Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

  • Kaum ist der Luki-Tunnel eröffnet, werden im Planungsreferat drei mögliche nächste Tunnelprojekte geprüft:
    - Landshuter Allee
    - Verlängerung Candidtunnel (Candidstr.-Tegernseer Landstraße)
    - Isarring (Englischer Garten)
    wobei letzterer wohl derzeit die meisten Chancen auf Verwirklichung hat.


    http://www.tz.de/muenchen/stad…ht-weiter-tz-5284906.html
    http://www.sueddeutsche.de/mue…weitere-roehren-1.2576426
    http://www.sueddeutsche.de/mue…-mittleren-ring-1.2585662

  • Ich bin da heute morgen langgefahren und die gesamte Beschilderung sieht für mich nach endgültig aus. Derzeit ist die Verkehrsführung oberirdisch noch unter aller Sau, wenn das erstmal endgültig steht, wird das schon funktionieren. Aber natürlich wird da einiger Verkehr oberirdisch verbleiben.

  • Danke für die Information. Die Einfädelung des Verkehrs, der von Süden von der A95 kommt und auf den westlichen Ring fährt, wurde komplett in das Tunnelbauwerk integriert. Das hätte andersherum, vom östlichen Ring kommend raus zur Autobahn auch so gemacht werden müssen. Natürlich ist das aufwendig zu bauen, aber gerade hier hatte ich erwartet, dass man keine Kompromisse eingeht.

    Edit:
    Auch in dieser Wikipedia-Zeichnung ist die Ausleitung von Osten in Richtung A 95 nach Garmisch (wenn man genau hinschaut) offenbar nicht kreuzungsfrei eingezeichnet:

    Quelle, Bildlink: https://www.deutsches-architek…=Luise-Kiesselbach-Tunnel


  • - Isarring (Englischer Garten)
    wobei letzterer wohl derzeit die meisten Chancen auf Verwirklichung hat.


    Das halte ich für Wunschdenken der SZ, wie auch immer die mit den Träumern dieses Tunnels verknüpft sind.
    Im Planungsreferat hat die halbgare Gartenröhre definitiv gar keine Priorität, die "Machbarkeitsstudie" wurde privat finanziert.


    Obwohl ich sehr großer Fan des englischen Gartens bin und mich als lärmempfindlichen Menschen der Verkehr an dieser Stelle mehr stört als 99,9% der Münchner, so sprechen trotzdem zahlreiche Gründe gegen den geplanten(!) Tunnel:


    - er wird den E-Garten nur auf 300m wieder vereinen, die Strecke von der Isar bis zum Biedersteinertunnel hingegen ist satte 1000m lang, d.h. vor und nach dem neuen Tunnel sind unverändert Lärm und Abgase, womit ein wichtiges Ziel komplett verfehlt wird
    - für die Baustelle müssten hunderte alter Bäume gefällt werden, die auf der Tunneldecke so gar nicht mehr wachsen könnten, d.h. der englische Garten ist für mindestens 200 Jahre verschandelt (so alt sind viele der Bäume dort)
    - der Tunnel ist sechsspurig geplant und wird damit wesentlich teurer als die privat finanzierte "Machbarkeitsstudie" suggeriert
    - zu guter Letzt wäre es eine Frechheit gegenüber den vielen Anwohnern der verkehrsreichsten Ringabschnitte, wenn Millionen für einen Luxustunnel verpulvert würden, statt erst dort für Verbesserungen zu sorgen


    Wenn ich sehe, dass die Grünen diese Naturzerstörung fördern, während sie vernünftige Tunnel zum Schutz der Bevölkerung ablehnen, dann frage ich mich in wessem Interesse die eigentlich Politik betreiben? Für Menschen -> NEIN, für die Natur -> NEIN, für wen aber dann?



    Quelle für den Tunnelverlauf: klick


    Zudem kann es gut passieren, dass der sechsspurige Ausbau NOCH mehr Verkehr anzieht und dann in Summe trotz 300m Tunnel dieser 1000m lange Ringabschnitt höher belastet ist als heute... eine wahnwitzige Idee!


    Wenn dort jemals ein Tunnel gebaut werden sollte, dann muss er an den Biedersteinertunnel angeschlossen werden und die Kosten ehrlich geschätzt werden, alles andere ist völliger Unsinn und Blenderei der Bürger.

  • Wer hat sich eigentlich das lächerliche Tempolimit von 30km/h in der Tunneleinfahrt (von der A95 kommend Richtung Mittlerer Ring Nord) ausgedacht? Geht ungefähr 200m so.

  • Aber man kann doch Schilder lesen oder? Ich finde die Verkehrsführung jetzt nicht so dramatisch. Doppelebige Rampen verwirren halt ein wenig. Da hätte man wenn man unbedingt meckern will separate Röhren zur Einfahrt bzw Ausfahrt bauen können...aber mein Gott. Ist doch wurscht .Zur Not dreht man halt um.

  • Wer hat sich eigentlich das lächerliche Tempolimit von 30km/h in der Tunneleinfahrt (von der A95 kommend Richtung Mittlerer Ring Nord) ausgedacht? Geht ungefähr 200m so.


    Ja mei, was glaubst wenn hier mal ein Unfall passiert. Dann steht der ganze Verkehr wieder bis Starnberg. Wer so lächerlich baut, der muss es wieder mit Tempolimits kompensieren.


    Diese engen Fahrpuren, Radien und steilen Längsgradienten sowie die Reduzierung von 3 auf 1 Fahrspur ist jetzt aber erstmal für die nächsten Jahrzehnte manifestiert.

  • Bei so einer Politik kommt mir echt die Galle hoch :angry:. Erstens hat keine staatliche Stelle und auch keine "gewählten Volksvertreter" eine grundgesetzliche Legitimation oder überhaupt den Auftrag die Bürger zu "erziehen", indem man zB sinngemäß erklärt "Ja dieses und jenes Straßenbauprojekt mag schon sinnvoll sein und auch Anwohner entlasten, aber es macht das Autofahren in München etwas weniger unbequem und das an sich geht natürlich gar nicht".


    Lächerlich ist auch die Grundannahme, dass sich Autoverkehr vermehrt oder verringert, je nachdem, ob man entscheidende Flaschenhälse ausbaut oder nicht ausbaut. Der Verkehr mag sich bei einem unterlassenen Ausbau stärker verteilen und solche Flaschenhälse umfahren, sodass man einfältig in der Tat sagen könnte, dass an diesem Flaschenhals im Vergleich mit einem Ausbau der Verkehr geringer bleibt, in Summe nimmt der Verkehr aber sogar zu, wenn Leute ineffiziente Schleichwege und Umfahrungen nehmen müssen, statt direktere und schnellere Verbindungen zu nutzen. D. h. mehr Straßenkilometer gefahren, mehr Sprit verbrannt, mehr CO2 produziert.


    Wer pendeln muss, der muss halt pendeln. Wer ins Kino will, der will halt ins Kino. Usw. Quasi niemand macht "überflüssige" Autofahrten. Also muss es das Ziel von Verkehrsplanung sein, die Wege so kurz wie möglich zu machen, für weniger Spritverbrauch, weniger CO2, weniger Lärm und ja auch geschonte Nerven und Lebenszeit der Bürger, die einen mit reichlich Steuergeld dafür bezahlen genau so zu denken und zu planen.


    Das Autofahren in München ist meiner Erfahrung nach ein mittlerer Albtraum. Und dann gibt man schon soviel Geld für einen grundsätzlich sinnvollen Tunnel aus und vermurkst dann Vorteile für Autofahrer auf diese Weise, wie Isek es schildert?

  • Na ja, ich denke bevor man in Panik verfällt, sollten wir erstmal abwarten, bis der Abschnitt vom tatsächlichen Verkehrsaufkommen genutzt wird. Momentan ist Ferienzeit und die Stadt leergefegt. Ab der Woche vom 14.09. werden wir erfahren, ob das Konzept aufgeht.

  • Isek: Gerade das ist es ja. Wer von der Autobahn kommt und sich nicht auskennt, rechnet doch nicht damit, dass plötzlich Tempo 30 gilt. Bin schon auf den ersten Auffahrunfall gespannt. Enge Fahrspuren oder zu steile, enge Kurven kann ich jetzt so aber nicht bestätigen. Da sind wir in Deutschland ggü. dem Ausland eh verwöhnt.


    @Pumpernickel: Von einer Fehlplanung kann (noch) keine Rede sein. Der Tunnel erspart mir bereits jetzt ein dutzend Ampeln und Nerven. Gestern schön zu sehen, da gings am Nachmittag richtig zu. Aber wie Iconic schon schrieb, der Stresstest kommt im September.

  • Man sollte erst mal ruhig und gelassen sehn was passiert wenn der Nachferienverkehr rollt. Der Tunnel ist SUPER SUPER SUPER ...und ein paar Schilder für die die Verkehrsdate langsamer verarbeiten kann man jeder Zeit umstellen. Da sehe ich keine Eile. Wenn man richtig schlau gewesen wäre hätte man aber gleich mal provisorisch beim Tunnelbau einen U-Bahnhof im Rohbau vorgebaut. Für eine westliche Nord -Süd Spange.

  • Endokin: Genau das habe ich mir auch immer gedacht die letzten Jahre. Oder für eine Verlängerung der U4 über Partnachplatz zur Aidenbachstr. damit rund um den Westpark irgendwann mal statt der Kleingärten und Gewerbegebiete ein dicht bebautes Wohngebiet entstehen kann!

  • ganz meine Worte. Wie in Wien dort an der U6 orientieren und eine Spange ab von HBF oder MP bis hoch rauf zur Freiheit...mit einer Perspektive auf eine Verlängerung durch den Egarten bis nach Johanneskirchen oder Engelschaling- Im Münchner Nordosten kann man die Stadt am besten erweitern. Wenn man jetzt aus dieser Ecke quasi via Egarten auf Höhe in etwa JFK Brücke passieren könnte dann wäre man in 5 Min in Schwabing!!! Top!

  • Enge Fahrspuren oder zu steile, enge Kurven kann ich jetzt so aber nicht bestätigen. Da sind wir in Deutschland ggü. dem Ausland eh verwöhnt.


    Und welches Ausland? Die Verkehrsführung mag etwa in Italien etwas verwirrend und vor allem schlecht und nicht einheitlich ausgeschildert sein. Aber großzügig mit vielen Fahrspuren sind die Autostrade auf jeden Fall ausgestattet. Auch das Netz der untergeordneten Superstrade ist sehr dicht. War gerade eine Woche um Mailand und Norditalien herum unterwegs und kann sagen, dass das Straßennetz dort die Leistungsfähigkeit des deutschen Straßennetzes in vergleichbaren Ballungsräumen (Rhein-Main oder Rhein-Ruhr) bei Weitem übersteigt.


    Frankreich? Auch dort sind die Straßen um Lyon denen von München etwas überlegen. Jetzt nicht viel aber zumindest etwas.


    Holland, Belgien und Spanien? Dort wir in ganz ganz anderen Maßstäben gebaut. x-mal leistungsfähiger als in Deutschland - keine Diskussion!


    England kann ich jetzt nicht so einschätzen.


    Schweiz und Österreich sind meine ich sehr vergleichbar mit den hiesigen Standards.


    Arabische Länder? USA? Türkei? Kein Vergleich mit Deutschland. Riesige Straßen soweit man fahren kann.

  • NAja die Engländer haben absurde Dinge wie 4 spurige Kreisverkehre die fast lebensgefährlich sind. Aber dazu viele 4 spurig ausgebaute art Bundesstrassen die sind dann immer mit "A" abgekürzt. "M" sind die Motorways- die trotz Linksverkehrs eine Besonderheit haben...es darf wie bei uns nur auf der rechten Spur überholt werden.


    Die Überlandstrassen, auch kleine normale Landstrassen haben sehr oft mittig alle paar Meter ein lamperl in die Fahrspureingebaut. Also dort wo auch der Mittelstrich ist. Das rumpelt dann natürlich wenn man zu weit auf die andere Seite kommt.


    Es ist schon gut ausgenbaut. In London gibts in den Randlagen der Stadt riessige XXL Verkehrskomplexe aus Underground Zug Overground Tunnel Kreisverkehr "A" Strasse - Stadtring , und wenns hart kommt noch M Anbindung. Da kann man aber auch sehr leicht den Überblick verlieren weil es oft keine Richtungsvorankündigung gibt. Da muss man dann "on sight" im roundabout die Schilder lesen und sonst eben 2 3 mal rumfahren. So was gibts in D überhaupt nicht. Vielleicht iwo im Pott in mini mini Variante aber nicht vergleichbar. Tunnel genauso wie in Paris und Madrid überall.

  • Grosse Teile der Bevölkerung meinen:


    In der jetzigen Epoche ist Strassenbau etwas "frevelhaftes" gegen die "Natur", wegen Versiegelung und Verkehrsförderung und deshalb problematisch wegen dem Klimawandel.


    Aus meiner Sicht fällt mir grundsätzlich folgendes auf:


    Das Netz von leistungsfähigen Durchgangsstrassen ist seit Jahrzehnten nicht mehr wesentlich erweitert worden.
    Engstellen werden nicht beseitigt.
    Neue grosse Siedlungen werden ohne durchgängige Anbindung gebaut, lediglich an den Rand schon bestehender Strassen gesetzt mit evtl. ein paar Stichstrassen einbahnig usw.


    Ausserdem fehlen sehr viele Brücken über die Isar und über die Bahnstrecken.