Stadt der Moderne - Stadt im Umbruch

  • Mir ist gesagt worden, dass der Rechtsbeistand des Investors dort mit der Einleitung eines Übernahmeverfahrens gedroht hat, falls die Erhaltungssatzung beschlossen wird.

  • Ah, das kam mir auch irgendwie bekannt vor, nur konnte ich damals nicht ganz zuordnen, wovon die Rede ist und habe es deshalb wieder vergessen. Daß jemand Geld in dieses doch sehr außerhalb liegende Gebäude steckt und demzufolge an eine Perspektive glaubt, finde ich schon beachtlich. Schon beim Mandelhäuschen hätte ich mir das nicht getraut.

  • Die Mopo berichtet über die Sicherungsmaßnahmen auf dem Sonnenberg (Link). Allein zehn Objekte sind es dieses Jahr, wobei die Förderung mit einer Sanierungsverpflichtung verbunden ist. Herausgepickt wird die Dresdner Straße 54 (Luftbild), wo Investor Jörg Mierbach Tagesgruppen für sozial schwache Kinder unterbringen wollte, dies von der Stadt aber wegen „lärm- und lufthygienischer Bedingungen“ untersagt wurde. Hier habe ich aber durchaus Verständnis für die Stadt, für solche Zwecke sollten sich weit bessere Standorte finden lassen.

  • Wie mit Invetsor Mierbach umgesprungen wird, ist ein Skandal. Aktuell saniert er das historische Rathaus Reichenbrand. Baustop weil nach der Sanierung ein paar qm mehr Wohnfläche als vorher rauskommen. Keine Einzelfallentscheidung. Dann wollte er das Hochhaus am Schloßteich sanieren. Wie er die Vorplanungen fertig hatte, gab es ein Gespräch mit der GGG wo man ihm mitteilte, wir sanieren lieber selbst, wenn sie das können, können wir das auch.

  • Wenn das alles so stimmt, sollte der Herr Mierbach diese Geschichten publik machen. Man kann nur hoffen, dass er sich nicht demotivieren lässt.


    Im Moment kann man erfreulicherweise vermehrt Investitionen in Chemnitz feststellen. Zumindest ist das mein persönliches Empfinden.
    Neben den bereits hier genannten u.a. auch die (geplante) Sanierung der Firma BPE in der Clara-Zetkin-Straße. Siehe


    Sehr gespannt bin ich auch über den Ausgang der Verhandlungen der Firma Sachsenbau (Dieter Füßlein) mit dem Freistaat Sachsen über den Kauf des ehemaligen Gefängnisses auf dem Kassberg.

  • Bevölkerungszuwächse nur in attraktiven Gründerzeitvierteln


    In Chemnitz bilden sich zunehmend "In" Stadtteile heraus. Das zeigt jetzt auch der neue Stadtteil-Atlas der CEMPIRICA GbR. So haben die Stadtteile Kaßberg, Schloßchemnitz und Hilbersdorf im Gegensatz zu Chemnitz im gesamten, in den letzten 8 Jahren Einwohner gewonnen.


    Diese Viertel haben eine kleinteilige, sanierte Gründerzeitbausubstanz. Ein Hinweis mehr, das die Plattenbauviertel der Stadt Chemnitz bei Mietern weniger gefragt sind. Diese Viertel haben die höchsten Bevölkerungsverluste. Die Studie zeigt aber auch, dass der Stadtteil Sonnenberg mit seiner kleinteiligen Struktur und der Innenstadtnähe die Basis hat, für eine ähnliche Entwicklung wie in den Stadtteilen Schloßchemnitz und vor allem Hilbersdorf, welcher in der Vergangenheit auch ein Arbeiterviertel war.


    http://www.sachsen-fernsehen.d…x?ID=1095&showNews=865333


    baudenkmäler-chemnitz.de

  • Ich will noch mal die von der Stadt vorgelegte Liste mit den aktuell genehmigten Abrißmaßnahmen aufgreifen. Die war im April 2010 veröffentlicht worden und enthielt unter anderem das nicht denkmalgeschützte Gebäude Beethovenstraße 14 (Luftbild), wobei aber hier ein Privateigentümer abreißen will. Über ein halbes Jahr später steht das Haus immer noch und blickt einem ungewissen Schicksal entgegen:



