Wie weiter wachsen? Stadtplanung & Siedlungsentwicklung Region

  • iconic:
    Danke für den Link. In der Tat ein interessanter Überblick über die kommende generelle Stadtentwicklung, auch wenn ein paar Projekte fehlen. Da kommen die nächsten paar Jahre einige neue, große Wohnviertel auf uns zu, deutlich mehr als bisher. Leider hat die Verwaltung hier einige Jahre viel zu träge gehandelt.

  • Keine Besserung in Sicht...?

    Die AZ berichtet vor dem Hintergrund der BAUMA über die Baubranche und die horrenden Mieten in deutschen Großstädten. Demnach können sich Baufirmen vor Aufträgen kaum retten, erstmals seit 2000 wurden wieder über 300.000 Baugenehmigungen erteilt. Diverse Experten, die die AZ zitiert, konstatieren, dass dies trotzdem bei Weitem nicht ausreicht, um den Bedarf nach bezahlbarem Wohnraum zu decken, insbesondere da es sich für private Investoren nicht mehr lohnt, im unteren und mittleren Segment zu bauen bzw. zu vermieten. Die Baukosten und Auflagen seien viel zu hoch. Die Kommunen müssen wieder zu Bauherren werden.


    http://www.abendzeitung-muench…27-bc4c-6dd3673e94b6.html


    Wie sind denn die Lohnkosten hierzulande im Vergleich zum Ausland?


    Aus eigener Erfahrung muss ich auch sagen, dass gefühlt min. 40% der Bauvorschriften und Auflagen pure Gängelei der Stadt München sind. Hier sollte es keine jahrelangen Umstrukturierungen in den Behörden geben, sondern in wenigen Monaten möglich sein, solche aus reinem Bürokratismus entstanden Paragraphen zu entfernen. Gleichzeitig muss mehr Bauland ausgewiesen werden ohne dass vorher jahrelang herumgeplant und verzögert wird. Der Genehmigungsprozess muss sich halbieren, was mit weniger Vorschriften auch machbar sein dürfte.


    Ich sehe ehrlich gesagt sonst keinen anderen Ansatz, die Mietpreise zu senken oder zumindest stabil zu halten. Wohnhochhäuser allein sind ja nun auch nicht das Allheilmittel. Hier sinken zwar die Bodenkosten pro Wohnung deutlich, gleichzeitig dürften sich aber die Gesetzeskosten exponentiell steigern. Gerade in München, wo noch ein unkalkulierbarer Nachbarschaftsfaktor hinzukommt.

  • Ehrlich gesagt glaube ich nicht so recht an all die geforderten Massnahmen.
    Seit dreissig Jahren wird gefordert mehr Bauland in München auszuweisen, und das Tempo ist mal etwas mehr mal etwas weniger, warum sollte sich das jetzt ändern. Der Druck in München war schon immer gewaltig, das Argument kenne ich seit meiner Kindheit.
    Ebenso werden nur etwas höhere Gebäude gebaut, Hochhäuser bleiben sowieso die Ausnahme.
    Die Bauvorschriften werden sicherlich nur sehr wenig bis gar nicht verändert, oder wenn etwas reduziert wird, treten andere zusätzliche Vorschriften in Kraft, die Kosten werden dadurch jedenfalls nicht gesenkt, das ist Wunschdenken.


    Ich denke einfach, dass die Wohnkosten in München - wie in anderen Ballungsgebieten auch - steigen werden und ein mögliches Wachstum etwas ausgebremst wird. Wenn es nicht genügend Wohnungen gibt, gibt es entsprechend weniger Zuzug, Kinder werden länger bei den Eltern wohnen, anstelle einer Vierzimmerwohnung gibt man sich mit drei Zimmern zufrieden, oder man zieht halt weniger um, weil man lieber in seiner Wohnung mit entsprechend günstiger Miete bleibt usw.
    Das sind meines Erachtens die natürlichsten Konsequenzen.


