Dresden: Innere Neustadt

  • SZ: "Bauherrenpreis für Mehrfamilienhaus"

    SZ-Artikel


    "Ein Sorgenkind wird zum Senkrechtstarter: ein Objekt in der Inneren Neustadt wird gleich zweimal ausgezeichnet."



    Anm.: Es geht hier um den Neubau "Hospitalstr." Ecke "Am Schwarzen Tor", Bild gibts im Artikel.

  • Der VoB-Plan zum "Hotel Stadt Leipzig" wurde nun im Ortsbeirat-Neustadt bestätigt.
    Dabei wurden natürlich auch einige Fragen durch Politiker gestellt.
    Gesicherte Erkenntnisse konnte Frau Heckmann aber für einen Bauablauf zu recht nicht nennen.
    Die archäologoischen Grabungen gehen geplant bis Mitte April (so wurde es im OBR gesagt).
    Daher gehen die Meisten nun von tatsächlichem baldigem Baubeginn aus.
    SäZ

  • ^ Montag herrschte kurz Aufregung, selbst der Baggerfahrer (im orangenen Dress) wurde zum Gucken vom Gerät gerufen, die Archäologen vor Ort reihten sich auf: man stieß auf eine Ansammlung von wohl interessanten Tonscherben, die Aussagen zu früheren Zeiten erlauben könnten. Auf Nachfrage wurde bestätigt, nein, es handele sich nicht um eine Schatztruhe oder Ähnliches blinkenden Inhalts. Im Bild sieht man den iglu-überdachten Grabungsbereich, die Fundstelle befand sich ganz unten im Loch in Bildmitte rechts.

  • Eine fantastische und hoffentlich wegweisende Entscheidung für das gesamte Areal.


    Offenkundig ist in den nächsten 20 Jahren eine komplette Neuordnung dieses Quartiers nötig. Ich hoffe dass das Narrenhäusel dann die Leitlinie vorgibt und nicht die entsetzlichen Bauten drumherum.


    Aber erst mal Daumen hoch für diese in bemerkenswerter Schnelligkeit und weitgehender Harmonie abgelaufenen Entscheidung. Ist ja nicht grade dresdenrypisch. Daher sollte man sich freuen:daumen:

  • Auch der Finanzausschuss hat nun dem Narrenhäusel zugestimmt: DNN berichten. „Wir werden das Narrenhäusel in traditioneller Handwerkskunst errichten“, sagt der bereitstehende Investor Frank Wießner. Kastenfenster und Biberschwanzziegel auf dem Dach seien ebenso geplant wie Kalkfarbe für die Fassade. „Wir werden so bauen wie vor 100 Jahren." Der Putz werde von Hand aufgebracht, es entstünde ein authentisches Bauwerk.

  • Ich bin ja noch immer überrascht dass es jetzt plötzlich so schnell geht. Grade in Dresden wo man sich mit Rekos ja nicht unbedingt leicht tut. Aber egal. Es ist einfach mal eine positive Überraschung und eine wirklich tolle Nachricht.

  • ^ In der Tat. Und wieder kann man nur der Neumarkt-Gesellschaft danken, die diese Diskussion angestoßen hat. Die zugehörige Petition war natürlich ein cleverer Schachzug. Deren über 9000 Stimmen und das doch relativ eindeutig erscheinende Meinungsbild in den Kommentarspalten und sozialen Netzwerken machten es schließlich auch für die Lokalpolitiker attraktiv, auf einen Wiederaufbau zu setzen und so vielleicht positiv im Gedächtnis manchen Wählers zu bleiben ;) Glücklicherweise verhallten auch die (zu erwartenden) Störfeuer der "Zeitgenossen" und Co. weitestgehend.


    Nach Jahren des Stillstands rund um den Neustädter Markt geht es nun Schlag auf Schlag: Das Narrenhäusel ist in Sichtweite, die Sanierung der Augustusbrücke samt Verbannung der Autos naht, der Fußgängertunnel als großes Hemmnis zur Neugestaltung des Platzes verschwindet bald und selbst der Umbau der Großen Meißner/Köpckestraße stand zuletzt immerhin mehrfach im Fokus der Öffentlichkeit und Politik. Hoffen wir, dass sich die Entwicklung fortsetzt und es als nächstes, Stichwort Öffnung der Rähnitzgasse, auch hier einen "Durchbruch" gibt :daumen:

  • Da kann ich dir nur zustimmen. Es ist rückblickend daher noch bitterer, dass man damals (ob es Zufall war oder nicht soll jeder für sich entscheiden) ausgerechnet die Plattenbauten saniert hat wo das Neustädter Rathaus stand. Es wäre das ganz wichtige Scharnier gewesen als der zentrale Eck- und Leitbau, der die Altstadt mit der Neustadt verbunden hätte und die Besucher auch in die dahinter liegenden Quartiere gezogen hätte.


