Dresden: Wilsdruffer Vorstadt

  • Grüne Strasse 24 - Hinterhäuser - update

    zuletzt 806


    2 große mobile Kräne und ein erstes Gerüst an der alten Fabrik.

    Vielleicht passiert hier ja mal was aber ich hoffe kein Abriss!

    Nach meinen Informationen ist es eine provisorische Sicherung, da der Abriss erst erfolgen kann/darf, wenn die Baugenehmigung erteilt ist.

    Dach und Obergeschoss sind jedenfalls zu einem großen Teil weg.


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    Ich vermute, dass es in den nächsten Wochen weitere Informationen geben wird. Und zwar aus folgendem Grund:


    https://www.wettbewerbe-aktuel…-von-weber-dresden-138756


    (Termin für die Sitzung des Preisgerichts war letzter Freitag)


    Ich möchte kurz auf folgende Passage aus der Ausschreibung hinweisen:


    Zur Umsetzung des Bedarfes wird das Quartier der ehemaligen Hut- und Lederfabrik als Erweiterungspotential zur bedarfsgerechten Unterbringung der anerkannten Flächen betrachtet. Die Gebäude der ehemaligen Hut- & Lederfabrik im Inneren des Quartiers (Grüne Str. 10, 20) unterstehen nicht dem Denkmalschutz. Das Wettbewerbsareal umfasst ca. eine Fläche von 4 600 qm, davon sind aktuell ca. 1 410 qm durch die Gebäude der ehemaligen Hut- und Lederfabrik und das ehemalige Wohngebäude Grüne Straße 24 überbaut. Für den Wettbewerbsentwurf steht das gesamte Areal zur Verfügung, die benannten ruinösen Bestandsgebäude der Hut- und Lederfabrik sind zum Abriss vorgesehen, die Grüne Straße 24 kann ebenfalls abgerissen werden oder entwurfsabhängig in das städtebauliche Konzept integriert werden.


    Interessant für mich die "kann"-Bestimmung für den Abriss des Vorderhauses Grüne Straße 24.

  • Schade, dass der Freistaat vor Jahren das Grundstück gekauft hat. Private hätten da sicher schon lange schöne Wohnlofts draus gemacht. Jetzt bekommen wir sicher so ein Standard Schul-/Institutsgebäude wie es überall stehen könnte, der Freistaat muss ja jetzt noch mehr sparen als eh schon. Der Witz ist ja, dass der Denkmalschutz in der Umgebung betont wird, genau wie die fehlende Denkmaleigenschaft der Altbauten...wieso muss in einer schrumpfenden Gesellschaft eigentlich jede Hochschule wachsen, brauchen wir mehr Musiker?

  • wieso muss in einer schrumpfenden Gesellschaft eigentlich jede Hochschule wachsen, brauchen wir mehr Musiker?

    Die derzeit genutzten Flächen im Kraftwerk und Jahnstr. sind nur angemietet (und m.E. ohnehin nur eingeschränkt nutzbar). (Teil-)Flächen im Keller des Hauptgebäudes sind aus arbeitsmedizinischer Sicht nicht tragbar, da man trotz Luftentfeuchtern die Luftfeuchtigkeit nicht in den Griff bekommen hat. Die Büroflächen im angrenzenden Gebäude Grüne Str. sind schlecht geschnitten (es war halt ein Wohnhaus), deshalb soll es abgegeben werden und die Verwaltung in den Neubau kommen (das könnte auch ein Grund dafür sein, dass man die Grüne Str. 24 nicht unbedingt erhalten will - die Zuschnitte sind vermutlich ähnlich; und ergo hätte man dann auch nicht viel erreicht).

    Derzeit finden auch noch Unterrichte in der Außenstelle Leubnitzer Str. statt; auf Grund der ungünstigen Verkehrsanbindung würde man diese vermutlich auch in den Neubau verlagern und in der Leubnitzer in erster Linie das Institut für Musikermedizin belassen.


    Was die Studentenzahlen angeht: An der Musikhochschule ist die künstlerische Ausbildung für das Studium Lehramt Musik angesiedelt; und aus sicherlich bekannten Gründen gibt es dort erheblich Nachholbedarf.

  • Macht alles Sinn, trotzdem schade, das eine künstlerische Hochschule mit dem Altbestand nichts anzufangen weiß...der umbaute Raum ist ja recht groß. Aber kein Denkmalschutz und der Freistaat als Bauherr, dann kommt halt der Abrissbagger.

  • Macht alles Sinn, trotzdem schade, das eine künstlerische Hochschule mit dem Altbestand nichts anzufangen weiß...

    Background: Aus der Sicht mancher Beteiligter war die Übernahme der Räume im Kraftwerk ein Debakel. Es geht ja nicht nur darum, ob etwas von außen gut aussieht, sondern auch, ob die Substanz für den geplanten Einsatzzweck tauglich ist.

    Im Kraftwerk ist es z.B. so, dass die Schallisolierung zwischen den Etagen nicht gegeben und wohl auch architektonisch nicht möglich ist. Wenn unter einem jemand auf dem Flügel übt, ist das gefühlt so laut wie im gleichen Raum.

    Lt. Aussage eines Architekten würde sich der Schall über das gesamte Stahlbeton-Tragwerk übertragen; und man könne dort auch nicht viel machen (außer abreißen und neu bauen...).


    Solche Überlegungen wird man ganz sicher auch bei der Hutfabrik angestellt haben. Noch dazu kommt, dass die Hutfabrik von fast allen Seiten verdeckt ist; viel zu sehen war früher nicht (und ist heute auch nicht); insbesondere, wenn in der Grünen Str. eine Lückenschließung erfolgt ist.

  • Alte Spedition im Königlichen Marstall, Am Zwingerteich - preview update, bald fertig, zuletzt #931 und #916 

    Umbau für Verwaltung der Staatsoper.

    Gerüste sind weg, das Drumrum muß nun noch hergestellt werden und die Baustelle verschwinden.

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    Bonusblick einmal gedreht: Werkstätten der Oper unter Denkmalschutz. Ähnliches gibts übrigens am BVerfG in Karlsruhe - guckste mal hier.

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    alle fotos ich

  • Nach meinen Informationen ist es eine provisorische Sicherung, da der Abriss erst erfolgen kann/darf, wenn die Baugenehmigung erteilt ist.

    Braucht man für den Abriss eine Baugenehmigung?

  • ^ Es gibt stets eine Anzeigepflicht für Abrisse, es ist damit nicht genehmigungspflichtig und das formale OK aus dem Amt wird nach Prüfung erteilt.

    Abrisse sind also immer erst nach Gestattung durch die in Kenntnis gesetzte Behörde legal. Da gehts ja auch um allgemeine Sicherungsaspekte.

    Ein Abriss ist ein eigenständiger Tatbestand und hängt nicht zwangsläufig mit Baugenehmigungen folgender Projekte zusammen.


    Im Übr. erhielt auch ich (vor Ort) die Auskunft, daß es sich um eine zukunftsoffene Verkehrssicherung der Baulichkeit handelt, v.a. insofern daß einsturzgefährdete Bestandteile rückgebaut bzw gesichert wurden. Es grenzt eben auch fremdes Privatgelände daran, wo nichts reinkrachen darf und soll.

    Hingegen gesagt obige Info über den Wettbewerb, dass man doch eher mit einem Abriss rechnen kann, allerdings wird man im SIB sicher gespannt sein, falls doch eine "tolle Idee" beim Wettbewerbsergebnis rumkäme. Also soviel gestehe ich den Leuten im Staatsbaubetrieb dann doch gerne zu. Am interessiertesten scheint man dort vielmehr am Erhalt des kleinen Hauses Grüne Str.24 bzw dessen Erscheinung zu sein, zumindest lese ich das bissel aus dem Aufgabentext des Wettbewerbs.

  • ^ Es gibt stets eine Anzeigepflicht für Abrisse, es ist damit nicht genehmigungspflichtig und das formale OK aus dem Amt wird nach Prüfung erteilt.

    Abrisse sind also immer erst nach Gestattung durch die in Kenntnis gesetzte Behörde legal. Da gehts ja auch um allgemeine Sicherungsaspekte.

    Ein Abriss ist ein eigenständiger Tatbestand und hängt nicht zwangsläufig mit Baugenehmigungen folgender Projekte zusammen.

    Meine Vermutung geht eher dahin, dass die Mittel für den "eigentlichen Abriss" erst mit dem tatsächlichen Baustart freigegeben werden. Möglicherweise (!) kommen die Mittel für die aktuellen Maßnahmen aus einem völlig anderen "Topf". Das würde auch die merkwürdigen Computerausdrucke "Betreten der Baustelle verboten. Der Eigentümer"-Schilder erklären - bei "offiziellen" Bauarbeiten des Landes Sachsen dürfte da etwas mehr stehen als "Der Eigentümer".


    Und ja, woher die Mittel kommen und wofür konkret sie eingesetzt werden dürfen, spielt bei solchen Bauvorhaben eine immense Rolle.

  • Erweiterung der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden - Realisierungswettbewerb entschieden

    PM des Freistaates


    1. Preis: Freivogel-Architekten Berlin. ^.^ Na dann, guten Flug!

    Alle drei Preisträger reissen mE die Hut+Lederfabrik ab. Zur Grünen Strasse wird ein Kontrast gesetzt, und meist der Blockrand geschlossen.


    Zu den Entwürfen im Einzelnen: SIB Webseite

  • Ich habe bis jetzt nur mal kurz drübergesehen.

    Von den drei Entwürfen scheint mir der Siegerentwurf derjenige zu sein, der am ehesten dort "Stadtreparatur" betreibt. Die Blockrandschließung finde ich völlig akzeptabel; direkt daneben und gegenüber stehen ohnehin bereits Neubauten. Ein Fremdkörper ist das für mich nicht.


    Platz 2 und 3 fallen aus meiner Sicht dagegen ab; Platz 3 mit einer für mich "unmotivierten" Verteilung von Einzelgebäuden (Früherziehung, Kammermusiksaal), was m.E. absehbar Probleme nach sich zieht (Zugang, Garderobe usw.).


    Interessant, dass relativ viel Platz für Parkplätze freigehalten wird. Vermutlich, um ggf. in 15 Jahren noch Platz für eine mögliche Erweiterung zu haben.

  • Platz 1 ist wohl am wenigsten schlecht. "Betonfertigteile" zur Fassadengestaltung lösen bei mir aber wahrlich keine Luftsprünge aus.

  • Interessant, dass relativ viel Platz für Parkplätze freigehalten wird. Vermutlich, um ggf. in 15 Jahren noch Platz für eine mögliche Erweiterung zu haben.

    Ich vermute, es ist so: Die jetzt auf dem Grundstück Grüne Straße 10 vorhandenen Parkplätze verschwinden wegen der Wiederherstellung der Blockrandbebauung und werden auf den Teil des Grundstücks verschoben, auf dem wegen der Abstandsflächen zu den Nachbargrundstücken keine hohen Gebäude errichtet werden dürfen.

  • ^ Das halte ich für wenig wahrscheinlich. Die Parkplätze werden bisher ohnehin nicht von der HS genutzt; und ich vermute nicht, dass man für die Anwohner irgendwelche Parkplätze schafft.