    München wird weiter wachsen aber eben so wie bisher auch, peu a peu mehr Bauland ausweisen, neue Siedlungen am Stadtrand so wie Freiham entwerfen, ein bisschen Nachverdichtung betreiben und die Stadt wird vielleicht ein paar Wohnungen mehr bauen.

  • New Towns For A New Munich?

    Angesichts der Wachstumsdynamik, die die Münchner Metropolregion seit Jahrzehnten aufweist ist mir bis heute nicht recht nachvollziehbar, dass es keine nennenswerten Bestrebungen zu geben scheint, dieses Wachstum planerisch unter Einbeziehung der gesamten Region zu organisieren.
    Die Stadt München versucht mehr schlecht als recht kleinere Neubauquartiere auf Konversionsbrachen im Stadtgebiet zu entwickeln, alle 20 Jahre nimmt man auch die Entwicklung eines kleineren neuen Stadtteils mit maximal 20.000 EW in Angriff (Riem, Freiham), und ansonsten diffundiert der Wachstumsdruck weitgehend ungesteuert in die Region, in der kleine Randgemeinden weitgehend unkoordiniert Bauland für die Suburbia ausweisen.
    Ich denke, dass es eigentlich die Aufgabe des Freistaats Bayern (der nach außen ja immer auf Föderalismus besteht, intern aber doch erstaunlich zentralistisch organisisiert ist) wäre hier einzugreifen.
    Erster Schritt müßte eigentlich eine Gebietsreform sein, die die unmittelbaren Randgemeinden der Stadt München zuordnet (quasi ein "Groß-München-Gesetz"), und darüber hinaus die Schaffung eines Metropolraum-Siedlungsverbands unter Einbeziehung des Freistaats als Akteur, mit einem Radius von ca. 50-80 km rund um München.
    Diese Struktur bietet dann die Voraussetzung für eine durchsetzungsfähige Regionalplanung um Wachstum und Infrastrukturentwicklung zentral zu steuern.
    Dazu gehört meines Erachtens die Ausweisung von Grüngürteln und Entwicklungsverbotszonen (vor allem im ohnehin unter Druck stehenden und landschaftlich sensiblen Südraum Richtung Alpenvorland), aber auch die Entwicklung von neuen Wachstumspolen entlang der Bahninfrastruktur im Nordraum.
    Warum orientiert man sich nicht an Beispielen und Erfahrungen aus dem Ausland?
    Man könnte in einem Halbkreis von Ost nach West im Nordraum 5 oder 6 Neue Städte mit jeweils ca. 60.000 bis 80.000 EW entwickeln, die langfristig das Wachstum besser und qualitätvoller organsisieren als der bisherige ungeordnete Sprawl dies tut.
    Der Freistaat könnte in gemeinsamer Trägerschaft mit dem zu schaffenden Metropolraum-Siedlungsverband Entwicklungsgesellschaften zur Realisierung dieser Neuen Städte gründen, und zwar unter bewußter Umgehung der bestehenden Kleingemeinden, die erfahrungsgemäß eine solche Entwicklung wohl eher auszubremsen versuchen würden.
    Diese Entwicklungsgesellschaften sollten Maßnahmen der Bodenordnung durchsetzen und den städtebaulichen und ökonomischen Wachstumsprozess organisieren, bis die Neuen Städte eine kritische Größe erreicht haben, und in eine reguläre Stadtgemeinde überführt werden können.
    Auf diese Weise könnte ein Volumen von 150.000 bis 200.000 WE für 300.000 bis 400.000 EW entstehen, unter Vermeidung von Zersiedlung, angebunden und ausgestattet mit Infrastruktur, unter Gewährleistung städtebaulicher und architektonischer Qualitätsstandards sowie der Möglichkeit der Einflußnahme auf ein sozial und funktional differenziertes Wohnungsangebot.
    Und nicht zuletzt: München und Bayern bekämen mit ihrer auf das 21. Jahrhundert adaptierten Variante des Abercrombie Plans einen Modernisierungsimpuls, der mindestens mit dem von Olympia '72 vergleichbar wäre, und sicher auch international große Beachtung fände.
    Entschuldigung, es ist nur eine Vision, und ein Arzt ist grad nicht in der Nähe...

  • Kann ich alles unterschreiben. Insbesondere besagtes Groß-München-Gesetz wäre hilfreich, um die mittlerweile artifiziellen Stadtgrenzen geographisch sinnvoll zu verschieben. Unterföhring und Ottobrunn sind längst mit der Stadt verschmolzen.
    Bezüglich deiner "Neuen Städte": Wenn man sich ein Satellitenbild der Region anschaut, erkennt man sofort mögliche Aggregationspunkte. Kirchheim, Aschheim, Feldkirchen und Heimstetten orientieren sich stark zueinander, aber das Zueinander ist nur ein suburbaner Fransenrand. Wäre da nicht leider die A99, könnte man ein starkes Zentrum zwischen den vier Gemeinden schaffen und eine starke Stadt im Umland errichten. Genauso im Westen Münchens, zwischen Gröbenzell, Olching und Eichenau und weiter südlich zwischen Germering und Gilching. Würde man dort bewusst städtische Strukturen zwischen den Orten schaffen, könnte man den Großraum München zu einer starken polyzentrischen Agglomeration weiterentwickeln. So bleibt alles auf die 2 Quadratkilometer Altstadt ausgerichtet.


    Passend zu deiner Vision, meine wäre es, die Stadt mit ihren Vororten an den Rändern zu verschmelzen und in diesen dann neuen Stadtteilen starke städtische Subzentren zu erschaffen.
    Leider sind Eingemeindungen ja heutzutage politisch kaum mehr durchsetzbar und leider ist das Land ja immer weniger an einer starken Hauptstadt interessiert. Vielleicht kann man es der CSU ja damit verkaufen, dass sie nach einer Eingemeindung vielleicht auch mal wieder eine Chance auf das Bürgermeisteramt hätte...

  • Groß-München-Gesetz? Aua, das würde politisch niemand anfassen wollen. Zu nah ist hier wieder das Deutsche Problem (Gigantomanie, Nazi-Begrieff).


    Entlastungsstädte? Jein: Es gibt sicher einige Gemeinden im weiteren Umland, die gerne auch wachsen würden. Aber selbst in Freising ist der Widerstand gegen Wachstum schon extrem hoch. Noch schlechter schaut's im Süden aus. Direkt neue Städte? Sowas funktioniert in Asien oder Amerika. Aber nicht in einem Land, das kleinräumig schon seit Tausenden von Jahren lokalpatriotisch entwickelt wurde.


    Sprawl, suburbaner Fransenrand verhindern? Die Zeiten der starken Flächenfrases sind doch vorbei, da es sich keiner mehr leisten kann. Selbst im nationalen Vergleich ist München immer noch extrem kompakt. Auch die Vororte! International gar kein Vergleich zu anderen entwickelten Ländern.



    Der Beste Weg zur Lösung der Probleme sind immer noch die Ansätze zum Wachstum nach innen. Die Stadt muss dort wie bereits schon seit hunderten Jahren konsequent weiterentwickelt werden. Um die Größe der aktuellen Probleme subsantiell und ohne größere Nebenwirkungen wie Verkehr und Umwelt lösen zu können, muss man an die zentrumsnahen GARTENSTÄDTE denken. Sie wären der Schlüssel für alles!

  • Man würde es natürlich nicht Groß-München-Gesetz nennen. Verbrannter Begriff.
    Natürlich wird keine der Visionen Wirklichkeit, das ist mir schon klar. Angesichts des schwierigen Miteinanders zwischen Stadt und Umland und der Weigerung des Umlands, sich am Bevölkerungswachstum substantiell zu beteiligen, wird aber wohl an Eingemeindungen kein Weg vorbeiführen.


    An die Gartenstädte wird sich auch keiner herantrauen. Vielleicht ein Stufenplan, mit massiven Nachverdichtungen (Aufstockungen, Hochpunkte, Blockrandabschluss, Parkplatzüberbauung) und größeren Erweiterungen mit städtischer Dichte (Nord-Ost, Freiham, "Fasamoching", Blumenau). Das reicht wohl für die nächsten 200 000 Einwohner, danach kommen dann die nächsten Überlegungen. Die Stadt denkt sich wahrscheinlich, dass irgendwann, bei der nächsten Wirtschaftskrise, das Wachstum dann doch vorbei ist oder sich abschwächt.

  • @ #533, 534, 535


    Auch wenn es unterschiedliche Ansichten sind: Volle Zustimmung.


    Leider sind Eingemeindungen ja heutzutage politisch kaum mehr durchsetzbar


    Zumindest Unterföhring wird sich als eine der finanzstärksten Kommunen Deutschlands mindestens die nächsten 50 Jahren nicht eingemeinden lassen, denn sonst würde deren fast unendlicher Reichtum an die Stadt München fließen.


    leider ist das Land ja immer weniger an einer starken Hauptstadt interessiert.


    Für uns Münchner ist es sicherlich besser, wenn sich der Freistaat auf seine Landeshauptstadt konzentriert und deren Position mit allen Mitteln stärkt. Das tut er nicht. Sieht man sich die aktuelle Entwicklung unter rein wirtschaftlichen Aspekten an, kann man daran aber kein Problem erkennen. Und darauf konzentriert sich die CSU traditionell, auf das was ist, auf das was besteht. Die CSU ist keine Partei mehr die Visionen lebt, die wirklich voran kommen will.
    Nun besteht Bayern aber nicht nur aus München und Region, sondern aus einem riesigen Stück Deutschland. Die Leute in Hof und Bamberg wollen sicher auch profitieren von der Entwicklung und dem Reichtum Bayerns. Für diese Menschen mag der derzeitige Södersche Verteilungskurs der Bessere sein. Durch eine stärkere Beachtung anderer Regionen, könne man sich etwas unabhängiger von München machen (O-Ton Söder).


    Ich habe damit nur meine Probleme, denn ich denke ohne eine leistungsfähige Hauptstadt funktioniert auch keine Umverteilung mehr. Der Freistaat ist immer noch eine soziale Marktwirtschaft, die Unternehmen ziehen dahin, wo es ihnen am besten gefällt (und das wird auch mit der besten Förderung nicht Hof werden). Klar, das ist eine reichlich kapitalistische Ansicht, die die Frage "in welchem Bayern wollen wir leben" unromantisch beantwortet mit "in einem sich weltweit behauptenden München", selbst wenn große Teile Bayerns dafür vernachlässigt werden. Die Globalisierung lässt keine Flächenpolitik mehr zu, alles konzentriert sich auf wenige große Ballungsräume. Fressen oder gefressen werden.


    Die CSU versucht sich als Regulator, verspielt aber trotzdem langfristig und leichtfertig die Stärke des Landes. Die CSU geht vielleicht nicht den falschen Weg, dafür müsste man erstmal wissen, was der Richtige wäre. Es ist nur nicht der Logische.


    die Schaffung eines Metropolraum-Siedlungsverbands unter Einbeziehung des Freistaats als Akteur, mit einem Radius von ca. 50-80 km rund um München.


    Wie steht die "Europäische Metropolregion München" dazu?

  • Leider sind Eingemeindungen ja heutzutage politisch kaum mehr durchsetzbar und leider ist das Land ja immer weniger an einer starken Hauptstadt interessiert.