    Leider kam es anders. Zumindest das Gebiet links der Hauptstraße hätte man ja relativ einfach adäquat ergänzen können, weil die gesamte Hinterbebauung ja noch existiert. Aber wie man weiß wollte man das nicht. Leider.

  • Fußgängerverband will kein Narrenhäusel


    http://www.sz-online.de/nachri…arrenhaeusel-3349030.html


    Was es nicht alles für Verbände gibt. Nach diesem scheinheiligen ADFC für Radfahrer gibts jetzt auch noch einen für Fußgänger und der ist gegen das Narrenhäusel, weil die Fußgänger dann an dieser Stelle nurnoch 2m Platz haben.
    Hallo, welcher Fußgänger brauch denn mehr als 2 Meter. Bei 2m kann doch jeder normale Mensch aneinander vorbeilaufen und überholen...
    Und es handelt sich ja nur um ein kurzes Stück.


    Nur noch Spinner hier, die sich profilieren wollen..

  • ^ Adfc ist mittlerweile dafür, da gabs nur ein anfängliches Schluckauf. Der angebliche 1-Mann-Verein Fuss.e.V. in Dresden - fast hätte ich Einbein-Verein geschrieben - ist eben grad in der Schluckaufphase. Das gibt sich aber. :D
    Ist ja auch nicht so einfach, als Einperson das ganze Stadtgeschehen zu überblicken. Ich rechnete mit deren Veto erst nach Fertigstellung des Häusels. Demokratie heisst, dass jeder seinen Senf abgeben kann, am Ende aber doch andere Entscheiden - und zwar anders. Der Fuss.e.V.-Frank sollte sich lieber freuen, dass ihm künftig keine Radler mehr übern Haufen fahren.
    Jetzt fehlt noch der Behindertenverband. Wäre schön, wenn dieser sich nach dem Rauswurf von Elektroscootern aus der DVB mal richtig fundamentalisiert. Der Beh.verband wird aber i.d.R. schon im Planverfahren zur Stellungnahme aufgefordert (zumindest hier an der Planung der Brückenrampe), einschließlich der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt, die eigentlich immer "keine Einwände" mitteilt. Vielleicht sind Frauen ja auch etwas gefährdet - in der dunklen Ecke des närrsichen Häusels? Schwamm drüber.

  • Oh man. Der Herr vom Fußgängerverein weiß aber schon, dass die Brücke autofrei wird? :D


    Warum ist der ADFC scheinheilig, Chris?!

  • Ich bin nun mal offen und ehrlich, dass ich diesen Verein nicht ab kann.
    Die wollen immer ihre Forderungen durchbringen ohne Rücksicht auf andere Dinge zu nehmen oder einen Kompromiss einzugehen. Städtebaulich sind diese Forderungen meist eine Katastrophe.
    Warum brauch ich denn unbedingt an einer Augustusbrücke auf Neustädter Seite 2 Rampen zum Elberadweg, mal die Straßenseite auf einer verkehrsberuhigten Brücke zu wechseln, ist wohl zuviel verlangt für einen Radfahrer heutzutage?
    Warum wachsen denn unsere Straßen überall in die Breite, nicht wegen dem Autoverkehr, sondern weil ein Radfahrer heutzutage auch gerne über 2m Radweg haben möchte. Da werden notwendige zweispurige Straßen auf eine völlig sinnfreie überbreite Spur eingekürzt, nur das der Radfahrer noch mehr Platz hat und der Fußgänger flanieren kann.
    Die Königsbrücker könnte auch stadtteilverträglich mit 2 Spuren pro Verkehrsrichtung ausgebaut werden, wenn der Radfahrer und Fußgänger nicht mit seinen Forderungen übertreiben würde.
    Aber wie schon gesagt Kompromisse kennt dieser Verein in meinen Augen nicht. Immer nur Fordern.
    Meine Meinung.

