2. S-Bahn Stammstrecke [Diskussionsthread]

  • Nein, da liegst du falsch! Außer dem wirklich sehr engen Ballungsraum umfasst die Planungsregion 14 nur noch den Landkreis Landsberg. Die Einwohnerzahl dürfte für diesen 5.503 qkm großen Raum pro Jahr um etwa 40.000 steigen. Somit würde ich aktuell eine Bevölkerungszahl bei knapp unter 2,9 Millionen vermuten.


    Die 15 Millionen in London beziehen sich auf einen 8,382 qkm großen Raum. In einem entsprechend großen Raum auf München bezogen kann man Augsburg, Landshut und Ingolstadt unterbringen, was die Bevölkerungszahl auf deutlich über 3 Millionen wahrscheinlich auf fast 4 Millionen bringen würde.


    Denke Du täuschst Dich:


    "Die Planungsregion München (Region 14) liegt im Zentrum des Regierungsbezirks Oberbayern und umfasst neben der Landeshauptstadt München die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg. Sie ist die bevölkerungsreichste Planungsregion: auf einer Fläche von ca. 5.504 km2 leben hier rund 2,4 Mio. Einwohner (davon 1,2 Mio. in der Landeshauptstadt München)"


    http://www.region-muenchen.com/themen/info_de/info_de.htm

  • Das Projekt Stamm2 mag zwar von Jahr zu Jahr teurer werden, aber andererseits dürfte sich auch der Kosten-/Nutzenfaktor jährlich positiv verbessern.
    Viele Bahnhöfe sind ohne zusätzliches Sicherheitspersonal doch im Berufsverkehr aufgrund der steigenden Fahrgastzahlen mittlerweile gar nicht mehr vernünftig nutzbar, zumindest nicht ohne jedes Mal eine "Love Parade 2010" zu riskieren.


    Man muss halt sehn, was Sinn macht. Ich bin halt durch London und auch 2 Monate NY. etwas abgehärtet. Aber zweifelsohne gibts in Bayern auch solche die alles extra dramatisch darstellen wollen, weil sie bauen und somit verdienen bzw. absahnen wollen. Finds in München jetzt nicht so dramatisch. Am Sendlinger Tor und Hbf is schon voll..aber eiglt auch nur 2 mal am Tag .. zu vielleicht ins. 2-3h. Naja... da muss man keine Endzeitszenarien erschaffen a la Loveparade, oder Überquellenden Bahnsteigen. Sowas ist absurd.

  • ^^


    Endokin: Gebe dir da völlig Recht. Zu deinem vorherigen Post: Isek täuscht sich hier nicht, schau mal wann München zuletzt 1.2mio EW hatte, das ist eine gefühlte Ewigkeit her, mittlerweile hat sich da einiges getan. So kommt die Planungsregion sehr wohl auf knapp 2,9mio EW.

  • Denke Du täuschst Dich:


    "Die Planungsregion München (Region 14) liegt im Zentrum des Regierungsbezirks Oberbayern und umfasst neben der Landeshauptstadt München die Landkreise Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg am Lech, München und Starnberg. Sie ist die bevölkerungsreichste Planungsregion: auf einer Fläche von ca. 5.504 km2 leben hier rund 2,4 Mio. Einwohner (davon 1,2 Mio. in der Landeshauptstadt München)"


    http://www.region-muenchen.com/themen/info_de/info_de.htm


    Einspruch, du hast dich getäuscht. Die Planungsregion reicht bei Weitem nicht bis an die Alpen oder bis kurz vor den Bodensee. :D Und die Einwohnerzahlen sind mit 2,4 Millionen von 2001.

    Zum Stichtag 31. Dezember 2010 hatte die Region München 2.686.780 Einwohner

    http://splashurl.com/qc67w45
    Gut, die 2,9 Millionen von mir waren noch etwas hoch gegriffen - wahrscheinlich 2,8 liegen aktuell ziemlich nah an dem wahren Wert.

  • Einspruch, du hast dich getäuscht. Die Planungsregion reicht bei Weitem nicht bis an die Alpen oder bis kurz vor den Bodensee. :D Und die Einwohnerzahlen sind mit 2,4 Millionen von 2001. http://splashurl.com/qc67w45
    Gut, die 2,9 Millionen von mir waren noch etwas hoch gegriffen - wahrscheinlich 2,8 liegen aktuell ziemlich nah an dem wahren Wert.



    ok ich sehs also fast bis an die ALpen. Bis etwa Bad Tölz.


