Was sind eure Lieblingsstädte? (unter Deutschlands 15 größten)

  • Zitat von stativision

    Mal davon abgesehen, dass ich bisher dachte, nur eingefleischte Berliner glaubten, dass Berlin totale Kacke ist...


    Das ist meiner Ansicht nach ein wesentlicher Punkt. Es wäre viel gewonnen, wenn die Berliner aufhören würden, permanent zu maulen und ihre eigene Stadt zu beschimpfen. Berlin hat ein großes Potential und hat sich trotz aller Probleme in den letzten 16 Jahren großartig entwickelt. Darauf kann man ja auch mal etwas stolz sein.

  • Ernst: Der echte Metropolenbewohner wird ja angeblich gerade dadurch definiert, dass er bei jeder Gelegenheit über seine Stadt schimpft, aber niemals dort wegziehen würde. ;)


    Im übrigen lieber Ernst: Der Zustand unserer "historischen Mitte" zum Beispiel wird ja nun eher von Dir beklagt, als von manchen Berlinern hier, zumal den meisten Berlinern sowas großteils wahrscheinlich ohnedies eher egal ist. Brauchst Dich also gar nicht da herausnehmen. ;)

  • Das eine schließt das andere doch nicht aus. Ich wüßte noch viel mehr zu nennen, was mir an Berlin nicht gefällt, beispielsweise, daß die Stadt an vielen Stellen im öffentlichen Raum erschreckend heruntergekommen und völlig verdreckt ist. Ärgerlich wird es erst dann, wenn man vor lauter Gemaule vergißt zu sehen, was sich bereits positiv entwickelt hat.


    Abgesehen davon nehme ich mich selbstverständlich heraus: Ich bin ja kein Berliner, darf also hemmungslos meckern. :)

  • Dem kann ich nur zustimmen. Berlin hat viele sehr schöne Seiten, aber auch viele sehr unschöne. Was mich immer wundert ist, dass es anscheinend kaum jemanden stört, wenn es dreckig ist, oder alles schmuddelig aussieht.
    Dafür kann man in Berlin im Vergleich zu Hamburg aber mehr Überraschungen erleben, wenn man einfach mal so spazieren geht. Einmal war ich in Ostberlin (weiß lieder nicht mehr genau wo) unterwegs, war nicht unbedingt die schönste Gegend, aber als ich dann auf der Suche nach was Essbarem einfach mal links in einen unscheinbaren Eingang lief, war hinter der alten Fassade eine richtig schöne Passage mit vielen schönen Geschäften. Da habe ich mich gefragt, warum man dann nicht die Fassade auch dementsprechend gestaltet. Wollen die Berliner nicht zeigen, dass es auch in den weniger schönen Ecken hübsche und interessante Bauten gibt? Versteh ich nicht.

  • Zitat von Dykie

    Wollen die Berliner nicht zeigen, dass es auch in den weniger schönen Ecken hübsche und interessante Bauten gibt? Versteh ich nicht.


    So ist es teilweise wirklich. Es gibt in Berlin viele (illegale) Szene-Kneipen, die nur unter Insidern bekannt sein wollen, um nicht von Touristen überrannt zu werden.

  • Es ist doch wirklich interessant wie das Ergebnis dieser Umfrage im Laufe der Zeit gekippt ist... von einer Dominanz irgendeiner Stadt kann keine Rede mehr sein.

  • Ich kenne aber lustigerweise auch keinen, außer hier im Forum, der Stuttgart toll findet (mit Frankfurt ist es allerdings dasselbe, insofern muss das keine Relevanz besitzen ;))...


    Mich überrascht allerdings, wie weit hinten doch Köln in der Wählergunst liegt.

  • Zitat von Dykie

    Dem kann ich nur zustimmen. Berlin hat viele sehr schöne Seiten, aber auch viele sehr unschöne. Was mich immer wundert ist, dass es anscheinend kaum jemanden stört, wenn es dreckig ist, oder alles schmuddelig aussieht.


