S21: Grundsatzdiskussion forever

  • Über die laienhafte Fraunhofer-Simulation haben wir schon vor einem Jahr diskutiert. Und das Gemeine von DB-Hasser und Interregio-Nostalgiker Bodsack ist ebenfalls ein uralter Hut. Das brauchen wir hier sicherlich nicht noch einmal und noch einmal diskutieren. Schauen wir lieber nach vorne.

  • S21: Grundsatzdiskussion forever

    Ich gebe zu, dass ich nicht sehr tief in den Details drinstecke und zudem auch noch von "außerhalb" bin, so dass ich hier eigentlich überhaupt nicht mitreden dürfte. Das Projekt verfolge ich aber mehr oder weniger schon von Beginn an, vor vielen Jahren.

    Fasziniert hat mich dabei immer die Idee mit den zwei grundsätzlichen Nutzen. Einmal eben einen viel praktischeren Durchgangsbahnhof zu bekommen, und zum anderen ein riesiges neues Baugelände praktisch mitten in der Stadt mit ihren sonst begrenzten Möglichkeiten in dieser Geographie.

    Die Verlegung und Errichtung der neuen und unterirdischen Bahngleistrassen ist allgemein eher eine rein technische Ingenieuraufgabe, aber die Bebauung und Gestaltung der freiwerdenden Grundstücke ist die eigentliche Herausforderung für die Stadt.

    Das erinnert mich sehr gut an Frankfurt mit seinem ehemaligen Güterbahngelände, der neuen City-West mit allem drum und drann, die derzeit noch gebaut wird, wo man sehr große Anstrengungen unternimmt, aber teils auch wieder Chancen vergeben hat. Stuttgart kann und sollte es nun besser machen. Eine Super Gelegenheit die so nie wieder kommen wird.

    Innerstädtisch problematisch finde ich nur diesen Kuppeldach-Platz über dem Bahnhof außen, wenn der auch für Publikumsverkehr genutzt werden soll. Wie von einigen völlig richtig erkannt, gibt es dafür vermutlich so gut wie keine optimale Lösung bei diesem Entwurfskonzept, die auch noch praktisch ist, von der Optik einmal abgesehen. Hier muss sich ein Genie noch etwas völlig anderes ausdenken.

  • Ingenhoven selbst sagt ja, der Platz sei kein Platz, sondern eher ein Ort. Was will er damit sagen?
    Wäre es vielleicht ein Ansatz, den "Kuppeldach-Platz" durch die Verteilerebene zu ersetzen und darüber ein nicht begehbares, leichtes, höheres Dach zu spannen? Im Klartext: Wozu brauchen wir einen Platz, der eigentlich gar kein Platz sein will?

  • madmind


    http://www.stuttgarter-nachric…83-87e0-1c8256fc1d85.html


    Zitat von Eun Young Yi "Er bestätigt, dass die Fassade keinen Anstrich mehr erhalten soll. Sie sei so konzipiert, dass der "Charakter der gewählten Materialien authentisch wiedergegegeben wird."


    Also frag ich mich weshalb gabs überhaupt diese weissgetünchte visualisierung?


    Haben wir bei Stuttgart 21 dasselbe zu erwarten?


    Können wir auch mal eine richtige Quellenangabe erwarten?

  • Wegen den Verstrickungen mit den Politikern:
    meinst du vielleicht die Föll-Geschichte? Ja ne, is klar. Ich sehe es schon vor mir, wie ein Provinzpolitiker zur Bahn geht und sagt, sie mögen doch bitte seine Lieblingsfirma nehmen. Und die machen es natürlich sofort...Verschwörungstheorien haben doch manchmal was herrlich surreales. Könnte es nicht sein, dass Wollf & Müller den Auftrag wegen ihrer Erfahrung bei einem guten Preis erhalten haben? Wikipedia hilft in solchen Dingen doch manchmal richtig gut.


