Stadtbäume

  • Stadtbäume

    In der Frankfurter Rundschau wird heute von einem Streit um die Fällung von mehreren Bäumen berichtet.
    Zudem wird auch berichtet dass der Bauherr *vier* Tiefgaragengeschosse bauen möchte während nur zwei genehmigt worden sind.

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  • 345 neue Stellplätze am Opernplatz

    Nach dem Anhang zur Magistratsvorlage M 3 2012 sind immerhin 345 TG Stellplätze geplant, davon 182 öffentliche. Da werden doch - überspitzt formuliert - auch mal vier statt zwei der genehmigten Tiefgeschosse drin sein müssen, um dem Ziel der autofreien (weil parkenden) Stadt näher zu kommen.


    Auffällig an den Baumfällarbeiten ist übrigens, das just auch die Bäume stören, die im Zugangsbereich des geplanten Haupteinganges liegen (auch auf den Plänen zur Magistragsvorlage zu erkennen). Da viele der betroffenen Bäume eher klein sind, StammUMFANG häufig zwischen 60 und 70 cm (ungefähr vier Hände), dürfte das zugehörige kleine Wurzelwerk eigentlich durch Bohrpfahlarbeiten in 150 cm Entfernung keinen fatalen Schaden nehmen....


    Übrigens berichteten auch die FAZ und FR bereits gestern und die FNP vorgestern über die Bäumchen.

  • Bin ich der Einzige, der sich wundert, dass drei Zeitungen Uund dieses Forum) über das Fällen von rund 30 kleinen Bäumen im Innenstadtbereich schreiben? Also, das Volmumen hat nicht gerade die Dimension des Regenwalds im Amazonas und die Bäume sind auch keine 100jährigen Eichen. Durch das Hotel wird der Platz deutlich aufgewertet, übrigens auch der Park. Zusätzliche Parkplätze erhöhen auch die Innenstadtqualität.

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    Nein, ich wundere ich mich auch etwas. Interessanter finde ich die Frage ob es zwei oder vier Tiefgaragenstockwerke geben wird.


    Allerdings habe ich ein gewisses Verständniss dafür dass man Bäume nicht einfach so fällt.


    Und schließlich mögen neue Parkplätze der Innenstadt zu Gute kommen, aber was ist mit dem zusätzlichen Verkehr bei der Zu- und Abfahrt? Das darf man nicht ganz außer Acht lassen.

  • Soweit ich mich täusche erfolgt die Einfahrt über die Hochstrasse mit Ampel. Das würde die "Raserstecke" Hochstrasse meiner Meinung entschärfen und wäre auch gut für die Anwohner.


    PS: Ich finde Bäume bereichern die Stadt und gehe davon aus, dass an einer anderen Stelle neue Bäume gepflanzt werden. Hoffentlich mit genug Platz zum Wachsen.

  • TG Sofitel

    Bei den Architekten findet sich ein Plan mit den Ein- und Ausfahrten zur TG. Diese sind in der Tat in der Hochstraße. Allerdings ist im Plan von November 2011 (Beitrag # 199) noch deutlich ein Ein- und Ausfahrt zum Hotel am Rande der Grünanlage eingezeichnet. Die ist jetzt nicht mehr eingezeichnet, wird aber sicherlich kommen, da der Hoteleingang auf der Nordseite ist.


    http://www.bsp-architekten.de/index.php?article_id=85



    Was die Bäumchen anbetrifft: Die Bäumchen, sofern sie noch stehen (drei sind schon weg, Beschluss der Stadtverordnetenversammlung hin oder her), sind bis auf die große Linde eher mikrig. ABER, die Liesel-Christ-Anlage war an dieser Stelle früher schön grün und das hässliche Umspannwerk kaum zu sehen. Derzeit ist es eher trist und insgesamt werden an dieser Ecke, mit Umspannwerk, deutlich über 30 Bäume wegfallen. Diesen Kahlschlag in der geschützten Wallanlage sieht man bereits jetzt. Und die beiden Neubauten mit 8 Etagen werden der Wallanlage ganz schön auf die Pelle rücken.

    Einmal editiert, zuletzt von Kettenhof ()

  • Also dass das Umspannwerk kaum zu sehen war kann man nun wirklich nicht behaupten. Das war von der Hochstraße aus leider sehr prominent. Auch von der Fressgass/ Opernplatz war beim Blick in die Straße präsent.

  • Nur von der Grünanlage aus war es kaum zu sehen.


    Siehe das 2. Bild im Beitrag # 179 von Giszmo23 mit dem zutreffenden Kommentar:
    "Von den Wallanlagen aus verdecken gnädig viele Bäume was hier gebaut wurde"


    Von der Hochstraße aus war es in der Tat grotesk hässlich.

  • Laut FAZ vom 7. Febraur hat jetzt sogar ein Anwohner eine einstweilige Verfügung wegen der Baumfällung eingereicht. Er wird wohl kaum Erfolg haben, da in Deutschland die Popularklage nicht möglich ist. Der Kläger wird mangels Klagebefugnis abgewiesen werden.
    Ausserdem sind einige der Bäumchen schon länger weg.

  • 5 Etagen sollen es jetzt werden

    Interessanter finde ich die Frage ob es zwei oder vier Tiefgaragenstockwerke geben wird.


    Laut FR vom 16.02. sollen es sogar 5 TG Etagen werden. Herr Schwarz persönlich kümmert sich jetzt darum - vermutlich damit es 6 TG Etagen werden und im Gegenzug die Zufahrt zum Hotelhaupteingang durch den Park verlaufen darf. Als Gegenleistung werden die Bäume mit TamTam ausgebaut und versetzt statt gefällt.

  • Zur Illustration des derzeitigen Zustandes hier ein Foto von vorhin:



    Bild: epizentrum


    Die Baustellenstraße mündet in Höhe der Kaiserhofstraße in die Hochstraße. Ich stehe also auf dem neuen Umspannwerk. Die neuen Gebäude entstehen grob hinter der Baumreihe. Ich muss ganz persönlich feststellen: Es wäre schade um die Bäume entlang der Baugrenze, sollte man sie fällen wollen. Die Zufahrt zum Komplex befindet sich allerdings auf Höhe der Kleinen Hochstraße, und dort stehen bereits keine Bäume mehr. Siehe auch die Projektseite der Architekten.

  • Haupteingang Hotel


    Die Zufahrt zum Komplex befindet sich allerdings auf Höhe der Kleinen Hochstraße


    Das trifft zwar für die Zufahrt zur Tiefgarage, aber der Haupteingang des Hotels liegt auf der Nordseite, zum Park. Ich glaube nicht, dass die Hotelgäste in einem Luxushotel nur über die Tiefgarage ankommen und abfahren. Und die Abfahrt scheint die dann ehemalige Baustraße in Richtung Bockenheimer Anlage zu werden. Dabei liegt die Baustraße nicht etwa auf dem Baugrundstück sondern mitten in der öffentlichen Grünfläche.


    Den Haupteingangsbereich dürfte insbesondere der größte Baum stören, eine Winterlinde mit ehemals 18 Meter Krone.

  • Die 23 Baeume koennen nun gefaellt werden. Die Bauaufsicht hat den Aushub der Baugrube genehmigt und das Gruenflaechenamt hat der Genehmigung zugestimmt. Die Tiefgarage wird 310 Stellplaetze auf vier Untergeschossen haben. Das meldet heute die FAZ in ihrer Printausgabe (S.36).

  • :lol:


    Warum? Möchtest du raufklettern und dich festbinden, um die Fällung zu verhindern?;)


    (Man halte den Mauszeiger auf das kleine grüne Rechteck links im Beitrag #14 :lol: )

  • Nochmal das Thema Baumfaellarbeiten in den Wallanlagen: Die 23 Baeume werden am Montag gefaellt. Der Verwaltungsgerichtshof Kassel hat zuvor die Beschwerde eines Anwohners zurueckgewiesen. Dieser will nun vor das Bundesverfassungsgericht ziehen was allerdings keine aufschiebende Wirkung hat. (Quelle: FAZ Printausgabe von heute, S.46)

  • Planungsamt bezieht Stellung

    Ein interessanter Bericht steht heute in der FR mit der Überschrift "Ein letztes Aufbäumen". Die Rundschau erhält i.d.R. zurecht mehr Tadel als Lob, aber beim Thema Wallanlage muss man den Hut ziehen. Mittlerweile ist auch die FAZ verspätet auf das Thema aufmerksam geworden, während die Römer-Koalition scheinbar gehofft hatte, dass die Öffentlichkeit mit einem gleichgültigen Achselzucken reagiert.


    Nun sieht sich Dieter von Lübke vom Planungsamt dazu veranlasst "damage control" zu betreiben und nimmt zu den folgenden Punkten Stellung:


    1) Führt die Tiefgaragenzufahrt durch die Wallanlage?
    Nein. Von Lübke beteuert, dass die Zufahrt in das Gebäude integriert wird und nur von der Hochstrasse aus angefahren wird. Somit wird der rege Fussgängerverkehr in der Wallanlage und besonders die Fahrräder nicht gestört. Unbeantwortet bleibt die Frage wie die Taxis und Limousinen den Haupteingang zur Rezeption anfahren werden.


    2) Wer bezahlt die Fällung der Bäume?
    Die Kosten werden vom Bauherrn getragen, aber werden im Auftrag der Stadt und des Bauherrn ausgeführt.


    3) Hätten weniger Bäume gefällt werden müssen, wenn die Tiefgarage kleiner ausgefallen wäre?
    Eindeutiges Nein. Die insgesamt 23 Bäume waren allesamt betroffen unabhängig von der Größe der TG.


    4) Wer hat die Rodung genehmigt?
    Die Stadtverwaltung betreibt zwar die Salami-Taktik der Informationspolitik, aber hinter vorgehaltener Hand wird klar, dass das Genehmigungsverfahren an der Verwaltung vorbei stattfand. Wie befürchtet, handelt es sich um einen Alleingang des Planungsdezernenten Edwin Schwarz (CDU). Ausbaden muss es nun die schwarz-grüne Koalition, die diese Politik nach Gutsherrenart eigentlich mit mehr Bürgerbeteiligung ausmerzen wollte. Schwarz hinterlässt in diesem Fall ein bitteres Erbe mit der Gewissheit, dass er sich um seine Wiederwahl nicht mehr kümmern muss und höchstwahrscheinlich ungeschoren davon kommen wird. Das Kalkül ist also voll aufgegangen.


    In der Zwischenzeit wurden vollendete Tatsachen geschaffen und die ersten 3 Bäume sind schon gefallen (darunter die markante Zypresse). Die restlichen 18 Bäume sollen dann in den kommenden Tagen verschwinden.

  • Als offizieller Tree-Hugger möchte ich gerne nach diesem definitiven Schlussstrich noch meine Sicht der Dinge darlegen.


    - Hier wurden 100.000'e Seiten von Zeitungspapier genutzt um über eine sehr überschaubare Zahl von Bäumen zu diskutieren.
    - Die Bäume waren weder selten noch gepflegt noch sonstwie besonders.
    - Sie waren für Baum-Verhältnisse geradezu Teenager. Ich tippe 30-40 Jahre alt.
    - Außerdem sollte sich niemand, der zu Hause wertvolle Holzmöbel hat, in Sachen "Baumschutz" allzu weit aus dem (Holz-)Fenster lehnen.


    Kurz gesagt: Es ärgert mich ungemein, wenn jemand das Todschlagargument "Umweltschutz" zur Verteidigung seiner hübschen Aussicht aus dem Wohnzimmer oder gegen den Bau von Bahngleisen, Windrädern, whatever missbraucht. Und ich finde es von "meinem" Verein völlig dämlich, sich immer wieder einspannen zu lassen.