S21: Grundsatzdiskussion returns

  • Du schreibst, dass die Regionalzüge in Stuttgart enden, aber das soll ja bei S21 nicht mehr der Fall sein.


    Das ist bezüglich der Symmetrieminute irrelevant. Eine Durchgangslinie belegt zwei Gleise (eins pro Richtung), zwei endende Linien die damit verknüpft werden können belegen auch zwei Gleise (da beide zum entsprechenden Zeitpunkt parallel im Bahnhof stehen).

  • ^^

    Wer kann mir das mal erklären: Denken die S21 Gegner ernsthaft der Südflügel könne beim neuen Bahnhof stehen bleiben? Das geht doch wohl rein technisch gar nicht, denn da soll ja unten drunter die neue Trasse bzw. der neue Bahnhof entstehen. Und selbst wenn, dann wäre ja die ganze Architektur im Eimer. Sähe ja echt bescheiden aus wenn dann auf dem neuen Straßburger Platz noch so ein Wall quer hindurchschneidet. Außerdem geht es doch den Parkschützern um den Park (siehe Name) und nicht um den meiner Meinung nach häßlichen Südflügel. Also irgendwas paßt da nicht so ganz zusammen. Also warscheinlich geht es nur um ein bißchen Revolte. Noch etwas Anderes: Was gibt es denn bei der NBS zu schlichten? Was denkt Ihr wird da rauskommen? Ein halber Tiefbahnhof? dann müßte man doch das ganze ganz neu ausschreiben. Denn man kann doch nicht bei so einem Projekt einfach ein bißchen herumbasteln. Das dauert dann wieder 20 Jahre und wer weiß wem es dann nicht gefällt. Also ich denke mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird das Ding gebaut. Wenn das Aktionsbündnis schlau ist versuchen sie auf die Gestaltung von A1 und A2 etwas Einfluß zu nehmen. Bin schon gespannt wie die Grünen ihren potentiellen Wählern dann erklären wollen daß S21 doch gebaut wird. Was mich aber am meisten verwundert ist, wie so viele Leute den Blockierern auf den Leim gehen können. Sogar solche die bisher ganz vernünftig schienen.:nono:

  • Was mich aber am meisten verwundert ist, wie so viele Leute den Blockierern auf den Leim gehen können. Sogar solche die bisher ganz vernünftig schienen


    Ja also es gibt ja doch auch ganz vernünftige Gegenargumente die gegen S21 sprechen. Dazu zähle ich auch den nicht möglichen ITF Knoten, wenn man diesen denn so als wichtig ansieht. Ich bin nach wie vor nicht davon überzeugt, dass so ein Fahrplan in Deutschland überhaupt irgend einen Sinn macht. Meine Argumente mit den Auswirkungen auf die Netzstruktur und damit zum Teil längere Fahrzeiten auf Hauptstrecken konnten ja z.B. nicht wirklich widerlegt werden. Zudem kann ich das Argument mit häufigerem Umsteigen nicht gut finden, denn Umsteigen ist und bleit ein Minuspunkt, auch wenns weniger Wartezeiten geben würde. Außerdem bedeutet solch ein Fahrplan ja irgendwie immer das Aus für schnelle ICE Direktverbindungen, die dem Flugverkehr Konkurrenz machen können. Denn wenn man immer alle Linien in allen Bahnhöfen zur gleichen Zeit im Bahnhof haben möchte, müssen die Fahrzeiten ja entsprechend angepasst/verlangsamt werden.


    Ein Problem ist sicher auch, dass ein ITF wohl deutlich mehr Infrastruktur benötigt, da er auch immer mehr gleichzeitig Ein- und Ausfahrende Züge bedeutet. Dafür müsste ebenfalls eine Kosten- Nutzen Abwägung gemacht werden.


    Zudem ist der ITF ja nur ein Argument, dessen Priorität gegenüber anderen Fakten abgewogen werden muss. Es stellen sich Fragen wie ITF ja? => Neubaustrecke Nein, weil K21 nicht verwirklicht werden kann... Alles nicht so einfach und irgendein Gegenargument findet sich gegen jedes Projekt es geht um eine Gesamtabwägung.


  • Ein Problem ist sicher auch, dass ein ITF wohl deutlich mehr Infrastruktur benötigt, da er auch immer mehr gleichzeitig Ein- und Ausfahrende Züge bedeutet. Dafür müsste ebenfalls eine Kosten- Nutzen Abwägung gemacht werden.


    Professor Gerhard Heimerl, ehemaliger Ordinarius für Eisenbahn und Verkehrswesen an der Universität Stuttgart, erklärt unter Punkt 2), warum ein voller ITF-Knoten in Stuttgart nicht sinnvoll ist.


    Sein kompletter Bericht "Anmerkungen zur Broschüre „K21 – die Alternative zu Stuttgart 21“ der S21-Gegner" ist übrigens sehr lesenswert.
    Heimerl nimmt das als Alternative zu S21 propagierte Phantom-Projekt "K21"
    komplett auseinander.
    Ich habe seine Anmerkungen auf der Seite eines S21-Befürworters gefunden.


    http://www.stuttgart21-kommt.d…imerl_zerpfluckt_K21.html


    Zitat:


    2) Integraler Taktfahrplan – ITF:


    Die Einrichtung eines „ITF-Vollknotens“, bei dem die Züge aller Verkehrsrichtungen und aller Zuggattungen (ICE, IC/EC, RegionalExpress/RegionalBahn) gleichzeitig zum Umsteigen im Bahnhof bereitstehen, macht bei der Streckenstruktur im Raum Stuttgart keinen Sinn.


    Denn im Zulauf auf Stuttgart werden z. B. von Osten her in Plochingen die je zweigleisigen Strecken von Ulm-Geislingen und Tübingen zusammengeführt, ebenso in Waiblingen die Strecken von Aalen und Schwäbisch Hall. Von Cannstatt zum Hauptbahnhof schließlich müssen die Züge dieser vier zweigleisigen Strecken die selben Gleise benutzen.


    Das bedeutet, dass die ankommenden ICE, IC, RE und RB (d. s. nach derzeitigem Stand bereits 7 Züge) alle hintereinander in den Stuttgarter Hbf einfahren müssen. Bei einem Zugfolgeabstand von nur 3 Minuten für die Einfahrten und Ausfahrten führt dies unter Berücksichtigung der Taktsymmetrie dazu, dass Regionalzüge bis zu 38 Minuten am Bahnsteig stehen müssen, bis alle Züge dieses „ITF-Bündels“ den Bahnhof wieder verlassen haben; bei zwei zusätzlichen Gleisen zwischen Hbf und Cannstatt ließe sich diese Zeit auf 26 Minuten reduzieren (aus/in Richtung Feuerbach sind es 32 Minuten).
    Daraus wird die fatale Fehleinschätzung der ITF-Anwendung beim Kopfbahnhof im Ver-gleich zum Durchgangsbahnhof deutlich.


    Der für S 21 geplante ITF ist gegenüber dem „totalen ITF-Vollknoten“ sinnvoll reduziert und dadurch dem „Vollknoten“ deutlich überlegen:


    - Die Aufenthaltszeiten der zum ITF-Bündel zusammengeführten Züge sind wesentlich kürzer (max. 14 Minuten gegenüber. 38/26 bzw. 32 Minuten), was für die umsteigenden und für die durchfahrenden Reisenden deutliche Reisezeitgewinne bedeutet.


    - Das Bedienungsangebot im Regionalverkehr wird auf den Strecken bis zu den 4 Zwischenknoten erheblich verbessert: von Plochingen würden bei K 21 beispielsweise beim Stundentakt beispielsweise nach Stuttgart 2 RE im Abstand von 3 Minuten hintereinander herfahren, der nächste RE dann jedoch erst 57 Minuten (beim 30-Minuten-Takt 27 Minuten) später.
    Die für S 21 vorgesehen Bedienungsvariante für den Regionalverkehr führt dagegen beim Stundentakt zu einer halbstündigen, beim 30-Minuten-Takt zu einer viertelstündigen Bündelung von je 4 RE und damit zu einem dichten Angebot auch im Stuttgarter Umland mit deutlich geringeren Wartezeiten als bei K 21.


    Und zur Leistungsfähigkeit schreibt er:


    11) Leistungsfähigkeitsvergleich S 21 / K 21


    Für die Leistungsfähigkeit von Bahnhöfen gilt seit jeher: im Vergleich von Kopfbahnhof und Durchgangsbahnhof benötigt der Kopfbahnhof etwa doppelt so viele Gleise wie der Durchgangsbahnhof. Diese Faustregel hat sich auch für Stuttgart bestätigt.
    Darüber hinaus zeigen alle eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Studien deutlich, dass die Gleisverflechtungen im Bahnhofsvorfeld für die Leistungsfähigkeit des Bahnhofes weit entscheidender sind als die Zahl der Bahnsteiggleise.


    Über die Leistungsfähigkeit des geplanten Durchgangsbahnhofs Stuttgart Hbf (S 21) und seiner Zulaufstrecken liegen sehr detaillierte Untersuchungen vor. So weisen die Studien und Sensitivitätsrechnungen aus den neunziger Jahren eine hohe Leistungsfähigkeit und weit größere Kapazitätsreserven des Durchgangbahnhofs gegenüber dem Kopfbahnhof aus. Jüngere erneute Studien zum Leistungsverhalten des Bahnhofs aus dem Jahr 2005 bestätigen dies erneut in eindrucksvoller Weise.
    Um die Leistungsgrenzen über das für S 21 geplante Betriebsprogramm hinaus auszuloten, wurde ein „Szenario erhöhtes Angebot“ geprüft. Daraus zeigten sich sehr hohe Leistungsreserven beim Durchgangsbahnhof (bezogen auf den seinerzeitigen Jahresfahrplan 70 % für den Fernverkehr, >100 % für den Regionalverkehr).

  • und jetzt Fehlplaner, Kampfzwerg, kato2k8? Was spricht denn nun eurer Meinung nach noch für den ITF-Vollknoten?

  • Guten Abend.


    @kato2k8
    Die Zugfolgezeit ist allerdings rein vom Blockabstand (Signalisierung/Zugsicherung) abhängig, und das heißt langsam. Im Regelfall werden Blöcke für 2,5 min Zugfolgezeit auf 60 km/h Höchstgeschwindigkeit beschränkt. Das ist sogar für S-Bahnen Schleichverkehr.
    Das ist z.B. auf der S-Bahn Stammstrecke in Stuttgart so. Allerdings gibt es dort auch nur 1 Gleis/Richtung. Für einen richtig leistungsfähigen Bahnhof und drei möglichkeit die Strecken im 2min Takt zu befahren bräuchte man 3 Gleise/Richtung. das liegt daran dass die Züge ja neben den eigendlichen räumen des Blockabschnites auch noch an Stationen halten, Fahrgastwechsel durchführen und wieder beschleunigen müssen. Irgendwo habe ich mal gelesen das der VRS für Halte in S-HBF-tief 45sek alleine für den Fahrgastwechsel angibt. Dann vergeht noch Zeit für bremsen, Zugafertigen und beschleunigen. Also hat man einen gesammten Zeitverlust von 60-90sek. Das ist bei einen 150sek-Takt schon viel. Ohne die Halte könnte man also einen 60-90sek Takt auf der Stammstrecke fahren.


    @ damator:


    Insgesamt ist es aber doch so, dass sich ein ITF wohl in einem kleinen Land mit vielen Knoten, Umstiegen und kurzen Entfernungen mehr lohnen wird, als in einem Land wie Deutschland, wo die Entfernungen halt doch viel größer sind als z.B. in der Schweiz.


    M.E. sitzt du da einen Irrtum auf.
    Rechne mal ehrlich wie oft und warum du im Jahr Reisen über 200km erledigst. Für die meisten Bundesbürger dürfte das eher die Ausnahme als die Regel sein. Klar, Geschäftsreisende und Wochenendpendler sind da ausnahmen, aber die stellen doch nicht die Hauptanzahl der Wegzwecke dar. Die meisten Wegstrecken sind im Nahbereich (5-10km) und da kannst du nur schlecht die Verkehre auf eine Bahnstrecke bündeln. Auch Direktverbindungen lassen sich hier nur schlecht umsetzen. Da unterscheiden sich Deutschland, die Schweiz und Frankreich nicht voneinander.
    Es ist ja auch nicht so das an den Grenzen alle Fahrgäste plötzlich aussteigen und durch andere Fahrgäste ersetzt werden. Also macht die größe eines Landes eher nicht so viel aus.


    @RErnst:
    Im bezug auf einen Vollknoten mag Herr Heimerl villeicht sogar recht haben. Zur aktuellen Situation habe ich ja oben schon einiges geschrieben:
    von 35-45 kommen ganz viele Züge (bis zu 5 aber noch ausbaubar) um anschluss an den ICE nach MA mit abfahrt :50 zu gewährleisten, dann gibt es einen kleinen 0-Knoten wo normalerweiße der RE nach Würzburg, und der Schnellverkehr aus KA, N und Ulm teilnehmen. Um ca. :10 kommt wieder der ICE aus Mannheim und zwischen :15 und :25 machen sich wieder alle 5 Züge (auch hier ausbaubar) wieder auf den Heimweg.
    Würde die ganze Sache im 30min Takt ablaufen dann hätte man deutlich kürzere Umsteigezeiten. Denn dann würden die 5+X Züge die zwischen :35 und :45 in S ankommen wieder zwischen :45 und :55 zurück fahren. Man häte also deutlich kürzere Umsteigezeiten. Und der bestehende Taktfahrplan müsste nicht mal großartig angepasst werden.

    Einmal editiert, zuletzt von fehlplaner ()

  • Die meisten Wegstrecken sind im Nahbereich (5-10km) und da kannst du nur schlecht die Verkehre auf eine Bahnstrecke bündeln. Auch Direktverbindungen lassen sich hier nur schlecht umsetzen.


    Das wäre ja nur eine Haltestelle weiter. Das passt irgendwie nicht!? :confused:


    Meinst Du 50 km bis 100 km statt 5 km bis 10 km?

  • kann zum beitrag von kulturschaffend noch hinzufügen...:


    -Lothar Späth ist Aufsichtsratschef der Tunnelbohrmaschinen-Firma Herrenknecht die 70 000 € an die CDU gespendet hat.
    - Ein 1. Bürgermeister von Stgt, welcher im Beirat der Abbruchfirma Wolff und Müller sitzt—die jetzt den Abbruch macht!!!!.
    - Gutachten welche für 2 Jahre unter strengster Geheimhaltung in Schubladen verschwinden und “auf keinen Fall wegen höchster
    Brisanz an die Öffentlichkeit gelangen dürfen”.
    -Herr Grube z.Zt. Bahnchef , war mal Geschäftsführer bei der Stuttgarter IMMOBILIEN Häussler-Gruppe, die bei Immobiliendeals fett dabei ist.
    -Das ECE, Hamburg, gegründet von Werner Otto organisiert Einkaufsmeilen soll in Stuttgart ganz groß einsteigen auf dem freiwerdenden Gelände.


    Im Aufsichtsrat sitzen: OB Schuster, Ministerin Gönner.


    Friederike Beyer, Managerin des ECE, ist die Lebensgefährtin vom
    Vorgänger des Herrn Mabus: Herr Oettinger.


    Alles klar??



    meiner meinung nach sollten ZWEI gesetzte möglichst schnell verabschiedet werden---
    damit sich die spreu vom weizen trennt!


    1. Ein Politiker darf, !!!unter Strafe!!! Keinerlei Nebentätigkeiten oder Nebeneinkünfte haben.
    2. Sämtliche Kontakte, Gespräche mit der Wirtschaft und Industrie haben in Regierungsgebäuden stattzufinden im Beisein von zwei
    Oppositionspolitikern——–


    ——Bei Nichteinhaltung sofortige Amtsenthebung, Streichung der Rente, und Geldstrafe von 20 Monatsgehältern.


    So kämen wir zu sauberen, sachlichen Planungen.


    Bei entsprechender Transparenz und einem Ringen sich bei kritischen Leuten verständlich zu machen, kämen wir bei der Planung und Vorbereitung blitzschnell vorran, und hätten auch keine Demonstrationen!!!!


  • Alles klar??


    Können wir bitte dieses Stammtischgeschwafel hier lassen und hier eben nur Dinge die mit dem Bau von S21 zu tun haben besprechen?


    Bitte Mods, die letzten drei Posts (einschließlich meinem) verschieben oder am besten löschen.

  • Seit wann darf ein Politiker keine Nebeneinkünfte oder -tätigkeiten ausüben ? So ein Schwachsinn. Das Bundesverfassungsgericht hat jetzt festgelegt, dass Nebeneinkünfte offen gelegt werden müssen. Dies wurde von den genannten Herren getan- was soll daran nicht transparent sein ? Eins noch. Frederike Beyer ist sicher nicht Manager von ECE, sondern Vorsitzende der von ECE gegründeten Stiftung. Die hat nicht mit dem operativen Geschäft zu tun. Was das Einkauftszentrum angeht, hat die Frau als Stiftungsvorsitzende, nicht zu sagen.

  • ^

    zu Schwabenpfeil (*28)


    Mahlzeit,


    Kaum einer fährt 50km zur Arbeit, zur Schule und schon gar nicht zum Supermarkt oder zum Bäcker. Aber diese alltäglichen Wege machen nun mal den großteil aller Wegstrecken aus.
    Je nach Quelle sind beispielsweiße ca. 50% aller Autofahrten kürzer als 5-10km.
    Diese Kampanie des Bundesumweltministeriums sagt beispielsweiße das 50% aller Autofahren nur 6km lang sind.
    Ich gehe mal davon aus das man sich auf die Zahlen des Bundesumweltministeriums verlassen kann. ;)


    Und als Reaktion muss man eben genau bei den verkehrsbedürfnissen der breiten Masse ansetzen. Wenn man da die Leute aus den Autos rauskriegen will dann braucht man andere Dinge als einen ICE. Da heißen die Antworten eben einfach (und langweilig) Füße und Fahrrad und guter ÖV. Wobei es natürlich schon so ist das man ÖV unter 1-2km in der Regel vergessen kann, schon alleine wegen der Haltestellenabstände. Also bruachen wir eine gute Fuß- und Radinfrastruktur.

  • Ach so, ich dachte Du redest vom normalen Bahnverkehr. Reiner S-Bahn, U-Bahn und Bus sind natürlich nochmal was anderes, aber das hat ja nicht direkt etwas mit dem neuen Bahnhof zu tun.


    Die Aussage, dass kaum einer 50 km zur Arbeit fährt, kann nicht so ganz stimmen. Das mag vielleicht richtig sein, wenn man dies nur als Relation der Anzahl von Langstrecken- zu Kurzstreckenarbeitswegen sieht.


    In absoluten Zahlen dürften es jedoch trotzdem eine ganze Menge Leute sein, die lange Arbeitswege haben. Sonst hätte man ja z.B. nicht permanent dieses enorme Verkehrsaufkommen auf der A81 zur rush hour.


    Eigentlich muß man aber nicht die Anzahl der Wege, sondern die Personenkilometer betrachten.


    Aus Wikipedia habe ich folgende Zahlen für die Bahn:


    - 2009 durchschnittliche Reiseweite von 40,2 km
    - 2009 76,772 Mrd. Personenkilometer
    - 2005 72,554 Mrd. Personenkilometer


    "Im Nahverkehr transportierte die Bahn 2005 mehr als 1,1 Milliarden Reisende, 33.809 Millionen Personenkilometer wurden zurückgelegt."


    Also sind für 2005 etwas mehr als die Hälfte ((72,554-33,809)/72,554 = 53,4%)) Fernreisepersonenkilometer.

  • Seit wann darf ein Politiker keine Nebeneinkünfte oder -tätigkeiten ausüben ? So ein Schwachsinn.


    Er sagt, dass er will, dass es so ist.


    Natürlich darf ein Politiker Nebeneinkünfte haben.


    P.S.: Ich bin auch dafür, dass der Kram gelöscht wird.

  • guten Abend Schwabenpfeil,


    Ach so, ich dachte Du redest vom normalen Bahnverkehr.


    Ich rede erst mal vom Gesammtverkehr.


    Reiner S-Bahn, U-Bahn und Bus sind natürlich nochmal was anderes, aber das hat ja nicht direkt etwas mit dem neuen Bahnhof zu tun.


    Doch.
    Denn S21 hat ja 2 grobe Ansprüche:

    • steigerung des Verkehrsanteiles des Umweltverbandes
    • städtebauliche erneuerungen in Stuttgart

    Da S21 vor allem aus Verkehrstöpfen gefördert wird, ist der 1. Punkt natürlich der wichtigste. Und da muss man eben schon überprüfen ob man das Ziel mit S21 erreichen kann. Und da muss man eben auch überprüfen wo denn die größten Potenziale liegen.
    Kucken wir mal in Statistiken:
    Die Stadt Karlsruhe hat in ihren Verkehrsentwicklungsplan den Modal-Split verschiedener Städte verglichen (siehe Seite 10):
    Man kann deutlich erkennen das der ÖV zwar schon schwankend ist (12-18%) und natürlich Städte wie Karlsruhe oder Freiburg dort recht gut stehen (denn dort gibt es ein vernünftiges ÖV-Netz) und Städte mit wenig Schienengebundenen ÖV sehen eher schlechter aus. Und wie kommt es das der Autoverkehr in Mönchenglattbach 59% aller Wege abdeckt und in Freiburg nur 33% (also fast nur halb so viel)? Der ÖV ist zwar auch mit 13 - 18 in Freiburg ca. 1/3 höher als in Mönchenglattbach, aber vor allem der Radverkehr bringt dort sehr große Unterschiede: 8% in Mönchenglattbach und 26% in Freiburg. Und das liegt warscheinlich daran das eben Fahrten mit den ÖV, selbst wenn man zu Fuß geht, erst ab ca. 2km Sinn macht. Und wenn schon die meisten Wege unter 6km sind können diese auch noch gut mit den Rad gefahren werden.
    Jetzt nehmen wir mal an das man es in Stuttgart schafft einen großen Teil dieser Kurzstrecken-Autofahrten loszuwerden (in der Stadt dürfte der Anteil der Kurzstreckenfahrer sogar höher sein als die 50% die ja einen Schnitt darstellen und auch die Landbevölkerung abdecken die eben auch erst mal 5km zum Bäcker fahren müssen) und damit den Autoverkehr um 30-50% zu reduzieren. Nun hat vor einiger Zeit mal der Herr Ostertag angeregt an der B14 alle Unterführungen abzubauen und den mittelraum mit Häusern zu bebauen. Ostertag gab an dazu müsste der Verkehr nur um 30% sinken. (DAF-Thema; Planskizzen)
    Ich behaupte mal dass man sowas noch an anderen Stellen machen könnte. Und schon hätte man auch hier städebauliche Verbesserungen die den 2. Punkt auch abdecken würden. Nebenbei würden auch Gebiete an großen Straßen wieder aufgewertet und auch die Neckartor-Feinstaubproblematik würde sich eventuell bessern.


    Die Aussage, dass kaum einer 50 km zur Arbeit fährt, kann nicht so ganz stimmen. Das mag vielleicht richtig sein, wenn man dies nur als Relation der Anzahl von Langstrecken- zu Kurzstreckenarbeitswegen sieht.


    Natürlich, wenn von den 40Mio Beschäftigten in Deutschland auch nur kleine Teile weite Strecken zurücklegen ist das natürlich schon viel, aber in der Realation trotzdem wenig.

  • B14 ist ein eigenes Thema.


    Wenn ich vor der Alternative zuschütten oder untertunneln stehe, dann kommt für mich ganz klar nur untertunneln in Frage. Andernfalls bricht speziell samstags das totale Chaos in weiten Teilen der Stadt aus.


    Es gibt Alternativen zur B14, nämlich breit gefächert durch die Wohngebiete! Diese Wege sind bekannt und werden genutzt werden. Auch wenn eine Maut eingeführt wird und diese hoch ist.


    Man kann natürlich das Befahren der Stadt extrem erschweren bis unmöglich machen.


    Dann werden sich die Stuttgarter wehren. So wie sie es jetzt auch schon tun. Die Masse wohnt eben nicht an der Hauptstätter Straße.


    Die Stuttgarter sind renitent (<= Das meine ich jetzt ganz im positiven Sinne!). Es gibt nicht umsonst so viele Bürgerinitiativen in Stuttgart.


    Das hätte auch Mappus wissen müssen, aber er hat offensichtlich nicht das Ohr an der Basis gehabt. Der Protest gegen S21 war nämlich entgegen den Behauptungen der Verantwortlichen sehr frühzeitig erkennbar.


    Ich bin zufällig in die erste Demo vor den Rathaus geraten und da war klar, dass das völlig aus dem Ruder laufen wird! Auch vorher hat es schon quasi gebrodelt in der Stadt. Jedenfalls in meiner Ecke.


    Nachdem die Stuttgarter jetzt erstmal Blut geleckt haben werden sie die Politiker in Zukunft bei solch gravierenden Entscheidungen vor sich hertreiben!


    Jeder Politiker, der versucht die B14 ganz oder teilweise dicht zu machen, muß wissen, dass er damit seiner Karriere ein Ende setzen kann!


    Fazit: Anreiz für ÖPNV ja, Zwang auf gar keinen Fall!


    Wir brauchen alles, was zusätzlich Kapazität bringt. Egal welche Verkehrsmittel. Nichts, was irgendwo Kapazität verringert.


    Fahrrad ist in Stuttgart nur mit starken E-Antrieben möglich. Fürs normale Fahrradfahren 2 km den Berg runter und dann wieder 2 km den Berg hoch ist die Stadt zu steil. Ich bin Leistungssportler und wäre trotzdem nach 500 m bergauf in Stuttgart total verschwitzt. Man kann sich ja nicht jedes Mal duschen, wenn man kurz mal das Haus verläßt!


    @ Fehlplaner:


    Hast Du mal längere Zeit in Stuttgart gewohnt? Es ist meiner Meinung nach nämlich wichtig nicht nur die reinen Verkehrsströme in Zahlen zu betrachten und zu versuchen darauf Verkehrskonzepte aufzubauen, sondern vielmehr den Verkehr im Alltag in verschiedenster Art und Weise vor Ort erfahren zu haben.


    Deswegen finde ich es z.B. auch nicht gut, wenn so Typen wie der Schauspieler Hannes Jaenicke von L.A. aus versuchen den Stuttgartern über Fernsehen und Internet ihren Verkehr vorzuschreiben und medial Stimmung zu machen. Was denkt der Typ sich eigentlich?


    Auch Angela Merkel hätte sehr gut daran getan sich aus unseren lokalen Angelegenheiten rauszuhalten. Die soll sich gefälligst um den Afghanistankrieg und andere wichtige Dinge kümmern und nicht einer Stadt, in der sie nie gelebt hat und niemals leben wird vorschreiben, was Ihrer Meinung nach nun das Richtige ist. Die Frau hat wirklich schon genug Unsinn gemacht.


    Ebenso die Bundespolitiker, die jetzt aus allen Löchern kriechen und versuchen S21 für sich zu instrumentalisieren, sollen sich gefälligst raushalten!


    Die Stuttgarter und von mir aus auch noch die betroffenen Anlieger, z.B. Ulm, müssen das unter sich ausfechten!


    Egal, ob pro oder kontra S21, mich bringt das total auf die Palme, wenn solche Leute versuchen einem in Dinge reinzupfuschen, von denen sie niemals betroffen sein werden!

  • Guten Abend,


    Zur B14:


    Es ging darum den Verkehr soweit auf andere Verkehrsmittel umzustellen dass man auf die ganzen Unterführungen verzichten kann. Dies kann durchaus gelingen wenn man denn nur will. In Stuttgart kann ich allerdings nicht umbedingt einen willen dazu feststellen.


    Jeder Politiker, der versucht die B14 ganz oder teilweise dicht zu machen, muß wissen, dass er damit seiner Karriere ein Ende setzen kann!


    das würde ich nicht so sehen. In vielen Städten hat man in den letzten Jahren Straßen zurückgebaut, ja ganze Hochstraßen in Parks umgewandelt, siehe z.B. Seoul. Und da scheint man sehr zufrieden damit zu sein.


    Fahrrad ist in Stuttgart nur mit starken E-Antrieben möglich. Fürs normale Fahrradfahren 2 km den Berg runter und dann wieder 2 km den Berg hoch ist die Stadt zu steil. Ich bin Leistungssportler und wäre trotzdem nach 500 m bergauf in Stuttgart total verschwitzt. Man kann sich ja nicht jedes Mal duschen, wenn man kurz mal das Haus verläßt!


    Zum einen ist ja gegen Pedelecs nichts einzuwenden, aber selbst mit meinen normalen Treckingrad mittlerer Preisklasse habe ich in Stuttgart weniger mit den Bergen als mit der schwachsinnigen, diskrimminierenden Radverkehrsführung zu kämpfen gehabt.
    Wo du allerdings Recht hast:
    In Stuttgart wird meinen beobachtungen zufolge mit relativ modernen Fahrrädern gefahren die die Steigungen besser bewältigen. Und in der Ebene wird relativ gnadenlos geheizt. Zudem ist der Anteil an Klapprädern relativ hoch (bekanntermaßen zählen die als Handgepäck) so das man sich damit die Steigungen schenken kann.


    Hast Du mal längere Zeit in Stuttgart gewohnt?


    In Leonberg geboren, in Ditzingen aufgewachsen (und in den letzten Jahren dort fast täglich in Stuttgart gewesen), in RheinNeckar eine Ausbildung besucht und nun eben in Bretten.

  • ...das würde ich nicht so sehen. In vielen Städten hat man in den letzten Jahren Straßen zurückgebaut, ja ganze Hochstraßen in Parks umgewandelt, siehe z.B. Seoul. Und da scheint man sehr zufrieden damit zu sein.


    Ich möchte den Politiker sehen, der den Stuttgartern, die die Autos bauen, das Autofahren verbietet! :D


    Außerdem hat man extra die Brücke über die Böblinger Strasse gebaut und den zweiten Tunnel. Und das war richtig sinn- und wirkungsvoll, wenn man vorher-nachher vergleicht. :daumen:


    Desweiteren besteht ja zumindest Hoffnung, dass das Problem seitens der Automobilindustrie gelöst wird. :daumen:


    Und wenn man dann unbedingt noch eine Verbindung haben will, dann soll man es halt untertunneln und alle sind zufrieden.

  • Die Pro-Gruppe bei Facebook hat jetzt über 100.000 Mitglieder. :daumen:
    Kurz nach dieser Marke ist auch Herr Mappus beigetreten :D


    Auch wenn es nur eine Mitgliederzahl in einem Social-Network ist, wird vielleicht auch mal wahrgenommen, dass nicht das ganze Land dagegen ist.