    Eben, das denke ich auch.
    Zudem bin ich der Meinung, das dass Geschrei genauso groß wäre, wenn der Auftrag an ein Osteuropäisches Billigunternehmen gegangen wäre. Sollen doch alle froh sein, dass es ein Stuttgarter Unternehmen ist, das Arbeitsplätze sichert und schafft (außerdem denke ich nicht, dass W&M ohne diesen Auftrag sofort pleite gehen würde, hängt doch immerhin an fast jeder Stuttgarter Baustelle ein Schild von denen).


    Zitat von Eun Young Yi "Er bestätigt, dass die Fassade keinen Anstrich mehr erhalten soll. Sie sei so konzipiert, dass der "Charakter der gewählten Materialien authentisch wiedergegegeben wird."


    Hast du dir den Artikel ganz durchgelesen?
    Wenn die Lichter installiert sind, wird es heller aussehen, was auch sehr logisch klingt, den Anblick stelle ich mir sehr interessant vor. Da die Betonteile relativ schmal sind und die Bib eigentlich nur aus den Glasbausteinen besteht, wird sicher alles gut :)


    Also am besten abwarten bis die Bib 21 fertig ist und dann Urteil fällen, das trifft im übrigen auch auf S21 zu, und über die Frauenhofer Simulationen brauchen wir uns ja wohl echt nicht zu unterhalten, aber klar das die Gegner sich darauf stützen. Ich freue mich auf den 23.08. wenn Ingenhoven die neuen Pläne vorstellt.


  • sehr sehenswert ist vor allem seine unglaubliche Arroganz, die sich insbesondere in Teil 4 dieses Videos manifestiert. Allein deshalb und nur um diesem widerlichen Kerl eins auszuwischen gehört S21 gestoppt!


    Dein gehaltloses Gekeife geht mir auf die Nerven. Wir sind ein Architekturforum, keine politische Agitationsplattform. Der nächste Beitrag dieser Art wird kommentarlos gelöscht. Wagahai

  • Also heute kam auf SWR eine Eisenbahnromatikfolge die den Umbau zum Thema hatte. Ich fand, dass da sehr gut die Fakten gesammelt worden sind und sowohl Befürworter als auch Gegner von S21 ihre Meinung gesagt haben.
    Auf der Seite des SWRs kann man sich die Folge nochmals ansehen!


    Und ich wurde in meiner Meinung eigentlich durchweg bestätigt.


    Es ist eine sehr lange Zeit, wo es zu Beeinträchtigungen in Suttgart kommen wird. Es werden 10 Jahre veranschlagt, aber selbst die Befürworter geben zu, dass es zu Verzögerungen kommen kann. Und da alle Bahnprojekte in der letzten Zeit nicht pünktlich abgeschlossen wurden und sie bis zur doppelten zeit beansprucht haben, ist eine Zeitspanne von 15-20 Jahren durchaus realistisch!
    Für mich eine zu lange Zeit in der, der Schlosspark zum Beispiel nicht wirklich genutzt werden kann.


    Des Weiteren halte ich das Projekt für den "Nutzen" den es bringt zu teuer.
    Selbst wenn es "nur" bei den 4,1 Mrd. bleibt. Aber auch das wage ich zu Bezweifeln. Auch hierzu kann hat man genug andere Beispiele aus anderen Bahnprojekten.


    Mein dritter und meiner Meinung nach stärkster Punkt ist die Kritik des SMA-Gutachtens aus Zürich. Diese erheben deutlich Kritik an dem Projekt S21 und zeigen deutlich die Schwächen im Konzept auf.
    Das das Gleisvorfeld mit den Überbauten für das Vorfeld für den Umbau des Zürichers Bahnhofs im Zuge des Bahnprojekts Bahn 2000 der SBB gedient hat, spricht eigentlich schon Bände.
    Die schweizer Bahnpolitik wird unter allen Eisenbahnern gelobt.
    Das ein Bauwerk, dass einer der zuverlässigsten und pünktlichsten Bahngesellschaften als Vorbild gedient hat abzureisen halte ich für falsch.


    Des Weiteren wird ja Stuttgart als "Neues Herz Europas" bezeichnet.
    Aber anscheinend gehört zu Europa weder die Schweiz noch Italien.
    Sonst sollte man auch die Gäubahn deutlich ausbauen.
    Denn auf dieser wird bis S21 fertig sein sollte deutlich mehr Verkehr los sein.


