Weitere Autotunnel im Stadtgebiet?

  • Lärmschutzwände halten nicht annähernd soviel Lärm ab, wie ein Tunnel oder Überbauung. Die breite Strassenschneise ist schon ein großer Makel und ein Hindernis für Spaziergänger. Da bringt auch eine Überbauung schon sehr viel.


    Der Park ist das zentrale Naherholungsgebiet für alle Münchener.


  • Lärmschutzwände bringen einiges. Der Kleinhesseloher See wird im Norden vom Mittleren Ring merkbar beschallt.


    Das Lärmproblem wird sich durch 200m Tunnel sowieso nicht lösen lassen, da der Mini-Tunnel weder bis zum Biedersteiner Tunnel reicht, noch die ganze Verkehrssituation am Ring vor der Kennedy-Brücke und um die Ifflandstraße herum ändern wird.
    Deshalb halte ich das Projekt auch für völlig sinnfrei, zumindest solange der Tunnel nach Osten hin nicht bis hinter die Isar reicht und am Biedersteiner Tunnelportal beginnt.
    In einer solchen Ausbaustufe wäre er aber weit über einen Kilometer lang, was nur anschaulich zeigt, dass der geplante Mini-Tunnel völlig sinnfrei ist.


    Ich würde mir in München ebenfalls viel mehr grüne Oasen ohne Autolärm wünschen, denn selbst im Schloß- und Olypark hat man nie seine Ruhe davor.
    Aber dieser Mini-Tunnel bringt uns da keinen Schritt vorwärts.

  • Lärmschutzwände halten nicht annähernd soviel Lärm ab, wie ein Tunnel oder Überbauung. Die breite Strassenschneise ist schon ein großer Makel und ein Hindernis für Spaziergänger. Da bringt auch eine Überbauung schon sehr viel.


    Der Park ist das zentrale Naherholungsgebiet für alle Münchener.


    Wenn Geld keine Rolle spielt, kann man oft eine bessere Lösung finden. Aber seit vielen Jahrzehnten gibt es hier nun einen Mittleren Ring und keiner kam auch nur mal auf die Idee Lärmschutzwände zu bauen. Und auf einmal soll es nicht ausreichend sein? Es wäre eine erhebliche Verbesserung des Status Quo mit sehr begrenzten Investitionsmitteln.

  • Der Park ist das zentrale Naherholungsgebiet für alle Münchener.


    Bin als Bewohner des Westends oft und gerne im Englischen Garten. Er ist riesig und bei weitem gut genug. Ich hab mich noch nie am Isarring gestört. Der Lärm verpufft bereits 100 m entfernt komplett. Hat jemand am Seehaus schon mal den Ring gehört? Neben dem neuen Isarsteg das sinnloseste Projekt Münchens.

  • Wieso sinnlos? Die "Wiedervereinigung" bringt etliche Vorteile und die Kosten sind absolut im Rahmen. Auch wenn natürlich Wichtigeres damit angestellt werden könnte.

  • Wieso sinnlos? Die "Wiedervereinigung" bringt etliche Vorteile und die Kosten sind absolut im Rahmen. Auch wenn natürlich Wichtigeres damit angestellt werden könnte.


    Also ich bin zuallererst für die Projekte die Staus auf dem Ring auflösen. Und solche sind nun mal am häufigsten am Isarring zu beobachten und nicht an der Tegernseer oder Landshuter. Zumal die Umsetzung beider anderer Tunnel schwierig und das Ergebnis lediglich halbherzig wäre.


    Es kann natürlich auch sein, dass durch die beschlossene Spurverengung und den Wegfall der Ampel aufgrund einer zusätzlichen Einfädelspur von der Ifflandstraße nun auch das Stauproblem am Isarring bald passé ist.


    So wie es jetzt ist kann es nicht bleiben. Man kommt von den teuer gebauten Petuel- oder Strauss-Tunnels und hängt dann an der Isar eine halbe Stunde fest, das kann nicht Sinn der Sache sein...

  • Ich gebe dir recht, dass eine zusätzliche Spur von der Ifflandstraße dringend notwendig ist und jeder der ortskundig ist wird wissen, dass dies ohne Fällung nennenswerter Bäume möglich ist, weil neben den bestehenden Spuren fast nur Büsche sind und nun wirklich kein schützenswerter Altbestand von Bäumen.
    Daher verstehe ich nicht wie man gegen diese zusätzliche Spur sein kann, denn für jedes mittelprächtige Wohnbauprojekt in München wurde in den letzten Jahren ein Vielfaches an Bäumen gefällt. Mittlerweile wird offenbar Stimmung mit solchen Bürgern gemacht, die sich gar nicht detailliert mit diesen Projekten auseinandersetzen.


