Umgang mit Berliner (Bau)Denkmälern

  • Brand im ehemaligen Kabelwerk Oberspree

    [...] Und auch im ehemaligen, 1897 erbauten Kabelwerk Oberspree in Köpenick sieht es nicht besser aus: Während die britische "Comergroup" hier schon seit geraumer Zeit 150 Alt- und 500 Neubauwohnungen plant, erobert die Natur den Großteil der äußerst maroden Industriehallen Stück für Stück zurück. [...]


    Heute Morgen hat es auf dem Gelände des ehemaligen Kabelwerks =2226"]gebrannt, wobei ca. 200 qm des Daches eines der Industriegebäude weitgehend zertört wurden - nach Angaben der Berliner Feuerwehr besteht dort nunmehr Einsturzgefahr.


    Bleibt zu hoffen, dass hier nicht jene Entwicklung einsetzt, die zuletzt beim ehemaligen Säuglings- und Kinderkrankenhaus in Weißensee zu beobachten war!

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  • Abendschau-Beitrag zur ehemaligen Frauen-Klinik Neukölln

    Die Abendschau berichtete heute über die aktuellen Entwicklungen auf dem Gelände der ehemaligen Frauenklinik Neukölln (siehe zuletzt hier).


    In der kommenden Woche soll es demnach einen runden Tisch geben, an dem sich der Bezirk, der Investor (also die irische Comer-Group) sowie die Berliner Polizei beteiligen wollen, um sich über die Zukunft des Areals zu verständigen. Nach Aussage des bezirklichen Stadtplanungsamts habe man diesbezüglich bereits mehrere durchaus fruchtbare Gespräche mit dem Investor geführt, der nun tatsächlich Willens scheint, die Liegenschaft entsprechend zu entwickeln. So stellt die Comer-Group die Vorstellung ihrer Wohnungspläne für das Gelände im kommenden September in Aussicht.

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  • keine guten Nachrichten

    Die Kantgaragen in der Charlottenburger Kantstraße sollen abgerissen.Der Eigentümer hat einen Abrißantrag für das historische,in den 20er Jahren erbaute Parkhaus, gestellt. Wäre IMHO echt schade.


    Quelle: Der Tagesspiegel


    Ebenso im TS wird über die bevorstehende Schließung des ICC 2014 berichtet. Jede Veranstaltung müsse dann vom TÜV extra genehmigt werden.

  • ^ Das wäre nicht nur schade, sondern wirklich eine Verlust (auch wenn es sich um eine Auto-Garage handelt ;))


    Auch wenn die Hochgarage ziemlich runtergekommen aussieht, ist sie doch ein elegantes Bauwerk und ein gutes Beispiel für die Modernität ihrer Zeit und und in ihrer Art hierzulande einzigartig.


    Den Vorschlag des TS, sie als Ausstellungsfläche für das Technikmuseum zu nutzen, finde ich gut.


    Wikipedia bietet ein paar Bilder, auch zwei von 1930:


    Klick mich 1


    Klick mich 2

  • ^ Der Tagesspiegel berichtet heute abermals über den scheinbar unvermeidlichen Abriss der Kant-Garage. Danach hat das Technikmuseum (leider) kein Interesse an einer zukünftigen Nutzung des Baudenkmals.

  • An der TU-Berlin hab es mal drei studentische Machbarkeitsstudien zu den Kantgaragen. Ich weiß nicht ob man die irgendwo einsehen kann, hier ist auf jeden Fall der Flyer zur Vorstellung der Ergebnisse. Die Titel scheinen schon Programm zu sein:


    Kant Garagen - Große Ideen beginnen in kleinen Garagen (Start-Ups?)
    Green Car Inn (Ladestationen für Elektro-Autos? - siehe Logo)
    Net-Palace (hm...nicht ganz so eindeutig...)


    Ich würde den Arbiss auch als großen Verlust sehen. Im Gegensatz zu anderen Parkhäusern ist dieses doch ein luxuriöses Einzelstück!

  • ^ Laut dem Tagesspiegel hat sich mittlerweile ein Oldtimer-Fan und Immobilieninvestor gefunden, der sich vorstellen kann, die Kant-Garage künftig mit alten Automobilen zu nutzen und so deren Abriss zu verhindern. Zudem gibt es auch andere Nutzungsideen, von einem Kreativzentrum für Künstler bis hin zu einem Fachstandort für Elektromobilität. Hierfür fehlen bislang allerdings entsprechende Investoren.