    Das Fällen der Bäume! Ja, ich weiß es sollen neue Bäume gepflanzt werden.
    Aber rechnen wir mal mit den zahlen der Planer von S21. Das heißt 10 Jahre bis zur Eröffnung des Tiefbahnhofs. Dann nochmal einige Jahre bis die Gleise demontiert sind. Dann muss die Erde abgetragen werden. Denn auf der Erde wo noch die Altlasten des Dampflochzeitalters lagern, lassen sich nicht so schnell Bäume pflanzen. Das heiß in ca. 20 Jahren beginnt der Prozess zur Aufforstung. Bis die Bäume dann auch entsprechen fest und hoch sind vergehen auch noch mal ein paar Jährchen. Damit Bäume 100 bzw. 200 Jahre alt sind, dauert es nunmal 100 bzw. 200 Jahre.
    Also ist die Sache mit dem Aufforsten eigentlich ein Witz!


    Es ist kein "Integraler Taktfahplan" möglich!


    P.S.: Wer es nicht weiß dem sage ich es nochmal!
    Ich habe, die Seiten gewechselt. Ich war zunächst auch pro S21.
    Der Grund: Es liegt mit Sicherheit nicht daran, dass die Gegner in diesem Forum so Gute Argumente gebracht haben. Es lag zum Teil daran, dass mich die Argumente der Befürworter abgeschreckt haben.
    Und es lag auch an dem SMA Gutachten, dass eigentlich schon alles sagt!

  • sehr sehenswert ist vor allem seine unglaubliche Arroganz, die sich insbesondere in Teil 4 dieses Videos manifestiert. Allein deshalb und nur um diesem widerlichen Kerl eins auszuwischen gehört S21 gestoppt!


    Auch wenn ich sowas eigentlich nicht kommentieren sollte... aber da sieht man mal wieder, dass es den Gegnern nur darum geht, irgendjemandem eins auszuwischen! Inhalte: Fehlanzeige! Danke für dieses Bekenntnis, kulturschaffend!


    Hier übrigens ein sehr interessanter Artikel in der "Welt".


    Bitte keine 1 zu 1 Pressezitate, in eigenen Worten.


    Richtlinien für das Einbinden fremder Texte.


  • Hier übrigens ein sehr interessanter Artikel in der "Welt".


    Der Artikel trifft meines Erachtens manchen Punkt doch recht genau. Wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe: in Südkorea stampfen die ganze Inseln mit ganzen Städten aus dem Boden und wir streiten uns überspitzt formuliert wegen zwei Seitenflügeln. Ich glaube, die Südkoreaner dürften das schon putzig finden.


    Kampfzwerg
    Die sma hat das Gutachten von 2008 inzwischen als veraltet verworfen und bestätigt, dass die meisten Probleme inzwischen behoben sind. Weiter oben im Thread ist glaube ich ein Link zu ihrer Pressemitteilung mit Diskussion.


    Es mag sein, dass für den Züricher Bahnhof die Gleisvorfelder aus Stuttgart abgekupfert wurden, aber die Anforderungen dürften sich inzwischen schon unterscheiden. Bei S21 geht es ja auch um die Magistrale. Aber auch das wurde hier im Forum schon diskutiert, ich glaube dieses Mal vor allem in den alten Threads.


    Ich muss ehrlich gestehen, ich kann die Baumgeschichte nicht mehr höhern. In anderen Ländern holzen die 200 tropische Bäume in der Minute ab. Die Gegner/Parkschützer sollten ihre Energie lieber ins Ausland verlagern, da können sie mehr bewirken, das auch deutlich sinnvoller und unterstützenswerter ist.


    Kannst Du das näher erklären, warum Dich die Argumente der Befürworter abgeschreckt haben? Welche Argumente waren das?

  • Der Artikel trifft meines Erachtens manchen Punkt doch recht genau. Wie ich weiter oben schon mal geschrieben habe: in Südkorea stampfen die ganze Inseln mit ganzen Städten aus dem Boden und wir streiten uns überspitzt formuliert wegen zwei Seitenflügeln. Ich glaube, die Südkoreaner dürften das schon putzig finden.