    Das es etwas dreckig und schmuddelig ist, ist eben typisch für eine Metropole. Im nationalen Vergleich empfinde ich Berlin eigentlich eher als sauber und aufgeräumt. Das Ruhrgebiet oder Köln sehen da viel heruntergekommener aus. Ich würde auch sagen das nicht Berlin im negativen sondern München im positiven Sinne (sofern man das als positiv empfindet) eine Ausnahme darstellt.

  • @stati
    Leider gehört bei vielen Stuttgartern die Negativwerbung für ihre schon fast objektiv hochattraktive Stadt zum guten Ton. Mangelnde Medienpräsenz und die relativ kleine Zahl Auswärtiger, die mehr sieht als die Königstr. oder ein paar Musicals, sowie Jahrhunderte alte Vorurteile gegen das "Schwabentum" tun ihr Übriges.
    Stuttgart rult zwar nicht, ist aber dennoch eine sehr angenehme Großstadt, in der es sich schön und gut leben lässt.

  • Ich hab meine Wahl-Heimat Hamburg gewählt und nur die. Ansonsten wären in meiner Liste noch Berlin (:daumen: ), München, Nürnberg und Stuttgart


    Stuttgart: Die Stadt ist wunderschön, aber ihr Problem ist: Sie ist höllisch langweilig. Man lebt dort wie auf einem zu gross gewachsenen Dorf. Die Tatsache aber, dass jeder der das Geld hat, aus der Stadt ins Umland zieht, um genau dieses feeling zu haben, spricht allerdings eher für Stuttgart als lebenswerte Stadt. Wen juckt´s da noch, dass die Medien da überhaupt nicht vertreten sind.

  • Wagahai
    kleine Zahl Auswärtiger, die mehr sieht als die Königstr. oder ein paar Musicals


    Das stimmt, ist aber auch Schuld der Stadt, die es bisher vergaß, einen ordentlichen Rahmenplan aufzustellen, etwa derart:
    Schloßplatz-Schillerplatz-Marktplatz-Bohnenviertel-Kulturmeile-Schloßgarten


    Jetzt soll zur WM ein neues Wegweisersystem aufgebaut werden, vielleicht wird das was.



    Mucho
    Stuttgart: Die Stadt ist wunderschön, aber ihr Problem ist: Sie ist höllisch langweilig.


    Ich finde das gerade gut und hoffe zu diesem Ruf etwas beitragen zu können. Lieber lange als kurze Weile. Lieber Zeit, Geduld und Weile als Hast, Hektik und Eile. Lieber überlegt als Kurzschluß. Lieber verläßlich als schwankend. Lieber Anmut als Glamour.



    stativision
    Ich kenne aber lustigerweise auch keinen, außer hier im Forum, der Stuttgart toll findet


    Naja, zuerst einmal sollte man Stuttgarter und Auswärtige unterscheiden. Stuttgarter meckern zwar viel an ihrer Stadt rum, andererseits belegt die Stadt regelmäßig Spitzenplätze nicht nur bei objektiven Kriterien zur Stadtattraktivität, sondern auch bei ganz subjektiven wie Zufriedenheit und Wohlfühlen.


    Bei Auswärtigen braucht man sich über gewisse Vorurteile nicht zu wundern bzw. beklagen, wenn diese aus Stuttgart selbst hinausgetragen werden. Andererseits zeigen Besucherstatistiken, wie zum Beispiel Rekordwerte beim Weihnachtsmarkt, daß viele Auswärtige von Stuttgart angezogen werden. Kein Weihnachtsmarkt hat ohne entsprechende Bilder/Umgebung das Potential Hunderttausende von weit her anzuziehen, dazu ist die Konkurrenz zu groß.



    Mich überrascht allerdings, wie weit hinten doch Köln in der Wählergunst liegt


    Wie würdest Du denn Stuttgart im Vergleich mit Köln einordnen?

  • Zitat von Max BGF

    Naja, zuerst einmal sollte man Stuttgarter und Auswärtige unterscheiden.