    Das ist aber trotzdem lächerlich. Dann wohnen ja in diesen ganzen Landkreisen grad mal 1,3-4 Mio Menschen. Soviele Wohnen ja in allen Mittlerern Städten im Westen Londons zusammen. Nur die mittleren. Hätte gedacht da leben viel mehr.

  • ^^


    Endokin: Gebe dir da völlig Recht. Zu deinem vorherigen Post: Isek täuscht sich hier nicht, schau mal wann München zuletzt 1.2mio EW hatte, das ist eine gefühlte Ewigkeit her, mittlerweile hat sich da einiges getan. So kommt die Planungsregion sehr wohl auf knapp 2,9mio EW.



    Das kann sein. Und wird auch sein . Aber da zählen ja alle Landkreise bis an ihre äusserste Grenze dazu, Das finde ich bissl verwunderlich, weil ich selber oft von Ro nach München fahre, das ist ja dann fast noch in der Planungsregion. Und da fahren jetzt nicht so unendlich viele Menschen rein. Wenn man von M nach Ro fährt ist es voll..aber nur bis Grafing, dann wird es extrem besser, und ab Ro ist der Zug dann ,mehr als halb leer. Spreche von RE.

  • Was für eine Rolle spielt es denn, ob die Region jetzt 2,4 oder 2,9 Mio. Einwohner hat? Fakt ist dass die Hauptachse des öffentlichen Nahverkehrs ein Nadelöhr darstellt und Entlastung braucht.
    Was die in London machen interessiert m.E. nicht, da die Städte einfach viel zu unterschiedlich sind, um nur annährend vergleichbar zu sein. Das gilt insbesondere für den Investitionsbedarf für Infrastruktur, da Städte in der Größenordnung Londons nochmal eine ganz andere Zentrumsfunktion einnehmen.

  • ^^


    Größe, Zentrumsfunktion, Strahlkraft. Alles ist entsprechend eben skaliert. Es geht eben um einen Vergleich ziehen zu können. Ich sehe zwischen London und München einen Faktor von etwa 5 / 1. Das bedeutet, dass eine Ertüchtigung bzw. Erweiterung des Londoner S-Bahn Netzes von 40 Mrd. Euro eine entsprechende Summe von 8 Mrd. Euro für München bedeuten würde. Bei einem Skalierungsfaktor von 6 / 1 wären es immer noch über 6 Mrd. Euro. Das sind alles Summen, weit jenseits dessen was hier seit jetzt gut 10 Jahren für die S-Bahn in München diskutiert wird. Nur mal als Denkanstoß für die Entscheidungsträger und zur Relativierung des oft gehörten Argumentes "Stamm2 würde zu teuer werden".


    Der Skalierungsfaktor zwischen Wien und München liegt ungefähr bei 1,0. Demnach kann man die projektierte Summe von 2,6 Mrd. Euro für die Wiener U5 etwa auch auf die dringend benötigte U-Bahn Entlastung in München direkt anwenden. Auch hier sehe ich, dass die Münchner Investitionssummen deutlich dahinter liegen.

  • Das kann sein. Und wird auch sein . Aber da zählen ja alle Landkreise bis an ihre äusserste Grenze dazu, Das finde ich bissl verwunderlich, weil ich selber oft von Ro nach München fahre, das ist ja dann fast noch in der Planungsregion. Und da fahren jetzt nicht so unendlich viele Menschen rein. Wenn man von M nach Ro fährt ist es voll..aber nur bis Grafing, dann wird es extrem besser, und ab Ro ist der Zug dann ,mehr als halb leer. Spreche von RE.


    Das liegt einfach daran, dass 90 % der Bevölkerung der Planungsregion im S-Bahn Bereich wohnt. Es gibt aber keine statistische Einheit "S-Bahn München". Die würde wahrscheinlich entsprechend auf 2,7 Millionen kommen. Man kann sich ja mal den Spaß machen alle Gemeinden im MVV-Gebiet zusammen zu zählen. Für London könnte man auch eine Summe für diesen entsprechenden Bereich berechnen und man käme vermutlich irgendwo bei 12 Millionen raus.

  • Diese Vergleiche mit anderen Städten oder Regionen bringen doch gar nichts, die Frage ist immer was tatsächlich benötigt wird und finanzierbar ist.


    Genau.


    London und Wien sind außerdem die unangefochtenen Zentren der jeweiligen Länder (Hauptstädte, achtmal so groß wie die zweitgrößte Stadt), da ist die Finanzierung eines Nahverkehrsprojekts schneller im nationalen Interesse als in München.


    Wenn sich demnächst im Rathaus eine Koalition gefunden hat, gibt es hoffentlich bald einen Fingerzeig, welche der vielen ÖPNV-Projekte man vorantreiben will und welche nicht. Zeit wird's.

  • London und Wien sind außerdem die unangefochtenen Zentren der jeweiligen Länder (Hauptstädte, achtmal so groß wie die zweitgrößte Stadt), da ist die Finanzierung eines Nahverkehrsprojekts schneller im nationalen Interesse als in München.


    Nur ein paar Aspekte dazu:
    Birmingham und Manchester spielen bevölkerungstechnisch in der selbe Liga wie München. Birminghams Ballungsraum ist sogar etwas größer. London ist folglich nur 4 mal so groß.


    Und Österreich hat nur 8 Millionen Einwohner während Bayern über 12 Millionen hat.



    Dass Münchens eklatanter Investitionsstau hinsichtlich Infrastruktur ständig mit diesen fadenscheinigen Argumenten entgegnet wird, zeigt nicht gerade vom großen Willen, daran etwas zu ändern. Mit dieser "Klein-Klein-Argumentation" gewinnt man jedenfalls keine weiteren Fürsprecher für die im Alltag und für die weitere Entwicklung so dringenden Projekte. Seht es so: München ist einer der großen Ballungsräume im Herzen Europas im Land mit der 4. größten Volkswirtschaft der Welt. Die Stadt ist wie eine Kraftmaschine für die gesamtnationale und paneuropäische Entwicklung. Und der ÖPNV ist immens wichtig für seine Funktion und die nachhaltige Stadtgestaltung.

  • ^^


    Größe, Zentrumsfunktion, Strahlkraft. Alles ist entsprechend eben skaliert. Es geht eben um einen Vergleich ziehen zu können. Ich sehe zwischen London und München einen Faktor von etwa 5 / 1. Das bedeutet, dass eine Ertüchtigung bzw. Erweiterung des Londoner S-Bahn Netzes von 40 Mrd. Euro eine entsprechende Summe von 8 Mrd. Euro für München bedeuten würde. Bei einem Skalierungsfaktor von 6 / 1 wären es immer noch über 6 Mrd. Euro. Das sind alles Summen, weit jenseits dessen was hier seit jetzt gut 10 Jahren für die S-Bahn in München diskutiert wird. Nur mal als Denkanstoß für die Entscheidungsträger und zur Relativierung des oft gehörten Argumentes "Stamm2 würde zu teuer werden".


    Der Skalierungsfaktor zwischen Wien und München liegt ungefähr bei 1,0. Demnach kann man die projektierte Summe von 2,6 Mrd. Euro für die Wiener U5 etwa auch auf die dringend benötigte U-Bahn Entlastung in München direkt anwenden. Auch hier sehe ich, dass die Münchner Investitionssummen deutlich dahinter liegen.




    Nur ..es ist doch klar, dass das Ding nicht 2,5 kosten wird. Auch nicht 3Mrd. Eher 4-5. Das halte ich für realistisch. Bei allen grossen Projekten sind die Kosten so explodiert bzw absichtlich klein gerechnet worden. Und bei welchem Projekt gabs das bitte, dass die Kosten schon vor Baubeginn alle angeblich so genauen Schätzungen übertrafen. Im Sommer Herbst werdens dann off. knapp 3Mrd sein. Entweder ist dann aus, was ich hoffe, oder es kommt einer mit Geld. Und es geht nicht um die kosten hab ich schon mal gesagt. In einem reichen Land kann man sowas locker leisten. D könnte sich auch leicht 4 5 Flugzeugträger a 5Mrd. Euro leisten. Nur das kann man eben nicht vermitteln. Und München ist halt eben wie andere Forumsmitglieder es gsagt haben, Wien oder London oder Paris. Das ist leider so. Bayern und die Bahn brauchen ja auch noch Geld für andere Bahnprojekte in Bayern. Wirst sehn, dass es so kommen wird. Die Bahn hat mit S21 und dem ganzen S-Bahn Zeugs in Berlin genug Prestigeprojekte. Da wird München wohl am kürzeren Ende sitzen.



    Hab mal gelesen, dass das gesammte U-Bahn Netz Münchens ca. 4Mrd. Euro bis jetzt gekostet hat. Inflationsbereinigt. Dann kannst niemandem 3 -5 Mrd für 4km S-Bahn aufschwatzen. Sry. Meine Meinung.

  • ^^


    Größe, Zentrumsfunktion, Strahlkraft. Alles ist entsprechend eben skaliert. Es geht eben um einen Vergleich ziehen zu können. Ich sehe zwischen London und München einen Faktor von etwa 5 / 1. Das bedeutet, dass eine Ertüchtigung bzw. Erweiterung des Londoner S-Bahn Netzes von 40 Mrd. Euro eine entsprechende Summe von 8 Mrd. Euro für München bedeuten würde.


    Das ist eine ziemlich naive Milchmädchenrechnung. Wenn das so wäre, dann dürfte München seinen Flughafen auch nicht mehr erweitern, da er schon überproportional groß ist. U-Bahnen dürften auch keine mehr gebaut werden, weil das Münchner Netz schon überproportional lang ist.
    Stattdessen müsste man endlich mal den Augsburger Flughafen ausbauen, der müsste doch - im Verhältnis zu München - zumindest für 5-10 Mio. Passagiere ausgelegt sein. Also bitte sofort den T2-Satellit einstampfen und stattdessen in den Flughafen Augsburg investieren, damit Augsburg endlich einen seiner "Strahlkraft" entsprechenden Airport erhält.

  • Das ist eine ziemlich naive Milchmädchenrechnung. Wenn das so wäre, dann dürfte München seinen Flughafen auch nicht mehr erweitern, da er schon überproportional groß ist. U-Bahnen dürften auch keine mehr gebaut werden, weil das Münchner Netz schon überproportional lang ist.
    Stattdessen müsste man endlich mal den Augsburger Flughafen ausbauen, der müsste doch - im Verhältnis zu München - zumindest für 5-10 Mio. Passagiere ausgelegt sein. Also bitte sofort den T2-Satellit einstampfen und stattdessen in den Flughafen Augsburg investieren, damit Augsburg endlich einen seiner "Strahlkraft" entsprechenden Airport erhält.


    Der Flughafen ist doch entsprechend der Bedeutung Münchens für Bayern und den angrenzenden Regionen nahezug angemessen. Ich würde den Flughafen eher einer Region zuordnen als einer Stadt. Dass man den Flughafen entsprechend der nächst größeren Stadt benennt, ist nur Markenstrategie. Wenn man die Verteilung der größeren Flughäfen innerhalb Europas ansieht, sitzt hier MUC ganz gut im Raster. Natürlich hätte man den Flughafen nach den Kriterien auch in Augsburg bauen können, was mit einer guten Anbindung nach Stuttgart noch effektiver gewesen wäre. Aber es gibt eben noch andere Kriterien für einen Flughafenstandort.


    Klar gibt es Funktionen einer Stadt, die nicht direkt proportional zur jeweiligen Einwohnerzahl gerechnet werden können. Das hat aber ganz unterschiedliche Gründe. Einen Hafen wie ihn Hamburg hat gibt es natürlich in Paris nicht. Genauso liegt eben auch Frankfurt sehr zentral in einer dicht besiedelten Großregion und hat daher einen größeren Flughafen als Berlin.


    Im ÖPNV ist das aber schon anders, hier geht primär die pure Größe einer Stadt und deren Struktur ein. Locker bebaute Städte haben es entsprechend schwer einen effektiven ÖPNV aufzubauen, wärend das dichte Madrid oder Paris sehr schnell eine Entlastung durch ein U-Bahn Netz erreichen. München, Wien, London, Berlin sind hier doch von der Bevölkerungsstruktur sehr gut vergleichbar.

  • Nur ..es ist doch klar, dass das Ding nicht 2,5 kosten wird. Auch nicht 3Mrd. Eher 4-5. Das halte ich für realistisch. Bei allen grossen Projekten sind die Kosten so explodiert bzw absichtlich klein gerechnet worden. Und bei welchem Projekt gabs das bitte, dass die Kosten schon vor Baubeginn alle angeblich so genauen Schätzungen übertrafen. Im Sommer Herbst werdens dann off. knapp 3Mrd sein.