    Foto: chemnitzer


    Wenn man sieht, daß auf den Immobilienauktionen der SGA solche Objekte in diesem Jahr restlos verkauft worden sind, frage ich mich, ob das für den Eigentümer nicht die deutlich bessere Wahl wäre. Dort könnte er noch etwa 10.000 Euro für seine Immobilie einstreichen, anstatt eine fünfstellige Summe für deren Abriß auszugeben. Das Problem ist nur, daß es wohl keine Möglichkeit für Privatleute (oder das Stadtforum?) gibt, den Eigentümer von der Stadt genannt zu bekommen. Ansonsten könnte man ihn auf diese Möglichkeit der Versteigerung hinweisen und somit dieses wichtige Gebäude vorerst vor dem Verschwinden bewahren. Die Bausubstanz scheint mir noch recht solide zu sein. Selbst eine Sanierung würde auch in dieser Gegend funtionieren, wie die Johann-Sebastian-Bach-Straße 20 zeigt, die als vollständig vermietet vermeldet wurde.

  • Das ist ja ein Ding. Ein Top Haus. Die Wohnlage gehört auf dem Sonnenberg zu den besseren.
    Zur Zeit drehen sich auch immer mehr Gerüste auf dem Sonnenberg. Das Eckhaus Seb. Bach Straße wird saniert und auch ein Haus an der Phillipstraße. Dazu gibt es derzeit 5 umfangreiche Gebäudesicherungen.

  • Hier mal ein interessanter Artikel aus der Morgenpost zum neuen Stadtteileatlas, kurz in den Plattenbauvierteln leben eher ältere. Das heist diese Viertel haben weniger Zukunft. Und noch ein Problem auf das ich immer aufmerksam mache, die Haltwertzeit sanierter Plattenbauarchitektur ist sehr kurz. Ein saniertes Gründerzeithaus ist eben langfristig schön anzuschauen. Man kann davon ausgehen, dass die Wohnungsunternehmen die Hauptsächlich auf die Plattenbauviertel gesetzt haben in Zukunft massive Probleme bekommen:


    http://www.sz-online.de/Nachri…ationen/articleid-2600956

  • cherubino schrieb:

    ...Das Eckhaus Seb. Bach Straße wird saniert ..


    Meinst Du das Haus neben dem gerade fertiggestellten der Firma TAB? Das wäre ja absolut genial.


    Zum Thema Stadtteilatlas: Hat ja eigentlich nix Neues gebracht. Ich denke das wissen/wußten auch die hiesigen Wohnungsunternehmen. Da besonders die GGG nicht langfristig orientiert handelt (nur meine Meinung) wird sich an deren Vorgehensweise nichts ändern.
    Aber zumindest im Yorckgebiet wird die GGG nächstes Jahr anfangen Häuser wegzureißen. Das heißt natürlich nicht, dass dafür attraktive Häuser saniert werden.

  • Nein, das was Du meinst ist die Würzburger Straße 43. Das bleibt so.

  • Das einzige unsanierte Eckhaus in der Johann-Sebastian-Bach-Straße, das mir noch einfällt, ist das am Lessingplatz 14 (Luftbild), welches vor einiger Zeit für 18.000 Euro versteigert wurde. Ist das die richtige Lösung des Rätsels?

  • Weil wir gerade davon gesprochen haben, ein Bild der Würzburger Straße 43 (Luftbild) im wenig erfreulichen Ist-Zustand:


    Die Würzburger Straße 43a (auch ehemals Wahl und Partner) nebenan ist dafür um so schöner geworden. Trotzdem muß auch für das Eckhaus eine Lösung gefunden werden:


    Zustand vor zwei Jahren:

    Eigenes Foto


    Auch der Eckbau Würzburger Straße / Beethhovenstraße wartet noch auf Investoren:


    Alle Fotos: chemnitzer

  • Für die beiden Altbauten neben dem ehemaligen Bauordnungsamt auf der Augustusburger Straße hat das letzte Stündlein geschlagen (Luftbild). Die Stadt wird diese bis Dezember abreißen:



    Foto: chemnitzer


    Auch hier haben Abrisse und jahrelange Vernachlässigung das ihre beigetragen. Mich würde mal interessieren, wie die Augustusburger Straße früher aussah, dazu konnte ich leider noch kein Foto finden.

  • ... würde mich auch interessieren. Habe aber auch noch so gut wie keine Fotos finden können. Kenne nur welche vom Kino Weiße Wand gegenüber und vom Bereich am Anfang der Straße und vom Bad an der Eisenbahnbrücke. Sonst zeigen nur Bebauungspläne den alten Zustand.