    Muss man das was in Südkorea gemacht wird als ein erstrebenswertes Ziel ansehen?
    Und selbst, wenn die Südkoreaner das putzig finden, ist mir das relativ egal.
    Ich halte das mit den Bonatzbauten zwar für einen wichtigen Punk, aber längst nicht für einen der wichtigsten.



    Kampfzwerg
    Die sma hat das Gutachten von 2008 inzwischen als veraltet verworfen und bestätigt, dass die meisten Probleme inzwischen behoben sind. Weiter oben im Thread ist glaube ich ein Link zu ihrer Pressemitteilung mit Diskussion.


    Es mag sein, dass für den Züricher Bahnhof die Gleisvorfelder aus Stuttgart abgekupfert wurden, aber die Anforderungen dürften sich inzwischen schon unterscheiden. Bei S21 geht es ja auch um die Magistrale. Aber auch das wurde hier im Forum schon diskutiert, ich glaube dieses Mal vor allem in den alten Threads.


    Ich habe mich durch alle Threads von I bis III gearbeitet, teilweise zwar nur überflogen aber ab der Hälfte von Teil II doch relativ genau verfolgt.
    Ja einige Punkte wurden verbessert. Das stimmt, aber grundsätzlich wird an der Kritik festgehalten.
    SMA bestätigt Mängel bei Stuttgart 21 - Nur halbherziges Dementi der Gutachter
    Und das ist vom 29.07.2010, also ziemlich aktuell.



    Ich muss ehrlich gestehen, ich kann die Baumgeschichte nicht mehr höhern. In anderen Ländern holzen die 200 tropische Bäume in der Minute ab. Die Gegner/Parkschützer sollten ihre Energie lieber ins Ausland verlagern, da können sie mehr bewirken, das auch deutlich sinnvoller und unterstützenswerter ist.


    Ja, natürlich ich flieg mal eben nach Brasilien um dort im Urwald ein kleines Mittagspicknick zu machen.


    Ich gebe ja zu dass, man sich auch darum kümmern muss, dass im Ausland weniger abgeholzt wird. Und das es in Deutschland diesbezüglich ziemlich human zugeht weiß ich auch, aber trotzdem zerstört das Projekt über einen unübersichtlichen Zeitraum ein Naherholungsgebiet für Stuttgarter.
    Wie gesagt, der Bau soll in 10 Jahren abgeschlossen sein. Dann beginnt der Rückbau und die "Erweiterung" des Schlossparks. Gehen wir mal davon aus, dass dann keine Jungpflanzen gesetzt werden sondern Bäume die schon etwas älter sind. Also kann man in ungefähr 20 Jahren damit rechnen, dass man den Park wieder dafür nutzen kann wofür er vorgesehen ist.
    Das ist eine lange Zeit, die man nicht überblicken kann.
    Kleine Anmerkung dazu: Meine Eltern wussten bei meiner Geburt sicherlich nicht, dass ich mal an der Universität Wuppertal Informatik und Elektrotechnik studieren werde. Und zwischen diesen beiden Ereignissen liegen ziemlich genau 20 Jahre.


    Ich kann mir schon vorstellen, dass man in 80 Jahren die an der Oberfläche neu gewonnene Fläche zu schätzen weiß. Aber für mich ist die Zeit, in der dies nicht der Fall ist einfach zu lang.



    Kannst Du das näher erklären, warum Dich die Argumente der Befürworter abgeschreckt haben? Welche Argumente waren das?


    Absolut perfektes Beispiel ist die Person, die den Beitrag über dir verfasst hat.


    Er bezog sich zwar auf den Beitrag von kulturschaffend, aber spätestens nach dem er seinen Beitrag fertig geschrieben hat, hätte er meinen Beitrag lesen können.
    Und 2 Minuten nachdem ich meinen Beitrag verfasst habe so einen Satz zu lesen:

    Auch wenn ich sowas eigentlich nicht kommentieren sollte... aber da sieht man mal wieder, dass es den Gegnern nur darum geht, irgendjemandem eins auszuwischen! Inhalte: Fehlanzeige! Danke für dieses Bekenntnis, kulturschaffend!


