S21: Grundsatzdiskussion strikes back

  • Das Land hat den Filderdialog gefordert, gefördert und daran intensiv mitgewirkt! Soweit war alles gut. Aber das Ergebnis war nicht im Sinne der Grünen und jetzt mauern sie als Landesregierung finanziell.

    Das Ergebnis wäre ja im Sinne der Grünen gewesen, nur legten Schuster und Bopp gleich ihr Veto ein. Wie hätten sie auch sonst die starke Beteiligung des Flughafens rechtfertigen sollen? Damit war der Bürgerdialog allerdings gescheitert und zur Farce geworden. Das wiederum wollten die Grünen nicht eingestehen, weil sie sich für ihre Bürgergesellschaft ständig selber loben und dafür das Amt der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung extra eingerichtet haben. Die Grünen sind zufrieden, die beteiligten Bürger angewidert.


  • Ich weiß nicht, in welchem Paralleluniversum ihr lebt, aber meine Realität ist eine andere: Quelle


    Dazu muss man im Besitz eines Parteibuchs der CDU sein, oder ein sonst wie devotes Verhältnis zu dieser Partei pflegen.

  • jaggyjerg, Stoff


    Variante 1: Gäubahnanbindung an Hbf über Bestandsstrecke
    Variante 2: Flughafenbahnhof an der Neubaustrecke (NBS)
    Variante 3: Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße
    Variante 4: Bündelungstrasse mit der Autobahn
    Variante 5: Neckar-Alb
    Variante 6: S-Bahn-Ringschluss


    (Wie breits erwähnt steht die ursprünglich "geplante" Murks gar nicht mehr zur Diskussion)


    Ergebnis Filderdialog:
    Platz 1 (63 Tln.): Variante 2: Gäubahnanbindung an Hbf über Bestandsstrecke
    Platz 2 (44 Tln.): Variante 3: Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße


    Bevorzugte Variante der Grünen: Variante 2: Gäubahnanbindung an Hbf über Bestandsstrecke


    Letztendlich aber beschlossen durch die Projektpartner (Grüne stimmten dagegen): Variante 3: Flughafenbahnhof unter der Flughafenstraße


    Ich sehe darin nicht, dass die Grünen die aktuell vorliegende Variante gerne haben möchten.

  • Die Grünen sind zufrieden, die beteiligten Bürger angewidert.


    Welche beteiligten Bürger genau? Viele können das ja nicht sein. Ich kann mich zum Beispiel nicht daran erinnern, zu diesem Thema in irgendeiner Form befragt worden zu sein. Geschweige denn darüber, wer bei dieser Veranstaltung überhaupt mitmachen soll oder darf. Lief das nicht nach dem Prinzip "Wer den Weg in den Saal findet ist automatisch dabei"? Man möge mir daher verzeihen, wenn ich das mal so formuliere, aber wenn diese handvoll Beteiligten oder ein paar Fans dieser Veranstaltung von irgendetwas angewidert sein mögen, dann ist mir das herzlichst egal.

  • ^ Der Link zu den Seiten der Filderdialogs wurde doch hier schon gepostet. Es besteht also kein Anlass darüber herumzuphilosophieren.

  • Die Gäubahnvariante hatte Winne seinerzeit eigenmächtig auf die Liste gesetzt (wir erinnern uns noch an das glorreiche Gutachten, das er hierfür eigens mit dem Geld fremder Leute anfertigen ließ), obwohl von vornherein die Projektpartner diese für indiskutabel hielten und daher ausgeschlossen hatten. Nachdem die meisten Teilnehmer mit der Zeit den Charakter einer reinen grünen Alibi- und PR-Veranstaltung erkannt hatten, blieb am Ende nur noch ein harter Kern von S21-Gegnern übrig, der dann folgerichtig für die Sinnlos-Variante auf Geheiß von Winne stimmte. Letztlich kam daher die einzige realistische Variante (224 Mio. EUR) zum Zug. Vom Ergebnis des selbst forcierten Dialogs möchte Grün jedoch plötzlich nichts mehr wissen: Hoffnung wecken, aber nicht dafür geradestehen ist die Devise, wie auch bei der Gedenkstätte Silber, gleiches Modell. Wenigstens fühlt sich die SPD dabei nicht ganz wohl, das ist doch schon mal was. Bei der anderen Koalitionshälfte ist ganz offensichtlich das Gespür für das, was geht und was nicht, völlig abhanden gekommen.

  • Heute mal nach langer Zeit wieder ein halbwegs brauchbarer Kommentar in der StZ: Grüne bei Infrastrukturpolitik noch nicht über Stadium einer Protestpartei hinausgekommen (u.a. S21). Da sie hauptsächlich wegen Verhinderungsrhetorik über Großprojekte gewählt werden, könnten sie nichts anderes, selbst wenn sie wollten, fehle ihnen die nötige Erfahrung. Für eine Regierungspartei jedenfalls viel zu wenig, Hoffnung ruhe auf SPD.


