Wolkenkratzer an den Elbbrücken?

  • War ja eigentlich als Scherz gedacht, mit dem Regierungsviertel.
    Aber danke für den Hinweis auf den anderen Strang.
    Schon der Anfang gefällt mir, gerade was die Grenzen eines Flächenstaats unter Beteiligung Hamburgs angeht.
    Da habe ich jetzt erst mal wieder etwas zu lesen!

  • Bin ich eigentlich der Einzige, der etwas enttäuscht ist von der Planung für das östliche ende des Elbbrückenzentrums? Könnte man nicht zum Beispiel auf diese Grüninseln Hochhäuser bauen, die in der Luft verbunden sind? Nur drei höhere Häuser sind doch etwas wenig... aber besser als Nichts auf jeden Fall.


    Wenn ich mir die Entwürfe für den Chicago Square ansehe, da waren doch ein paar schöne Dinger bei. Ich könnte mir übrigens auch sehr gut den Lighthouse für die Spitze ganz östlich vorstellen.

  • sehr interessant :) errinert mich sehr an die highlight tower münchen



    trotzdem sehr interessant.


    Grüße

  • Ein gutes neues Jahr zusammen.


    Das ist ein wirklich zeichenhafter Entwurf. Er wirkt wegen seiner einfachen Formensprache zeitlos.


    Die Durchblicke in Nord-Süd-Richtung verleihen dem Komplex Leichtigkeit. Allerdings lässt die Betrachtung von Westen und Osten mit den versetzten Standorten schnell eine Wand-Optilk entstehen. Zu diesem Punkt sollten genauere Untersuchungen und Renderings folgen.

  • 2 sehr gewaltige bauwerke sieht ser interessant und toll aus.
    ich denke das wird einen schönes bild für hamburg.
    jetzt fehlt nur noch der investor der das geld mit bringt und dann kanns los gehn.


    Grüße und ein gutes neues jahr

  • Der Entwurf sieht zwar nicht furchtbar aus. Es wird jedoch sehr schnell deutlich, dass es sich um einen nicht zu Ende durchdachten Schnellschuss handelt, dessen Bau (in dieser Form) erst einmal lieber verhindert werden sollte damit Hamburg sich hier kein staedtebauliches Ei legt. Ich finde die Bauten zwar nicht schlecht, aber es gilt zuerst eine ganze Reihe an Faktoren zu bedenken und planungstechnisch umzusetzen. Wenn dies geschehen ist, dann kann man ueber den Hochbau an dieser Stelle nachdenken. Der Hochbau muss sich dabei sinnvoll aus den vorhandenen und noch zu bauenden Infrastrukturen am Boden ableiten und n i c h t umgekehrt. (weil letzteres zwangslaeufig schief gehen wuerde...)


    1.) Es muessen Plaene fuer den Neubau einer S3/S31/Haltestelle "Elbtor" oder "Chicago Square" oder wie auch immer sie heissen soll gemacht werden. Diese Aufgabe ist auesserst schwierig: zwischen der Fachwerktraegerbruecke in Richtung Hammerbrook und den Norderelbbruecken ist kaum ausreichend Platz. Zumal laeuft die Strecke nicht waagerecht. Ein Stationsneubau wird erheblichen Bauaufwand nach sich ziehen. Die Hochhaeuser ohne neue S-Bahn Haltestelle zu planen waere Bloedsinn.


    2.) Sofern die U4 noch um eine Station bis zu den Norderelbbruecken verlaengert wird muss auch die zukuenftige Lage dieser Station eingeplant werden. Dies wird ebenfalls sehr aufwendig, da zwischen U- und S-Bahn vier Fernbahngleise liegen, die es zu ueberbruecken gilt (entweder die U-Bahn muss ueber die Fernbahn, oder die Fahrgaeste). Eine halbwegs finanzierbare Loesung hierfuer zu finden, die staedtebaulich nicht komplett furchtbar ist wird wahrscheinlich noch schwierig genug...


    3.) Wie soll die fusslaeufige Erschliessung von west nach ost ueber die Bahn erfolgen? Die Die Hochhaeuser am bestehenden Strassenverlauf auszurichten (wie im Rendering zu sehen) ist ziemmlicher Schwachsinn, weil diese Strassenverlaeufe sich absehbar aendern werden. Mittelfristig wird eine hochwertige fusslaeufige und stadtraeumliche Querung der Bahntrasse (mit Integration von U- und S-Bahn Halt) notwendig werden. Was das Rendering zeigt reicht vorn und hinten nicht aus.


    4.) Der im Rendering gezeigte Hadag-Anleger oestlich der Borderelbbruecken ist ein Beleg fuer die mangelnde Bescheaftigung der Planer mit der Lage: Der Anleger waere bei den meisten Wasserstaenden (mehr als 12 Stunden am Tag) fuer Hafenfaehren nicht erreichbar. Ein Schiffsanleger "Elbtor" muesste westlich der Norderelbbruecken liegen (meines Wissens aus tendenziell so vorgesehen in der Masterplaung der Hafencity GmbH), was wiederum die Frage der fusslaeufigen Querung der Bahntrasse aufwirft...


    5.) Die Aufenthaltsqualitaet zwischen der Bahntrasse (west) und der Strassentrasse (ost) waere im bestehenden Entwurf absehbar schlecht (Laerm!(. Ich dachte eigentlich diese Form von Hochhausplanung die nur auf dem Papier gut aussieht haetten wir seit den 70ern hinter uns! Da muesste noch ordentlich nachgebessert werden.


    PS: Kennt jemand diesen Projektentwickler bzw dessen (realisierte) Projekte? Oft sind solche Entwuerfe zur Medialen Saure-Gurken-Zeit nichts weiter als gezielte Werbung fuer einen solche Firma, wobei es dann wenig darum geht ob der Entwurf jemals kommt, sondern nur darum, das der Entwickler in der Presse moeglich oft genannt wird.

    7 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: PS

  • @ K.Dallas & NANI90:
    Für dieses Sahnestück der HafenCity wird mit Sicherheit noch ein Wettbewerb ausgeschrieben. Zu diesem Entwurf werden sich noch weitere beeindruckende Entwürfe dazugesellen. Die Wettbewerbs-Jury wird das letzte Wort haben.


    @ Midas: Zu 5.):
    Die im Entwurf von Spengler Wiescholek Architekten beplante Fläche entspricht der Fläche in der Masterplanüberarbeitung für die östliche HafenCity. Auch dort ist die südliche Fläche zur Elbe frei gehalten. Die Sockelbebauung kann den Lärm eindämmen. Die Lichthöfe bieten Ruhe.


    Mod: Habe mal die Beiträge zu diesem durchaus interesanten Projekt hierher verschoben. Beste Grüße und frohes Neues, Dykie!

  • Die Sockelbebauung kann den Lärm eindämmen. Die Lichhöfe bieten Ruhe.


    Das wird absehbar so nicht funktionieren. Ausgerechnet 150m hohe Hochhaeuser (die mit Abstand hoechsten in Hamburg) mit einer ziemlich Flaechenhaften und nur zwei Etagen hohen Mantelbebauung versehen zu wollen erschliesst sich mir nicht. Der 'Sockel' strukturiert weder den neuen Stadtraum, noch schuetzt er die neuen Plaetze (auch wenn durch diesen Entwurf leider praktisch keine vernuenftigen Platze entstehen) ausreichend vor Laerm. Durch die Hohenlage der Bahn verlaueft diese ungefaehr auf dem Dachniveau des Sockebaus (siehe hier). Ausserdem hat der Entwurf die Ausbildung einer Platzsituation und die Inwertsetzung der Uferkante zum Hafenbecken noerdlich offenbar komplett unberuecksichtigt gelassen...


    Ohne deutliche Verbesserungen wuerde den Entwicklern ein solcher Entwurf sehr rasch um die Ohren fliegen. ein paar Laermessungen wuerden wohl ausreichen um festzustellen, das trotz entsprechender B-Plan-Ausweisung hier kein Neubau von Wohnraum zulassig ist. Dann bekommen wir am ende doch wieder nur oede Buerotuerme (was den Investor nicht stoert, denn es ist lukrativer).

  • Die Architekten Spengler + Wiescholek haben für den Projektentwickler Carsten Corino einen Entwurf für zwei 150 Meter hohe Türme an den Elbbrücken vorgestellt.
    http://www.mopo.de/2010/201012…an_das_doppel_h_haus.html


    Ein steingewordenes Autokennzeichen? Solche Propagandaarchitektur am Stadteingang würde ganz gut nach Nordkorea passen. Ausdruck einer übermächtigen Oberbaudirektion in Hamburg und entsprechendem Architektengehorsam? Architektur sollte sich eigentlich nach menschlichen und wirtschaftlichen Bedürfnissen richten statt nach Behördensymbolen. Wenn es in der Hamburger Architektur mehr Freiheit gäbe, hätten wir vermutlich schon seit Langem attraktive Wohnwolkenkratzer.

  • @ Midas: Es ist ja letztendlich ein Vorentwurf, der noch nicht in die einzelnen Details geht. Es sieht so aus, als verlaufen zwischen den Hochhausscheiben und darüber hinaus Lichthöfe.


    Es ist leider eine Tatsache, das Gelände ist von Lärmquellen umzingelt und eigentlich für Wohnungen ungeeignet. Selbst bei einer doppelt so hohen Sockelbebauung, wären die Höfe zwar besser abgeschirmt, aber die Hochhausfassaden und das Umfeld bekommen den Lärm in voller Breitseite ab.


    Für die Wohnungen sind dreifachverglaste Fenster sinnvoll. Auf der Straße helfen Ohrstöpsel....

  • Ich bin auch etwas erstaunt ob der Wohnnutzung, die dort an der Stelle zwischen den Verkehrstrassen nicht attraktiv erscheint. Meine Vermutung wäre, daß es bloß sich um ein Politikum oder schlichtweg um eine Diskussionsgrundlage handelt.


    Die Gebäudeanordnung ist einfach und spannungsvoll, das Gebäude trägt nicht dick auf und ist trotzdem spektakulär. Sehr schön! Die Verkehrsanbindung läßt sich sicherlich im nächsten Bearbeitungsschritt lösen.


    Konstruktiv würde eine qualitätvolle Wohnnutzung am Besten mit einer Doppelfassade funktoinieren- siehe Speicher am Fischmarkt von Jan Störmer.
    Weitere Stichworte wären "Hafencity-Fenster", Schalldämmlüfter und Passivhausstandard mit kontrollierter Be- und Entlüftung, ohne auf öffenbare Fenster angewiesen zu sein. Es geht ja nicht nur um den Schalldämmwert des geschlossenen Fensters, sondern auch um den Lärmeintrag beim lüften.


    micro Die Einschätzung "Ausdruck einer übermächtigen Oberbaudirektion in Hamburg und entsprechendem Architektengehorsam" ist meiner Meinung nach nicht richtig, das Gegenteil ist der Fall.
    Den Begriff der "Propagandaarchitektur" in der heutigen Zeit zu benutzen, finde ich interessant, verstehe ihn aber nicht genau. Im Kern unterscheidet sich das Bauvorhaben doch nicht von vergleichbaren mit dieser Höhenentwicklung und ähnlichem Bauvolumen? Was soll denn hier propagiert werden?

  • ^^ Nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht. Ich finde die Gebaeude an sich nicht schlecht - obwohl ich immer vorsichtig bin, wenn ein Investor versucht mit einem Entwurf nach vorn zu preschen, anstatt sich einem Wettbewerb zu stellen. Ich denke auch, dass man aus dem Entwurf etwas machen koennte wenn man ihn entsprerchend nachbearbeitet.


    Jedoch belibt es nach wie vor meine Ansicht, dass eigentlich besser andersherum vorgegangen werden sollte. Also: Erst muessten die infrastrukturellen Entscheidungen fuer diesen Ort gefaellt werden: Kommt die U-4 bis hier (und wenn ja, wann) oder nicht? Kommt hier eine S-Bahn Haltestelle hin? Wie wird die 'Verkehrsinsel' fusslaeufig erschlossen? Ein Hochbau muesste sich dann meiner Meinung nach schluessig aus diesen Vorgaben und Entscheidungen ableiten (und eben nicht umgekehrt).


    Ich bin insgesamt sehr fuer Hochhaeuser mit Wohnfunktion in Hamburg. Ich denke aber auch, dass sich der gezeigte Entwurf ohne Verbesserungen nicht ohne weiteres realisieren laesst.

  • k-roy, Hamburg hinkt im Hochhausbau einer zweistelligen Zahl von anderen deutschen Städten deutlich hinterher, und zwar weil dies behördlich verboten ist. Eine Art Architekturdiktatur also. Um wohl überhaupt etwas zu bewegen, muss nun anscheinend ein Architekt angekrochen kommen mit einem Entwurf in Form des Autokennzeichens "HH", um sich bei Beamten und Lokalpatrioten beliebt zu machen. So wirkt es jedenfalls auf mich.


    Nach außen wäre ein solches Gebäude, wenn es der einzige Wolkenkratzer ist, m. E. ein deutlicher Hinweis auf Provinzialität und den verkrampften Umgang mit Hochhäusern, denn in einer freiheitlichen Atmosphäre würde sich ein privater Investor wohl kaum mit einer Art hoheitlichen Symbol schmücken, denn ein solches ist das Autokennzeichen. Es würde ja auch jeder bedenklich finden, wenn an den Grenzübergängen zum Ausland bombastische Hochhäuser in Form von Bundesadlern stehen würden. Wie gesagt, sowas passt eher nach Nordkorea.

  • Eine Frage:


    War es wirklich die Absicht des Architekten den Komplex in Form eines DoppelH als Hommage an Hamburg zu entwerfen? Oder ist es nur Zufall?

  • Hamburg hinkt im Hochhausbau einer zweistelligen Zahl von anderen deutschen Städten deutlich hinterher, und zwar weil dies behördlich verboten ist.


    Diese Baustelle ist doch nicht illegal? Es gibt nicht viele Städte in Deutschland, wo man Wohnungen in einem Hochhaus des Blicks wegen vermarkten kann. Zu erfolgsversprechenden Lagen würde ich nicht ein Grundstück zwischen der stark befahrenen Bahntrasse und der stark befahrenen Straße zählen, das vom Rest der Stadt beinahe abgeschnitten ist. Zumindest selbst würde ich dort nicht in ein hochpreisiges Wohnhochhaus investieren.


    Mich erstaunt, wieviel Aufmerksamkeit zwei Zeichnungen geschenkt wird, die jeder Architekturstudent an einem Nachmittag anfertigen könnte. Für wie unwichtig das Aufbringen einer Summe gehalten wird, die die durchschnittliche Projektgröße weit übersteigt. Die Zeitungsredakteure und die meisten Vorredner haben nicht viel Erfahrung in der Immobilienwirtschaft?


    Die Vermutung von Midas, dass es um fast kostenlose PR geht, teile ich während der Lektüre solcher Ankündigungen. Tut mir leid, dass ich es diesmal so deutlich gesagt habe.


    Gehört eigentlich das Grundstück dem Projektentwickler oder muss es ebenfalls "nur" erworben werden?


  • Mich erstaunt, wieviel Aufmerksamkeit zwei Zeichnungen geschenkt wird, die jeder Architekturstudent an einem Nachmittag anfertigen könnte. Für wie unwichtig das Aufbringen einer Summe gehalten wird, die die durchschnittliche Projektgröße weit übersteigt. Die Zeitungsredakteure und die meisten Vorredner haben nicht viel Erfahrung in der Immobilienwirtschaft?


    Da steckt schon wesentlich mehr Arbeit drin -
    erstens dauern die Perspektiven, von Profis erstellt, bis zu ca. 1 Woche, und kosten ganz schön viel ;) und zweitens gibt es mit Sicherheit Grundrisse, Flächenberechnungen etc, die in der Regel nicht an die Presse weitergegeben werden.
    Das muß schon Hand und Fuß haben -da gehe ich bei dem Architekturbüro auch von aus- so daß man nun solide auf Investorensuche gehen kann. Ist doch üblich so.