  • Kant-Garagen und Schloss Chambord

    Der Tagesspiegel "adelt" die Kant-Garagen, deren doppelgängige Wendelrampe, auf der Autos begegnungsfrei rauf- bzw. runterfahren können, nach dem Prinzip der Treppe des Loire-Schlosses Chambord funktioniert.


    Möglicherweise kein Zufall, der Architekt der doppelten Garagenrampe könnte durch einen Besuch in Chambord inspiriert worden sein...


    Naja, eine nette Geschichte. :)


    Zum Tagesspiegel-Artikel

  • Neue Hoffnung für die Kant-Garagen

    Wie der Tagesspiegel berichtet, wurde der Abriss der Kant-Garagen vom Bezirk abgelehnt. Man scheint sich entschieden für den Erhalt des Bauwerks einzusetzen. Der Eigentümer – Pepper – kann nun bei der Oberen Denkmalschutzbehörde Einspruch einlegen.


    Gibt es also doch noch Hoffnung für die Kant-Garagen?

  • Der Tagesspiegel irrt: die Oberste Denkmalpflege muss entscheiden. Wenn der Abriss von der Unteren Denkmalschutzbehörde (Bezirk) abgelehnt wird ist vorher Einvernehmen mit der Oberen Denkmalschutzbehörde (Landesdenkmalamt) hergestellt worden. Darüber steht nur noch die Oberste Behörde in Person der Senatsbaudirektorin.

  • ^ Korrekt, siehe §§ 5 und 6 DSchG Bln (obere Denkmalschutzbehörde bzw. Landesdenkmalamt = Denkmalfachbehörde).


    Nichtsdestotrotz ist die Einstellung von Herrn Schulte natürlich höchst begrüßenswert!

  • Im ehemaligen Kinderkrankhaus in Weißensee hat es einmal mehr gebrannt. Nachdem schon vor gut 2 Wochen Großeinsatz war, ging es gestern abend schon wieder los. Irgendwann wird dann wohl nichts denkmalwürdiges mehr übrig sein. Der Tagesspiegel berichtete.

  • ^ Einem Bericht der Berliner Woche zufolge hat die Pankower BVV den Senat kürzlich aufgefordert, das Kinderklinikgelände zu sichern und auf diese Weise vor weiterer Zerstörung zu bewahren. Dass dies dringend notwendig ist, zeigen die folgenden Bilder vom heutigen Tag. Das Gelände ist mittlerweile tatsächlich vollkommen ungesichert, die Tore zum Grundstück stehen entweder sperrangelweit offen oder sind gar nicht mehr vorhanden. Die Tür, die im letzten Bild zu sehen ist, musste offenbar von der Feuerwehr im Zuge des letzten Brandes aufgebrochen werden und lädt nun ebenfalls zu illegalen und nicht zuletzt auch sehr gefährlichen "Erkundungstouren" ein:





    Die Eigentümerin des Areals, die russische MWZ Bio-Resonanz GmbH, hat indes dem Vertragsrücktritt durch den Liegenschaftsfonds widersprochen - eine einvernehmliche Rückabwicklung des Kaufvertrags ist somit in weite Ferne gerückt. Die GmbH steht als Eigentümerin im Grundbuch der Liegenschaft und müsste folglich an deren Rückübertragung an das Land Berlin mitwirken.


    Wie lange dieses Tauziehen noch weitergehen wird, vermag man von offizieller Seite aus nicht abzuschätzen. Eines dürfte aber klar sein: Solange die MWZ Bio-Resonanz GmbH noch als Investorin im Grundbuch steht, ist sie auch für die Sicherung des Grundstücks verantwortlich. Dementsprechend wird der Senat (nachvollziehbarerweise) kaum dazu bereit sein, der Forderung der BVV nachzukommen.

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  • Artikel der Berliner Zeitung zur Krankenhaus-Ruine

    Die Berliner Zeitung fasst die Entwicklungen rund um das ehemalige Kinderkrankenhaus in Weißensee noch einmal zusammen. Allein in diesem Jahr hat es auf dem Gelände bereits 17 (!) mal gebrannt...

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  • Da wir an diesem Ort schon des öfteren Über die Kant Garagen gesprochen haben, hier ein Artikel, in dem die Garagen vorkommen und als aktuelles Vorbild für moderne Parkhäuser angesehen wird. In der Fotogalerie sind auch einige historische Bilder zu finden.
    Artikel aus Spiegel Online

  • Sanierung des Stadtbades in der Oderberger Straße

    Gute Nachrichten aus Prenzlauer Berg: Das altehrwürdige Stadtbad in der Oderberger Straße wird endlich denkmalgerecht saniert. Der Senat steuert hierzu eine Million Euro aus dem Förderprogramm "Städtebaulicher Denkmalschutz" bei. Im Jahr 2015 soll das Bad dann als öffentliches Schwimmbad und Veranstaltungsort sowie als Hotel für die angrenzende GLS-Sprachenschule wiedereröffnen.