    Da werde ich sauer, denn er hat alle Gegner in einen Topf geworfen und mich damit eingeschlossen, und ich behaupte mal von mir, dass ich meine Meinung mit Inhalten begründet und sachlich dargelegt habe.
    Zu Mindest habe ich versucht alles sachlich darzulegen. Aber inhaltich ist definitiv einiges enthalten.

  • Kampfzwerg
    Danke für deine ausführliche Antwort.


    Zunächst zu dem Thema "abgeschreckt durch die Befürworter": Dass Marco Deinen Eintrag nicht gelesen hat, mag zwar unglücklich sein, aber es kann durchaus daran liegen, dass Marco einfach an seinem Beitrag geschrieben hat, während Du Deinen veröffentlicht hast. Mir ist das selbst schon ein paar Mal passiert. Unabhängig davon ist das jedoch kein Argument der Befürworter sondern im Zweifelsfall ihr Verhalten. Und sorry, in diesem Punkt ist ein Großteil der Gegner einfach unterste Schublade. Ich bin immer wieder gerade zu entsetzt darüber, was die Leute da teilweise schreiben, und kulturschaffend ist ein perfektes Beispiel dafür. Ich hoffe wirklich, dass Du auch von solchen Kommentaren wie dem von kulturschaffend verärgert bist. (Hier ein kurzer allgemeiner Einwurf: mir ist schon oft aufgefallen, dass eine selbstkritische Haltung keine Stärke der Gegner ist).


    "Muss man das was in Südkorea gemacht wird als ein erstrebenswertes Ziel ansehen?"
    Kurz gesagt: ja! Und zwar mit zehn Ausrufezeichen. Es geht mir hier nicht primär um das Bauprojekt an sich, sondern um die Einstellung der Leute dort und hier. Meine Logik ist die: wenn im Kleinen schon so viele rumzicken, dann sieht es mit den großen Herausforderungen für und in Deuschland ganz düster aus. S21 ist wirklich exemplarisch dafür. Das Projekt offenbart diese gefährliche Haltung, dass man doch nichts zu ändern braucht, weil das bestehende doch ausreicht. Nur: mit dieser Einstellung erreichst du mal gar nichts. Siehe das ehrgeizige Ausland, die nach einem Platz an der Spitze lechzen und sich dafür den Buckel krummschuften.


    "Das stimmt, aber grundsätzlich wird an der Kritik festgehalten: SMA bestätigt Mängel bei Stuttgart 21 - Nur halbherziges Dementi der Gutachter"
    Hast du die Pressemitteilung von sma gelesen? Die haben wir oben bereits diskutiert und da habe ich schon gesagt, dass ein Dementi noch lange nicht halbherzig ist, nur weil die Autoren nicht so "rumschreien" wie manch andere. Dass ein so "sachliches" Unternehmen wie sma sich dazu herablässt, die Argumente der Gegner zum Teil auseinanderzunehmen spricht schon Bände.


    "[...] aber trotzdem zerstört das Projekt über einen unübersichtlichen Zeitraum ein Naherholungsgebiet für Stuttgarter."
    Wir reden hier von maximal 150 Metern. Wie kann das den gesamten Schloßpark zerstören? Es wird Beeinträchtigungen im mittleren Schloßgarten geben, ja. Aber der Rest?


    "Gehen wir mal davon aus, dass dann keine Jungpflanzen gesetzt werden sondern Bäume die schon etwas älter sind."
    Die Bahn hat schon vor langem gesagt, dass teilweise 20 Meter hohe Bäume gepflanzt werden sollen. Nur: der untere und obere Schloßgarten bleiben ja trotzdem unverändert. Die wirst du also immer nutzen können.

  • madmind
    Ja, wenn ich gesagt hätte ich bin durch das Verhalten der Befürworter abgeschreckt worden passt das sogar noch besser und zwar in mehreren Punkten.
    1. Das lange Geheimhalten diverser Pläne und Gutachten z.B. das von SMA.
    2. Auch oft herablassende Bemerkungen alá "Die Ökos mal wieder."


    Ich gehe auch davon aus, dass Marco seinen Beitrag parallel zu meinem verfasst hat, aber ein kleiner edit hinterher wäre mehr als wünschenswert gewesen.


    Natürlich halte ich in diesem Punkte auch sehr viele Aussagen der S21-Gegner für sehr kritisch und teilweise auch ziemlich geschmacklos.



    Meine Logik ist die: wenn im Kleinen schon so viele rumzicken, dann sieht es mit den großen Herausforderungen für und in Deuschland ganz düster aus. S21 ist wirklich exemplarisch dafür. Das Projekt offenbart diese gefährliche Haltung, dass man doch nichts zu ändern braucht, weil das bestehende doch ausreicht. Nur: mit dieser Einstellung erreichst du mal gar nichts. Siehe das ehrgeizige Ausland, die nach einem Platz an der Spitze lechzen und sich dafür den Buckel krummschuften.


    Ok, natürlich darf der Erhaltungstrieb nicht den Fortschritt komplett aus bremsen. Das ist klar! Ich halte Denkmalschutz für sehr wichtig, auch wenn er hier in Deutschland an vielen Stellen sehr eng gesehen wird. Und davon habe ich hier in Wuppertal mehr als genug Erfahrung bezüglich des Ausbaus der Schwebebahn.
    Und das man nichts ändern soll weil ja alles funktioniert halte ich auch für falsch. Die Frage ist was nützt der Umbau, und was kostet er. Und bei den Kosten müssen natürlich auch ideele Werte eingerechnet werden.
    Und ich würde S21 auch nicht unbedingt als "klein" bezeichnen. Das Projekt hat schon eine sehr stattliche Größe.
    Und wie gesagt, die meisten S21-Gegner sind ja auch nicht gänzlich gegen Neuerungen, nur haben sie verständlicherweise Angst vor einem sehr großen Einschnitt und den wird es auf jeden Fall geben.


    Ich sehe einfach den allgemeinen Kostenfaktor zu hoch, der das Projekt beansprucht. Dazu zählen auch die veranschlagten 4,1 Mrd. Euro, aber auch der lange Wegfall von Grünflächen im Schlosspark, die Belastung durch LKWs den Baulärm, sowohl an der Baustelle als auch an der Verladestation.


    Und warum soll man ein gut funktionierendes System abreisen, warum nicht Einfach das bestehende gute System verbessern, so wie es zum Beispiel im Konzept K21 vorgeschlagen wurde.


    Ich bin ja auch nicht gänzlich gegen Tiefbahnhöfe und die Angst vor irgendwelchen großen Zwischenfällen trage ich zum Beispiel auch nicht.
    Bei der S-Bahn-Stammstrecke in München sieht man ein perfektes Beispiel, dass lange Tunnels eigentlich kein Problem darstellen.


    Nur handelt es sich beim Stuttgarter HBF um ein Bahnhof der Kategorie 1. Also um einen Fernverkehrsknoten. Das heißt ganze viele Linien treffen aufeinander. Und wenn man bestmögliche Anschlüsse erreichen will, dann braucht man bei einer bestimmten Anzahl von Verbindungen auch eine entsprechende Anzahl an Gleisen. Des Weiteren halte ich 2 Minuten für einen Umstieg für sehr knapp bemessen.
    Und in Stuttgart steigen 90% um, ein oder aus. Das heißt die haben von den 2 Minuten Standzeit nur zusätzlichen Stress. Nur für Personen, die nicht umsteigen verbessert sich Fahrzeit um ein paar Minuten.


    "Hast du die Pressemitteilung von sma gelesen?"
    Nein habe ich noch nicht. Die PM an sich habe ich auch noch nicht gefunden nur Presseartikel, die sich darauf berufen. Werde ich mal noch machen!


    "Wir reden hier von maximal 150 Metern. Wie kann das den gesamten Schloßpark zerstören? Es wird Beeinträchtigungen im mittleren Schloßgarten geben, ja. Aber der Rest?"


