Kö-Bogen: 2. Bauabschnitt (Bauphase)

  • @437: Östlich vom Kö-Bogen eine Kopie davon mit zwei abgerundeten Blöcken und einer Verbindungsbrücke? Davon halte ich nicht viel.


    Da der OB sich kürzlich für das Hochhaus anstelle der Tuchtinsel eingesetzt hat, bin ich der Verwirklichung immer zuversichtlicher. Fraglich bleibt nur die Höhe, zuletzt sind 60 Meter in Gespräch - warum sollten etwa 70-80 mehr die Johanneskirche in Schatten stellen als die 74 der benachbarten Landeszentralbank? Die intensivsten Erinnerungen an eine Planung mit unter 40m kamen von einer Partei, die scheinbar ein generelles Problem mit der ökologisch korrekten kompakten, nachverdichteten Stadt hat.
    Gerne können aber auch andere Stellen ein wenig aus dem langweiligen 6-Etagen-Dachtisch herausragen - der zu entstehen droht.


    Der offizielle Plan zeigt genauso wie der verlinkte irgend eine in die Schadowstraße abbiegende Fahrbahn - ich hoffe ebenso stark, dass zumindest ein weiterer westlicher Teil dieser Straße zur Fußgängerzone wird, an manchen Samstagen bleibt für die Passantenmengen (die die Neubauten noch vergrößern werden) einfach zuwenig Platz.

  • Der offizielle Plan zeigt genauso wie der verlinkte irgend eine in die Schadowstraße abbiegende Fahrbahn - ich hoffe ebenso stark, dass zumindest ein weiterer westlicher Teil dieser Straße zur Fußgängerzone wird, an manchen Samstagen bleibt für die Passantenmengen (die die Neubauten noch vergrößern werden) einfach zuwenig Platz.


    Ich glaube das hängt mit dem Stand des Masterplans zusammen. Der Plan zeigt nicht die endgültige Umsetzung, da ja erst spät das Thema der Schadowstraße eingängig aufgegriffen wurde. An sich wäre es für die Wiederbelebung der Einkaufsmeile zwingend erforderlich, zumindest bis zur Jacobistraße den Individualverkehr komplett zu verbannen.


    Dadurch bieten sich viele Möglichkeiten zur Gestaltung der neuen Fußgängerpassage, die mit einer enormen Breite großes Flair verbreiten kann. Ich stelle mir bspw. kleine Wasserläufe vor, die in die Fußgängerzone integriert werden, im inneren Bereich gastronomische Bereiche, viel Grün und ebenso viel Platz für gemütliche Entspannungsminuten (sprich: Moderne Sitzbänke). Der Schadowstraße und insbesondere den Anliegern muss einfach ein Stück Lebensqualität zurückgegeben werden. Das wird der gesamten Stadt Düsseldorf nur positive Effekte bringen.


    Was ich dazu noch bzgl. der potenziellen Fußgängerzone Schadowstraße überlegt hatte: Integration des KöPavillons! Anstatt ihn mobil immer wieder auf- und abzubauen, könnte er in die Schadowstraße integriert werden - dauerhaft. Man kann ihn bspw. nutzen, um Informationen über städtische (Bau-)Projekte zu publizieren und die immer geforderte Transparenz der Stadt zu erhöhen. Insbesondere auch der direkte Kontakt/ Austausch zwischen (Mitarbeitern der) Stadt und Bürgern kann hier ideal realisiert werden: Denn wer ist nicht wenigstens einmal pro Quartal auf der Schadowstraße?

  • Ich finde viele deiner Vorschläge sehr gut, Ray05!


    Ich könnte mir beispielsweise in der Mitte der Schadowstraße gut eine zweireihige Platanenallee mit Bänken à la Rheinpromenade vorstellen.