    Etwas zur historischen Situation: Bis zur Errichtung des Neubaus 2008 wurden der Hof und der ehemalige Sportplatz als Parkplatz genutzt; oft war das alles dicht an dicht gestellt. Das fiel mit dem Neubau alles ersatzlos (!) weg. Die Situation rund um den Wettiner Platz ist ziemlich problematisch: teilweise findet man nicht mal mehr in den nahe gelegenen Bereichen der Friedrichstadt tagsüber freie Parkplätze. Man sollte auch nicht vergessen, dass zur Hochschule mehrere Dienstfahrzeuge gehören, die sich derzeit in eine Ecke hinterm Altbau verziehen (möglicherweise gibt es da Kollisionen mit Feuerwehrzufahrten usw.).

    Der 3. Platz scheint der einzige Vorschlag zu sein, der zumindest teilweise eine Tiefgarage vorsieht.

  • So, ich habe mir mal die Entwürfe etwas genauer angesehen. Sicherlich ist das noch nicht das abschließende Wort.


    Die Grüne Straße 24 wird in allen drei Entwürfen abgebrochen (die Hutfabrik sowieso).


    Der 1. Platz ist m.E. funktional am saubersten ausgeführt. Durch die Gruppierung vieler Überäume um den Innenhof geht man schon mal einem Problem etwas stärker aus dem Weg, nämlich der Frage der Lärmbelästigung der Anwohner. Ja, so was kommt immer wieder zur Sprache. Bei den anderen Entwürfen sind teilweise die Überäume genau in Richtung der Wohnbebauung ausgerichtet.

    Der ganze Entwurf ist sehr kompakt. Die Verwaltung wird komplett in die Grüne Straße verlagert.

    Die Gestaltung der Fassade Grüne Straße finde ich nicht schlecht. Die Lücke Grüne Straße 10 soll durch ein Torhaus geschlossen werden.


    Der 2. Platz setzt vor allem einen Quader in die Grüne Straße und schließt ansonsten nicht den Blockrand ("gestaltete Baulücke"). Denn "die Durchwegung des Quartieres soll das Campusareal für die Öffentlichkeit erlebbar werden lassen". Für die meisten Hochschulangehörigen dürfte das nicht besonders hoch auf der Prioritätenliste stehen...

    Insgesamt habe ich hier - ganz subjektiv - bei den Überäumen einen "Legebatterie"-Eindruck; und sie sind natürlich in Richtung Wohnbebauung ausgerichtet.

    Die Baulücke Grüne Straße 10 soll geschlossen werden: "Für die Nutzung sehen wir neben der Umsetzung weiterer Programmflächen der Hochschulnutzung insbesondere Studenten- oder Gästewohnen als ergänzendes Angebot geeignet." Näheres dazu findet sich nicht.


    Der 3. Platz verteilt nun die Nutzungen in Einzelgebäuden: musikalische Früherziehung angebaut an die Grüne Straße 16, dann eine Lücke, dann der Rest der Bebauung. Kammermusiksaal abgetrennt im Hof. Grüne Straße 10 als Hostel. (Das sind nur Vorschläge für die Nutzung.) Die ganze Philosophie scheint mir etwas eigenwillig zu sein.

    Überäume zeigen auf beiden Seiten (!) in Richtung Wohnbebauung.


    Mein Fazit: Platz 1 am ehesten den Anforderungen der Hochschule entsprechend, ästhetisch für mich akzeptabel. Platz 2 und 3 aus meiner Sicht mit deutlichen Mängeln in Funktion und Ästhetik.

  • Die Parkplätze werden bisher ohnehin nicht von der HS genutzt; und ich vermute nicht, dass man für die Anwohner irgendwelche Parkplätze schafft.

    Die Parkfläche Grüne Straße 10 gehört dem Land Sachsen und wurde für die Hochschule errichtet. Ob die HS die Fläche nutzt, weiß ich natürlich nicht, aber die Anwohner sind es nicht. Die angrenzenden Häuser haben Tiefgaragen und die Genossenschaftsbauten gegenüber Garagen und Außenstellplätze.