    Wie groß der Einschnitt tatsächlich wird, kann ich schlecht beurteilen. Ich kenne den Schlosspark, jetzt auch nicht ganz so gut, aber er wird wie man auf diversen Bildern sieht schon öfters von den Einwohnern genutzt. Die Frage ist auch ob man direkt neben einem Bauzaun auf einer Wiese liegen möchte.(abgesehen von Baustellentouristen)


    "Die Bahn hat schon vor langem gesagt, dass teilweise 20 Meter hohe Bäume gepflanzt werden sollen. Nur: der untere und obere Schloßgarten bleiben ja trotzdem unverändert. Die wirst du also immer nutzen können."


    Ok, das heißt man wird also schon ein paar Jahre nach anlegen der Grünflächen, diese auch nutzen können.
    Ob man die Bäume alle retten kann, die zum Beispiel in der Nähe der Stützmauer stehen, wage ich zu Bezweifeln. Und welche Auswirkung die Absenkung des Grundwasserspiegels haben wird, weiß auch noch keiner so richtig.

  • Ich gehe auch davon aus, dass Marco seinen Beitrag parallel zu meinem verfasst hat, aber ein kleiner edit hinterher wäre mehr als wünschenswert gewesen.


    Ja, es stimmt, wir haben unsere Beiträge gleichzeitig verfasst (in 2 min. schaffe nicht mal ich es, einen langen Beitrag durchzulesen und danach meinen zu schreiben :) ).
    Aber leider habe ich auch nicht den ganzen Tag Zeit, vor diesem Forum zu sitzen und meine Beiträge zu editieren. Also bitte ich um Entschuldigung.


    Man darf mich auch nicht falsch verstehen, ich schere hier niemanden über einen Kamm, weder Befürworter noch Gegner. Jeder hat seine eigenen Argumente, ob nun gute oder schlechte, die darf auch jeder haben.
    Nur zerreißt es mich innerlich, wenn ich mit ansehen muss, wie Stuttgart nach und nach geteilt wird und sich die Bürger bekriegen. Das ist nicht das Stuttgart das ich kenne und das soll es auch nicht sein.


    Lasst uns doch allen den Tatsachen ins Auge sehn: Stuttgart 21 wird gebaut. Und lasst uns doch lieber stolz darauf sein, dass wir diesen beeindruckenden Bahnhof, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst, bekommen.


    Und lasst und Deutschland doch zeigen, dass wir mehr sind als eine verbohrte Spätzlemetropole mit Kehrwohe und das wir es schaffen, dieses Mammutprojekt im Zeit- und Kostenrahmen zu bauen! Dafür sind wir doch bekannt, alles bis ins kleinste Detail zu planen und dann auch so umzusetzen! Wir sind die Stadt der Ingenieure und so sollten wir auch in Deutschland gesehen werden. Nur so werden auch in Zukunft die Investoren in diese Stadt investieren, wenn der Protest aber so weitergeht, wird jeder davon abgeschreckt.


    Wie groß der Einschnitt tatsächlich wird, kann ich schlecht beurteilen. Ich kenne den Schlosspark, jetzt auch nicht ganz so gut, aber er wird wie man auf diversen Bildern sieht schon öfters von den Einwohnern genutzt. Die Frage ist auch ob man direkt neben einem Bauzaun auf einer Wiese liegen möchte.(abgesehen von Baustellentouristen)


    Der Schlossgarten/Rosensteinpark ist Kilometerlang, s. hier (und da ist der Rosensteinpark nichtmal komplett drauf). Niemand wird gezwungen sein, sich neben einen Bauzaun zu setzen, 100 Meter hinter der Baustelle wird man nicht mal etwas davon mitbekommen. Es wird also genau so schön sein wie es jetzt ist!


    So, ich hoffe, damit nicht schon wieder jemandem zu Nahe getreten zu sein ;)

  • Marco


    Lasst uns doch allen den Tatsachen ins Auge sehn: Stuttgart 21 wird gebaut. Und lasst uns doch lieber stolz darauf sein, dass wir diesen beeindruckenden Bahnhof, eine Meisterleistung der Ingenieurskunst, bekommen.