    Jau, tu ich, netterweise kenne ich aus allen drei Gruppen (gebürtige Stuttgarter, Zugezogene und Auswärtige) jeweils mindestens eine Person (was natürlich nicht für eine statistische Analyse reicht, aber zumindest um meine eigene Meinung zu erweitern). Alle drei Gruppen finden Stuttgart recht nett (die Gebürtige - natürlich? - etwas netter als die anderen), aber auch eine in allem eher unauffällige Stadt. Nicht viele aufregende Geschäfte, eher mittelmäßiges Angebot zum Weggehen und auch kein besonderes Flair (außer dem wahlweise relaxten oder langweiligen...).


    Um auf den Vergleich mit Köln (was einst meine Einkaufs- und Ausgehstadt war) zu kommen: Bei weitem nicht so schön wie Stuttgart, sowohl landschaftlich (obwohl natürlich der Rhein eine besondere Atmosphäre verbreitet, wobei Köln da imo noch zu wenig draus macht, anders als Bonn z.B.) als auch architektonisch, aber sehr viel lebhafter als Stuttgart mit - zumindest wenn man sich auskennt - grandiosen Einkaufsgelegenheiten und besonders nachts auf den Ringen ein pulsierendes Leben.
    Das ist wohl Geschmackssache. Hätte ich die Wahl zum Aufteilen: Jung würde ich in Köln leben wollen, ab 45 in Stuttgart ;)

  • Wagahai
    Die kritische Auseinandersetzung von Bewohnern mit ihrer eigenen Stadt finde ich wesentlich sympathischer als den mancherorts anzutreffenden Lokalpatriotismus.

  • Zitat von DiggerD21

    So ist es teilweise wirklich. Es gibt in Berlin viele (illegale) Szene-Kneipen, die nur unter Insidern bekannt sein wollen, um nicht von Touristen überrannt zu werden.

    Die gibt es deshalb weil die Berliner Durschnittsbewohner mittlerweile so arm sind, dass sie sich ein offizielles Bier in einer offiziellen Bar nicht mehr leisten können. Berlin versinkt in Armut, war ja schon immer ein armes Kaff, welches am Tropf der "Provinz" hing. Und was die kreativen "Lebenskünstler", "Avantgarde" und "Berliner Boheme" angeht, die konnten bislang noch auf eine üppige Sozialhilfe zurückgreifen - da lässt es sich leicht über ein weltstädtisches Lebensgefühl salbadern. Aber das ist geht ja nun langsam zu Ende und die Berliner fangen an sich Jobs zu suchen - natürlich ausserhalb von Berlin.

  • Zitat von easton


    Das Problem von Berlin, nur etwa 4% der Deutschen leben dort. Die anderen 96% wollen partout nicht einsehen das sie Provinz sind. :nono:


    Fast richtig. Die Deutschen wollen nicht einsehen, dass sie Komplett-Provinz sind. Es gibt keine deutsche Stadt, die es mit New York, London, Paris oder Tokio aufnehmen könnte und schon gar nicht Berlin. Vielleicht noch Bielefeld?

  • ^
    Wie auch? Deutsche Städte sind bedeutend kleiner, das Land wenig zentralistisch. Mit Vor- und Nachteilen. Ich bin eigentlich froh, daß wir gut verteilt viele ganz ordentliche Zentren mit entsprechenden Großstadtangebot und auch Unterschiedlichkeit haben, auch wenn es keine führenden "Weltmetropolen" sind. Bringt wahrscheinlich mehr als irgendwo in Montana zu sitzen und sich was darauf einzubilden, daß NY zum gleichen Land gehört.

  • Zitat von itchedSky

    Vielleicht noch Bielefeld?


    Nein, nicht ganz. Aber, ich sprechs für Dich aus: Wir haben ja zum Glück Frankfurt ;)

  • Zitat von itchedSky

    Die gibt es deshalb weil die Berliner Durschnittsbewohner mittlerweile so arm sind, dass sie sich ein offizielles Bier in einer offiziellen Bar nicht mehr leisten können.


    Und was ist mit legalen Bars, die trotzdem keine Touristen wollen, obwohl sie schon allein wegen ihres Geschäftskonzeptes ein kleiner Touristenmagnet sein könnten? Die gibt es auch, habe ich selber erlebt.