    Und genau diese widerstrebende, die Realität leugnende Rolle der Staatsregierung halte ich für das Problem. Anstatt zu akzeptieren, dass Bayern mit München über einen sehr dynamischen Wachstumsmotor verfügt (worüber andere Bundesländer froh wären) habe ich den Eindruck, dass der Freistaat diesen Motor eher künstlich bremsen möchte, sei es um andere Landesteile zu befriedigen, oder um ein romantisches Bild einer idealisierten Vergangenheit aufrecht zu erhalten.
    Natürlich bedeutet das Akzeptieren und Organisieren des Wachstums der Münchner Region, dass dafür auch Geld in die Hand genommen werden muß, und dass dafür auch ein idealisiertes Selbstbild einer provinziellen Behaglichkeit aufgegeben werden und lokale Widerstande überwunden werden müssen.
    Bezüglich der Europäischen Metropolregion: Soweit ich weiß ist das ja nur eine statistische Abgrenzung, aber eben keine handlungsfähige Verwaltungseinheit.
    Was ich mit Metropolraum-Siedlungsverband meine ist eher eine handlungsfähige Regionalplanungsbehörde, die Kompetenzen der Gemeinden und Landkreise übernimmt, und eben auch unter Einbeziehung des zustandigen Ministeriums der Staatsregierung, um diesen Siedlungsverband mit finanziellen Mitteln und politischer Durchsetzungskraft auszustatten.
    Dazu bedarf es natürlich eines politischen Bekenntnisses der Staatsregierung und der wenn man so will "Staatspartei" CSU zu einem Großen München mit einem polyzentrisch gegliederten Metropolraum.
    ich denke da an eine Struktur, die dem 1920 gegründeten und bis zu seiner Entmachtung in den 1970er Jahren mit weitgehenden Befugnissen ausgestatteten Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) ähneln würde und somit sogar ein historisches Vorbild hätte.

    Einmal editiert, zuletzt von Urbanist ()


  • Quelle der Pressemitteilung: https://www.aigner-immobilien.…/PM_Fokus_Nachbericht.pdf


    Na ja, das Übliche. Alle wissen seit Jahrzehnten, was zu tun wäre, nur zur Umsetzung kommt es nicht.

  • Jetzt wenn sich ab 2018 das Bevölkerungswachstum gemäß der Prognose der LHM viertelt und das gesteckte Ziel von 8000 neuen Wohnungen pro Jahr umgesetzt wird, dann haben wir ab 2024 keine Wohnungsnot mehr in München! Ich sehe dank der tollen Leistungen von Kommualpolitik und Stadtverwaltung großartige Zeiten anbrechen.

  • Nun, das Problem wird sein, dass sich das Wachstum gar nicht vierteln kann, wie von der LHM erhofft. Denn die Arbeitsplätze werden in Zukunft nochmal stark zunehmen, insbesondere aufgrund der alle Branchen durchdringenden Digitalisierung. Viele Arbeitsplätze fallen z.B. durch Automation und neue Technologien weg, gleichzeitig werden aber wesentlich mehr neue Stellen entstehen. So wie das immer schon war, wenn sich grundlegende Entwicklungen in der gesamten Gesellschaft breit machten.


    Also wird das Wachstum dann verstärkt im Umland stattfinden, wenn in München selbst keine Wohnungen mehr zur Verfügung stehen. Letztlich hat die Stadt München damit das Problem aber nicht einmal verlagert, sondern nur verschärft, da die Leute natürlich trotzdem den städtischen ÖPNV, die Straßen, Bildungsangebote und Geschäfte nutzen und von außen in die Stadt drängen.
    So weit ist es aber natürlich noch lange nicht, in den nächsten 5 Jahren entstehen ja erstmal noch die großen Entwicklungsflächen. Dann gibt es ab 2022 noch München-Nord-Ost und Freiham-West. Und erst danach ist Schluss. Ironie off...

  • Wirkliche nachhaltige Politik mit Interesse zur Lösung von Problemen der Bürger würde sich aktuell schon mindestens um einen städtebaulichen Wettbewerb für das Entwicklungsgebiet Nord-Ost kümmern und dazu mindestens zwei weitere Entwicklungsgebiete von der Größe Freihams vorantreiben. Solage wir auf Münchens winziger Stadtfläche immer noch landwirtschaftlich genutzte Flächen haben, ist von der Politik noch nicht alles getan worden.