    Ein Tunnel an der Landshuter Allee ist deshalb wichtig, weil er tausende Anwohner vor diversen Giftgasen schützt und auch städtebaulich längst überfällig ist. Zudem würde man dort, an Münchens breitester Straßenschneise, einen Park größer als auf dem Petuelring anlegen können. Schade ist nur, dass laut Planung das nördliche Tunnelportal nicht hinter die Dachauerstraße verlegt wurde, das wäre eine dauerhafte Lösung und sicher nicht unbezahlbar.
    Zudem muss an dieser Stelle aufgrund des illegalen Zustandes bezüglich der Stickstoffdioxidbelastung sowieso dringend etwas geschehen.
    Zur Detailplanung an der Tegernseer Landstraße kann ich mir bisher noch kein endgültiges Bild machen, weil ich die Situation vor Ort und diesen Teil der Machbarkeitsstudie nicht so genau kenne.


    Nach diesen Maßnahmen könnte man über eine Landschaftsbrücke am E-Garten reden, das sehe ich ganz wie MiaSanMia. Zumal dafür nicht das ganze Gelände mit altem Baumbestand abgeholzt werden müsste, so wie bei dieser seltsamen Kurztunnel-Variante, die kaum Verbesserung bringen wird.

  • Bin als Bewohner des Westends oft und gerne im Englischen Garten. Er ist riesig und bei weitem gut genug. Ich hab mich noch nie am Isarring gestört. Der Lärm verpufft bereits 100 m entfernt komplett. Hat jemand am Seehaus schon mal den Ring gehört? Neben dem neuen Isarsteg das sinnloseste Projekt Münchens.


    man hört den ring am seehaus sehr stark.


    ich lass mit mir reden, ob es nicht gerade dringendere projekte gibt (tegernseer, landshuter usw), aber tasache ist, dass man 500 meter nördlich und südlich des rings keine ruhe hat. zudem diese strasenbarriere, die man nur über umwege überwueren kann. die wiesen zwischen seehaus und ring sind praktisch unbenutzbar weil verlärmt

  • 500 m? Da höre ich nie und nimmer etwas. Da is es in meiner Wohnung lauter. Im Seehaus Biergarten hab ich den Ring ebenfalls noch nie bewusst wahrgenommen. Und warum ist das Seehaus und die angrenzenden Parkteile so beliebt und voll, wenn der Lärm so störend sein soll?

  • man hört den ring am seehaus sehr stark.


    ich lass mit mir reden, ob es nicht gerade dringendere projekte gibt (tegernseer, landshuter usw), aber tasache ist, dass man 500 meter nördlich und südlich des rings keine ruhe hat. zudem diese strasenbarriere, die man nur über umwege überwueren kann. die wiesen zwischen seehaus und ring sind praktisch unbenutzbar weil verlärmt


    Welche Wiesen zwischen Seehaus und Mittleren Ring? Kennst du dich da überhaupt aus? Das Seehaus ist etwa 50 Meter vom Mittleren Ring weg, bei 500 Metern sind wir schon beim Chinesischen Turm...


    Beim Seehaus gibt es übrigens 154 Bewertungen auf Google Maps. Ich habe keinen gefunden, der von lautem Mittleren Ring sprach.

  • jetzt gebt ihrs mir aber. ok. ich will ja auch niemandem das seehaus vermiesen, mag es selber dort.


    den ring hört man im Seehaus tatsächlich nur, wenn man man wochentags mittags bei schönem wetter dort ist und noch wenig menschen. und dann stört mich das rauschen schon. sobald viele menschen da sind, dann geht das verkehrsrauschen gottseidank im Gebrabbel unter. aber es ist ja nicht nur das seehaus selbst, sondern die wege am seeufer, die beschallt werden und die wiesen.


    kenne mich dort sehr gut aus, habe im gesamten englischen garten prägende lebenserinnerungen, kenne jedes grashalm zumindest vom hörensagen.


    die verkehrlärmbeschallten wiesen sieht man übrigens hier, oval markiert. dort hält man sich nicht auf:




    da ich das jetzt betrachte, sehe ich aber auch, dass gerade diese wiesen am wenigsten davon hätten, weil der tunnel und die überbauung diesen bereich ja gar nicht mehr abdecken. vielleicht ließe sich dort durch schallschutzwände, zusätzlich zum tunnel, die situation etwas verbessern. 10 dezibel weniger wären schon viel.