  • Diesen heutigen RP-Artikel über das Ende des Tausendfüßlers verlinkte ich bereits im Kö-Bogen-Tagebuch, hier zum zweiten Teil - ein Architekt meint, durch frei gewordenen Blick sei deutlich geworden, wie hässlich manche eintönige Fassaden seien. Die Straßen würden sich in der Ferne verlieren, weswegen neue Anhaltspunkte notwendig seien, die der Stadt in dieser Gegend Struktur verleihen würden. Darunter wurde die Neugestaltung der Tuchtinsel erwähnt - ein Hochhaus dort als Akzent braucht man mE einfach.
    Wie bereits geschrieben, es könnte noch ein paar kleinere Akzente geben - und die angesprochene Eintönigkeit muss besonders gemieden werden (was leider die neuen Entwürfe östlich vom Ex-Tausendfüßler kaum schaffen). Als Inspiration für die Gestaltung der Schadowstraße könnte u.a. die Frankfurter Zeil dienen (Foto1, Foto2 - beide von mir vom Mai 2010) - Bäume verdecken eintönige Fassaden viel besser als der Tausendfüßler. Dort habe ich weder am Tag noch am Abend je Leblosigkeit erlebt - kürzlich las ich ein Interview mit einer Bezirkspolitikerin, die meinte, die Schadowstraße wäre für belebende Gastronomie "zu teuer", als ob es keine entlang der noch teureren Kö gäbe.

  • Ich habe mal zufällig bei Recherchen noch nicht hier gezeigt Enwürfe anderer Architekten gefunden, auch hier gute Ideen!


    (C) Fürstner Landschaftsarchitektur


  • Als Inspiration für die Gestaltung der Schadowstraße könnte u.a. die Frankfurter Zeil dienen (Foto1, Foto2 - beide von mir vom Mai 2010) - Bäume verdecken eintönige Fassaden viel besser als der Tausendfüßler. Dort habe ich weder am Tag noch am Abend je Leblosigkeit erlebt


    Gefällt mir auch sehr gut, leider wird es aber nicht so oder auch nur so ähnlich gestaltet - zumindest nicht, wenn wie bisher geplant, ein Fahrradweg in der Mitte angelegt wird. :nono:
    Den Sinn verstehe ich immer noch nicht, in einer Fußgängerzone ist die Unfallgefahr viel zu groß.

  • Obwohl ich sonst eher für Fahrradfahrer bin - hier muss gelten: Entweder oder. Und einer Fußgängerzone gäbe ich natürlich den Vorzug. Die Zeilbilder zeigen übrigens genau, wie ich das in meinem vorhergehenden Post gemeint habe!

  • @#437: So verkehrt ist die Idee nicht – wenn ich auch finde, dass Kö-Bogen II sich deutlicher von I unterscheiden sollte. Die Grundstücke sind allerdings kaum weniger prominent als jene der Libeskind-Häuser. Ein Architekten- / Investorenverfahren wie bei KB I wäre nicht übertrieben.


    Was die Lage betrifft muss man neben Schadowstraße, Schauspielhaus und Dreischeibenhaus mittlerweile schon den Kö-Bogen erwähnen. Es ist ein Qualitätsmerkmal am Kö-Bogen bauen zu können – auch wegen der dortigen Mieter.

  • Nach einem heutigen Pressebericht schlagen die Düsseldorfer Jonges vor, einen der 1000 Füße als Erinnerung an die Hochstraße aufzustellen bzw. ihn stehen zu lassen. Man weist darauf hin, dass die Stelen durchaus auch an einen Düsseldorfer Radschläger erinnern.


    Guter Einfall!

  • Als ich ein Bild auf der Titelseite des Düsseldorfer Anzeigers gesehen habe, wo eines der Füsse mit dem Dreischeibenhaus im Hintergrund abgebildet war, habe ich genau das Gleiche gedacht ( Erinnerung an Radschläger )


    Auf der freiwerdenden Fläche würde sich bestimmt ein geeigneter Standort finden lassen, und mit einer anständigen Beleuchtung wäre ein solcher "Radschlag-Füssler" bestimmt ein Hingucker :daumen::daumen::daumen:

  • Das hatte ich schon 2010 vorgeschlagen. Ich hätte 3 Stützen konserviert und 2 davon als Andenken für Unternehmen/Privatpersonen verkauft.

  • So sehr ich den Abriss befürworte, einen Pylonen als Radschläger finde sehr gut - auch ein Zugehen auf die Abrissgegner, die sich etwas zur Erinnerung wünschen.

