RVR kann viele neue Posten schaffen
...Und zwar in der RVR-Verbandsversammlung. Wie die WAZ gestern schrieb, diese Versammlung müsse wachsen, damit diverse in die Stadträte gewählten Splittergruppen auch dort vertreten sind. Bisher rechnete man mit einer Ausdehnung von 71 auf 163 Posten, was 1,5 Mio. EUR jährlich kosten würde (Geld hat man ja im Ruhrgebiet reichlich, s. darüber). Ein Wahlrechts-Experte errechnete, dass es eher um 1000 Räte sein müssten.
Dieses ganze Rumgedoktere an Konstrukten, die ohnehin nur die (wirtschaftlich viel schwächere) Hälfte der Metropolregion umfassen, soll wohl nur ein paar folkloristische Eitelkeiten befriedigen. Wenn keine Mauer nach dem Berliner Vorbild am Angerbach gebaut werden soll, lässt sich nicht unterbinden, dass das echte Leben auf beiden Seiten dieses Flusses spielt - völlig ignorierend, wo irgendwann mal vor Jahrzehnten auf Steuerzahler-Kosten Kohle gefördert wurde und wo nicht. Dieses ganze RVR-Folklore steht nur dem Zusammenwachsen der Metropolregion im Weg.
Gleichwohl - während etwa Düsseldorf dank der Lage inmitten von Rhein-Ruhr zum einen der wichtigsten Immobilienstandorte Europas aufgestiegen ist (das ist halt das reale Leben), im mit dem Folklore-Herumgehopse beschäftigten Revier hat man nix davon.