  • Zur Vollständigkeit auch nochmal hier:


    Aktueller Bevölkerungsstand zum 31.März 2016: 1.526.927 Personen (+30.000EW zu März 2015).


    http://www.muenchen.de/rathaus…tatistik/Bev-lkerung.html


    Das Landesamt meldet für den 30. September 2015 1.442.465 Einwohner. Das sind ~18.000 mehr als zum 30. September 2014.


    Irgendwo ist der Wurm drinnen und in letzter Zeit steigen die Zahlen der Stadt wesentlich schneller, als die der Landesamtes. Früher sind die Zahlen relativ zueinander ziemlich ähnlich gelaufen.

  • Warum wohl?! Weil man sich halt gerne a bissal größer macht als man es ist. Das Prinzip ist doch uralt.

  • ^
    Mir ist es ehrlich gesagt zu mühevoll, mich durch die unterschiedlichen Ermittlungsmethoden durchzuarbeiten. Zwar ist das alles ausführlichst beschrieben, aber nicht gerade benutzerfreundlich erklärt.


    Hier die Erklärung der Stadt München, die explizit auf die Unterschiede zum Landesamt hinweist, welches sich wohl auf den Zensus von 2011 bezieht:
    http://www.muenchen.de/rathaus…_2016/Begriffe%202016.pdf


    Welche Behörde nun genauer misst, weiß ich nicht, ich glaube, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen, denn eine Abweichung von 70.000EW kann ja auch nicht so recht sein :)

  • Für mich sind die Zahlen vom Landesamt entscheidend, da diese nach einheitlichem Standard im Bund erhoben wurden und außerdem mit allen Daten von anderen Landesämtern abgeglichen sind.


    Bei den Zahlen von München sind sicher viele Karteileichen drinnen, da sie sich ja immer noch auf den Zensus von 1987 berufen.


    Unabhängig von den Karteileichen finde ich es erstaunlich, dass der relative Anstieg bei den Stadtzahlen viel stärker ist, als bei den Zahlen vom Landesamt.

  • Ich denke mit 1,45Mio liegt man dann schon relativ nahe an egal was für einem Wert. Ein Mittelwert eben. Aber wenn ich mir das so ansehe, ich bin vor knapp 30 Jahren geboren. Da hatte München aber auch schon seine 1,3 Mio Einwohner. Da kommt mir die Bevölkerungszunahme nicht ganz so dramatisch vor wie sie oft vorgetragen wird. Stichpunkt "zerreists uns jetzt?!?"

  • Wobei durch die Methodik des Mikro-Zensus wieder Verzerrungen insbesondere zwischen Gemeinden mit hohem und geringem Anteil an Mietwohnungen entstanden sind. Ich alleine kenne etliche Fälle in München in denen 1, 2, 3 oder in einem Fall sogar 4 Menschen mehr in einer Wohnung leben als im Mietvertrag ausgewiesen bzw. der Eigentümer sogar davon weiß! Ich kann mir jetzt bei bestem Willen nicht vorstellen, warum das Amt für Statistik in Städten und Landkreisen wie Straubing, Starnberg oder Pfaffenhofen besser und genauer arbeiten sollte als die Münchner Kollegen. Tut mir Leid, aber ich halte die Zahlen der Stadt realistischer. Überzeichnungen gibt es überall in der Welt - diese halten sich für Deutschland aber sicher im Rahmen. Habt ihr schon mal auf die Statistik Italiens geschaut? Oder glaubt ihr, dass die Griechen oder Spanier genauer arbeiten. Vom außereuropäischen Raum mal ganz zu Schweigen. Glaubt ihr wirklich, dass etwa griechischer Zuwanderer aus den Karteien in Thessaloniki oder Patras fliegen? In Marokko z.B. geht alle paar Jahre ein Beamter von Haus zu Haus und frägt den Familienvater nach der Familiengröße. Dass 2 oder 3 Kinder bereits in Europa sind, wird dort überhaupt nicht erfasst!