  • Gute Idee! Allerdings muss man sich mit der Entscheidung beeilen. Es stehen nur noch zwei Y-Pfeiler. Die Verwaltung reagiert unkreativ wie gewohnt: "Die Stadt sieht dafür keine Möglichkeit." (Quelle: RPO)

  • Ja, da muss sich die Stadt agil und entscheidungsfreudig zeigen. Dass die Stelen eine so charakteristische Form haben, konnte man vor dem Abriss nur schwer erahnen.


    Hoffentlich gelingt es noch, das doppelte Andenken.

  • Die charakteristische Y-Form der Stützen war neben der geschwungenen Unterseite der Betonkonstruktion eines der Hauptmerkmale des 1000-Füßlers.


    Auch ich könnte mir gut vorstellen, dass ein oder zwei der Y-Stützen nach der Fertigstellung der Maßnahme dort einen dauerhaften Platz erhalten.


    Ich gehe aber nicht davon aus, dass dieses geschieht, da die Entscheidungsträger der Stadt sicherlich keine Erinnerung an den dort allem Anschein nach so ungeliebten Bau erhalten wollen.

  • Der 1000füßler ist jetzt Teil der Düsseldorfer Stadtgeschichte. Er ist Vergangenheit, aber es gibt keinen Grund, so zu tun als hätte es ihn nie gegeben.


    Nicht die Stelen, die Brücke war das Problem.

  • ^ Die RP berichtete heute, dass die Düsseldorfer Jonges sich für den Erhalt und das Aufstellen in der Innenstadt von einem der 13 Tonnen schweren Y-Pylonen ausgesprochen haben. Man müsste ihn von der Abbruchfirma zurückkaufen - der Schrottwert wird auf etwa 10.000 EUR geschätzt. Die Bezirksvertretung 1 hat fraktionsübergreifend den Vorschlag unterstützt während der Stadtrat sich in der Vergangenheit dagegen ausgesprochen hat, "einzelne Bauwerksteile umzufunktionieren". Andreas Hartnigk von der CDU und Marie-Agnes Strack-Zimmermann von der FDP haben sich auch jetzt erneut gegen die Idee ausgesprochen, wobei Strack-Zimmermann nichts einzuwenden hätte, würden die Jonges der Stadt den Pfeiler schenken.


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    Nachtrag: Gerade fand ich diese vorgestrige Pressemeldung der Stadt : Düsseldorf, die auch an die Ablehnung der "Verwendung von einzelnen Bauwerksteilen" erinnert - auf diese Weise sagt die Stadt nein.
    Ich hätte das Ding übrigens am Ende der erweiterten Landskrone aufgestellt, das mir selbst auf der Visualisierung irgendwie kahl und unfertig scheint (s. im Bautagebuch) - wenn es auf der anderen Seite die grandiose Tritonengruppe gibt, gehört dort wohl eine moderne Skulptur hin. Für schlappe 10 Tsd. EUR würde man jedoch keine kriegen - und ein Großteil der modernen Kunst sieht eh ausrangierten Bauteilen zum Verwechseln ähnlich.

    4 Mal editiert, zuletzt von Bau-Lcfr ()

  • Für schlappe 10 Tsd. EUR würde man jedoch keine [moderne Skulptur] kriegen - und ein Großteil der modernen Kunst sieht eh ausrangierten Bauteilen zum Verwechseln ähnlich.


    Beides wohl wahr! :daumen:


    Ich wäre dafür, den Pfeiler am südlichen Ende des ehemaligen Brückenverlaufs an der Kirche zu platzieren. Die dort geplante Allee könnte den Betoncharakter des Pfeilers abmildern ...

  • ...Ich wäre dafür, den Pfeiler am südlichen Ende des ehemaligen Brückenverlaufs an der Kirche zu platzieren. Die dort geplante Allee könnte den Betoncharakter des Pfeilers abmildern ...


    Die Pfeiler sind allerdings aus Stahl - dürften daher eher weniger Betoncharakter haben. :)


    Gibt es denn noch überhaupt einen der Y-Pfeiler, oder sind die inzwischen schon alle verschrottet worden?


    Rat und Stadtspitze sind ja allem Anschein auch dagegen, eine dauerhafte Erinnerung an ihr ungeschicktes Vorgehen beim Kö-Bogen-Wettbewerb und beim Tausendfüßler zu erhalten.