuldenfrei gesetzt, was gibts daran rumzudeuteln. viel wichtiger sind die kommenden zeitjahre, die politischen rahmen (zuweisungen, fördergelder) und v.a. die wirtschaftliche wetterlage.
    auch der jetzige haushalt ist von rekordinvestitionen gekennzeichnet. am städt. personal wird nicht reduziert - auch hier schreibt die zeitung schmarrn - sondern das personalwachstumsprogramm wurde etwas reduziert, d.h. auf 2-3 jahre länger gestreckt. es ist also mehr geld für personal da, niemand stellt die wachsenden aufgaben einer wachsenden stadt in frage.


  • Es ist ein Ammenmärchen, dass Straßen mehr genutzt werden, wenn sie ausgebaut werden. Das ganze basiert auf der Behauptung einer Einzelperson (Udo Becker) und wird wie ein Mantra immer und immer wieder wiederholt. Keine seriöse wissenschaftliche Berechnung, etwa des Bundes, berechnet diesen Schwachsinn mit ein. Für die WSB wurde jüngst bewiesen, dass es keinen induzierten Verkehr gibt und dass jeden Tag zig Tonnen CO2 gespart, sowie Staus sich im Stadtgebiet massiv verringert haben.


    Eine Umfahrungsmöglichkeit ist etwas, was man AUßERHALB von Siedlungen baut. Die Strecke Albertplatz - Stauffenbergallee kann nur innerstädtisch umfahren werden. Statt 1,6km sind es dann etwa 3,9km durch die Radeberger Vorstadt oder etwa 2,2km durch Nebenstraßen. Das sind keine Umfahrungen, sondern Verlagerungen des Problems. Gerade die Strecke durch die Radeberger Vorstadt ist mehr als doppelt so lang, damit im Regelfall doppelt so viel CO2.


    Um CO2 und Schadstoffe zu vermindern, muss man die kürzest mögliche Strecke auch zur schnellsten machen, weil Umfahrungen vielleicht individuell schneller sein könnten, aber durch das mehr an Strecke eben mehr Schadstoffe produzieren. Und zweitens muss man den Verkehr fließen lassen. Stop&Go ist unbedingt zu vermeiden, da absolut schädlich.


    Solange diese Prinzipien nicht befolgt werden, kaufe ich niemandem und keiner Partei ab, umweltfreundliche Ziele zu verfolgen. Niemand fährt mehr oder weniger Auto, weil die Straße 2 oder 4 Spuren hat. Es ist nur die Frage, ob dieser Verkehr leise (d.h. ohne Stop&Go) und effizient durch die Adern der Stadt fließt oder ob es zähflüssig voran geht.


    Die Sanierung im Bestand (2 Autospuren und 2 Kombi-spuren) sowie die zusätzlichen Radwege lassen jedem Verkehrsmittel seinen Raum. Wo genug Platz ist, kann man auch eigene Gleisbette realisieren (Stübelallee), aber auf der Königsbrücker braucht man keine toten Spuren, welche 58 von 60 Minuten pro Stunde nicht genutzt werden. Einparkende Autos und Rechtsabbieger behindern die Bahn nicht, Linksabbieger sind schnell genug weg, weil der Verkehr der Gegenspur auf 2 Spuren deutlich schneller abfließt. Radfahrer haben sowieso ihren eigenen Bereich (für ein paar dutzend Räder pro Stunde fast die Breite einer gesamten Fahrbahn, aber ja, meinetwegen) und Fußgänger auch mehr als genug Platz.


    Und zum Thema "autobahnhaft": Eine Autobahn hat 4-6 Spuren alleine für den MIV, Mindestgeschwindigkeit 60 km/h, keine Ampeln und übliche Geschwindigkeit 100-250 km/h. Sobald Mittelklasse- und Kompaktwagen auf der Königsbrücker 160km/h Reisegeschwindigkeit fahren dürfen und die Ampeln abgeschafft wurden, reden wir über "autobahnhaft", ansonsten ist die Königsbrücker auch nach der Sanierung eine eher gemütliche innerörtliche Bundesstraße. In anderen Städten sind nahezu alle wichtigen Hauptstraßen generell für 60 km/h statt 50 km/h freigegeben.