    ...und eben das ist der punkt den viele menschen anzweifeln, ich selbst bin ingenieur und habe in meinem bekanntenkreis ingenieure aller möglichen richtungen, von maschinenbau, bauingenieurwesen, darunter auch einige tunnelbauer (und die können doch wahrscheinlich die risiken die der tunnelbau speziell in solchen geologischen formationen wie sie in Stuttgart und auf der alb vorherrschen, gut beurteilen), und all diese sind zumindest inzwischen gegen das projekt. Einige waren von anfang an dagegen und einige sind erst mit der zeit zu dieser einsicht gelangt. Es macht nun mal nicht den anschein als ob dieses projekt das bestgeplante ist, immer wieder kommen scheibchenweise neue informationen raus, die mich und meinen bekanntenkreis zweifeln lassen. Ich habe keinerlei vertrauen in die vollmundigen versprechungen unserer politiker die immer wieder behaupten jetzt sei das kostenlimit erreicht und ich würde mein gesamtes hab und gut darauf verwetten dass wir am ende bei einer zahl angelangt sind die doppelt so hoch ist wie die jetzt genannte. Warum? Weil alle bahnprojekte um ein deutliches mehr kosten wie das was uns versprochen wird. bestes beispiel die s60. ich sage nicht man soll nichts bauen aber es sollte dann wenigstens einen hohen kosten nutzen faktor haben, und stuttgart 21 hat dies definitiv nicht, auch nicht wenn man 40 schnelle güterzüge extra einplant.
    Es tut mir leid aber dieses projekt hat für mich nichts mehr mit einem verkehrsprojekt zu tun bei dem der nutzen im vordergrund steht sondern für mich steht dieses projekt nur noch für das geltungsbewusstsein mancher personen in führungspositionen.

  • also langsam kann ichs ja echt nicht mehr hören


    @ Kampfzwerg
    da hat einer wohl zu lang auf der K21 Homepage rumgestöbert was?
    dann erklär mir doch mal bitte wieso die mineralquellen/grundwasser jetzt in gefahr sind, der sbahntunnelbau (liegt tiefer) aber keine auswirkungen auf selbige hatte?


    @ Ohlsen
    genau ingenieure sind ja auch von natur aus gegen herausforderungen...
    ich versteh nur nicht wieso man plötzlich so tut als hätte man in stuttgart und auf der alb noch nie nen tunnel gegraben...oder gibts die etwa garnicht?? oder sind die etwa alle eingestürzt??

  • ich selbst bin ingenieur und habe in meinem bekanntenkreis ingenieure aller möglichen richtungen, von maschinenbau, bauingenieurwesen, darunter auch einige tunnelbauer (und die können doch wahrscheinlich die risiken die der tunnelbau speziell in solchen geologischen formationen wie sie in Stuttgart und auf der alb vorherrschen, gut beurteilen), und all diese sind zumindest inzwischen gegen das projekt.


    Aber meinst du nicht, die Bahn hat auch ein oder zwei fähige Ingenieure auf Ihrer Gehaltsliste stehen?

  • urbanterror


    natürlich gibts auf der alb tunnel, aber es sollte jedem einleuchten dass es nicht unbedingt einfach ist, tunnel z.b durch wasserführende höhlen zu bauen und in geologisch schwierigen schichten wie sie eben auf der alb vorherrschen. Das ist natürlich alles möglich, aber es erscheint mir unlogisch davon auszugehen dass z.b die nbs Stuttgart-Ulm günstiger werden sollte wie z.b die vergleichbare nbs nürnberg-erfurt (83km) die zurzeit mit Kosten von 5,3 Milliarden Euro angegeben wird.


    Und da kommt dann wieder der Kosten-Nutzen-Faktor ins Spiel, der nicht umsonst über 1 liegen muss.


    Marco


    natürlich hat die Bahn fähige Ingenieure, ich wollte mit meiner Aussage nur zum Ausdruck bringen, das entgegen der hier vorherrschenden Meinung auf den Demos nicht mehr nur Ökos etc. sind sondern viele Menschen die sich mit der Materie bestens auskennen. Ich kann wie gesagt nur aus meinem Bekanntenkreis berichten und bei mir in der Firma z.B. kenn ich keinen einzigen der sich dafür ausspricht. Warum keine Bürgerbefragung wenn die schweigende Mehrheit dafür ist?