    Quelle: StZ 05.03.2013

  • @ madmind: es wurden per Zufallsgenerator 4500 Bürger aus dem Filderraum angeschrieben und eingeladen, davon konnten 80 tatsächlich teilnehmen. Hätte man einfach die ersten beliebigen 80 Leute genommen, die morgens in der Schlange gestanden wären, wären das hochmotivierte Gegner oder Befürworter von S21 gewesen. Und die hätten dann einen S21-Stellvertreterkrieg auf den Fildern geführt.


    jack000: Die "Antragstrasse" der Bahn wurde durchaus mit diskutiert, fiel aber schon in den ersten Runden raus.

  • Ausstiegskosten laut DB 3,466 Mrd. EUR, inklusive Sanierung Hbf (1,465 Mrd. EUR). Da hat sich der VCD (20 Mio. EUR) wohl ein wenig verschätzt.
    Quelle: StN 05.03.2013

  • Und daß die Bahn mit den Unterlagen darüber so hinter dem Berg hält, spricht nicht dafür, daß sie eindeutig S21 erzwingen.


    ING 22 Die Bahn hält da mit nichts hinterm Berg, es gibt nur keine aktuellen Gutachten, Planungen Kostenschätzungen etc, die über die damaligen kostenschätzungen hinausgehen - die gewisse Dinge beinhalten, andere nicht.
    Man kann dann natürlich immer munter fordern, solche Dinge, die es nicht gibt einsehen zu dürfen, und sich dann darüber beschweren dass man die Einsicht nicht erhält. Oder man kann beobachtenw as alles während dem Bau gefunden wird was in den damaligen Kostenschätzungen nicht enthalten ist.


    Ansonsten wird eine regelmässige Hauptuntersuchung nach DIN1070 der Brückenbauwerke sicherlich stattfinden, in denen akut sichtbare Statikprobleme auch untersicht werden, wie zum Beispiel Rissneubildungen, weitere Setzungen etc. Ich denke das ist was Du meinst. Das ist aber kein Standsicherheitsnachweis. Für diesen müsste ert einmal die Baugrundtragfähigkeit untersucht werden. Der Nachweis der Fehlerhaftigkeit des Standsicherheitsnachweises, der vor dem Bau des Tunnelgebirges erstellt wurde, ist mit dem Absacken von Bauwerksteilen um ca. 50 cm erbracht.
    Um heute ernsthaft den Zustand zu prüfen und zu sanieren müsste man die 20m eingegrabene Kostruktion erst einmal ausgraben- was man schon damals nicht machen wollte, sondern sich auf Daumen Drücken verlegt hat. (Da die Bahn damals die eigene Baubehörde war ging das). Heute führt kein weg mehr dran vorbei, irgendein Statiker müsste das Ding freizeichnen, damit es wirklich tiefergehend saniert werden kann, und das wird keiner tun ohne genau zu wissen was Sachstand ist. Da hat man wegen fehlenden Nachweisen heute schon Gebäude wieder abgerissen, die hatten noch nicht mal nen Riss, geschweige denn einen halben Meter abgesackte tragende Teile.

  • Erwartet, keine Überraschungen. Wieder einmal nur sinnlos medial hochgehypt als hochspannend. Einfach kühlen Kopf bewahren mit kühlem Weißbier. Gegen Land und Stadt geklagt werden muss wohl ohnehin erst in ca. 5-6 Jahren. Da die Performance von Grün-Rot bisher wenig für eine Wiederwahl spricht, wäre ev. nicht einmal das nötig, auch im Landtag und bei der Stadt haben traditionell die S21-Parteien eine dicke Mehrheit.


    Mal schauen, wie Fritzle, Winne und Kretsche das Projekt weiterhin intensiv fördern.

  • Und wieder möchten die Grün-Populisten einen Verhinderungs-Wahlkampf gegen S21 machen. Bundestagswahl soll Abstimmung über S21 sein. So wird aus den Berufsoppositionellen natürlich nie eine erfolgreiche Regierungspartei.


    Quelle: Spiegel.de

  • Und wieder möchten die Grün-Populisten einen Verhinderungs-Wahlkampf gegen S21 machen. Bundestagswahl soll Abstimmung über S21 sein. So wird aus den Berufsoppositionellen natürlich nie eine erfolgreiche Regierungspartei.


    Quelle: Spiegel.de


    Danke für den Artikel, die Gegner haben ihn noch nicht entdeckt, die Kommentare sind ja überraschend gut.


    Ansich ist das doch gar nicht so schlecht. Stuttgart als Stadt bleibt bundesweit im Gespräch, was sich sehr gut fürs Stadtmarketing auswirkt. Boomtown sag ich nur...