    Bericht in der Berliner Zeitung
    Artikel im Tagesspiegel
    Kurzer Beitrag im zweiten Nachrichtenblock der Abendschau vom 11.12.2013

  • Neue Pläne für die Avus-Tribüne

    Die einstige Zuschauertribüne am nördlichen Ende der Avus soll in absehbarer Zeit restauriert und in einer optisch ansprechenden Art und Weise wiederhergerichtet werden. Dies geht aus aktuellen Ankündigungen ihres Eigentümers, der Avus Tribüne GmbH, hervor. So soll spätestens Ende Januar 2014 bekanntgegeben werden, was der Investor mit dem 1936 erbauten und bis 1998 genutzten Denkmal vor hat.


    Bereits im Jahr 2011 stellte die Avus Tribüne GmbH, welche die 240 Meter langen und knapp 10 Meter breiten Zuschauerränge 2007 von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erwarb, einen Bauantrag. Demnach sollte die Tribüne verglast und für andere Nutzungen umgestaltet werden. Im Gespräch waren damals u.a. Veranstaltungsräume sowie ein Avus-Museum:



    (C) Avus Tribüne GmbH, entnommen einem Bericht der BZ vom 06.01.2012


    Passiert ist bis heute (mit Ausnahme der Beseitigung einiger dringender Mängel an der Dachkonstruktion) nichts.


    Nun aber will auch die in direkter Nachbarschaft tätige Berliner Messegesellschaft ihren Teil dazu beitragen, die verwahrloste Tribüne optisch zu überholen. Diese sei ein Schandfleck, v.a. vom Messedamm aus gesehen, wo im Mai 2014 ja der "CityCube" eröffnet werden soll. Damit die Messebesucher zukünftig einen deutlich positiveren ersten Eindruck von Berlin bekommen, wolle man "der Tribüne ein 'angenehmes, erfrischendes, modernes Aussehen' verpassen", z.B. im Rahmen einer Nutzung der Tribünen-Rückseite als Marketing- und Werbefläche. Dies sei laut dem Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-Wilmersdorf, Reinhard Naumann, aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Für die Gestaltung der Rückseite schlägt er stattdessen vor, "bildnerisch an die Historie der Avus und ihre Tradition als Rennstrecke anzuknüpfen".


    Artikel der Berliner Zeitung
    Bericht im Tagesspiegel
    Artikel in der Berliner Morgenpost
    BZ-Bericht

    8 Mal editiert, zuletzt von Mosby87 () aus folgendem Grund: Morgenpost- und BZ-Artikel nachträglich verlinkt.

  • Nachnutzung der ehem. Breitscheid-Oberschule, Turmstraße 86

    Für die ehemalige Breitscheid-Oberschule in der Turmstraße 86, die seit deren Fusion mit der Hedwig-Dohm-Oberschule leersteht, gibt es nun ein Nachnutzungskonzept. Demnach wird im kommenden Sommer die Verwaltungsakademie Berlin, die derzeit noch in Alt-Friedrichsfelde zu finden ist, in den denkmalgeschützten Backsteinbau aus den 1880er Jahren einziehen. Das Gebäude ist zu diesem Zweck an die Berliner Immobilienmanagement GmbH übertragen worden und wird derzeit von dieser umgebaut/saniert.

  • Waldhaus Buch

    Nachdem ich in den letzten Beiträgen über mehrere durchaus vielversprechende Nachnutzungskonzepte für denkmalgeschützte Berliner Bauten berichten konnte, sieht es bei diesem grandiosen Bauwerk leider nicht so gut aus. Die Rede ist vom so genannten Waldhaus - einer ehemaligen Klinik in Buch, die einst als Heimstätte für Lungenkranke diente.


    Die Abendschau hat das 1905 eröffnete Baudenkmal an der Straße Alt-Buch kürzlich in ihrer Serie "Vergessene Orte" vorgestellt. Es wurde bereits 1989 wegen Baufälligkeit geschlossen und verfällt seitdem zusehends. Obwohl bislang kein Käufer für das Waldhaus gefunden werden konnte, hofft der Liegenschaftsfonds, im kommenden Jahr endlich einen Investor aufzutreiben, der die Immobilie "aus ihrem Dornröschenschlaf" erweckt.