  • Da muss ich efhdd recht geben. Ich habe das sogar mal irgendwo in einer Broschüre der Stadt oder so gelesen, mal gucken, vielleicht find' ich es wieder.
    Die Idee dahinter ist, den Verkehr im Bereich Albertplatz-Olbrichtplatz mit 50-60km/h fließen zu lassen. Wo heute ein Durchschnitt von ca. 25km/h waren es glaube ich ist. Das wäre schon eine enorme Verbesserung.
    Nebenbei, wer schlau ist, nimmt sowieso die S2 o.ä., die ist leise, effizient und in 21 Minuten da. Da fährt keiner lieber über Kopfsteinpflaster auf der Königsbrücker, am besten noch im Berufsverkehr.

  • Zugegeben efhdd nur weil es ne größere Straße ist MUSS es nicht gleich mehr Verkehr bedeuten aber die Möglichkeit auszuschließen das dort wo man schneller durchkommt auch am Ende mehr Verkehr fließt, es will ja jeder schnell ankommen, ist auch falsch bzw. kann man so einfach nicht sagen.
    Bei der WSB waren es Anfangs weniger als prognostiziert, mittlerweile steigen glaub ich die Zahlen langsam an (korrigiert mich wenn ich mich irre) und wer weiß wie es in 5-10 Jahren mit dem Verkehr auf der WSB aussieht! Und nicht vergessen die WSB entlastet nachweislich die Köbü schon jetzt, also warum immernoch auf einen großen Ausbau bestehen, wenn es eine kleinere Variante doch auch macht vorrausgesetzt es werden andere Maßnahmen mit dazugenommen!
    Das ist schön das du die Schadstoffwerte so gut im Kopf hast aber ich bin eben der Meinung das Auto ist nicht das Wundermittel für alles, keine Schadstoffe sind das beste, denn ES GIBT AUCH ALTERNATIVEN!
    Und genau diese müssten mehr gefördert werden. Man kann immer das Für- und Wieder- eines Straßenausbaus diskutieren aber kann man denn nicht mal diskutieren wie man es sonst regeln kann! Und eben diese Alternativmöglichkeiten sind es die einen massiveren Ausbau der Köbü verhindern könnten, falls sowas nicht geschieht kannst du durchaus Recht haben und ein Ausbau der Köbü ist der beste Weg.
    Ich habe von Städten gehört da ist der ÖPNV kostenlos und bei uns darf man jetzt fast 60€ für ne Monatskarte zahlen, 120DM, ich glaube ich hab früher mal 40DM für meine ermäßigte Montaskarte bezahlt und jetzt, ok es gibt Städte da ist es noch teurer aber egal!
    Ich bin und bleibe für einen geringeren Ausbau der Köbü, für den Verkehr der Zukunft sollten andere Konzepte genutzt werden, der Individualverkehr sollte nicht immer vor allen anderen stehen!
    Und was ich als autobahnhaft empfinde ist immer noch meine Sache ;)

  • 60 EUR ist ja immer noch sehr wenig im Gegensatz zu den Kosten für ein Auto. Und wenn es dort 2 Minuten schneller oder langsamer geht, wird niemand von ÖPNV auf Auto umsteigen oder umgekehrt. Das Problem bei einem 2-spurigen Rückbau ist auch, dass nicht nur Autos langsamer sind, sondern auch die Bahn mit drin steht. Am Ende sind also alle langsamer. Trotzdem wird niemand, der 10-20km Arbeitsweg aus dem Südosten von Dresden bis zum Flughafen hat und danach unverschwitzt im Büro erscheinen muss, deswegen auf das Rad umsteigen.


    Und ÖPNV ist auch nur so lange effizient und schadstoffarm, solange er ausgelastet ist. Die weniger besetzten Busse und Bahnen außerhalb der Hauptverkehrszeit stoßen mehr Schadstoffe pro Person aus als einzeln besetzte PKWs. Aber die bleiben trotzdem, sozial schwächere Personen haben auch hier Anrecht auf Mobilität.


    Wir sollten mal auf das platte Land, irgendwo in Brandenburg, eine 12-spurige Autobahnstrecke für exakt einen Kilometer hinbauen. Will mal sehen, ob dort dann plötzlich auch ganz viel (induzierter) Verkehr herrscht. Meinetwegen zwischen Buckow und Gebersdorf. 12, ach was, 16 Spuren. Und wenn dann wieder Erwarten keine Staus und Vollauslastung dort entstehen, dann machen wir diesen Kilometer zum Mahnmal für verquere und falsche Verkehrsplanung ("Das Mär vom induzierten Verkehr").

  • Ich würde auch erstmal abwarten, wie sich die Sache verändert, wenn die zusätzlichen S-Bahn-Stationen, zum Beispiel am Bischofsweg an den Start gehen. Der Attraktivität der S1/2-Verbindungen kommen die sicherlich entgegen.

  • Zitat efhdd:
    Wir sollten mal auf das platte Land, irgendwo in Brandenburg, eine 12-spurige Autobahnstrecke für exakt einen Kilometer hinbauen. Will mal sehen, ob dort dann plötzlich auch ganz viel (induzierter) Verkehr herrscht.


    Der Vergleich hinkt etwas, wie du schon sagtest "das platte Land" is logisch wenn man eine Straße egal welcher Größe dort verlegt wo eh kaum jemand wohnt und damit fährt, gemessen an der Königsbrücker mitten in der Äußeren Neustadt einem der dichtesten Viertel Dresdens, dann ist das zu erwartende aufkommen an Fahrzeugen doch etwas anders zu berechnen und kann nicht gleich gesetzt werden.


    Das die Bahn ebenfalls langsamer vorankommt bei einem geringeren Ausbau würde nur dann stimmen wenn das Fahraufkommen gleich bleibt, Sinn sollte es sein diese Strecke zu entlasten vom Autoverkehr dann würden auch Bahnen bei einem kleinerem Ausbau nicht langsamer sein. Die erwähnte S-Bahn ist ein Beispiel aber auch nur eine Möglichkeit von vielen.


    Das mit dem Schadstoffausstoss kann schon so sein aber da schick mal nen Link wo das steht.
    Und zu nicht Hauptverkehrszeiten sitzen in den Bahnen nicht nur sozial schwächere, im übrigen würde ich mit solchen Aussagen sehr aufpassen sowas kann man als Vorurteil auffassen und ist sehr oberflächlich!

  • Die Stuttgarter Verkehrsbetriebe geben 48 Liter Diesel je 100km für einen Hybridbus und 58-60 Liter für einen 'modernen' Dieselbus an. Ein aktueller Diesel-Golf verbraucht 3,8 Liter Diesel.

  • Sagen wir in dem Golf sind 2 Personen im Durchschnitt macht 1,9l pro 100km
    In den Bus passen runde 70 (ohne Gelenk siehe DVB Seite > Technik > Busse) macht 48/70 = 0,6l oder 60/70 = 0,8l


    Also scheint man pro Person gerechnet mit dem Bus weniger Benzin zu verbrauchen! Bei den Großen Bussen passen an die 130 Personen rein und wenn da die von dir genannten 60l gelten macht das weniger als 0,5l pro 100km.


    Wie ich gesagt habe wer ein grünes Gewissen hat lässt das Auto stehen.


    Zugegeben durch das Gewicht der Personen ändert sich auch noch einiges und die Busse sind ja nicht immer voll besetzt. Aber diese kleine einfache Rechnung zeigt doch das Bus fahren umweltfreundlicher und sparsamer ist und damit gefördert werden sollte um eben voll besetzte Busse zu bekommen! Und es gibt noch genug Leute die aus Bequemlichkeit Strecken mit dem Auto fahren die Sie auch anders bewältigen könnten.
    Ich sage nicht man solle aufs Auto verzichten, aber brauch man es denn immer wenn man es angeblich brauch?

  • ^^Es hat ja nun auch der Letzte kapiert, dass Du Dein Vehikel für das Nonplusultra ökologischen Verhaltens ansiehst. Tschuldigung, schenk dir doch einfach deine Pseudo-Statistiken, die du eh auslegst wie es gerade so passt. Aber wenn es denn sein soll, bitteschön, mal einige fundierte Werte:


    Zum Vergleich: Ein 12m-Standard-Citaro Euro VI der neuesten Generation hat einen Verbrauch von 38,7 l/100 km.


    Und ein 18m-Gelenkbus, auf einen solchen beziehen sich die Werte, befördert im Schnitt definitiv mehr als 20 Personen pro Fahrt.