  • Ist auch echt gemein, dass ein Fahrradclub die Interessen von Radfahrern vertritt. Als jemand, der täglich in der Stadt mit dem Rad fährt, bin ich froh, dass der Verein den Finger in die vielen, vielen Wunden legt, die rückwärtsgewandte Planer im STA und eine damalige CDU/FDP-Mehrheit im Autowahn verursacht haben. Da der Anteil an Radfahrern konstant steigt, ist es nur folgerichtig, dass die Stimme des ADFC Gewicht hat. Als Interessenvertretung ist es nicht vordergründig seine Aufgabe, Kompromisse zu finden - das sollte bitteschön die Stadtverwaltung mit ihrer Planung tun! Vollends grotesk wird's dann, Radfahrern die Schuld für zu breite Straßen zu geben. Es ist vielmehr das Anspruchsdenken von Autofahrern, auf möglichst vielen Spuren ungestört durch die Stadt zu rauschen. Und wie eine stadtteilverträgliche vierspurige Köni aussehen soll, kann ich mir nicht vorstellen. Es sei denn, man lässt die Radwege komplett weg.


    Davon abgesehen treffen Stadträte und Verwaltung die Entscheidungen, nicht der ADFC.

  • Ich finde diese Diskussionen immer interessant. Egal ob Auto oder Rad. Es wird immer so getan als müsste sich alles dem Individualverkehr unterordnen. Und dann schaut man mal nach Prag oder andere noch völlig intakte Städte und stellt fest dass auch hier die Welt noch nicht zusammen gebrochen ist. Eine Stadt ist doch mehr als nur der Verkehr.


    Wo dieser Irrsinn der verkehrsgerechten Stadt hingeführt hat, kann man ja in Deutschland wie in keinem anderen Land beobachten. Riesige Schneisen, die zu völlig zerstückelten und separierten Städten geführt haben mit einem sehr überschaubaren Aufenthaltswert.


    Statt immer noch mehr Platz für Auto oder Fahrrad oder Fußgänger zu fordern, sollte man auch mal an den Organismus Stadt denken. Der hat nämlich darüber hinaus noch andere Aufgaben. Und viele viele Altstädte in anderen Ländern zeigen ja, dass städtisches Leben auch ohne 3 Meter breite Gehwege möglich ist.

  • Vollste Zustimmung. Nur zählt leider für Otto-Normal-Bürger (vor allem -Dresdner) weniger ein intakter Stadtorganismus, sondern frei Fahrt für sein Blechvehikel. Zumindest schreit diese Gruppe immer am lautesten. Man brauch sich ja nur die Kommentarspalten anzuschauen, wenn es etwa um eine schmalere Große Meißner Straße geht. Und die Presse in Form von Mopo und Bild fördern diesen Geist auch noch, indem man etwa bei einer neuen Fußgängerampel an der Albertstraße im Einstieg schreibt: "Autofahrern in Dresden droht die nächste schlechte Nachricht." Aber auch die Radfahrlobby schießt sicher mal übers Ziel hinaus.

  • Damit der Thread nicht in eine ideologische Verkehrsdiskussion abdriftet, nochmal zurück zum eigentlichen Thema: Auf dieser historischen Aufnahme sieht man gut, dass es auf der vermeintlichen "Engstelle" alles andere als eng zugeht:



    (c) Deutsche Fotothek


    Vielleicht protestierten demnächst auch die DDR-Liebhaber von ostmodern gegen das Narrenhäusel, weil es den Blick auf die Plattenbauten am Neustädter Markt versperrt?

  • ^^Unabhängig davon wollen die Grünen morgen gegen den Antrag stimmen, um diesen beschissenen Wettbewerb durchzusetzen.


    http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Gruene-stellen-Antrag-gegen-Narrenhaeusel


    Und die Linken wollen jetzt auch dagegen stimmen, weil sie gegen einen Nazi-Bau sind...


    ...und jetzt kommt der Hammer, sie begründen dies damit, dass 1937 u.a. Fensterläden angebaut wurden, als das Restaurant ausgebaut wurde. Veranlasst wurde das damals durch Ernst Zörner, der später unter Hitler Bürgermeister wurde.


    http://www.sz-online.de/nachrichten/mit-der-nazikeule-gegen-das-narrenhaeusel-3350030.html


    Wiessner kontert damit, dass ihm als Vorlage ein Bild von 1900(ohne Fensterläden) dient und dass er wenn es gewollt ist auch das barocke Dach wieder aufbauen würde.


    Langsam nervt es, dass ständig neue Gründe aus anderen Ecken vorgeschoben werden um den Bau zu verhindern.


    Ich wünsche Herrn Wiessner viel Durchhaltevermögen.