    Wie schon andiskutiert wäre ein fairer Kostenrahmen für Stamm2 entsprechend den Kalkulationsgrundlagen des deutschen Automobil- oder Maschinenbaus mit Sicherheit bei 4 Mrd. Euro. Nur durch das sehr niedrige Kostenniveau der Baubranche in Deutschland kommen überhaupt die niedrigen Kostenansätze zustande, wobei dann immer noch ein überproportionaler Kostenteil in die Bereiche des Maschinen- und Elektrobaus gehen (Signaltechnik, Brandschutz, Innenausstattung).


    Auf Basis der aktuell in der Baubranche fähigen Markpreise sind die Kosten zu Stamm2 sehr sehr realistisch. Hier wird entgegen zu viel anderen Projekten (NBS IN-N oder F - K, S21, BER) ehrlich kalkuliert. Aus der Gesellschaft gabe es hier von Beginn an schon sehr viel Druck. Und auch die Realisierungschancen wurden aufgrund des großen Bedarfs von seiten der Bahn sehr hoch gesehen. Also wird nach dem Motto gehandelt: "Wir geben euch reelle Kostensätze - wenn ihr es wollt, dann bauen wir und wenn nicht leiden eben die Penderlmassen nochmal 40 Jahre"



    Entweder ist dann aus, was ich hoffe, oder es kommt einer mit Geld.


    Hier wäre es interessant zu wissen, zu welcher Alternativplanung du stehts und in welchem Zeithorizont du deren Realisierung siehts.




    Und es geht nicht um die kosten hab ich schon mal gesagt. In einem reichen Land kann man sowas locker leisten. D könnte sich auch leicht 4 5 Flugzeugträger a 5Mrd. Euro leisten. Nur das kann man eben nicht vermitteln.


    "Nicht vermitteln"? Gut, das kein Politiker auch nur im Entferntesten an solche Blödsinnsdinge wie Flugzeugträger denkt. Da hätte ich noch eine sehr lange Wunschliste für Deutschland, die nicht annähernd so sinnlos sind wie Flugzeugträger.




    Und München ist halt eben wie andere Forumsmitglieder es gsagt haben, Wien oder London oder Paris.


    Wien spielt wohl wirklich vollkommen in der selben Stadtliga wie München, auch wenn man sich von der Schönheit und der hohen Innenstadtdichte gerne täuschen lässt.


    Das ist leider so. Bayern und die Bahn brauchen ja auch noch Geld für andere Bahnprojekte in Bayern.


    Wenn Stamm2 scheitert, werden sich die Realisierungschancen der anderen Bahnprojekte in Bayern nicht im geringsten erhöhen. Auch an dieser Stelle würde ich mich interessieren, welches Projekt wichtiger wäre als Stamm2 bzw. auch gerne irgendeine Alternativplanung zum Bahnknoten München unter Verbesserung des S-Bahn Netzes. Ich greife auch gerne auf den Nordtunnel oder sonswiewas Lösungen zurück. Leider sind die eben noch viel viel weniger geplant und gesellschaftlich durchsetzbar.




    Wirst sehn, dass es so kommen wird. Die Bahn hat mit S21 und dem ganzen S-Bahn Zeugs in Berlin genug Prestigeprojekte. Da wird München wohl am kürzeren Ende sitzen.


    Genau das ist wohl Stamm2 nicht: Ein Prestigeprojekt! Die S-Bahn in Tunnellage ist verglichen zu den anderen Großprojekten eher ein hässlichs Entlein, das ohnehin nur von der Masse der Unter- und Mittelschicht genutzt werden wird. Der Bahn ist Stamm2 doch sowas von egal. Wer weiß, ob die Bahn überhaupt in 20 Jahren noch eine Chance hat die S-Bahn München anbieten zu können? Schau mal wie knapp schon die Ausschreibungen zu den Netzen in Berlin oder Hamburg verlaufen sind. Ich kann mir gut vorstellen, dass schon in der nächsten Ausschreibungsrunde die Bahn sang und klanglos rausfällt! Triebwägen werden verkauft, dann etwas umlackiert und mit neuen Aufklebern beklebt und fertig.



    Hab mal gelesen, dass das gesammte U-Bahn Netz Münchens ca. 4Mrd. Euro bis jetzt gekostet hat. Inflationsbereinigt. Dann kannst niemandem 3 -5 Mrd für 4km S-Bahn aufschwatzen. Sry. Meine Meinung.


    Absoluter Blödsinn! Der U-Bahn-Kilometer kostet heute etwa 150 Millionen Euro. Dabei sind Innenstadttunnel und komplizierte Bahnhöfe noch sehr viel teurer. Das Münchner U-Bahn Netz mit den technischen Betriebshöfen, Zügen und der ganzen Infrastruktur in der 2.Reihe samt Entwicklungskosten und den Planungen kostet zu heutigen Preisen locker 40 - 50 Mrd. Euro.


    Entsprechende Kosten von vor 50 - 100 Jahren oder von Städten außerhalb Europas mit heutigen Preisen zu vergleichen ist absolut irreführend und reine Propaganda. Die gesamten Randbedingungen zur Planung sind heute in einer hoch entwickelten Gesellschaft komplett anders. Diese Randbedingungen wurden in einem gesellschaftlichen Prozess über Jahrzehnte hinweg entwickelt. Nur kleines Beispiel: Vor noch 30 Jahren war es üblich, den ganzen bentonitgetränkten Schlunz des Tunnelaushubes einfach in offene Kiesgruben zu bringen. Heute ist dieses Vorgehen Gott-sei-Dank tabu! Das kostet, aber ich kann in dem Weiher eben auch bedenkenlos meine Kinder baden lassen. Ich will aber nicht mehr auf Kosten späterer Generation und der Umwelt planen. Dann lieber keine Projekte mehr. Leute, werdet euch mal über die Selbsverständlichkeit der Infrastrukturnutzung bewusst und seht ein, dass das Geld kostet. Wie schon gesagt finde ich es in Relation zu den Kosten anderer Bereiche unseres Zusammenlebens schon fast lächerlich - von Konsumgütern wie Autos, Reisen oder Privatimmobilien ganz zu schweigen.

  • Klar gibt es Funktionen einer Stadt, die nicht direkt proportional zur jeweiligen Einwohnerzahl gerechnet werden können. Das hat aber ganz unterschiedliche Gründe.


    Richtig, zum Beispiel ob man ein zentralistisch organisiertes Land hat (wie GB) oder ein föderales (wie Dtl.). In GB ist London DAS Zentrum in nahezu jeder Hinsicht (politisch, wirtschaftlich, kulturell...). Viele Investitionen in GB konzentrieren sich auf dieses unangefochtene Zentrum und es fällt London selbstverständlich leicht, seine eigenen Projekte prominent zu platzieren und entsprechende Mittel abzurufen.
    Die Situation in Deutschland ist das komplette Gegenteil. Zum einen gibt es kein eindeutiges und überragendes Zentrum. Zum anderen stehen die Regionen dank unserer föderalen Struktur in einem Wettbewerb zueinander und kämpfen um die vom Bund zu verteilenden Mittel. München ist in diesem Regionenvergleich zwar durchaus bedeutsam, aber dennoch nur eines von vielen Zentren.

  • ANtwort


    ........

  • :nono:


    Nicht mal in China baut man einen U-Bahn-Kilometer mit der zugehörigen anteiligen Peripherie aus technischer Basis, den Bahnhöfen und den Leitständen, der Steuerungstechnik für 4.200.000.000 € / 100 km = 42 Millionen Euro!


    Keine Ahnung wie diese Kostenangaben zusammenkommen aber für mich fehlt hier der Faktor 10, um ernstgenommen zu werden.


    Übrigens kostet der U-Bahn-Kilometer nach Martinsried im Moment etwa 70 Millionen Euro und das auf freier Wiese, ohne bestehender Bebauung, freien Randbedingungen ganz oberflächennah und unendlich Platz für Logistik und Baustelleneinrichtung.

  • Antwort.



    Das sind offizielle Angaben des Baureferates München. Man sollte einsehn wenn man nicht im Recht ist. Und vielleicht gabs ja von den Baufirmen früher Rabatt als die langen Linien genbaut worden sind. Aber das Baureferat wird sicherlich keine falschen Zahlen, und schon gar nicht 10 fach niedrigere Zahlen publizieren. Dann wären einige Leute sehr schnell angeklagt. PS. Die meisten U-Bahnstationen in München liegen auch nicht besonders weit unterirdisch. Das kostet dann nicht so viel.