    Ein Citaro G Facelift-Viertürer der DVB der Vorgängergeneration hat übrigens 37 Sitz- und 127 Stehplätze, und selbst wenn er in Endpunktnähe oder in Schwachlastzeiten mal phasenweise nur marginal ausgelastet sollte, bedarf es wohl kaum eines Mathematik-Studiums, um die Absurdität Deines Vergleiches zu erkennen.


    Vielleicht so als Hinweis, falls Du es Dir mit der OB-Bewerbung noch einmal überlegen solltest: Der ADAC sucht bestimmt noch fähige Mitarbeiter für sein Public-Relations-Department. Bewirb Dich doch mal. Die haben vor allem auch Erfahrung im Frisieren von Statistiken, da wären Deine Kompetenzen in Zahlendreherei bestimmt äußerst willkommen. Vielleicht beweist Du uns dann auch noch, dass ein SUV wesentlich umweltfreundlicher als ein Fahrrad ist, und die Nutzung einer S-Klasse zwecks Fahrt zum Bäcker nebenan in puncto ökologischer Grundparameter jeden Gang zu Fuß aber so etwas von alt aussehen lässt...

    Einmal editiert, zuletzt von antonstädter () aus folgendem Grund: Edit: Na gut, Christian84DD war schneller...

  • Christian: Ich habe doch nichts anderes gesagt. Nur, dass zu Nebenverkehrszeiten der ÖPNV schlechter abschneidet. Dort ist es reiner Service, aber ökologisch nicht vertretbar. Da sind tlw. 5 Leute im Bus, aber ich saß auch schon mal alleine drin. Und zweitens muss man noch einrechnen, dass man mit dem Bus eine längere Strecke zurücklegt. Selten stimmt der Netzplan exakt 1 zu 1 mit dem persönlich kürzesten Weg exakt überein.

  • ^Deswegen ja nur ein kleinerer Ausbau der Köbü und ein größerer Ausbau alternativer Methoden/Wege!
    Es ist halt ökologisch sinnvoller mehr Menschen in den Bus/Bahn zu bringen als für PKWs die Wege auszubauen wo es nicht unbedingt sein muss!
    Die Busse könnten voller sein, es könnten dadurch weniger Autos auf der Straße sein und damit wär auch die Luft besser und die Lärmbelastung verringert sich und wenn der Verkehr weniger wär wär auch weniger verstopft und damit wären wieder weniger Abgase produziert und und und!
    In China sind prozentual weniger mobil und trotzdem boomt die Wirtschaft, so what, es geht doch! (Bitte das Bsp. nicht zu sehr auseinander nehmen, viel mir spontan ein)


    Und das man mit dem Bus nicht die kürzeste Strecke fährt ist schon klar, ist ja Sinn der Sache. Der Bus soll vielen Menschen helfen und nicht nur einem!
    Und mich persönlich stört die größere Fahrtdauer nicht da einfach die Vorteile in meinen Augen mehr wert sind, es ist entspannter und wer die Zeit sinnvoll nutzt verschwendet auch keine und damit ist die längere Fahrtzeit vlt. auch hinfällig!

  • ^^Wieso? Wer legt das fest? Du? Und selbst WENN mal ein Bus mit 5 Leuten fährt, so ist dies garantiert nicht flächendeckend der Fall, so dass sich dies wieder völlig relativiert. Es gibt doch außerdem mittlerweile zahlreiche Nebenstrecken auf dem Lande, wo am Wochenende und in den Ferien Rufbusse oder gar Ruftaxen fahren.


    Im übrigen ist ÖPNV Daseinsfürsorge. Genauso könnte man argumentieren, dass es sich nicht lohnt, wenn Du (rein hypothetisch, natürlich) mit Deinem Golfi (oder was auch immer Du unter dem Hintern hast) einen Straßenbaum touchierst und dann ein Rettungswagen nebst Fahrer, Rettungsassistent und im Zweifelsfall Notarzt an den Ort der Baumschädigung gerufen wird. Da wirst Du, so Du dann noch in der Lage bist, wohl kaum mit Deinem dämlichen, zudem völlig haltlosen Ökologiegesülze kommen! Denn zum einen ist es ökologischer, wenn Deine Kiste nebst Fahrer nicht mehr die Umwelt verhunzt, zum anderen wäre es sogar noch ökologischer, wenn der Rettungswagen den Weg zum Unfallort gar nicht erst antreten würde. Ist ja reiner Service, ne war?