    Unterm Strich finde ich den gedanken an tunnel oder landschaftsbrücke immer noch sehr attraktiv. es ist ja auch nicht nur der platz im seehaus alleine. egal, auf welcher bank direkt am kleinhesseloher man see sitzt: da hört man das rauschen sehr deutlich und das stört. an der nordseite dess sees zu spazieren ist schon unangenehm, sich gar dort aufhalten, fünf meter vom ring ist absurd. man kann es nicht genießen, sich dort aufzuhalten, 10 meter vom ring entfernt, wäre absurd. trotzdem der tunnel nicht bis zum Biedersteiner tunnel aufschließt, würde aus dem Weg am Nordufer wieder ein beinahe idyllischer ort. und allein der gedanke, nach einer Maß an einem schönen sonntagnachmittag über eine 300 meter breite ruheschneise hinaus sich im idyllischen nordteil zu verlieren läßt mich aufleben. heute muss man über eine und enge und steile brücke erst einmal über den brüllenden verkehr. da wankt man dann erst einmal 5 minuten durch den krach. mit dem fahrrad muss man absteigen und schieben, weil die brücke erstens zu steil ist und zweitens bei gutem wetter zu viele passanten. oder man geht oder fährt den langen umweg hin zu fussgängerunterführung in richtung isar, oder die unterführung gyslingstraße, aber dann läuft man erst recht 10 minuten länger durch den lärm. auch wenn mit dem tunnel nicht alles perfekt wäre: heute ist dort so ziemlich alles scheisse. es ist gerade mal dann gut, wenn genügend leute im seehaus sind, die den lärm überbrabbeln und man mitten drin sitzt


    ich gebe zu, dass das luxus ist, aber es ist gesund für einen menschen, sich ab und zu luxus zu gönnen. vielleicht ist das auch für eine größere einheit wie ein stadtgesellschaft manchmal hinreichend nützlich.


    an den enden könnte man durch zusätzlich schallschutzwände noch ein wenig schaden begrenzen. richtung schwabing könnten die schallschutzwände etwa bis zur einmündung der Liebergesellstraße geführt werden.
    schon durch eine verringerung der lärmbelastung um 10 dezibel verringert sich das subjektive hörerlbenis in der intensität um 50%.

    4 Mal editiert, zuletzt von derzberb ()


  • den ring hört man tatsächlich nur, wenn man man wochentags mittags bei schönem wetter dort ist und noch wenig menschen. und dann stört mich das rauschen schon.


    Aber genau dieses Hintergrundrauschen hast du überall in der Münchner Innenstadt. Da ist es im Englischen Garten nicht lauter oder leiser als auf meinem Balkon. Denk ich, gehört zu einer quasi 2-Millionen-Stadt... und es muss jeder entscheiden, ob er das will bzw. akzeptiert. Es gibt im Umland von München 20 S-Bahn Minuten vom Marienplatz entfernt etliche ländliche Räume, in denen es nicht mal dieses Rauschen gibt.


    Schlussendlich ist es für mich nicht zu rechtfertigen 100 Millionen für einen Tunnel auszugeben, der diese sehr kleine Verbesserung schafft, von der ohnehin nur einen Bruchteil der Münchner Bevölkerung profitieren würde,

  • ich sag ja, dass es luxus ist, aber den würde ich mir als münchner bürger einfach leisten.


    ich fände es ja gerade großartig, dass es einen ort mitten in der stadt ist, auf dem es leiser wäre als auf meinem balkon.


    und das rauschen des rings ist in münchen auch nicht gerade alltäglich, das ist immerhin eine permanent dicht befahrene stadtautobahn. viel schlimmer gehts auch in münchen nimmer. und das ausgerechnet an einer der schönsten stellen, die es geben sollte. am ufer eines schönen sees in einem grossen und einzigartig schön komponierten landschaftspark.


    das ist eben keine 08/15 "Grünanlage" , keine x-beliebige Naherholungsfläche. das ist ein ganz besonderer park. orte von dieser art gibt es nicht oft auf diesem planeten. für mich ist der englische garten nüchtern betrachtet etwas heiliges wie eine kathedrale. das rechtfertigt, in meinen augen, ausserordentliche anstrengungen. ich würde es auch nicht akzeptieren, wenn vor dem eingang der frauenkirche oder der westfont des maximilianeums so ein abscheulicher ort wäre.

  • ^^


    Hmm, also der englische Garten ist ja wirklich schön und auch riesengroß aber heilig? :D


    Ich war heute mal auf oben geannten Wiesen und mich hat der Lärm nicht weiter gestört, außer vielleicht 10 Meter vom Ring entfernt wurde es niemals aufdringlich.


    Ich bin auch für den Tunnel oder lieber noch die Landschaftsbrücke, aber nicht aus Lärmgründen, sondern dass der Park endlich wieder seine vernünftige Verbindung bekommt.

  • naja, heilig oder eben besonders wertvoll und einzigartig und unersetzlich für münchen und alle seine bürger und besucher


    und die vernünftige verbindung ist neben dem lärm auch für mich ein genauso wichtiger punkt - da stimme ich zu. diese kleine enge brücke mit der steilen rampe allein ist jedenfalls kein annembarer zustand. diese verkehrsschneise ist wirklich furchtbar.


    vielleicht findet sich mit der überbauung als landschaftsbrücke + schallschutzwänden an den richtigen stellen ein kompromiss, der deutlich billiger ist als der tunnel und trotzdem eine deutliche verbesserung bringt. wenn die passage über den ring mindesten 100 oder 150 meter breit ist, dann kann man doch drüber reden?


    auf den wiesen, wo du heute warst sieht man auch kaum leute, die dort lagern. warum wohl?

  • auf den wiesen, wo du heute warst sieht man auch kaum leute, die dort lagern. warum wohl?


    Die rot markierten Wiesen werden tatsächlich wenig besucht. Das liegt wohl weniger am Lärmpegel als an der vergleichsweise ungünstigen Lage (Entfernung zur U3/6 und nach Schwabing), ohne besonderen Anziehungspunkt.


    Wie auch immer, es besteht jedenfalls Handlungsbedarf am Isarring. Ich bin gespannt auf erste Entwürfe zur Landschaftsbrücke, wenn auch skeptisch, ob sie sich wirklich so einfach und günstig realisieren lässt.

  • jetzt gebt ihrs mir aber. ok. ich will ja auch niemandem das seehaus vermiesen, mag es selber dort.


    Ich teile zwar deine Meinung nicht, dass es einen Tunnel braucht, aber vielen Dank für deine inzwischen qualifizierteren Aussagen und Bewertungen. Das tut dem Thread gut und lässt sich gleich viel besser diskutieren.


  • den ring hört man im Seehaus tatsächlich nur, wenn man man wochentags mittags bei schönem wetter dort ist und noch wenig menschen. und dann stört mich das rauschen schon.


    Natürlich hört man bei der Abwesenheit von Menschen dort die Autos, genauso wie im Schloßpark, im Olympiapark und wie eigentlich auf quasi jeder anderen größeren, leisen Fläche im Stadtgebiet von München, die von stark befahrenen Straßen umgeben ist. Und ja, dies stört solche Menschen, die noch nicht völlig abgestumpft sind, keine Frage!


    Wenn aber jemand einen ruhigen, windgeschützten Ort in 4-5 Kilometer um die geografische Stadtmitte (HBF) kennt, der möge ihn uns bitte nennen :headscratch:
    Selbst an den Sonnenspots vor der alten Pinakothek und am Opernplatz ist der Verkehrslärm allgegenwärtig, wir blenden diesen selbstproduzierten Wahnsinn nur schon lange aus.


    Also hast du recht, nur wird einerseits der 200m Mini-Tunnel nichts spürbar am dort vorhandenen Verkehrslärm ändern und mit dieser Begründung müsstest du die Autos in der Stadt komplett verbieten, mit Ausnahme ein paar elektrobetriebener Taxen, Einsatzfahrzeuge und zu bestimmten Zeiten auch Lieferverkehr.
    Ich wär dafür sofort zu haben - der normale Mensch des 21sten Jahrhunderts opfert jedoch lieber die Gesundheit seiner Nachbarn als sich mal aus eigenem Antrieb fortzubewegen.
    Die Ausreden des Einzelnen für die eigene Faulheit sind so vielfältig, dass man damit locker ein Buch füllen könnte.


    Also gewöhn auch du dich an den Lärm am Seehaus und genieß lieber die Natur, die Geselligkeit und das Bier dort :noabier: